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Puerto de la Cruz

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Gemeinde Puerto de la Cruz
Wappen Karte
Wappen von Puerto de la Cruz Lage von Puerto de la Cruz auf Teneriffa
Basisdaten
Staat: Spanien
Autonome Region: Kanarische Inseln
Provinz: Santa Cruz de Tenerife
Insel: Teneriffa
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Fläche: 8,84 km²
Einwohnerzahl: 30.613 (1. Jan. 2005)
Bevölkerungsdichte: 3.463,0 Einwohner je km²
Höhe: Atlantischer Ozean
9 m
249 m (Las Arenas)
Postleitzahl: E–38400
Vorwahl: (+34) 922
Kfz-Kennzeichen (bis 2001): TF
Gemeindenummer (INE) 38 0282
Adresse der Gemeindeverwaltung: C/ Santo Domingo, s/n
38400 Purto de la Cruz
Webseite der Stadtverwaltung: www.puertodelacruz.es/
Politik
Bürgermeister: Marcos Evangelista Brito Gutiérrez (CC) (Stand 2005)

Puerto de la Cruz, mit 30.613 Einwohnern (Stand 2005) die sechstgrößte Stadt Teneriffas (Stand 2005), ist touristisches Zentrum der Inselnordküste. Zusammen mit La Orotava, Los Realejos und anderen Orten bildet Puerto de la Cruz einen Ballungsraum von ca. 140.000 Einwohnern. Puerto de la Cruz ist mit Santa Cruz de Tenerife über die Straße Buenavista del Norte - Icod de los Vinos und TF-2 verbunden. Puerto de la Cruz liegt west-südwestlich von Santa Cruz de Tenerife und nordöstlich von Arona und Flughafen Reina Sofia. Nachbargemeinden sind La Orotava im Osten und Süden und Los Realejos im Westen.

Die Gemeinde hat eine Ausdehnung von 8,84 km² auf einer durchschnittlichen Höhe von 9 m über dem Meeresspiegel und ist im Valle de la Orotava (Orotava-Tal) gelegen.

Klima und Vegetation

Das hier im Gegensatz zur trockenen, regenarmen Südküste vorherrschende feuchtwarme Klima ist Garant für eine besonders abwechslungsreiche Vegetation. So ist Puerto de la Cruz umgeben von ausgedehnten Bananenplantagen, die aufgrund der extremen Expansion der beiden Städte Puerto und Orotava immer weiter dezimiert werden.

Geschichte

Puerto de la Cruz war ursprünglich Hafen für das weiter im Inland gelegene La Orotava, besaß aber nur eine untergeordnete Rolle. Als 1706 Garachico nach einem Vulkanausbruch verschüttet wurde, entwickelte sich Puerto de la Cruz zum wichtigsten Hafen der Nordküste. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erreichten erste Touristen aus England das Städtchen, und ab den 1950ern entwickelte sich Puerto de la Cruz zu einer Touristenhochburg Teneriffas. Zu den ersten Touristen gehörte auch Alexander von Humboldt, der das Valle de la Orotava der Überlieferung nach das Schönste nannte, was er je gesehen hat. Der Ort, an dem er das gesagt haben soll, trägt heute den Namen Mirador de Humboldt. Auch andere Orte sind nach ihm benannt worden.

Blick über die Stadt

Entwicklung der Einwohnerzahl:

  • 1991 - 25.447 (1. März)
  • 1996 - 24.542 (1. Mai)
  • 2001 - 26.441 (1. November), Bevölkerungsdichte: 2.937,9 Ew./km²
  • 2002 - 30.466
  • 2003 - 31.830, Bevölkerungsdichte: 3.646,05 Ew./km²
  • 2004 - 30.088, Bevölkerungsdichte: 3.402,6 Ew./km²
  • 2005 – 30.613

Sehenswürdigkeiten

El Botanico
Puerto de la Cruz, Blick auf die Playa Martiánez, Lago Martiánez im Hintergrund
  • Die breite, 1977 fertig gestellte Strandpromenade Avenida Colón wurde von 2002 bis 2005 aufwändig modernisiert und führt von den Klippen im Osten zwischen vielen Hotels, Cafés, Bars und den berühmten Meerwasserfreibädern, auf der Meeresseite bis zur "Playa de San Telmo" einer Bademöglichkeit für Klippenfreunde. Dank Beleuchtung und Meeresrauschen auch in den Abendstunden zu empfehlen. Nach der Sanierung Ende 2005 hat die Beleuchtung auch schon negativ auf sich aufmerksam gemacht. Da Teneriffa einer seit einigen Jahren neuen Regelung gegen Lichtverschmutzung des Nachthimmels unterliegt, mussten die starken Strahler überarbeitet werden. Diese Regelung soll sicherstellen, dass die Himmelsbeobachtungen durch die Europäische Sternwarte in Izaña nicht gestört wird. Eine gleiche Regelung gibt es auch für die Sternwarte auf La Palma .
  • Hier in direkter Strandnähe zur Playa de San Telmo an der Plaza de los Reyes Católicos befindet sich auch die kleine Kapelle San Telmo. Diese 1626 von Seefahrern und Fischern erbaute Kapelle (ca. 150 Plätze) ist dem heiligen Pedro González Telmo, einem Dominikaner aus der spanischen Provinz Galicien, geweiht. Sie wurde 1778 durch einen Brand und 1826 durch ein Unwetter stark beschädigt. Im Jahr 1968 wurde die Kapelle mit großer Unterstützung des Katholischen Auslandssekretariates deutschsprachiger Katholiken restauriert. Seit dieser Renovierung betreut die katholische Gemeinde Deutscher Sprache die Kapelle und feiert in dieser Kapelle gemeinsam mit Touristen und Einwohnern ihre sonn- und werktäglichen Gottesdienste.
Lago Martiánez ältester Bauabschnitt im Umbau
  • Das nach Plänen des Star-Architekten César Manrique (der besonders auf Lanzarote baulich wirkte) angelegte Meereswasserschwimmbad Lago Martiánez befindet sich unmittelbar an der Strandpromenade Avenida Colón. Es handelt sich um eine Freibadanlage, die die Gegend prägt. Von 2004 bis 2005 wurde der letzte, neueste und größte Bauabschnitt komplett saniert. Im Frühjahr/Sommer 2005 wurde mit der Sanierung des ältesten und kleinsten Bauabschnittes begonnen, die inzwischen (2007) abgeschlossen ist.
  • Der Tier- und Pflanzenpark „Loro Parque“ bietet am westlichen Stadtrand rund 30.000 Tierarten, darunter Gorillas, Tiger, Haie und eine Jahrhunderte alte Schildkröte. Höhepunkte des Parks sind neben der berühmten, namensgebenden Papageiensammlung die größte Delfinshow Europas und die größte Pinguinsammlung der Welt. Hier wurden u. a. die Delphinaufnahmen am Anfang des neuen 2005er Kinofilmes „Per Anhalter durch die Galaxis“ gedreht. Seit dem 3. Juni 2006 ist auf dem Gelände ein großes Orka-Becken (mit Show) mit einem 3.000 Zuschauer fassenden Stadion.
  • Treff- und Mittelpunkt der Stadt vor allem unter Einheimischen ist die Plaza del Charco. Sie beherbergt etwas oberhalb der Uferpromenade gelegen eine Reihe von Restaurants, Eiscafés und schattige Sitzmöglichkeiten.

2003 ist das Stadtarchiv, welches in einem historischen Gebäude in der Calle de Santo Domingo, unweit des alten Fischerhafens, untergebracht war, komplett und restlos abgebrannt. So sind viele für die Stadt wichtige historische Dokumente vernichtet worden. Dies scheint aber ein Ansporn zu sein, denn inzwischen werden immer mehr historische Gebäude aufwändig saniert.

Casa Iriarte
Der alte Fischerhafen
  • Eines der ältesten Gebäude der Stadt, die Casa Iriarte, liegt an der Calle Iriarte und zeigt wundervoll den alten kanarischen Baustil. Besonders schön sind die für die Kanaren typischen hölzernen Balkone. Bei einem Blick in das Innere des Hauses, kann man auch einen Eindruck von den damals üblichen geräumigen in Holz gebauten Patios (Innenhof) gewinnen.
Casa Real Aduana am Fischerhafen
  • Direkt an der Mole (El Muelle), dem alten Fischerhafen, gibt es ein weiteres Gebäude Casa Real Aduana, das inzwischen aufwändig saniert wurde und nun auch ein Museum und Anlaufpunkt für Kunst und Kultur beheimatet.
  • Entlang einer kleinen Gasse Las Lonjas, direkt hinter dem vorgenannten Gebäude, zwischen Mole und Plaza de Europa findet seit 2005 mit Fördermitteln der EU eine Sanierung der letzten noch existierenden Fischerhäuser statt. An diesem Ort und der Fläche der heutigen Plaza de Europa befand sich bis in die 1980er Jahre ein Fischerviertel, in dem auch ein reger Fischmarkt zu finden war.
  • Ein weiteres altes unter Bautenschutz stehendes sehenswürdiges Gebäude Casa Miranda befindet sich direkt an der heutigen Plaza de Europa. In dem Gebäude befindet sich seit vielen Jahren ein einladendes Restaurant, wo man den ganzen Tag bis in die späte Nacht auch wunderbar einkehren kann. Jung und alt sitzt hier, wie auch an der Plaza del Charco, gerne auch am Nachmittag zu einem Cortado und Tapas gemütlich beisammen.


Blick vom Muelle zum Teide

Bei klarem Himmel kann man meist vormittags von Puerto aus wunderbar die ca. 1.800 m hohen Cañadas del Teide und den über 3.700 m hohen Teide bestaunen.

Um abends den Sonnenuntergang mitzuerleben, sind besonders die Jardines Taoro zu empfehlen. Sie befinden sich am Hang des Casino Taoro, welches früher zunächst ein Hotel war und bis Juli 2006 ein Casino beheimatete. Dieses ist jetzt in den Lago Martiánez verlegt worden und es ist geplant, das Casino wieder zu einem hochwertigen Hotel mit Wellnessbereich und mehr als 350 Betten zu wandeln. Von den Jardines Taoro hat man nicht nur einen sehr schönen Blick auf das Meer, sondern kann auch danach noch sehen, wie die Lichter in der Stadt angehen und das Nachtleben beginnt. Mit vielen exotischen Blumen, einem Wasserfall und mehreren Brunnen, die alle zauberhaft beleuchtet sind, kommt dort abends eine sehr romantische Stimmung auf, die auch von Spaniern genossen wird.

Plazas (Plätze)

Plaza del Charco

Plaza del Charco

Der wohl belebteste Platz ist die Plaza del Charco. In der Mitte des Platzes befindet sich ein alter Springbrunnen ohne Fontäne, allerdings mit einem großen Steingebilde, das von einer Wasserpflanze bewachsen ist. Auf der Südseite befindet sich das inzwischen historische Café. Um den Platz, der zur Straße circa einen Meter erhoben ist, befindet sich eine Fußgängerzone, die zum Flanieren einlädt. Außen herum befinden sich viele typische und internationale Restaurants und |Bars, die bis in die späte Nacht den Platz beleben. An der Nordseite der "Plaza" befindet sich der wohl größte Taxenstand Puertos. Nordöstlich des Platzes sieht man die Mole. Bei starkem Unwetter ist es bis in die 1980er Jahre vorgekommen, dass die Fischer ihre Bote zum Schutz bis zur Plaza del Charco gebracht und auf der Straße verzurrt haben. Mit Glück kann man noch heute dort im Kopfsteinpflaster die Metallringe finden, die für diese Zwecke dort verankert wurden. Ältere einheimische berichten gerne über Jahre, in denen das Meerwasser die Plaza del Charco unter Wasser gesetzt hat, denn die Straße um den Platz herum liegt nur knapp einen Meter über dem Meeresspiegel. An der Ostseite des Platze beginnt mit einer Promenandetreppe die Promenade Calle Quintana, die an der Plaza de la Iglesia vorbei führt und bis zur Punta del Viento bei San Telmo führt. In den 1990er Jahren wurde die Plaza del Charco aufwändig umgebaut. Rund um den Platz ist seitdem eine reine Fußgängerzone und der Kinderspielplatz musste einer tristen Steinpodestfläche weichen, wurde aber inzwischen wieder aufgebaut. Auch wurde das Café-Gebäude verkleinert und auf modern getrimmt. Das alte Gebäude des Cafés hatte eine offene obere Etage auf der früher öfter Musikgruppen Liveauftritte absolvierten.

Plaza de la Iglesia

Ein sehr schöner und grüner Platz, der direkt vor der Kirche Nuestra Señora de la Peña gelegen ist. Auf der gegenüber gelegenen Seite befindet sich das alte Gebäude der ehemaligen Grundschule des Ortes. An der Nordseite des Platzes führt die stehts belebte Promenade Calle Quintana vorbei. Nach historischer Überlieferung soll das dort gegenüber stehende Gebäude, das sogenannte "Metropol", das älteste Apartment-Hotel des Ortes sein. Die Plaza de la Iglesia ist ein alter und wundervoll mit einheimischer Vegetation bepflanzter Platz, der fast schon an einen kleinen Park erinnert. In der Mitte des Platzes befindet sich ein zauberhafter Springbrunnen, dessen Fontäne in der Form eines Schwanes ist. Dieser Ort ist ein beliebtes Motiv für viele Hochzeitspaare. Man muss schon etwas Glück haben, wenn man eine freie Sitzbank findet.

Plaza de Europa

Die Plaza de Europa ist die neueste Plaza der Stadt und erinnert in der Gestaltung an eine Burgfestung, die in die Brandungsfelsen gebaut wurde. Der Platz wird nördlich und westlich von Meer und Mole begrenzt. An der südöstlichen Seite wird der Platz durch das Gebäude der örtlichen Polizei und der Gemeinde begrenzt. Im nordöstlichen Teil des Bauwerkes befindet sich das örtliche Touristenbüro (Oficina de Turismo). Unter dem Bauwerk ist eine Tiefgarage angelegt. Bis in die 1980er Jahre befand sich an dieser Stelle ein beliebter Fischmarkt.

Plaza Dr. Victor Pérez

Die Plaza Dr. Victor Pérez ist ein sehr kleiner Platz, der fast schon an einen Vorgarten erinnern könnte, allerdings ist er wundervoll filigran angelegt und, wenn man sehr viel Glück hat, kann man sich auf eine der vier Bänke, die um einen sehr schönen kleinen Springbrunnen angeordnet sind, setzen und dem Trubel um einen entfliehen. Die Plaza Dr. Victor Pérez liegt keine fünfzig Meter von der Plaza del Charco entfernt, am Ende der Promenadentreppe, ebenfalls an der Calle Quintana.

Plaza Concejil

Geht man von der Plaza Dr. Victor Pérez entlang der Seitenstraße Calle San Juan bis zur Calle Iriarte findet man leicht rechts die Plaza Concejil. Eine ruhige kleine Plaza, die zum kurzen Verweilen, zu den ortsüblichen Tapas, einlädt. Auch das Nachtleben ist in dieser Ecke der Altstadt sehr lebhaft und von Einheimischen und Festlandspaniern dominiert.

Plaza Viera y Clavijo

Folgt man der Palmenpromenade an der Avenida Aguilar y Quesada vom Strand an der Avenida Colón bis zum Ende, gelangt man, nach dem überqueren der Straße, auf einen circa einundeinhalb Meter erhöhten Platz. Lange Zeit war dieser Bereich vernachlässigt und verwildert, jetzt ist es ein netter kleiner Platz, bewachsen mit rund zehn Meter hohen Dattelpalmen. Es ist fast schon ein Genuss von diesem leicht erhöhten Platz auf den Verkehr herab zu blicken. Die Plaza ist nach José Viera y Clavijo benannt.

Persönlichkeiten

Commons: Puerto de la Cruz – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Quellen