Zimmer mit Aussicht (Film)
Film | |
Titel | Zimmer mit Aussicht |
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Originaltitel | A Room with a View |
Produktionsland | GB |
Originalsprache | Englisch, Italienisch |
Erscheinungsjahre | 1985 |
Länge | 116 Minuten |
Stab | |
Regie | James Ivory |
Drehbuch | Ruth Prawer Jhabvala |
Produktion | Ismail Merchant |
Musik | Richard Robbins |
Kamera | Tony Pierce-Roberts |
Schnitt | Humphrey Dixon |
Besetzung | |
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Zimmer mit Aussicht (A Room with a View) ist eine britische Filmkomödie von James Ivory aus dem Jahr 1985. Das Drehbuch schrieb Ruth Prawer Jhabvala nach dem Roman Zimmer mit Aussicht von Edward Morgan Forster aus dem Jahr 1908.
Handlung
Die Engländerin Lucy Honeychurch besucht gemeinsam mit ihrer Verwandten Charlotte Bartlett, die ihr als Anstandsdame zugesellt wurde, im Jahr 1907 Florenz. Als die beiden sich beim gemeinsamen Abendessen in ihrer Pension darüber enttäuscht zeigen, dass ihr Zimmer nicht wie erwartet auf den Arno hinausblickt, bieten Mr. Emerson und sein Sohn George ihnen ihr Zimmer an. Aus dem Zimmer der Herren Emerson kann man die Stadt und den Arno sehen.
Charlotte Bartlett empfindet das Angebot als unerträgliche Formverletzung, wenn nicht als Annäherungsversuch. Erst der zufällig ebenfalls in der Pension wohnende Reverend Beebe, der die Pfarrei in Lucys Heimatgemeinde übernehmen wird, überredet sie, das Angebot doch anzunehmen und die Hotelzimmer zu tauschen.
Als Lucy einen Ausflug ins Zentrum von Florenz unternimmt, wird sie Zeugin einer Messerstecherei, was bei ihr einen Ohnmachtsanfall auslöst. Der ebenfalls anwesende George Emerson fängt Lucy auf und kümmert sich um sie.
Während eines gemeinsamen Ausflugs in die Umgebung von Florenz küsst George Emerson Lucy. Charlotte Bartlett beobachtet es und bewirkt den sofortigen Abbruch der Reise.
Zurück in England geht Lucy eine Verlobung mit dem Ästheten Cecil Vyse ein. Sie trifft George Emerson wieder, nachdem dieser durch die zufällige Vermittlung von Cecil Vyse in ihre Nachbarschaft gezogen ist. Lucy erkennt, dass der vitale und leidenschaftliche George ihr nicht gleichgültig ist und löst die Verlobung mit dem ebenso geistvollen wie manierierten und langweilen Cecil Vyse. Lucy verschweigt jedoch eisern den Grund dafür, nämlich dass sie sich in George verliebt hat, und täuscht vor, sie wolle mit zwei alten Damen, die sie in Florenz kennengelernt hat, nach Griechenland reisen. Erst dem Eingreifen von Georges Vater gelingt es, Lucys Lügengebäude zu zerstören. Unter Tränen gesteht sie ihm ihre Liebe zu George. Die beiden heiraten und fahren in die Flitterwochen nach Florenz, wo sie sich am Fenster des Zimmer küssen, dass die Emersons Lucy und ihrem chaperon abgetreten hatten.
Kritiken
Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 4. April 1986, dass der Film das britische Klassensystem angreife. Er lobte die Darstellungen von Maggie Smith, Denholm Elliott und Julian Sands. [1]
Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz bewerten den Film in ihrem Lexikon „Filme im Fernsehen“ (1990) als sehr gut und schreiben: "Die Exposition des Films ist brillant und die weitere Durchführung ebenbürtig. Ein vor Witz, Subtilitäten und wunderschönen Bildmotiven überquellendes Zeugnis der Potenzen des neuen britannischen Films der 80er Jahre." [2]
Auszeichnungen
Der Film gewann im Jahr 1987 den Oscar in den Kategorien Bestes adaptiertes Drehbuch, Bestes Kostümdesign und Bestes Szenenbild. James Ivory, Denholm Elliott, Maggie Smith, Ismail Merchant und Tony Pierce-Roberts wurden für den Oscar nominiert.
Der Film gewann im Jahr 1985 den BAFTA Award für die Kostüme, im Jahr 1987 für die Darstellungen von Maggie Smith und Judi Dench, als Bester Film sowie für das Produktionsdesign. Zu den neun Nominierungen für den BAFTA Award gehörten jene für James Ivory, Ruth Prawer Jhabvala, Simon Callow, Denholm Elliott und Rosemary Leach.
Maggie Smith gewann im Jahr 1987 den Golden Globe Award. James Ivory und der Film als Bestes Drama wurden für den gleichen Preis nominiert.
Der Film gewann 1987 den Independent Spirit Award und den London Critics Circle Film Award. James Ivory gewann 1987 den David di Donatello Award in zwei Kategorien und den Sant Jordi Award; er wurde 1987 für den Directors Guild of America Award nominiert. Tony Pierce-Roberts wurde 1986 für den British Society of Cinematographers Award nominiert; 1987 folgte die Nominierung für den American Society of Cinematographers Award. James Ivory und Tony Pierce-Roberts gewannen 1987 den Evening Standard British Film Award. Ruth Prawer Jhabvala gewann 1987 den Writers Guild of America Award.
Hintergrund
Der Film wurde in England und in Florenz gedreht. [3] Seine Produktion kostete etwa 3 Millionen US-Dollar. Er spielte in den Kinos der USA 21 Millionen US-Dollar ein. [4]
Die im Film zu hörenden Operarien sang Kiri Te Kanawa. Die Musik dazu spielte das London Philharmonic Orchestra ein.
Literatur
- Edward Morgan Forster: Zimmer mit Aussicht. Eine Liebesgeschichte (Originaltitel: A Room With a View). Deutsch von Werner Peterich. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2005, 327 S., ISBN 3-596-15900-8
Quellen
- ↑ Kritik von Roger Ebert
- ↑ Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 954
- ↑ Drehorte für A Room with a View
- ↑ Business Data for A Room with a View