Klingelpütz

Klingelpütz war ein im Volksmund gebräuchlicher Name für ein Gefängnis am Gereonswall in Köln.
Der Name ist von der Straßenbezeichnung abgeleitet, die auf der Verbindung des Namens des ursprünglichen Grundbesitzers Clingelmann (13. Jahrhundert) und dem auf dem Gelände vorhandenen Brunnen (Kölsch Pütz von lat. puteus bzw. frz. puits „Brunnen“, „Schacht“) beruht. 1426 wurde hier das großflächige Augustiner-Kloster "Herrenlichnam" errichtet.
Das Gefängnis „Klingelpütz“ wurde 1838 als preußisches Zentralgefängnis im Rheinland gebaut und folgte als vierflügeliges Gebäude um einen Zentralbau modernen amerikanischen Vorbildern.
Der Bau wurde 1968 nach einigen Skandalen zu Gunsten eines Neubaus im Stadtteil Köln-Ossendorf abgerissen. Seither wird der Ossendorfer Neubau in Anlehnung an das traditionelle Gefängnis ebenfalls „Klingelpütz“ genannt.
Heute befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Gefängnisses an der Straße „Klingelpütz“ der „Klingelpützpark“ mit Spielplatz . Zur Erinnerung an das Gefängnis Klingelpütz als nationalsozialistische Hinrichtungsstätte befindet sich hier ein von Hans Karl Burgeff gestalteter Gedenkstein, der zum 40. Jahrestag des Kriegsbeginns 1939 am 1. September 1979 der Öffentlichkeit übergeben wurde.
Literatur
- Susanne Braun: Das Gefängnis als staatliche Bauaufgabe dargestellt am Beispiel der Kölner Strafanstalt "Der Klingelpütz" (1834-1838 und 1843-1845), Köln 2004, urn:nbn:de:hbz:38-11270 (Dissertation)