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Aulzhausen

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Aulzhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Affing im Landkreis Aichach-Friedberg (Wittelsbacher Land - Schwaben - Bayern).

Deutschland-Karte Bayern-Karte
Bayern und Landkreis AIC-FDB hervorgehoben Schwaben und Landkreis AIC-FDB hervorgehoben
Aulzhausen
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Aichach-Friedberg
Gemeinde: Affing
Koordinaten: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 475 m ü. NN
Einwohner: 500 (2007)
Postleitzahl: 86444 (alt: 8901)
Vorwahl: 08207
Kfz-Kennzeichen: AIC (alt: FDB)

Geographie

Aulzhausen liegt an der Staatsstraße 2035 (AugsburgNeuburg) und ist ca. 5 km vom A8-Autobahnanschluss Augsburg-Ost und vom Flughafen Augsburg entfernt. Auf dem Fahrradweg sind es ca. 8 km nach Augsburg. Die höchste Erhebung in Aulzhausen ist der Nadelberg (517 m ü. NN).

In Aulzhausen entspringen zwei Bäche (beim östlichen und westlichen Löschweiher), die sich zum Loderbach vereinigen (vgl. Loderstraße). Der Loderbach mündet nahe der Salzbergkapelle in den Affinger Bach und dieser in die Friedberger Ach. Im Waldstück beim Loderbach wurden Hügelgräber gefunden. Burgställe befinden sich am Lechrain in Mühlhausen und Miedering.

Straßennamen: Gaßl, Hauptstraße (St. 2035), Laurentiusplatz, Loderstraße, Pfarrer-Lingg-Straße, Am Pfarrgarten, Im Steigfeld, Steigweg, Wiesengrund, Am Zeilfeld, Zeilweg

Nachbar-Dörfer: Affing, Frechholzhausen, Miedering, Bergen, Mühlhausen, Anwalting, Gebenhofen

Geschichte

Aulzhausen (Südansicht)

Die älteste Nachricht über Aulzhausen stammt aus dem 12. Jahrhundert, als der Ort unter dem Namen "Owolbeshusen" das erste Mal erscheint. Um 1150 ist ein Odalricus de Owolbehusen Zeuge einer Besitzübertragung an das Kloster St. Ulrich und Afra in Augsburg. Drei weitere Urkunden aus dem 13. Jahrhundert legen nahe, dass der Ort zeitweilig diesem Kloster gehörte. Da sich nach 1335 (nach einem Rechtsstreit) kein weiterer Besitz für das Ulrichskloster urkundlich belegen lässt, scheint der Ort den klösterlichen Gütern entfremdet worden zu sein. Im Ersten Weltkrieg fielen 11 Soldaten aus Aulzhausen. Im Zweiten Weltkrieg gab es in Aulzhausen keine Zerstörungen, jedoch verloren 34 Männer an den Kriegsfronten ihr Leben. 1946 hatte Aulzhausen 28 landwirtschaftliche Anwesen, 36 bewohnbare Häuser, ein Wochenendhaus am Waldrand (wie heute noch) und 163 Einwohner. Zusätzlich kamen noch 129 Vertriebene in die Gemeinde und es wohnten Bombenkriegs-Flüchtlinge, heimatlose Soldaten, Dienstboten und Landarbeiter im Dorf. Um 1958 wurden in Aulzhausen die Fluren bereinigt. Vor der Kreisreform gehörte die selbstständige Gemeinde Aulzhausen zum Landkreis Friedberg (FDB) und seit der Gemeinde-Gebietsreform 1978 gehört Aulzhausen zur Einheitsgemeinde Affing. Heute hat Aulzhausen knapp 500 Einwohner mit bairisch-schwäbischem Dialekt.

Der Straßenname Zeilfeld (vgl. Zeilweg) stammt von "Sei-Feld", denn früher waren auf diesem Feld bzw. auf dem heutigen Bolzplatz die Schweine (bayr. "Sei") der Bauern eingepfercht. Wie in jedem Dorf hütete eine von der damaligen Gemeinde Aulzhausen bezahlter Gemeinde-Hirte die Schweine und ging mit ihnen durch Wald (Eicheln, Bucheckern, Kastanien) und Flur auf Futtersuche. Auch der Gemeinde-Eber versah u.a. auf diesem Gemeinde-Feld gegen Gebühr seinen Dienst. Der heutige Bolzplatz war früher auch der Ort der Körung (eine Art Zuchtschau mit Zuchtauswahl) für die Gemeinde-Bullen aus der Umbegung. Dabei wurden die Zuchttiere von ihren Haltern vorgeführt und von Zuchtverbands-Vertretern auf ihre weitere Zucht- und Natursprung-Tauglichkeit geprüft. Auf dem "Zeilfeld" wurde früher auch der Jaudus für die österliche Judas-Verbrennung aufgebaut und danach mit Pferdewagen zur Abbrandstelle gebracht.

Sehenswürdigkeiten

Datei:St-Laurentius-und-Elisabeth-Aulzhausen-22.jpg
St. Laurentius und Elisabeth
Krieger- und Friedens-Denkmal
Datei:Versöhnungskreuz-Aulzhausen-3.jpg
Deutsch-Polnische Versöhnung

Partnerschaft

Partnerschaft der Kirchengemeinden Aulzhausen und Łobez (Erzbistum Stettin-Cammin / West-Pommern / Polen Polen), seit 1994

Durch die Errichtung des "Deutsch-Polnischen Versöhnungskreuzes" in Aulzhausen wurden schon 1993 Kontakte mit der Pfarrgemeinde in der polnischen Kreisstadt Łobez (früher Labes) aufgenommen. Die Einweihung des "Versöhnungskreuzes" im Juni 1994 auf dem Aulzhauser Friedhof war auch der Ursprung der kommunalen Gemeindepartnerschaft zwischen Affing und Łobez 1997. (Unabhängig davon wurde 1993 auch in Lobez eine deutsch-polnische Toten-Gedenkstätte errichtet Bild: Toten-Gedenkstätte in Łobez.). Die Aulzhauser Kirchengemeinde hatte 1994 u.a. die Patenschaft für die Renovierung der Kirchenruine in Strzmiele, einem kleinen Dorf im Dekanat Łobez, übernommen. Als Zeichen der freundschaftlichen Verbundenheit und zum 10- bzw. 13-jährigen Partnerschaftsjubiläum wurde 2007 in beiden Kirchengemeinden das Bild von Maria Knotenlöserin angenommen.

Sport und Freizeit

Vereine

Literatur

  • Geiger-Verlag: Affing und seine Ortsteile in Bildern von damals bis heute. Bildband, 1. Aufl., 84 S., Horb am Neckar 1996, ISBN 3-89570-218-8.
  • Gemeindeverwaltung Affing (Hrsg.): Gemeinde Affing - Bürgerinformation. 32 S., 2003.
  • Georg Paula: Der Kreuzweg von Joseph Christ in der Pfarrkirche Aulzhausen. Ein Beitrag zur Barockmalerei im Landkreis Aichach-Friedberg. In: Aichacher Heimatblatt, Aichach 1953, 52 (2004), S.17-19 .
  • Johannes Grabler: Das Schicksal eines Zwangsarbeiters in Aulzhausen. Arbeit zum Hauptseminar "Zweimal 'Vergangenheitsbewältigung' – nach 1945, nach 1989" an der Kath. Universität Eichstätt, 26 S., Eichstätt 1993. (Download-Version .doc)
  • Katholischer Burschenverein Mühlhausen-Aulzhausen (Hrsg.): Fahnensegnung der restaurierten Fahne 2001. 1.9.–2.9.2001, 44 S., Augsburg 2001.
  • Soldaten- und Kameradenverein Mühlhausen-Aulzhausen e.V. (Hrsg.): Fahnenweihe - Standartenweihe - 50 Jahre. Kreisverband Aichach-Friedberg Süd der Bayerischen Kameradenvereinigung. Burschenverein Mühlhausen-Aulzhausen. 5.6.–7.6.1998, 70 S., Druckhaus am Kitzenmarkt, Augsburg 1998.
  • Thomas Balk: St. Laurentius und Elisabeth Aulzhausen. St. Johannes Baptist und Maria Magdalena Mühlhausen. Kleine Kunstführer Nr. 2025, 1. Aufl., Schnell & Steiner Verlag München, 1992.
  • Wilhelm Jun: Aulzhausen im Jahre 1946. Dokumentation über ein Dorf, das die Flüchtlingsnot des Jahres 1946 bewältigen mußte. 16 S. mit Abb., Augsburg 2006.
  • ... weitere Literatur über Aulzhausen in der Kreisheimatbücherei des Landkreises Aichach-Friedberg

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