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Nandi (Mythologie)

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Nandi (Sanskrit: m., नंदी "der Glückliche") ein weißer Stier; Reittier und treuer Diener Shivas, der von vielen Hindus als höchster Gott innerhalb der Trinität (Brahma, Vishnu, Shiva) angesehen wird. Außerdem ist er der Anführer von Shivas Gefolge (Ganas)und fungiert als Wächter und Schwellenhüter vor jedem Shiva-Linga und jedem Shiva-Heiligtum. Eine beliebte Ikone zeigt ihn, wie er die heilige Familie (Shiva, Parvati, Ganesha) auf seinem Rücken trägt.

In völliger Hingabe (Bhakti) verehrt er seinen Herrn Shiva und ist somit ein Sinnbild für das Dharma (den "rechten Weg"). In seiner anthropomorphen Gestalt tirtt er als Nandikeshvara auf: ein Mann mit Stierkopf, drei Augen und vier Armen. In der Ikonographie hat er zwei seiner Hände zum Gebet zusammengefaltet, während eine dritte ein Reh hält. In der vierten Hand trägt er eine Streitaxt.

Hinduistischer Vorstellung zufolge ist Nandi sehr alt. Denn in der Mythologie wird Kashyapa als sein Vater genannt. Dieser ist ein Schöpfer (Prajapati) in Schildkrötengestalt, der die Himmelsgötter, die ersten Menschen und den Gesetzgeber Manu hervorbrachte. Seine Mutter ist die "Ur-Kuh" Subrabhi, die Wunscherfüllerin.


Ursprung

Schon die Großwildjäger der Altsteinzeit waren von der Urgewalt die ein Stier ausstrahlte beeindruckt. Davon zeugen viele Felszeichnungen von mit Kühen kopulierenden Stieren. Die Indianer der nordamerikanischen Prärien verehrten vor allem den weißen Büffelstier als Verkörperung des höchsten Wesens (Manitu). Mit seiner gewaltigen Körperkraft und den mächtigen Hörnern ist der Stier schon seit Urzeiten ein Symbol der männlichen Triebkraft.

Bei den alten Indogermanen war der Begriff des Vermögens gleichbedeutend mit dem Rinderbestand. Dies lässt sich teilweise immer noch in den Sprachen Mitteleuropas nachweisen. So bedeutete das englische Word "fee" (dt.: Geldsumme) ursprünglich "Vieh". Der Stier, der den Herdenbestand vermehrte und somit die Existenzgrundlage der germanischen Rinderhirten sicherte, genoss höchste Ehren. Er wurde unter anderem mit der Sonne und der Königswürde in Verbindung gebracht. Bei den Kelten war es üblich, dass ein weißer Stier geschlachtet und in einem großen Kessel gekocht wurde. Daraufhin badete der Priester in der Suppe, um die Vision zu erhalten, wer der nächste Stammesführer sein würde.

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