Bauhausgebäude Dessau

Das Bauhaus Dessau auch Bauhaus-Gebäude Dessau ist ein Gebäudekomplex in Dessau, der 1925 bis 1926 nach Plänen von Walter Gropius als Schulgebäude für die Kunst-, Design- und Architekturschule Bauhaus entstand.
Lage und Umgebung
Gropiusallee 38, 06846 Dessau
Architektur, Konstruktion und Daten
Das im "Internationalen Stil" errichtete Gebäude besteht aus drei Teilen: Einem Flügelbau der "Technischen Lehranstalten" (später Berufsschule), dem Werkstättentrakt mit der markanten Glasvorhangfassade und dem Atelierhaus. Im Atelierhaus sind die Mensa und Wohnateliers für die Studierenden untergebracht. Flügelbau und Werkstättentrakt sind durch eine zweigeschossige Brücke verbunden. Diese Brücke war für Verwaltungsräume und das Baubüro von Gropius (später die Architekturabteilung) gedacht. In einem flachen Bau zwischen Werkstättentrakt und Atelierhaus befinden sich Aula und Bühne.
Entstehungsgeschichte
Das Bauhaus wurde bereits 1919 als Nachfolge-Institution der Kunstschule bzw. Kunstgewerbeschule Weimar gegründet und ist Deutschlands berühmteste Kunst- und Designschule der Klassischen Moderne. Ihr Leiter war von 1919 bis 1928 der Architekt Walter Gropius. Nachdem das Verhältnis zum zunehmend von rechten politischen Kräften dominierten thüringischen Staat immer kritischer geworden war, zog das Bauhaus 1925 bzw. 1926 von Weimar nach Dessau in den von Gropius entworfenen Neubau um, wo es als städtische Institution fortgeführt wurde.
Im März 1925 erhielt das Büro Gropius von der Stadt Dessau den Auftrag das Gemeinschaftsgebäude der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Dessau (ab 1926 Technische Lehranstalten) und des Bauhauses zu entwerfen. Im September 1925 war der Baubeginn für das gemeinsame Schulgebäude. Am 21. März 1926 war das Richtfest und am 4. Dezember 1926 die Einweihung. Meister und Bauhaus-Werkstätten hatten große Tele der Einrichtung selbst geplant und durchgeführt: Möbel und Einbauten stammten aus der Tischlerei. Die Lampen wurden in der Metallwerkstatt entworfen, Möbelstoffe und Vorhangstoffe entstanden in der eigenen Weberei. Die Beschriftungen kamen aus der Reklamewerkstatt und die Farbgestaltung aus der Werkstatt für Wandmalerei.
1931 gewann die NSDAP die Gemeinderatswahlen in Dessau. 1932 musste das Bauhaus zum zweiten Mal umziehen, diesmal nach Berlin-Steglitz; aber schon kurze Zeit später 1933 wurde die Institution von den Nationalsozialisten endgültig zur Selbstauflösung gezwungen.
Geschichte des Gebäudes
1945 brannte das Gebäude nach dem schweren Luftangriff auf Dessau teilweise aus. Es wurde erst 1976 rekonstruiert.
Seit 1994 ist das Gebäude in Dessau Sitz der Stiftung Bauhaus Dessau, die "das Erbe des historischen Bauhauses zu bewahren und der Öffentlichkeit zu vermitteln" und "angesichts dieses Erbes Beiträge zur Gestaltung der heutigen Lebensumwelt zu leisten" verpflichtet ist. 1996 wurde der Gebäudekomplex in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Gegenwärtig wird das Gebäude trotz aller bisherigen Rekonstruktionen noch immer renoviert.
Meisterhäuser
Dessau - Meisterhäuser des Bauhauses | |
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In der Nähe des Bauhauses (Ebertallee 65-71) baute Gropius zusätzlich zum Bauhaus die Meisterhäuser, die als Unterkunft für die Professoren des Bauhauses (Klee, Kandinsky, Feininger, Gropius) dienen sollten und gleichzeitig Musterhäuser für modernes Wohnen waren. Während das Meisterhaus von Gropius heute nicht mehr existiert, wurden die anderen Häuser nach 1990 z.T. mit privaten Mitteln aufwändig restauriert. Dabei wurde auch versucht, die farbliche Gestaltung, die auf die Farbenlehre des Bauhauses zurückging, wiederherzustellen.
Siehe auch
Weblinks
- http://www.bauhaus-dessau.de/de/history.asp?p=bauhaus Gebäudegeschichte mit Links zu Bildern am Ende der Seite