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Erwin Rommel

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Erwin Rommel, 1941

Johannes Erwin Eugen Rommel (* 15. November 1891 in Heidenheim an der Brenz; † 14. Oktober 1944 in Herrlingen bei Ulm) war ein deutscher Heeresoffizier und seit 1942 Generalfeldmarschall. Während des Zweiten Weltkrieges befehligte er unter anderem die deutschen Truppen in Nordafrika (Afrikakorps) sowie um die Zeit des D-Days, der Landung der Alliierten in der Normandie, die Heeresgruppe B. Einerseits bewundert – besonders von den britischen Gegnern, die ihm den Beinamen Desert Fox (Wüstenfuchs) gaben, andererseits – vor allem im Oberkommando der Wehrmacht – beneidet und angefeindet, setzte der angeblich in das Attentat vom 20. Juli 1944 verwickelte Rommel seinem Leben selbst ein Ende, nachdem er im Auftrag Hitlers vor die Wahl gestellt worden war, vor dem Volksgerichtshof abgeurteilt zu werden oder sich selbst zu töten.

Erwin Rommel ist der Vater des langjährigen Stuttgarter Oberbürgermeisters Manfred Rommel.


Zusammenfassung

Mindestens drei Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Rommel weitgehend unkritisch gesehen, bisweilen wurde er verehrt. Dabei ist festzustellen: Viele Jahre hindurch sind Dokumente, darunter auch Personalakten mit Fakten, welche durchaus eine differenziertere Sicht auf den hochrangigen Offizier erzwungen hätten, gar nicht zur Kenntnis genommen worden.

Rommel wird noch heute bewundert für seine taktische Verwegenheit, seine Führungspersönlichkeit und seine überraschenden militärischen Züge im Zweiten Weltkrieg.

Kritisiert werden sein Ungestüm, seine Sturheit bei Lagebeurteilungen, die viele Soldaten das Leben kostete, und seine manchmal übertriebene militärische Sichtweise, vor allen Dingen seine Unkontrollierbarkeit, die er in Afrika und Frankreich mehrfach unter Beweis stellte. Dies überforderte, besonders in Afrika, häufig die Nachschubwege. Zeitgenossen beschrieben ihn bisweilen als „Nur-Soldaten“, der nie bereit war, über private Dinge zu sprechen. Für schwierige Lagen, als „Feuerlöscher“, war Rommel einer der besten Männer der Wehrmacht – aber als Führer eines großen Verbandes in konventionellen Lagen war er des öfteren überfordert.

Seine spektakulären Erfolge und seine Verdienste als Organisator müssen daher in Relation zu seinen Defiziten gesehen werden, da er viele Entscheidungen ohne Absprache traf und dies unzureichend begründete - er verursachte viele logistische Probleme, die nur schwer und unter größten Anstrengungen gelöst werden konnten (Truppen- und Materialversorgung). Seine Operationen schienen manchmal wenig geplant, schlecht koordiniert und dilettantisch vorbereitet. So zum Beispiel beim ersten Angriff auf die Festung Tobruk, bei dem mehr als 1.200 ihm unterstellte Soldaten ihr Leben verloren. Ihm wird vorgeworfen, wenig Sinn für gesamtheitliches Planen und Koordinieren aller Stabsabteilungen (von G1 bis G4, also von Personaleinsatz bis Versorgung) gehabt zu haben. Im Widerspruch zum traditionellen Offizierskodex wollte er Fehler in seinem Kommandobereich nicht verantworten, sondern wies (nach „oben“) die Schuld Untergebenen zu. Andererseits reichte er Lob nicht nach unten weiter, sondern schrieb Erfolge Unterstellter sich selber zu.

Einerseits stilisierten vor allem die Briten (aus Eigeninteresse) ihn zum „Wüstenfuchs“, und die NS-Propaganda feierte den erfahrenen Generalfeldmarschall als „Volkshelden“. Andererseits meinten führende Widerständler, Rommel für ihre Ziele gewinnen zu können. Am Ende gelang es, den General bei „seinem“ Führer in Misskredit zu bringen. Dazu hatte er selbst beigetragen. Er hatte sich Neider und Gegner in der Wehrmachtsführung geschaffen sowie mit Gegenvorstellungen zu militärischen Optionen sogar Hitler persönlich ungehalten gemacht. Es kam seinen Gegnern dann zupass, Rommel in die Nähe des Kreises der Widerständler und des Attentats vom 20. Juli 1944 rücken zu können.

Dies führte zu seinem erzwungenen Suizid im Oktober 1944.

Die Bundeswehr ehrte Erwin Rommel 1961 mit der Benennung der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne in Augustdorf, der Generalfeldmarschall Rommel-Kaserne in Osterode/Harz und der Rommel-Kaserne in Dornstadt bei Ulm nach ihm. Auch die Bundesmarine taufte einen in der Zwischenzeit außer Dienst gestellten Zerstörer der Lütjens-Klasse auf den Namen Rommel. Des Weiteren sind Straßen in zahlreichen deutschen Städten nach Erwin Rommel benannt, z. B. in seinem letzten Wohnort Blaustein-Herrlingen (die Erwin-Rommel-Steige, früher Wippinger Steige, an der sein damaliges Wohnhaus liegt), in seiner Geburtsstadt Heidenheim oder auch in Erlangen.

Bis heute treffen sich an Rommels Grab jeweils an seinem Todestag Veteranen der Wehrmacht, sowie der Alliierten.

Auszeichnungen

Werke

  • Erwin Rommel: Infanterie greift an. Voggenreiter, Potsdam 1937
  • Erwin Rommel: Krieg ohne Haß. Hrsg. von Lucie-Maria Rommel u. Fritz Bayerlein. Verlag Heidenheimer Zeitung, Heidenheim/Brenz 1950

Literatur

  • Desmond Young: Rommel, der Wüstenfuchs, Universitas, München 1997, ISBN 3-800-4133-02
  • Paul Carell: Die Wüstenfüchse, Herbig, München: 2003, ISBN 3-776-6234-03
  • Maurice Philip Remy: Mythos Rommel, List, München 2004, ISBN 3-548-6038-58
  • David Fraser: Rommel, die Biographie, Siedler, Berlin 2001, ISBN 3-572-01282-1
  • Wolf Heckmann: Rommels Krieg in Afrika: Wüstenfüchse gegen Wüstenratten, Lübbe, Bergisch Gladbach 1976, ISBN 3-7857-0186-1
  • Charles Douglas-Home: Rommel, List, München 1974, ISBN 3-471-77772-5
  • Ronald Lewin: Rommel, Kohlhammer, Stuttgart 1969
  • Hans von Luck: Mit Rommel an der Front, Mittler, Hamburg et al. 2001, ISBN 3813207390
  • Guido Knopp: Der Jahrhundertkrieg: Die Atlantikschlacht, der Wüstenkrieg, der Bombenkrieg, Ullstein, München 2003, 3-548-36459-4
  • Klaus-Michael Mallmann, Martin Cüppers: Halbmond und Hakenkreuz. Das Dritte Reich, die Araber und Palästina. WBG, Darmstadt; 2. A. 2006. 288 Seiten. ISBN 3534197291
  • Ralf Georg Reuth: Erwin Rommel. Des Führers General, Piper, München 1987, ISBN 3-492-15222-8
  • David Irving: Rommel. Eine Biographie, Hoffmann und Campe, Hamburg 1978.
  • Ralf Georg Reuth: Erwin Rommel. Das Ende einer Legende, Piper, München 2005, ISBN 3-492-24562-5
  • Wolf Heckmann: Rommels Krieg in Afrika, tosa, Österreich 2006, ISBN 3850030407

Filme

Commons: Erwin Rommel – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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Anmerkungen


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