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Der kleine Vampir – Neue Abenteuer

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Vorlage:Infobox Fernsehserie Der kleine Vampir – Neue Abenteuer ist der Name einer 13-teiligen Kinderserie, die ab dem 5. Dezember 1993 in der ARD lief.

Die Serie basierte auf den beiden Kinderbüchern „Der kleine Vampir verreist“ und „Der kleine Vampir auf dem Bauernhof“ von Angela Sommer-Bodenburg, deren Verfilmungs-Rechte sich der WDR bereits 1990 sicherte.

Das Drehbuch stammte von Sabine Thiesler; Regie führte Christian Görlitz.

Handlung

Anton Bohnsack (10) hat einen Freund namens Rüdiger von Schlotterstein, dessen kleine Schwester Anna unsterblich in ihn verliebt ist. Doch Antons Eltern können diese beiden Kinder nicht ausstehen und alles was Anton ihnen über seine Abenteuer mit Anna und Rüdiger erzählt, halten sie für reine Erfindung. Denn die beiden „sonderbaren“ Kinder sind nichts anderes als Vampire, die in einer Familiengruft des städtischen Friedhofs wohnen. Anna und Rüdiger haben Anton den Umhang ihres Onkels Theodor überlassen, der seit einiger Zeit nicht mehr unter den „Lebenden“ weilt. So kann Anton mit seinen besten Freunden zahlreiche Ausflüge unternehmen.

Doch da ihn seine Freunde ja immer nur Nachts besuchen, werden Antons Schulleistungen natürlich immer schlechter. Und so wünscht sich Anton, in den kommenden Sommerferien einmal richtig ausschlafen zu dürfen. Doch zu seinem Entsetzten planen die Eltern, die Ferien auf einem abgelegenen Bauernhof zu verbringen. Anton versucht seinen Freund Rüdiger zu überreden, mit ihm nach Ottenbüttel zu kommen. Aber Rüdiger lehnt es ab, seine Zeit auf einem Bauernhof zu vergeuden. Doch ein Missgeschick mit seinem Cousin Jörg dem Aufbrausenden zwingt Rüdiger, sich eine Zeit lang zu verstecken. Und so kommt es, dass auch dem kleinen Vampir plötzlich die frische Landluft um die Nase weht.

Doch weil sich Rüdiger auf dem Bauernhof unvorsichtig verhält und sich sogar fast vom Bauern erwischen lässt, haben Anton, Anna und Rüdiger bald den als Landarzt getarnten Vampirjäger Heinrich Stöbermann auf dem Hals. Dieser holt sich sogar den Erzfeind der Vampire – seinen Freund Johann Geiermeier – aus der Stadt zur Hilfe. Die beiden beginnen nun mit der Vampirjagd. Ein kleines Missgeschick mit Stöbermanns Vampirfalle ist der Grund dafür, dass Geiermeier bereits am nächsten Morgen wutentbrannt wieder in die Stadt zurück fährt und Stöbermann die Freundschaft aufkündigt.

Anton, der inzwischen reiten gelernt hat, gewinnt in Ottenbüttel das alljährliche Reitertunier und nimmt am letzten Abend an einem Vampirfest teil.

Folgen

  1. Schreck in der Abendstunde: Anton ist wieder einmal allein zu Hause, da seine Eltern ins Kino gehen wollten. So stimmt er zu, als ihn Rüdiger einlädt, in der Familiengruft der Schlottersteins „Vampir und Vampirjäger“ zu spielen. Doch an diesem Abend ging für Anton und dessen Freunde alles schief: Die Eltern kommen vorzeitig aus dem Kino zurück und rufen die Polizei, Rüdigers Eltern und Großeltern sowie dessen Tante Dorothee sind im Anmarsch und auf dem Friedhof lauert bereits auch schon Johann Geiermeier, der echte Vampirjäger.
  2. Anna in Not: Geiermeier gelingt es, Anna von Schlotterstein auf dem Friedhof zu fangen und in seine Wohnung zu verschleppen. Als Anna ihn fragt, ob sie einmal telefonieren dürfte, stimmt Geiermeier widerwillend zu. So ruft sie Anton an, der sich nun auf den Weg zum Friedhof macht. Derweil sind seine Eltern aber zu Hause geblieben, so dass Rüdiger ihn „vertreten“ muss. Anton gelingt es aber, Geiermeier davon zu überzeugen, das Anna ein ganz gewöhnliches Mädchen ist.
  3. Überraschung in der Nacht: Antons Eltern müssen zu einem Geschäftsessen. Da aber Lisa, Antons Babysitterin, krank ist, muss nun die neugierige und fernsehsüchtige Nachbarin Frau Puvogel kommen. Mit der Behauptung, das er müde sei und ins Bett gehen wolle, setzt sich Anton gemeinsam mit Rüdiger auf einen Rummelplatz ab. In der Geisterbahn schlägt Rüdiger seinen Cousin Jörg den Aufbrausenden versehentlich mit einem Holzstock. Der schwört Rüdiger, diesem „sämtliche Knochen zu brechen“, wenn er ihn erwischen würde. So kommt es, das Rüdiger sich entschließt, mit aufs Land zu fahren.
  4. Geiermeiers Verdacht: Anna lässt Anton ihr Poesiealbum zurück, damit er ihr was als erster Mensch hineinschreibt. Doch dummerweise fällt dieses in Geiermeiers Händen. Anna und Rüdiger lenken nun den Verdacht auf Antons Eltern. Geiermeier beobachtet nun Antons Elterhaus und rückt seinen Eltern am nächsten Tag auf die Pelle: Er dringt in die Wohnung ein und will Antons Eltern im Schlafzimmer pfählen. Anton kann seine Eltern noch gerade retten, indem er die Vorhänge aufzieht. Geiermeier muss sich erneut geschlagen geben und gibt Anton das Poesiealbum zurück. Am Abend kann Anton Anna das Buch wieder zurückgeben. Aber wie geht Antons Ärger mit seiner Lehrerin Frau Schlauberger aus?
  5. Der Sarg muß mit: Wie verreisen Vampire? Das überlegen sich Anton und seine besten Freunde, Anna und Rüdiger von Schlotterstein. Man kommt auf die Idee, Rüdigers Sarg in Geschenkpapier zu verpacken und Rüdiger als Mensch zu verkleiden. Auf dem Weg zum Bahnhof begegnen Anton und die Schlottersteins dem Friedhofsgärtner und Vampirjäger Geiermeier. Er erkennt zwar Anton und Anna (die er ja dank Anton inzwischen als „Mensch“ ansieht), aber Rüdiger in seiner Verkleidung als Tiroler erkennt er nicht als Vampir. Nach dem Rüdiger ihm erklärt hat, dass in dem großen Paket „7.000 Knoblauchzöpfe“ seien, trägt Geiermeier sogar den Sarg bis zum Bahnhof. Erst als der Zug abfährt, gibt sich Rüdiger als Vampir zu erkennen. Nun erkennt auch Geiermeier, dass sein ursprünglicher Verdacht, Anna könne ein Vampir sein, sich bewahrheitet. Er verfolgt nun die flüchtende Anna, aber diese kann gerade noch einmal entkommen. Während dessen zieht Jörg der Aufbrausende in die Gruft ein und Anna pflegt nun ihre erkrankte Mutter, Hildegard die Durstige.
  6. Nächtliche Bahnfahrt: Anton und Rüdiger sind nun auf dem Weg nach Ottenbüttel und spielen auf der Bahnfahrt Mensch-ärgere-dich-nicht. Als plötzlich eine ältere Dame, Frau Giftich, ins Abteil kommt, kommen die ersten Probleme auf Anton zu; denn Rüdiger hatte ja immer noch nichts gegessen. Als Rüdiger schließlich noch am Abteilfenster vorbeigeflogen kommt, zieht Frau Giftich die Notbremse.
  7. Angst um Rüdiger: Die Ferien auf dem Bauernhof beginnen. Gleich nach der Ankunft beginnt Anton Rüdigers Sarg zu suchen. Dabei quetscht er die Bauernkinder Hermann und Johanna Hering aus, die ihn sofort als Spinner abtun. Derweil kommt in der Stadt Rüdigers Tante Dorothee in die Gruft und sorgt dort mit der Bemerkung, das es auf dem Land nur so von Vampirjäger wimmelt für Unruhe. Die Bäuerin, Frau Hering, macht während dessen im Hühnerstall eine unglaubliche Entdeckung und Rüdiger verliert auf dem Bauernhof seinen Umhang. Frau Hering informiert den Landarzt Heinrich Stöbermann über ihre Entdeckung und dieser vermutet sofort Vampire als Ursache!
  8. Glück im Unglück: Anton ist krank und seine Mutter ruft den Landarzt Dr. Stöbermann. Anton erkennt mit Erschrecken, das Stöbermann auch gleichzeitig Vampirjäger ist! Bauer Hering fertig zwischenzeitig aus Rüdigers Umhang eine Vogelscheuche an und stellt diese im Feld auf. Anna entdeckt diese auf ihrem Weg nach Ottenbüttel und glaubt nun, das ihr Bruder nicht mehr am Leben sei. Da Stöbermann jeden Abend mit seinem Dalmatiner Brutus einen Rundgang macht, um Vampire aufzuspüren, findet er die weinende Anna am Wegesrand. Anna kann Stöbermann überzeugen, dass sie sich nur verlaufen habe und auf der Suche nach ihrem Freund Anton sei. Stöbermann nimmt Anna mit auf dem Hering-Hof und Anton kann sie gerade noch rechtzeitig vor Stöbermann waren. Aber nur wenig später treffen Anna, Anton und Stöbermann auf Rüdiger, der vor Brutus auf einem Baum geflüchtet ist.
  9. Vom Teufel geritten: Rüdiger findet nun doch langsam Gefallen am Landleben, als er und Anton Pferde auf einer Weide finden. Kurz darauf stösst auch Anna zu ihnen. Anton und die Vampirkinder reiten nun Nacht für Nacht. Der Bauer, Herr Hering, ruft nun Dr. Stöbermann, weil der sich die erschöpften Pferde nicht erklären kann. Doch dieser hat nun schon seit längerem einen bestimmten Verdacht, und als er Anna auf der Weide fliegen sieht, ruft er seinen Freund und Kollegen Geiermeier an.
  10. Der unheimliche Organist: Anna hat Geburtstag und lädt Anton zu ihrer Feier ein. Doch plötzlich begegnet Anton ein „schwarzer Vampir“, den er noch nie gesehen hat. In der alten Mühle taucht dann noch Tante Dorothee auf und so wird es langsam eng für Anton, der sich gerade noch rechtzeitig verstecken konnte. Der geheimnisvolle Vampir entpuppt sich in der alten Kirche als Ludwig der Fürchterliche, Annas und Rüdigers Vater: In der alten Kirche spielt er für Anna ein Orgelstück, als plötzlich Stöbermann auftaucht. Stöbermann überredet Anton, ihm als Vampirjäger-Gehilfe zur Seite zu stehen.
  11. Die Gruselshow: Die Peanuts, Amerikaner auf Deutschlandreise, endecken die alte Mühle, den Unterschlupf der Vampirkinder, und wollen diese kaufen. Anton will nun die Vampire warnen, zumal Stöbermann begonnen hat, Vampirfallen in Sargform aufzustellen. Zwischenzeitlich ist auch der jähzornige Bruder der beiden Vampirkinder, Lumpi der Starke, in der alten Mühle eingezogen. Er hat nun die Idee eine Gruselshow aufzuziehen, um die Amerikaner zu vertreiben. Doch leider geht der Schuss nach hinten los: Mr. und Mrs. Peanut sind sehr zufrieden über diese Grusel-Show und beschließen, auch diese zu kaufen und mit nach Amerika zu nehmen. Die unfreiwillige Rettung der Vampire bringt die Vampirfalle Stöbermanns: Als Mr. Peanut sich in einen Stöbermann-Sarg legt kommt er nicht mehr hinaus. Verärgert reisen die Peanuts ab und wollen nun auch die Mühle nicht mehr kaufen, da es dort ja nur von Vampiren wimmeln würde!
  12. Der blutrote Rubin: Dr. Stöbermann hat einen konkreten Verdacht: Vampire verstecken sich in der alten Mühle! Anton versucht ihm die Mühle auszureden, doch ohne Glück. Stöbermann findet Rüdigers Sarg, aber als er diesen öffnet, ist der Sarg leer. Denn die Vampirkinder sind wieder in der Familiengruft, um das große Vampirfest auszurichten. Dieses findet alle 130 Jahre statt und in dessen Mittelpunkt steht ein roter Rubin. Doch dieser Rubin ist verschwunden und nun steht die Ächtung der Schlottersteins bevor. Aber da fällt es den Großeltern der Vampirkindern Sabine der Schrecklichen und Wilhelm dem Wüsten ein, das der Rubin vor 100 Jahren dem gefährlichen Vampirjäger Kuno Bösermann in die Hände gefallen ist.
  13. Das Vampirfest: Nachdem Anton und die Vampirkinder, Anna und Rüdiger von Schlotterstein, herausgefunden haben, dass der Vampirjäger „Kuno Bösermann“ eigentlich Kuno Stöbermann hieß und der Großvater des Landarztes war, können sie den blutroten Rubin doch noch finden. Und nun kann das Vampirfest in der alten Fabrikruine stattfinden. Anton nimmt verkleidet daran teil, doch plötzlich sind auch noch seine Eltern da. Anton und seine Freunde versuchen nun, die Antons Eltern als „Vampirsippe derer von Skorpio“ durchzuschleusen. Bei der Ziehung des Roten Rubins gewinnt Anton die hohe Ehre, 130 Jahren das nächste internationale Vamirfest mit seiner Familie auszurichten. Und plötzlich taucht der Vampirjäger Stöbermann mit Brutus auf.

Drehzeit und -orte

Die Produktion der Serie erfolgte vom 28. April bis 27. November 1992 und als Drehorte standen Düsseldorf, Wuppertal, Mönchengladbach, Xanten, Köln, Duisburg und das ostbelgische Verviers zur Verfügung.

Besonderheiten

Die ARD erwarb die Filmrechte über die Bücher „Der kleine Vampir verreist“ und „Der kleine Vampir auf dem Bauernhof“ und die neue Serie sollte nun eine rein deutschsprachige und keine große internationale Produktion werden, in denen englischsprachige Länder nur dann einsteigen, wenn auf deren Sprache gedreht wird.

Die Kinderserie „Der kleine Vampir – Neue Abenteuer“ gilt mit ihren Produktionskosten von über 10 Millionen DM als die bis dato teuerste Kinderproduktion. Die Kinderredaktion des WDR und des Südwestfunks brachten jeweils etwas über 2 Millionen DM ein, andere ARD-Anstalten wie der MDR, ORB, NDR und SFB nochmals etwas über 500.000 DM.

Dazu stieg der ORF als Co-Produzent ein, und auch die Filmgesellschaft Polyphon erbrachte einen großen Eigenanteil. Doch erst die Mittel der Filmstiftung NRW konnten die Verwirklichung dieses Projektes ermöglichen.

Auch wurde wegen der Kinderdarsteller untersagt, nachts zu drehen. So wurden auch die „Vampirszenen“ am helligsten Tag gedreht. Man verwendete das sogenannte „Day-for-night“-Verfahren, das die Sonnenstrahlen so herausfilterte, dass eine nachtähnliche Stimmung entstand.

Die „heimatliche Gruft derer von Schlotterstein“ fand sich schließlich im ostbelgischen Verviers, ein Friedhof, der graue Steinwüste mit einem einzigen Baum in der Mitte war.

Das „große internationale Vampirfest“ fand in dem stillgelegten Hüttenwerk der Firma Thyssen im Duisburger Stadtteil Meiderich statt.

Quellen

  1. ARD-Pressemappe „Der kleine Vampir - Neue Abenteuer“, September 1993
  2. Dezemberausgabe bzw. Nr. 52 des Stern (Beilage: Stern TV-Magazin), 1993