Republik Arzach
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Amtssprache | Armenisch | ||
Hauptstadt | Stepanakert (aserbaidschanisch: Xankəndi) | ||
Staatsform | stabilisiertes De-Facto-Regime | ||
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef | Präsident Arkadi Ghukassjan | ||
Fläche | 29.800 km² | ||
Einwohnerzahl | 150.000 | ||
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner | 114 US-$ (2005) | ||
Währung | Dram = 100 Luma | ||
Unabhängigkeit | am 2. September 1991 (erklärt, international nicht anerkannt) | ||
Zeitzone | UTC +4 |
Die Republik Bergkarabach (Լեռնային Ղարաբաղի Հանրապետություն) ist ein international nicht anerkanntes stabilisiertes De-Facto-Regime in Bergkarabach. Die Unabhängigkeit wurde am 2. September 1991 erklärt. Die Republik ist ein Produkt des Bergkarabach-Konflikts. Aserbaidschan betrachtet die Republik Bergkarabach als integralen Bestandteil seines Territoriums.
Auswärtige Beziehungen
Um den Konflikt mit Aserbaidschan nicht zusätzlich anzuheizen, hat Armenien die Republik Bergkarabach bisher nicht offiziell anerkannt, behält sich dies aber im Falle des Scheiterns der Verhandlungen vor. Die Vereinigten Staaten erkennen die Republik Bergkarabach nicht an, zahlen aber neben Armenien als einziger Staat der Welt Entwicklungshilfe. So gewährten die USA z.B. einen Kredit für die Wiederinstandsetzung der Bierbrauerei „Adana“. Für das Jahr 2006 haben die USA der Republik Bergkarabach Entwicklungshilfe in Höhe bis zu fünf Millionen Dollar versprochen. [1]
Wirtschaft
Anfang der 1990er Jahre brach die Wirtschaft zusammen. Die Gründe waren das Ende des Wirtschaftssystems der UdSSR, weit schlimmer aber war der Krieg um Bergkarabach, in dessen Verlauf weite Teile des Landes zerstört wurden. Seit dem Abschluss des Waffenstillstandes 1994 wird die Wirtschaft in erster Linie von drei Faktoren belastet.
- Die geschlossenen Grenzen zu Aserbaidschan und der Türkei
- Fehlende Entwicklungshilfe (nur von Armenien und in geringem Ausmaß von den Vereinigten Staaten)
- Auch in Folge dessen wenig Investitionen von Firmen aus dem Ausland
Bei dem Wiederaufbau des Landes spielt die armenische Diaspora eine zentrale Rolle. Beispielsweise begann 1995 der Bau einer neuen Fernstraße vom armenischen Goris nach Stepanakert, wodurch sich die Reisezeit von knapp drei Stunden auf 60 bis 80 Minuten verkürzte. 1999 wurde die Straße, die von strategischer Bedeutung (wirtschaftlich und militärisch) ist, fertiggestellt. Den größten Teil der Kosten (rund 10 Mio. US-Dollar) übernahm die halbstaatliche Allarmenische Stiftung, die weltweit um Spenden aus der Diaspora geworben hatte. 1999 begann der Bau einer weiteren Fernstraße, die von Norden nach Süden verläuft. Sie soll noch 2006 fertiggestellt werden.
Seit 2000 ist ein bescheidener, aber spürbarer Wirtschaftsaufschwung in Gang gekommen. Im Februar 2002 nahm die libanesische Firma Karabach Telekom den Betrieb auf. 2005 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach offiziellen Angaben 51,4 Mrd. Dram (rund 114 Mio. US-Dollar), fast doppelt so viel wie 2001. Der wichtigste Sektor ist nach wie vor die Landwirtschaft, die 2005 rund 40 % des BIP erwirtschaftete, womit sie im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 % wuchs. Gut 20 % steuerte die Bauindustrie bei, die allerdings im Vergleich zum Vorjahr um rund 38 % wuchs. Doch trotz dieses Baubooms ist die Arbeitslosigkeit nach wie vor das größte Problem. Der Außenhandel, der über Armenien als Zwischenstation abgewickelt wird, legte 2005 um 15 % zu. [2]
Die Republik Bergkarabach befindet sich in einer Wirtschafts- und Währungsunion mit Armenien. Der armenische Dram ist gesetzliches Zahlungsmittel. Es gibt seit 2005 auch den Karabach-Dram, der gegen den armenischen Dram in Verhältnis eins zu eins getauscht werden kann. Allerdings befinden sich in Bergkarabach selbst praktisch keine dieser Noten und Münzen im Umlauf. Es scheint sich eher um eine Einnahmequelle des Staates zu handeln, denn im Internet kann man Karabach-Dram-Noten und -Münzen erstehen (Geld – und auch Briefmarken – aus nicht anerkannten Staaten sind eine Seltenheit und sind daher unter Sammlern begehrt).