Simbabwe
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Wahlspruch: Unity, Freedom, Work | |||||
Amtssprache | Englisch, Shona, Ndebele | ||||
Hauptstadt | Harare | ||||
Staatsform | Republik | ||||
Präsident | Robert Gabriel Mugabe | ||||
Fläche | 390.759 km² | ||||
Einwohnerzahl | 11.365.366 (Stand 2001) | ||||
Bevölkerungsdichte | 29 Einwohner je km² | ||||
Unabhängigkeit | am 18. April 1980 | ||||
Währung | 1 Simbabwe-Dollar = 100 Cents | ||||
Zeitzone | UTC +2h | ||||
Nationalhymne | Kalibusiswe Ilizwe leZimbabwe | ||||
Kfz-Kennzeichen | ZW | ||||
Internet-TLD | .zw | ||||
Vorwahl | + 263 | ||||
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Die Republik Simbabwe, früher Rhodesien beziehungsweise Südrhodesien, ist ein Staat im südlichen Afrika. Er grenzt an Botswana, Mosambik, Sambia und Südafrika. Simbabwe liegt bei 20° Süd und 30° Ost.
Provinzen
- Verwaltungsregionen (provinces):
- Manicaland
- Mashonaland Central
- Mashonaland East
- Mashonaland West
- Masvingo
- Matabeleland North
- Matabeleland South
- Midlands
- Städte mit Provinzstatus:
- Bulawayo
- Harare
Geschichte
In der Eisenzeit begann die Einwanderung Bantu-sprachiger Völker, dazu zählten vor allem die Vorfahren der Shona, die ungefähr 70% der heutigen Bevölkerung ausmachen. 1871 hatte Karl Mauch bei Masvingo die Ruinen von Great-Zimbabwe entdeckt, einem Shona-sprechenden Staat, der auf eine mittelalterlichen Bantukultur im Land hinweist. Verbunden mit der Etablierung von Handelsbeziehungen mit muslimischen Händlern entlang der Küste des indischen Ozeans Anfang des 10. Jahrhunderts, entstand Great Zimbabwe im 11. Jahrhundert. Man handelte Gold, Elfenbein und Kupfer gegen Tuch und Glas. Im Laufe des 15. Jahrhunderts verlor Shona seine führende Bedeutung.
1837 wurde Shona durch die Ndebele erobert, während König Mzilikazi zu Shaka und den Zulu floh; die Mfecane zwangen ihn zur Zahlung von Tribut. Später im 19. Jahrhundert begannen Händler, Jäger und Missionare der Briten bzw. der Buren in das Gebiet einzugreifen.
1888 erwarb sich der britische Imperialist Cecil Rhodes vom Ndebele-König Lobengula Schürfrechte. 1889 erhielt Rhodes eine Lizenz für die British South Africa Company, mit der er sich das Territorium des Ndebele (nach ihm 1895 "Rhodesien" genannt) zu eigen machte. Er trieb die Besiedlung sowie die Edelmetall- und Mineralverarbeitung voran. Sowohl Ndebele als auch Shona unternahmen 1896-1897 erfolglose Aufstände gegen die Eingriffe der weißen Kolonialisten in ihrem Heimatland.
1911 wurde das Territorium geteilt: in Nordrhodesien (jetzt Sambia) und in Südrhodesien, das 1922 eine selbstverwaltete britische Kolonie wurde. 1953 wurden die beiden Teile Rhodesiens wiedervereinigt und mit Njassaland, heute Malawi zur Föderation von Rhodesien und Njassaland verbunden. Nach der Auflösung 1963 verlangten die Weißen die Unabhängigkeit von Südrhodesien (Rhodesien 1964).
Während afrikanische Mehrheitsregierungen die Macht im benachbarten Nordrhodesien und Njassaland ergriffen, erklärte die weiße Minderheitenregierung unter Ian Smith, die einseitige Unabhängigkeit am 11. November 1965. Großbritannien nannte zwar die Erklärung eine Rebellion, setzte aber keine gewaltsame Wiederherstellung der alten Zustände durch. Als Verhandlungen 1966 und 1968 scheiterten, verlangte Großbritannien von der UNO Wirtschaftssanktionen gegen Rhodesien. Die weiße Minderheitsregierung rief 1970 die Republik aus. Diese wurde weder durch Großbritannien noch durch irgendeine andere Nation anerkannt.
Als sich die Guerillaaktivitäten gegen die Minderheitsregierung verstärkten, begann das Smith Regime Verhandlungen mit den Führern der ZANU, unter Robert Mugabe, nachdem Herbert Chitepo in Sambia 1975 ermordet worden war, und der ZAPU unter Joshua Nkomo. Als sein Regime am Rand des Zusammenbruchs war, unterzeichnete Smith im März 1978 eine demütigende Vereinbarung mit drei schwarzen Führern, die den Weißen, die von Bischof Abel Muzorewa geführt wurden, Schutz anboten.
Muzorewa, der nicht nur die Unterstützung Smith’s, sondern auch der weißen Minderheitenregierung Südafrika genoss, mangelte Glaubwürdigkeit unter bedeutenden Anteilen der afrikanischen Bevölkerung. Die Regierung Muzorewa geriet bald ins Wanken. 1979 lud die britische Regierung alle Beteiligten ins Lancasterhaus um Verhandlungsregelung im Bürgerkrieg zu erreichen: (Lancaster House Agreement).
Nach der Konferenz in London (1979-1980), wurde Lord Soames, Großbritannien, Bevollmächtigter Kontrolleur über die Entwaffnung der revolutionären Guerillas, die Durchführung von Wahlen und die Garantie der Unabhängigkeit mit einer Koalitionsregierung unter Joshua Nkomo, dem Führer der ZAPU. In den freien Wahlen vom Februar 1980 errang Mugabe und die ZANU einen landesweiten Sieg und wurde auch später wieder gewählt.
1982 wurde Nkomo von seinem Kabinett abgesetzt, als Kämpfe (sog. Gukurahundi) zwischen ZAPU-Unterstützern im Ndebele-sprachigen Landesteil und der herrschenden ZANU aufflammten. 1987 erfolgten Strafexpeditionen der Regierung Mugabe (ZANU) nach Nord- und Süd-Matabeleland gegen die konkurrierende ZAPU-Bewegung mit zahlreiche Zivilopfer. Verhandlungen über einen Friedensvertrag erbrachten dann 1987 die Vereinigung mit der ZAPU zur Zanu-PF (1988).
1992 traf die wahrscheinlich schlimmste Dürre des Jahrhunderts im südlichen Afrika Simbabwe so massiv, dass der nationale Notstand ausgerufen wurde. Eine zusätzliche internationale Kapitalflucht wegen der Einparteienregierung und IMF-unterstützte ökonomische Maßnahmen und Sparprogramme verstärkten die Notlage.
Trotz der Mehrheitsregierung hatten die Weißen - weniger als 1% der Bevölkerung - aber 70% des urbaren Landes zu kommerzieller Nutzung in den Händen. 1999 begann man die Wiederverteilung zurück geführten Landes als ein lebenswichtiges Programm.
Die Landkrise hatte dazu geführt, dass Mugabe das Land den Schwarzen wieder neu zuzuteilen gedachte. Simbabwe wurde in diesem Zusammenhang wegen Verletzungen von Menschenrechten, der Verschiebung der Wahlen 2002 vom Commonwealth suspendiert. Später trat Simbabwe aus Commonwealth aus.
Nach Schätzungen der UNO leiden 34% der Bevölkerung HIV/AIDS.
Siehe auch: Südrhodesien
Politik
Imhängige Tageszeitung Daily News verboten. Im Dezember 2003 trat das Land aus dem Commonwealth aus, nachdem es im Vorjahr wegen Wahlfälschung zeitweise ausgeschlossen worden war.
Mitte der 1990er Jahre begann Präsident Mugabe seine Kampagne gegen Homosexualität, die er als unnatürlich und 'unafrikanisch' betrachtet. Homosexuelle - die für Mugabe "minderwertiger als Schweine" sind - können mit 10 Jahren Gefängnis bestraft werden.
Der Lebensstandard Simbabwes gehört zu den niedrigsten der Welt.
Kultur
Ein bedeutender Künstler der Gegenwart ist Victor Mavedzenge.
Nationalparks in Zimbabwe und National Safari Areas
- Chizaria NP
- Gonarezhou NP
- Hwange National Park
- Mana Pools NP
- Matusadona NP
- Rhodes Inyanga NP
- Rhodes Matopos NP, siehe auch Matopo-Gebirge
- Victoria Falls National Park
- Charara N.S.A.
- Chipinga N.S.A.
- Chirisa N.S.A.
- Doma N.S.A.
- Hartley N.S.A.
- Malapati N.S.A.
- Sapi N.S.A.
- Thuli N.S.A.
- Umfurudzi N.S.A.
- Urungwe N.S.A.
- Mushandike Sanctuary
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