David Frankfurter
Nicht zu verwechseln mit dem lebenden Buchautor und Ägyptologen David Frankfurter.
David Frankfurter (* 9. Juli 1909 in Daruvar, Österreich-Ungarn - heute Kroatien, † 19. Juli 1982 in Tel Aviv, Israel) war ein jüdischer Medizinstudent in Bern und wurde bekannt durch das Attentat an dem Nationalsozialist Wilhelm Gustloff.
David Frankfurter, Sohn des Oberrabiners Dr. Mosche (Moritz) Frankfurter, studiert ab 1929 Medizin in Wien, Leipzig, Frankfurt am Main und ab 1933 in Bern.
Bekannt wird er durch den Mord am Schweizer NSDAP-Landesgruppenleiter Wilhelm Gustloff, den er am 4. Februar 1936 in Davos aus Protest gegen den Nationalsozialismus erschießt. Er stellt sich daraufhin freiwillig der Polizei, während die Nazis mit antijüdischer Propaganda und Verbalattacken auf die Schweiz antworten und Gustloff zu ihrem Märtyrer erheben.
Für diese Tat wurde Frankfurter unter großer Anteilnahme der internationalen Öffentlichkeit am 14. Dezember 1936 von einem Gericht in Chur zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er neun absitzt, bis er am 1. Juni 1945 begnadigt und aus der Schweiz ausgewiesen wird.
Er geht ins damalige Palästina nach Tel Aviv. In Israel wird er Beamter im Verteidigungsministerium. 1969 nimmt die Schweiz das Einreiseverbot zurück.
Siehe auch: Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Literatur
- Emil Ludwig, Peter O. Chotjewitz, Helmut Kreuzer (Herausgeber): Der Mord in Davos, 1986, ISBN 388880065X
- Günter Grass: Im Krebsgang. Steidl, Göttingen 2002, ISBN 3882438002