Gräfelfing
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Gräfelfing ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis München am westlichen Stadtrand von München.
Gemeindegliederung
Für die Gemeinde Gräfelfing sind die beiden amtlich benannten Gemeindeteile Gräfelfing und Lochham ausgewiesen.
Geschichte
Siedlungsspuren im Gebiet der Gemeinde reichen bis in die Bronzezeit zurück. Funde aus spätrömischer und merowingischer Zeit zeugen von ständiger Besiedelung.
Jahrhundertelang waren Gräfelfing und Lochham kleine Dörfer an der Würm. Erste urkundliche Erwähnungen der beiden Orte finden sich seit dem 8. Jh., in denen zunächst der Name „Grevolvinga“ (763) und später auch „Lohen“ auftaucht. Der Name „Grevolvinga“ verweist auf eine bajuwarische Sippensiedlung - es existieren Hypothesen, die daraus einen Sippenvater namens „Gra(u)wolf“ erschließen. „Lohen“ lässt sich auf einen mit einer „Lohe“ in den Wald gebrannten Platz zurückführen. Der Sitz der Hofmarksherren Schloss Seeholzen lag auf einer Halbinsel in der Würm.
Gräfelfing wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde, zu der Lochham 1887 eingemeindet wurde.
Einwohnerentwicklung
- 1870: 289
- 1900: 465
- 1935: 3.512
- 1950: 9.924
- 1973: 13.308
- 1999: 13.109
- 2005: 13.001
Durch politische Umwälzungen nach dem Zweiten Weltkrieg und die nahe Großstadt kam es zu einem stetigem Anwachsen der Wohnbevölkerung, bis sich die Zahl 1968 bei etwa 13.000 Einwohnern einpendelte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
In einer Studie aus dem Jahr 2005 über die reichsten Gemeinden Deutschlands belegt Gräfelfing den 5. Platz. Die Bürger in der Gemeinde westlich von München verfügen über durchschnittlich 30.072 Euro.
Verkehr
Die Anbindung an das Münchner S-Bahn-Netz wird durch zwei Stationen Lochham und Gräfelfing der Linie S 6 gewährleistet. Über die eigene Anschlussstelle an der A96 und die A99 ist Gräfelfing auch problemlos über die Autobahn zu erreichen.
Öffentliche Einrichtungen
- Bürgerhaus
- Feuerwehr
- Bücherei
- Bauhof und Wertstoffhof
Bildungseinrichtungen
- Doemens - Brauereischule
- Kurt-Huber-Gymnasium
- Volks- und Hauptschule Lochham
- Volksschule Gräfelfing
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Josef Geiger, Landtagsabgeordneter und Kgl. Oberlandesgerichtsrat
- Simon Spitzelberger, Dekan und Pfarrer 1887–1918
- Josef Huber, Bürgermeister 1916–1933
- Josef Weinbuch, Stifter des Geländes für das Altenheim St. Gisela
- Rudolf von Hirsch, Schlossherr von Planegg
- Paul Diehl, Bürgermeister 1948–1960
- Sigi Segl, Heimatdichter und 3. Bürgermeister ab 1978
Personen die in Gräfelfing wohn(t)en
- Horst Tappert (Derrick-Darsteller)
- Bata Illic (serbischer Schlagersänger)
- Gerhard Frey (Verleger und DVU-Vorsitzender)
- Dirk Ippen (Verleger)
- Günther Sigl, Sänger und Mitgründer der Spider Murphy Gang
- Prof. Kurt Huber, Mitglied der Weissen Rose wohnte bis zu seiner Festnahme in der heute nach ihm benannten Strasse
Literatur
- Gemeinde Gräfelfing (Hg.): Gräfelfing, 1979
Weblinks
- Homepage der Gemeinde Gräfelfing
- Wappen von Gräfelfing in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte