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Öhringen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Öhringen ist eine Stadt im Nordosten des Bundeslandes Baden-Württemberg, etwa 25 km östlich von Heilbronn. Sie ist die größte Stadt des Hohenlohekreises und bildet ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden.

Seit 1. Juli 1994 ist Öhringen Große Kreisstadt, die derzeit einzige im Hohenlohekreis. Mit den Gemeinden Pfedelbach und Zweiflingen hat die Stadt Öhringen eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

Geografie

Datei:Öhringen - Stiftskirche und Schloss.jpg
Stiftskirche und Schloss

Öhringen liegt nördlich der Schwäbisch-Fränkischen Waldberge auf der Hohenloher Ebene im flachen Tal der Ohrn, einem kleinen Fluss, der im Stadtteil Ohrnberg in den Kocher mündet.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen – im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt – an die Stadt Öhringen: Forchtenberg, Zweiflingen, Neuenstein, Waldenburg, Pfedelbach und Bretzfeld (alle Hohenlohekreis) sowie Langenbrettach und Hardthausen am Kocher (beide Landkreis Heilbronn).

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Öhringens besteht aus der Kernstadt und den Stadtteilen Baumerlenbach, Büttelbronn, Cappel, Eckartsweiler, Michelbach am Wald, Möglingen, Ohrnberg, Schwöllbronn und Verrenberg, die erst im Zuge der Gebietsreform der 1970er Jahre eingegliedert wurden.

Die Stadtteile sind zugleich Ortschaften im Sinne der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg mit jeweils einem Ortschaftsrat und einem Ortsvorsteher als Vorsitzendem. Die Ortschaftsräte werden bei jeder Kommunalwahl von der wahlberechtigten Bevölkerung der Ortschaft gewählt und sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Jede Ortschaft hat auch eine örtliche Verwaltungsstelle der Stadtverwaltung.

Neben den genannten Stadtteilen bzw. Ortschaften gibt es weitere separat gelegene Orte und Wohnplätze oder Wohngebiete mit eigenem Namen, deren Grenzen oftmals nicht festgelegt sind bzw. die teilweise nur sehr wenige Einwohner haben. Hierunter gehören zum Beispiel Buchhof, Erlenhof, Heuholzhöfe, Hornberg, Lindich, Möhrig, Neuenberg, Obermaßholderbach, Platzfeld, Platzhof, Rohrklinge, Ruckhardtshausen, Untermaßholderbach, Unterohrn, Untersöllbach, Waldhöfe, Weidenhof, Weidenmühle, Weinsbach und Zuckmantel.

Raumplanung

Öhringen bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Heilbronn-Franken, in der die Stadt Heilbronn als Oberzentrum ausgewiesen ist. Zum Mittelbereich Öhringen gehören neben der Stadt Öhringen noch die Städte und Gemeinden Bretzfeld, Neuenstein, Pfedelbach, Waldenburg und Zweiflingen des Hohenlohekreises.

Klima

Datei:Klimadiagramm-Oehringen-Deutschland-metrisch-deutsch.png
Klimadiagramm von Öhringen[1]


Geschichte

Öhringen

Erste geschichtliche Bedeutung erlangte Öhringen zur Römerzeit um 155 n.Chr. mit zwei Kastellen am Limes. Etwa 1000 Soldaten waren dort untergebracht. Der mitlitärisch und wirtschaftlich bedeutende Ort wurde nach dem Kaiser Marcus Aurelius benannt in "vicus aurelianus". Die Germanenüberfälle der Jahre 259 und 260 n. Chr. führten zum Fall des Limes und letztlich auch zum Niedergang des "römischen Öhringen".

Erst 800 Jahre später taucht Öhringen als Oringowe wieder in der Geschichte auf. 1037 erscheint dieser Name im Öhringer Stiftungsbrief. Später wurde der Ort als Orngau und ab 1472 mit Ö(h)ringen bezeichnet. Der Stiftungsbrief beurkundet die Gründung eines Chorherrenstifts des Bischofs Gebhard von Regensburg an der Pfarrkirche in der "villa oringowe". Um das Jahr 1240 wurden die Siedlungsteile zur Stadt zusammengefasst. Im Vertrag von 1253, dem Öhringer Weistum, sind Einzelheiten über die Städtischen (Besitz-)Verhältnisse festgehalten. Der Besitz Öhringen geht nun vom Bistum Regensburg an die Hohenlohe über, diese bauen ihre Landeshoheit in den folgenden zwei Jahrhunderten weiter aus (u.a. durch Zukäufe). Von 1253 bis 1806 befand sich Öhringen unter hohenlohischer Herrschaft. Unter den 17 Städtchen in Hohenlohe war Öhringen die größte und bedeutendste und gehörte deshalb keinem der in mehreren Linien verzweigten Landesherren allein. Neben dem Haus Hohenlohe hatten auch die Herren von Berlichingen, die Herren von Gemmingen, von Weiler und von Stetten Grundbesitz und Grundrechte im Ort. Außerdem bildete sich ein einflussreiches Patriziat.

Im Bauernkrieg 1525 herrschten auch in Öhringen Unruhen. Nach dem Augsburger Religionsfrieden verordnen die Landesherren ihren Gemeinden die Kirchenreform - auch in Öhringen. 1556 erfolgt die Reform des Stifts: das Vermögen des Stifts soll nun ausschließlich für kirchliche und schulische Zwecke Verwendung finden. Die Verwaltung übernehmen die Landesherren, was faktisch einer Auflösung des Chorherrenstifts gleich kommt. Im Deißigjährigen Krieg wurde der Ort mehrfach geplündert und besetzt.

1677 wird Öhringen Residenz und erfährt einen baulichen Aufschwung: nach dem Ausbau des Wittumsitzes wurde 1681 bis 1683 der Marstall erstellt, 1714 wurde das Schloss im Inneren weiter ausgebaut, zeitgleich erfolgte 1712 bis 1717 auf dem Gelände des Tiergartens der Bau des Schlosses Friedrichsruhe. 1743 erfolgte ein Theaterbau, und am Ende des 18. Jahrhunderts entstand unter Fürst Ludwig Friedrich Karl die so genannte Karlsvorstadt.

1806 erfolgt dann die Eingliederung in das Königreich Württemberg. Die Stadt wurde zunächst Kreissitz, dann 1809 Sitz eines Oberamtes. 1850 wurde die Fernstaße nach Schwäbisch Hall zur Chaussee ausgebaut, 1862 wurde Öhringen an die Eisenbahn angeschlossen.

Aus dem Oberamt Öhringen ging 1938 der Landkreis Öhringen hervor. Dieser bestand bis zur Kreisreform 1973, als er mit dem Landkreis Künzelsau im Hohenlohekreis aufging. Dadurch verlor Öhringen seine Funktion als Kreisstadt, wurde aber dank Eingliederung von neun Umlandgemeinden die größte Stadt des Kreises.

Die Einwohnerzahl der Stadt Öhringen überschritt 1993 die 20.000-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, der von der Landesregierung von Baden-Württemberg mit Wirkung vom 1. Juli 1994 genehmigt wurde.

1993 fanden in Öhringen die Heimattage Baden-Württemberg statt. Im Jahr 2003 feierte Öhringen sein 750. Stadtjubiläum. 2006 war Öhringen-Friedrichsruhe offizielles FIFA WM 2006-Quartier.

Stadtteile

Baumerlenbach

Baumerlenbach wurde am 31. Dezember 1972 nach Öhringen eingegliedert [2]. Baumerlenbach hat heute 413 Einwohner. Die Gemarkung hat eine Größe von 622 ha.

Büttelbronn

Büttelbronn wurde am 31. Dezember 1973 nach Öhringen eingegliedert. Büttelbronn hat heute 519 Einwohner. Die Gemarkung hat eine Größe von 694 ha. Zu Büttelbronn gehören die Wohnplätze Obermaßholderbach und Untermaßholderbach.

Cappel

Cappel wurde am 1. Januar 1975 nach Öhringen eingegliedert.[3] Cappel hat heute 1.124 Einwohner. Die Gemarkung hat eine Größe von 230 ha.

Eckartsweiler

Eckartsweiler wurde am 1. Januar 1975 nach Öhringen eingegliedert. Eckartsweiler hat heute 379 Einwohner. Die Gemarkung hat eine Größe von 754 ha. Zu Eckartsweiler gehören die vier Wohnplätze Eckartsweiler, Platzhof, Untersöllbach und Weinsbach.[4]

Michelbach am Wald

Michelbach wurde am 31. Dezember 1972 nach Öhringen eingegliedert. Michelbach hat heute 1.240 Einwohner. Die Gemarkung hat eine Größe von 1321 ha.[5]

Möglingen

Möglingen wurde am 31. Dezember 1972 nach Öhringen eingegliedert. Der Ort hatte seit 1911 Anschluss an die Untere Neckarbahn. Möglingen hat heute 266 Einwohner. Die Gemarkung hat eine Größe von 356 ha.[6]

Ohrnberg

Ohrnberg wurde am 31. Dezember 1972 nach Öhringen eingegliedert. Der Ort hatte seit 1911 Anschluss an die Untere Neckarbahn. Ohrnberg hat heute 644 Einwohner. Die Gemarkung hat eine Größe von 785 ha. Zu Ohrnberg gehören die Wohnplätze Buchhof, Heuholzhöfe, Neuenberg und Ruckhardshausen.[7]

Schwöllbronn

Zum 1. Februar 1972 nach Öhringen eingemeindet. Nördlich der Autobahn (3 km) und etwa 5 km vom Stadtzentrum gelegen handelt es sich um den bevölkerungsmäßig kleinsten Stadtteil mit 406 Einwohnern. Es ist ein kleines Dorf inmitten großer Felder. Die Gemarkung hat eine Fläche von 681 ha. Zu Schwöllbronn gehört der Wohnplatz Unterohrn.[8]

Verrenberg

Verrenberg ist ein Dorf in Hohenlohe, das seit dem 1. Februar 1972 Teil Öhringens ist. Heute hat Verrenberg etwa 680 Einwohner.[9]

Religionen

Johann Christoph Fischer, Stadtpfarrer in Öhringen, 1751

Evangelische Kirchengemeinde

Das Gebiet der Stadt Öhringen gehörte ursprünglich zum Bistum Würzburg und war dem Archidiakonat Weinsberg zugeordnet. 1556 wurde durch die Herren von Hohenlohe die Reformation eingeführt. Die Stadt wurde Sitz eines Generalkonsistoriums für die Grafschaft Hohenlohe. Danach war Öhringen über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Nach dem Übergang an Württemberg gehörte die Kirchengemeinde zur Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Öhringen wurde Sitz eines Dekanats (siehe Kirchenbezirk Öhringen), zu dem heute die Kirchengemeinden des gesamten Umlands gehören. Im Stadtgebiet Öhringen gibt es heute folgende Kirchengemeinden: Kirchengemeinde Öhringen (Stiftskirche), sowie Baumerlenbach, Michelbach am Wald, Möglingen und Oberohrn. Die Stiftskirche Öhringen ist auch für die Protestanten in Büttelbronn, Obermaßholderbach und Untermaßholderbach, Cappel, Eckartsweiler, Schwöllbronn und Unterohrn zuständig. Verrenberg gehört zur Kirchengemeinde Bitzfeld.

Katholische Kirchengemeinde

Mit der Reformation erlosch das katholische Leben in Öhringen (ca. 1581) – und mit der Rückkehr der Waldenburger Grafen zum katholischen Glauben 1667 erwachte es wieder zaghaft. Die katholischen Pfarreien Pfedelbach, Waldenburg und Kupferzell (Patronatspfarreien, alle zur Diözese Würzburg gehörend) entstanden im Lauf der Jahre. Mit der Neuordnung der kirchlichen Sprengel zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte das Öhringer Gebiet nun zur 1821 neuerrichteten Diözese Rottenburg. 1858 zählte Öhringen 74 katholische Einwohner. Ab 1867 fanden gelegentliche Gottesdienst statt. Betreut wurden die Öhringer Katholiken als „Filial“ von Pfedelbach aus.

Der erste Gottesdienst in der Öhringer Spitalkirche fand am 4. Juni 1882 statt. Alle zwei Wochen konnte hier nun mit Genehmigung des Fürstenhauses (als Besitzer der Spitalkirche) ein Gottesdienst stattfinden. Der Wunsch nach einer eigenen Kirche war groß, so dass 1899 ein Kirchenbaufond gegründet wurde. Bis zum Jahr 1930 waren – trotz der Inflation – 13.000 Mark vorhanden. Der Kauf der Spitalkirche wurde 1939 ins Auge gefasst, da keine andere Möglichkeit bestand, an eine eigene Kirche zu kommen. 1940 wurde zwischen der fürstlichen Verwaltung und dem Pfedelbacher Pfarrer Alois Lanig ein Kaufvertrag abgeschlossen. Mit dem Beginn des Krieges zogen immer mehr Katholiken nach Öhringen, die Spitalkirche wurde nun regelmäßig genutzt. Zu Ende des Krieges 1945 lebten in Öhringen 1.200 Katholiken (1935: 275), es entstand eine völlig neue seelsorgerliche Situation. Das Gebiet nördlich von Pfedelbach wurde 1951 von der Mutterpfarrei Pfedelbach abgetrennt und die selbständige Stadtpfarrverweserei Öhringen mit dem Expositurvikariat Neuenstein erreichtet. Erster Seelsorger war Pfarrer Gottfried Leuz. Am 1. Januar 1957 wurde Öhringen Stadtpfarrei. Die Zahl der Katholiken wuchs weiter an, in der Stadt lebten zu diesem Zeitpunkt 1.900 Katholiken, in den Außenbezirken 850. Die Spitalkirche wurde nun viel zu klein. Am Ostermittwoch 1960 fand der erste Spatenstich für die neue St.-Joseph-Kirche am Cappelrain statt. Dort entstand ein ganzes Gemeindezentrum mit Kindergarten, Gemeindesaal und Pfarrhaus.

Die katholische Kirchengemeinde St. Joseph (2006: rund 6.200 Katholiken) ist für das gesamte Öhringer Stadtgebiet mit allen Stadtteilen (ohne Michelbach am Wald) und darüber hinaus für die Nachbarorte Zweiflingen, Eichach, Friedrichsruhe, Orendelsall, Pfahlbach, Tiefensall und Westernbach zuständig. Sie bildet mit der 1981 von Öhringen abgetrennten Gemeinde Christus König in Neuenstein eine Seelsorgeeinheit. Die Katholiken aus dem Stadtteil Michelbach am Wald gehören zur Pfarrgemeinde St. Petrus und Paulus Pfedelbach. Alle drei Pfarrgemeinden (Öhringen, Neuenstein und Pfedelbach) gehören zum Dekanat Hohenlohe innerhalb des Bistums Rottenburg-Stuttgart.

Neben den beiden großen Kirchen ist in Öhringen auch eine evangelisch-methodistische und eine neuapostolische Gemeinde vertreten.

Eingemeindungen

Die folgenden Gemeinden wurden nach Öhringen eingegliedert, sie gehörten alle zum Landkreis Öhringen bzw. ab 1973 zu dessen Rechtsnachfolger, dem Hohenlohekreis:

  • 1. Februar 1972: Schwöllbronn, Verrenberg
  • 31. Dezember 1972: Baumerlenbach, Michelbach am Wald, Möglingen, Ohrnberg
  • 31. Dezember 1973: Büttelbronn
  • 1. Januar 1975: Cappel, Eckartsweiler

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohner
1798 3.157
1810 3.419
1823 3.291
1843 3.235
1861 3.798
1. Dezember 1871 3.412
1. Dezember 1880¹ 3.723
1. Dezember 1890¹ 3.914
1. Dezember 1900¹ 3.570
1. Dezember 1910¹ 3.801
16. Juni 1925¹ 4.208
16. Juni 1933¹ 4.618
17. Mai 1939¹ 4.582
Jahr Einwohner
Dezember 1945 5.858
13. September 1950¹ 7.475
6. Juni 1961¹ 10.050
27. Mai 1970¹ 11.367
31. Dezember 1975 16.011
31. Dezember 1980 16.211
27. Mai 1987¹ 16.942
31. Dezember 1990 18.535
31. Dezember 1993 20.623
31. Dezember 1995 21.433
31. Dezember 2000 22.208
31. Dezember 2005 22.706

¹ Volkszählungsergebnis

Politik

Bürgermeister

An der Spitze der Stadt stand ursprünglich der herrschaftliche Schultheiß. Im 14. Jahrhundert wird erstmals ein Bürgermeister genannt. Ihm standen 12 Richter zur Seite. Später kamen noch zwölf Münzer hinzu, die dem Vogt unterstanden. Damit hatte die Herrschaft stets Einfluss auf die Stadt. Nach dem Übergang an Württemberg leitete der Stadtschultheiß, später Bürgermeister die Stadtverwaltung. Seit 1. Juli 1994, als Öhringen Große Kreisstadt wurde, trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Er wird von der wahlberechtigten Bevölkerung auf acht Jahre gewählt und ist Vorsitzender des Gemeinderats.

Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister (die Liste ist unvollständig)

  • 1766-1784: Johann Friedrich Heinle
  • 1804-1820: Johann Michael Heinle
  • 1820-1830: Karl Friedrich Gottlob von Weizsäcker
  • 1867-1873: Rößle
  • 1887-1906: Schäufele
  • 1906-1918: Albert Meyder
  • 1919-1945: Peter Berner
  • 1945-1948: Wilhelm Rösch
  • 1948-1954: Franz Illenberger
  • 1954-1967: Richard Laidig
  • 1967-1987: Ulrich Fahrenbruch
  • 1987-heute: Jochen K. Kübler, CDU

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:

CDU 39,9 % -3,8 15 Sitze ±0
FDP/DVP 19,5 % +3,8 7 Sitze +2
FWG 16,0 % +0,4 6 Sitze +1
SPD 15,9 % -4,3 5 Sitze -1
UNS 8,7 % +8,7 3 Sitze +3
Andere 0,0 % -4,9 0 Sitze -1

Wappen

Das Wappen der Stadt Öhringen zeigt in einem von Rot und Silber schräg geteilten Schild einen schräglinken Schlüssel in verwechselten Farben, mit dem Bart heraldisch nach oben links weisend. Die Stadtflagge ist rot-weiß.

Der Schlüssel ist das Attribut des Hl. Petrus, des Patrons der Öhringer Stiftskirche. Im 14. Jahrhundert war in den Siegeln noch der ganze Heilige abgebildet. Im 16. Jahrhundert setzte sich der Schlüssel als weiteres Siegelbild durch. Beide wurden bis 1954 verwendet. Seither konzentrierte man sich auf den Schlüssel allein. Die Farben rot und weiß sind die hohenlohischen Farben, nachdem die Stadt viele Jahrhunderte eine der Residenzen war.

Städtepartnerschaften

Öhringen unterhält seit 1993 eine Städtefreundschaft mit der Stadt Großenhain in Sachsen. Eine Städtepartnerschaft besteht seit 1995 mit der Marktgemeinde Treffen im Bundesland Kärnten (Österreich). Freundschaftliche Beziehungen bestanden bereits seit 1985 zwischen den Feuerwehren von Treffen und Cappel. Eine weitere Städtepartnerschaft besteht seit 1996 mit dem Stadtteil Wickersley der Stadt Rotherham in Nordengland (Vereinigtes Königreich). Auch hier gibt es bereits seit 1981 freundschaftliche Beziehungen auf sportlicher Ebene.

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Öhringer Bahnhof um 1900

Die Ortsteile Michelbach und Verrenberg sind Weinbauorte, deren Lagen zur Großlage Lindelberg im Bereich Württembergisch Unterland gehören.

Verkehr

Die Stadt Öhringen ist über die Anschlussstelle Öhringen an der Bundesautobahn A 6 (SaarbrückenWaidhaus) unmittelbar an das deutsche Fernstraßennetz angebunden. Ferner führen mehrere Landes- und Kreisstraßen durch die Stadt. Der Bahnhof Öhringen liegt an der Hohenlohebahn (HeilbronnCrailsheim). Seit Mitte Dezember 2005 fährt auch die Stadtbahnlinie S4 nach Heilbronn und Karlsruhe. Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Buslinien.

Medien

In Öhringen erscheint eine Ausgabe der Hohenloher Zeitung, einer Lokalausgabe der Heilbronner Stimme.

Gericht, Behörden und öffentliche Einrichtungen

In Öhringen besteht ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Heilbronn und zum OLG-Bezirk Stuttgart gehört. Ferner gibt es ein Notariat und ein Finanzamt nahe dem Stadtkern. Außerdem hat das Landratsamt Hohenlohekreis in Öhringen eine Außenstelle.

Die Freiwillige Feuerwehr Öhringen besteht aus drei Zügen zu jeweils zwei oder drei Gruppen und hat eine Mannschaftsstärke von insgesamt 300 Mann. Sie ist eine von drei Stützpunktfeuerwehren im Hohenlohekreis mit insgesamt 15 Fahrzeugen. Diese bilden den Lösch-, Hilfeleistungs- und Gefahrgutzug, die für die Stadt Öhringen und einen Autobahnabschnitt auf der BAB 6, bei größeren Schadenslagen aber auch für den Altkreis Öhringen zuständig sind. Der Gefahrgutzug deckt den gesamten Hohenlohekreis ab. Sechs weitere Fahrzeuge sind auf die Abteilungen Baumerlenbach, Büttelbronn, Cappel, Eckartsweiler, Michelbach, Möglingen, Ohrnberg, Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg verteilt.

Die Stadt ist auch Sitz des Kirchenbezirks Öhringen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Bildung

Öhringen hat ein allgemeinbildendes Gymnasium (Hohenlohe-Gymnasium Öhringen– HGÖ), eine Realschule, eine Förderschule (Albert-Schweitzer-Schule), eine Hauptschule (Weygangschule Hauptschule mit Werkrealschule) und vier Grundschulen (GS Cappel, GS Michelbach am Wald, Hungerfeldschule und Schillerschule mit Außenstelle Verrenberg).

Der Hohenlohekreis ist Träger der drei Beruflichen Schulen: Gewerbliche Schule, unter anderem mit Technischem Gymnasium, Richard-von-Weizäcker-Schule (Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule, unter anderem mit Agrarwissenschaftlichem Gymnasium) sowie Kaufmännische Schule, unter anderem mit Wirtschaftsgymnasium.

Die private Tiele-Winckler-Schule für Erziehungshilfe der Heimat für Heimatlose Freudenberg rundet das Schulangebot Öhringens ab.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Das Weygang-Museum ist ein Heimatmuseum mit einer Zinn- und Fayencesammlung sowie Römerfunden.
  • Das Museum Werkstatt Pflaumer bietet eine Einblick in eine ehemalige Schlosserei und Schleiferei.
  • Das Meeres-Museum im Stadtteil Cappel zeigt einen Überblick über die schönsten Muschel- und Schneckenarten aus allen Weltmeeren.
  • Das 1980 gegründete Auto- und Motor-Museum zeigt die Fahrzeugproduktion im Bereich Sport- und Tourenwagen aus der Zeit von 1948 bis 1960. Angegliedert ist das Glasmuseum für Glas-Kunst aus der Epoche von 1950–2000.
  • Das 1991 gegründete Turmmuseum im ehemaligen Stadtwachturm zeigt anschaulich die Lebensweise eines Türmers.

Musik

In Öhringen gibt es ein vielfältiges musikalisches Leben. Neben den verschiedenen kirchenmusikalischen und schulischen Chören und Ensembles gibt es mit der Stadtkapelle Öhringen ein sinfonisches Blasorchester mit diversen Nachwuchs-Orchestern, den Musikzug der TSG Öhringen, das Kammerorchester "Orchesterverein Öhringen" sowie diverse Chöre. Die örtliche Jugendmusikschule ist eine Einrichtung der Stadt Öhringen. Außerdem gibt es im Bereich Rock, Pop und Jazz ein großes Angebot.Auch im Bereich HipHop kann dir geholfen werden denn eine junge gruppe kleiner kriminelle die sich selbst VL nennen unterstützen auch seit neuestem alle HipHop Fans aus ganz Deutschland

Bauwerke

Brunnen und Fachwerkhäuser am Marktplatz

Der mittelalterliche Marktplatz ist das Herzstück der Stadt. Hier befindet sich das ehemals hohenlohische Schloss, das Wahrzeichen der Stadt. Heute beherbergt es das Rathaus. Daneben steht die evangelische Stiftskirche St. Peter und Paul mit dem Grabmal des Grafen Ludwig Casimir von Hohenlohe-Neuenstein, ausgeführt um 1570 von Johann von Trarbach. In der Krypta der Stiftskirche befindet sich die Tumba der Kaiserinmutter Adelheid, die 1037 das Chorherrenstift in Öhringen gründete. Die Krypta ist außerdem Grablege des Hauses Hohenlohe. Weitere evangelische Kirchen sind die Spitalkirche St. Anna und Elisabeth (1376 geweiht) und die Friedhofskirche St. Anna (erbaut 1520). Die katholische Kirche St. Joseph wurde erst 1960/61 erbaut.

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Kernstadt sind das Obere Tor von 1792, der Hamballe-Brunnen, das alte Dekanat, das ehemalige Gasthaus zum Römischen Kaiser, das Gelbe Schlössle, die Hofapotheke und die Karlsvorstadt. Der Hofgarten ist ein Park in der Innenstadt.

In den Stadtteilen gibt es folgende Kirchen: Baumerlenbach (evangelische Kirche erbaut 1737), Untersöllbach (Salvatorkapelle erbaut 1711/13 mit gotischen Resten), Michelbach am Wald (evangelische Kirche von 1611, 1752 und 1785 erweitert), Möglingen (alte Kirche mit 1759 erbautem Kirchenschiff) und Oberohrn (evangelische Kirche mit romanisch-gotischen Resten, das Schiff wurde 1601/02 umgebaut).

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Öhringen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • Christian Ernst Hanßelmann (1699–1775), Archivar, der römische Funde sichtete und unter anderem zwei Kohortenkastelle in Öhringen entdeckte.

Literatur

  • Wilhelm Mattes: Öhringer Heimatbuch, Öhringen 1929 (Nachdruck 1987)
  • Württembergisches Städtebuch; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1961
  • Öhringen. Stadt und Stift. Herausgegeben von der Stadt Öhringen. Öhringen, Sigmaringen, 1988.

Quellen

  1. Geoklima 2.1
  2. [1]
  3. [2]
  4. [3]
  5. [4]
  6. [5]
  7. [6]
  8. [7]
  9. [8]