Burson (PR-Agentur)
Burson-Marsteller (kurz BM) ist eine weltweit agierende Public-Relations-Agentur. Das Unternehmen wurde 1953 von Harold Burson und Bill Marsteller in den USA gegründet und ist derzeit in weltweit mehr als 50 Ländern tätig. Burson-Marsteller ist seit dem Jahr 1973 auch in Deutschland tätig und hat derzeit Geschäftsstellen in Frankfurt am Main und Berlin. Im Jahr 1979 wurde das Unternehmen von Young & Rubicam übernommen, die wiederum im Oktober 2000 von der britischen WPP Group übernommen wurde.
Kunden
Burson-Marsteller betreut eine Vielzahl von Unternehmen aus der Luftfahrt, dem Transportwesen, dem Tourismus sowie aus der Konsumgüter- und IT-Industrie. Zu den wichtigsten Kunden zählen unter anderem die Unternehmen:
Die Firma gilt als Experte für Krisen-Management. Nach dem Bhopalunglück unterstützte Burson-Marsteller die Öffentlichkeitsarbeit des Chemiekonzerns Union Carbide. Weiterhin betreute das Unternehmen die Öffentlichkeitsarbeit verschiedener Einzelhandelsketten, die nach Fällen von Salmonellen-Infektionen das Vertrauen der Kunden schnellstmöglich zurückgewinnen wollten. BM unterstützte weiterhin eine weltweite Produktrückruf-Aktion des Mineralwasser-Herstellers Perrier und beriet die Firma McDonalds nach dem Auftreten der ersten BSE-Fälle.
Das Unternehmen gewann allein im Jahr 2003 mehr als 125 Preise für die Qualität seiner Arbeit. Im Juni erhielt BM 2003 den Best of Silver Anvil Award der PRSA (Public Relations Society of America) für eine Kampagne, die das Unternehmen im Auftrag von United States Postal Service konzipiert hatte. Das amerikanische Post-Unternehmen hatte nach den Anthrax-Anschlägen des Jahres 2001 mit einem Vertrauensverlust der Kunden zu kämpfen. Nach der Umsetzung der BM-Kampagne befanden die Kunden laut einer Umfrage, dass US Postal Service diese Krisensituation gut bewältigt hatte.
Kritik
Das Unternehmen stand schon oft im Visier von Umweltaktivisten, die BM vorwerfen, im Dienste umweltzerstörerischer Großunternehmen Propaganda zu betreiben. BM geriet auch in die Kritik durch den Einsatz sogenannter Grassroot-Techniken. Dabei wird zum Beispiel Kommunikation durch Gruppen aus der Bevölkerung "generiert". So heuerte BM 1999 eine Gruppe von Demonstranten an, die im Auftrag des Biotech-Unternehmens Monsanto für den Einsatz von Genmanipulation protestieren sollten. Der Vorfall wurde nach einem Bericht der New York Times bekannt, die einige der Demonstranten interviewt hatte. Nicht zuletzt wird das Unternehmen auch dafür kritisiert, dass es die Öffentlichkeitsarbeit verschiedener Regimes betreute, so zum Beispiel die argentinische Militärjunta oder das Regime des rumänischen Diktators Nicolae Ceauşescu. Laut einem Interview im Magazin Der Spiegel arbeitet Burson-Marsteller jedoch nicht für die Regierungen von Ländern, die vom State Department als Schurkenstaaten klassifiziert werden. Neuerdings bedient sich das PR-Unternehmen auch der Online-Enzyklopädie Wikipedia, um ihre PR-Botschaften als neutrale Informationen unter die Leute zu bringen. So stammt laut einem Artikel der schweizerischen Zeitung Die Wochenzeitung vom 21. Dezember 2006 die Seite über das Nuklearforum Schweiz ursprünglich vom Berner Büro von BM.