Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft
Die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) ist, vergleichbar der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Wasserrettungsorganisation in der Schweiz. Die SLRG ist von der ZEWO als gemeinnützig anerkannt worden.
Die SLRG wurde 1933 gegründet, sie verfolgt das Ziel durch Präventionsarbeit und Ausbildung von Rettungsschwimmern die Zahl der Ertrinkungsunfälle zu verringern. Ihre Geschäftsstelle befindet sich in Nottwil, im Gebäude des Ausbildungszentrums des SRK.
Ziel und Aufgaben
Geschichte
Eckdaten aus der Chronik:
- 1945 Initiativ-Vorschlag der SLRG an das SRK, die Blutspendeaktion zu organisieren
- 1947 Mitglied im Schweizerischem Landesverband für Sport SLS
- 1950 Antrag zur Vereinheitlichung der Wiederbelebungsmethode (SRK, Samariterbund, Militärsanitäter, Elektrotechn. Verein)
- 1952 Einstieg in die Bergrettung Gründung der Rettungsflugwacht SRFW.
- 1955 Einführung des Jugendbrevets zusammen mit dem SRK
- 1956 Mitglied im Interverband für Schwimmen (IVSCH)
- 1959 Pionierarbeit der Ärztekommission. Einführung der Mundbeatmung in Organisationen wie Armee, SRK, Zivilschutz, Alpenclub, Samariter, U.S. Army u.a.
- 1960 Gründung der unabhängigen Rega
- 1961 Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten Interverband für Rettungswesen IVR
- 1963 Das SRK räumt der SLRG das Recht ein, das rote Kreuz im Logo zu tragen
- 1969 Vereinigung mit dem Schweizerischen Rettungsschwimmerverband SRV
- 1970 Zusammenarbeit mit dem Unterwassersportverband SUSV, Zusammenarbeit mit BfU und SUVA
Präventionsarbeit
3x6 Regeln
Die SLRG hat für die 3 Bereiche Wasser, Fluss und Eis jeweils 6 eingängige Regeln erarbeitet, welche auf Gefahren und deren Abwehr ausgerichtet sind:
Baderegeln
- Nie mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen! – Nach üppigem Essen 2 Stunden warten. Alkohol meiden.
- Nie überhitzt ins Wasser springen! – Der Körper braucht Anpassungszeit.
- Nicht in trübe oder unbekannte Gewässer springen! – Unbekanntes kann Gefahren bergen.
- Kleine Kinder nie unbeaufsichtigt am Wasser lassen! – Sie kennen keine Gefahren.
- Luftmatratzen und Schwimmhilfen gehören nicht ins tiefe Wasser! – Sie bieten keine Sicherheit.
- Lange Strecken nie alleine schwimmen! – Auch der besttrainierte Körper kann eine Schwäche erleiden.
Flussregeln
- Schlauchbootfahrer müssen mit einer Rettungsweste ausgerüstet sein!
- Die auf dem Boot angegebene Nutzlast darf nicht überschritten werden.
- Boote nicht zusammenbinden!- Sie sind nicht mehr manövrierfähig.
- Unbekannte Flussabschnitte müssen vor der Fahrt zuerst erkundet werden!
- In freie Gewässer (Flüsse, Weiher und Seen) wagen sich nur gute und geübte Schwimmer.
- Unterkühlung kann zu Muskelkrampf führen. Je kälter das Wasser, um so kürzer der Aufenthalt im Wasser!
Eisregeln
- Nur tragfähiges Eis betreten oder befahren.
- 8 cm Eis bei gute Qualität mit wenig Luftblasen tragen Gruppen von erwachsene Personen.
- Sollte es trotz Vorsicht zu einem Eisbruch kommen, möglichst schnell die tragende Eisdecke wieder zu erreichen versuchen und den See in der Richtung von wo man gekommen ist verlassen.
Ausbildungen
Die Ausbildungen der SLRG haben klassischerweise die Struktur Jugendbrevet, Brevet-I (Ausbildung für Rettungsschwimmer), Brevet-II (Ausbildner), Brevet-III (Kaderausbildung).
Rettungsschwimmen
Jugendbrevet
Dieser Einsteigerkurs für Schwimmer ab 11 Jahren soll Jugendlichen das Rettungsschwimmen nahe bringen, sie aber auch auf richtiges Verhalten in und am Wasser und auf ihre Grenzen als Retter hinweisen.
Wassersicherheitskurs
Dieser Kurs wurde für Schwimmer entwickelt, die sich sicherer am und im Wasser bewegen wollen, die aber nicht das Ziel haben, Rettungsschwimmer zu werden.
Brevet-I (Geschulter Rettungsschwimmer)
Dieser Kurs dient der Grundausbildung für Rettungsschwimmer und beinhaltet die Kenntnis der Rettungstechniken und Geräte, der Gefahren des Schwimmens und von Rettungen, der Nothilfe und CPR.
Brevet-II (Experte)
Dieser Kurs bereitet angehende Ausbildner von Rettungsschwimmern auf ihre Tätigkeit vor, indem die Techniken der Wasserrettung und Nothilfe vertieft und mit didaktischem Wissen ergänzt werden.
Brevet-III (Oberexperte)
Diese Auszeichnung wird von der Technischen Kommission der SLRG an Kader vergeben, die sich in der Ausbildung von Experten verdient gemacht haben.
Hypothermiekurs
Dieser Kurs macht gute Rettungsschwimmer theoretisch und praktisch mit den Gefahren der Unterkühlung vertraut. Die Kurse finden bei kalter Witterung in Freigewässern unter Aufsicht von Rettungstauchern statt.
Kombiretter
Freiwasserretter
Um den besonderen Anforderungen von Freiwasserrettungen, besonders in Flüssen Rechnung zu tragen, ermöglicht dieser Kurs eine entsprechende Spezialisierung.
Freitauchen
Diese Disziplin wurde früher in der Schweiz "ABC-Tauchen" genannt, dieser Begriff wurde zugunsten des "ABC-Schemas" im CPR aufgegeben. Es handelt sich dabei um die Rettung mit Brille, Schnorchel und Flossen, was eine sehr schnelle Rettung ermöglicht und zudem eine Vorbereitung auf das Flaschentauchen (welches die SLRG aber nicht ausbildet) sein kann.
Jugend-Freitauchbrevet
Dieser Kurs führt Jugendliche ab 11 Jahren spielerisch an das Tauchen mit Brille, Schnorchel und Flossen heran.
Freediver
Dieser Kurs entspricht vom Ziel her dem Jugend-Freitauchbrevet, wird aber für Erwachsene angeboten.
Brevet-I Rettungsfreitauchen
Im Rettungsfreitauchen erlernen wir den sicheren Umgang mit Flossen, Brille und Schnorchel. Mit dieser Ausrüstung sind wir als Rettungstaucher und unserem Können in einem wesentlichen Vorteil. Wir erfahren die verschiedenen Einwirkungen der Tiefe auf den menschlichen Körper und lernen die Sicherheitsregeln im Tauchen. Voraussetzungen für den Rettungsfreitauchkurs ist das Brevet-I der SLRG.
Brevet-II Rettungsfreitauchen
Brevet-III Rettungsfreitauchen
Nothilfe
Die SLRG bietet sowohl integrierte Kurse wie das Brevet-I an, die den Nothelferkurs und CPR enthalten, es werden aber auch separate Nothilfekurse angeboten:
Nothelfer
Dieser Kurs ist in der Schweiz Voraussetzung zum Erwerb eines Führerscheins und kann bei der SLRG absolviert werden.
CPR Kurs
CPR Lehrer
Schwimmen
Die SLRG entwickelt, anders als die DLRG selbst keine Schwimmkurse, bietet aber die [[1]] des IVSCH an.
Struktur und Finanzierung
Die SLRG ist in 6 Regionen aufgeteilt: Ost- und Südschweiz, Zürich, Zentralschweiz, Nord- und Westschweiz und Romandie. In den Regionen gibt es 136 einzelnen Sektionen.
Mitgliedschaften
Wettkämpfe
Die SLRG veranstaltet jedes Jahr die Schweizer Meisterschaft, auf Regionaler Ebene finden ebenfalls jährlich Wettkämpfe statt. Zudem gibt es von einzelnen Sektionen veranstaltete Überregionale Wettkämpfe wie z. B. das
Weblinks
- Offizielle Website der SLRG
- Offizielle Website der SLRG Jugend
- Prävention beginnt im Kindergarten: Das Wasser und ich
- " Surf Lifesaving >>> CH "Private Homepage der Schweizer Rettungssport-Szene
- SLRG Terminologie in D, F und I
- Baderegeln
- Flussregeln
- Auf Flüssen zu beachten
- Eisregeln
- Tragfähigkeit des Eises berechnen