Marienheide
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Marienheide liegt im Bergischen Land, im Südosten des Bundeslands Nordrhein-Westfalen und ist eine kreisangehörige Gemeinde des Oberbergischen Kreises im Regierungsbezirk Köln.
Geographie

Gemeindegebiet
B | Berghof - Börlinghausen |
D | Dahl - Däinghausen - Dannenberg - Dürhölzen |
E | Eberg - Eiringhausen - Erlinghagen |
G | Gervershagen - Gimborn - Gogarten - Griemeringhausen - Grunewald |
H | Himmerkusen - Höfel - Holzwipper - Hütte |
J | Jedinghagen |
K | Kalsbach - Kattwinkel - Kempershöhe - Königsheide - Kotthausen - Krommenohl - Kümmel |
L | Lambach - Lehmkuhl - Leiberg - Lienkamp - Linge - Löh (Heierlöh) |
M | Müllenbach |
N | Niederwette |
O | Oberboinghausen - Obernhagen - Obersiemeringhausen - Oberwette |
R | Rodt |
S | Scharde - Schemmen - Schmitzwipper - Schöneborn - Schulzenkamp - Siemerkusen - Siepen - Späinghausen - Straße - Stülinghausen |
U | Unterboinghausen - Unterpentinghausen |
W | Weierhof - Wernscheid - Wilbringhausen - Winkel |
Nachbargemeinden und -städte
Kierspe (Märkischer Kreis) | ||
Wipperfürth | ![]() |
Meinerzhagen (Märkischer Kreis) |
Lindlar | Gummersbach | Bergneustadt |
Geschichte
1417 der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt: "In einer Verkaufsurkunde wird genannt Heydenreich unserer lieben Frauen Knecht auf der Mergenheyde" (Klaus Pampus: Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte).
Auf den Altarleuchten der alten Wallfahrtskirche ist ein gezeichnetes Wappen von 1601 zu sehen, welches die Bezeichnung "Mergenheyd" trägt. In einer alten Broschüre des Katholischen Pfarramtes Marienheide kann man nachlesen: "Der Gnadenort Marienheide führt seinen Ursprung auf das Jahr 1420 und auf einen bestimmten Mann zurück." Dieser einfache Mann namens Heinrich, habe als Klausner in einem gehauenen Felsenversteck "auf der Heyde", also im "Bockelsburger Wald" und damit nahe der heutigen Eisenbahnlinie, gelebt. Der Einsiedler soll sich von Ackerbau ernährt haben. Eine weitere, nicht näher bezeichnete Chronik wird hierzu als Quelle angeführt, und so heißt es weiter, dass "diesem eifrigen Heinrich die glorwürdigste Muttergottes in Gestalt eines kleinen Bildleins erschien und ihm gebot, sich nach Köln zu begeben, um ein ähnliches Bildlein für dreißig Silberlinge zu kaufen." Damit sei der Anfang für den Wallfahrtsort gemacht worden. Klausner Heinrich habe bei Graf Gerhard von der Mark, dem damaligen Landesherrn, Unterstützung gefunden, so dass sich sowohl Martin V. als auch der Predigerorden interessierten. So sei "in der Einöde" die erste kleine Kirche und später ein Stück entfernt das Dominikaner-Kloster entstanden.
Wappen
Die obere Hälfte zeigt zwei gekreuzte, silberne Rodehacken mit goldenen Stielen auf rotem Grund, darüber eine fünfblättrige, silberne Rose mit grünen Kelchblättern und gelbem Blütenstand. Auf der unteren Hälfte befindet sich auf silbernem Grund ein abgewandelter bergischer Löwe, blaubewehrt, doppelgeschwänzt, rot und mit erhobener rechter Pranke. Er schreitet ohne Krone und unterscheidet sich dadurch vom Wappen derer von Berg.
Gebietsreform
Marienheide war eigenständige Bürgermeisterei bis 1931. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurden zum 1. Januar 1975 größere Gebietsteile der Stadt Kierspe und der damaligen Gemeinden Gimborn und Klüppelberg und kleinere Gebietsteile der Stadt Gummersbach und der Gemeinde Lindlar nach Marienheide eingegliedert (§ 16 Köln-Gesetz); kleinere Gebietsteile wurden - wie schon zum 1. Juli 1969 (§ 1 Nr. 2 Oberberg-Gesetz) - im Gegenzug an Gummersbach (§ 15 Abs. 2 Nr. 2 Köln-Gesetz) abgegeben.
Partnerstadt
Die polnische Stadt Biała ist seit 1993 Partnerstadt von Marienheide. Biała ist überwiegend ländlich strukturiert und hat eine etwa gleich hohe Einwohnerzahl.
Sehenswürdigkeiten

- Brucher Talsperre
- Lingesetalsperre
- Im Ortsteil Müllenbach steht eine der sogenannten Bunten Kerken, eine mit mittelalterlichen Deckenmalereien - siehe Kirche Müllenbach.
- Historisches Bauernhaus Dahl, Außenstelle des Museums des Oberbergischen Kreises.
- Im Ortsteil Börlinghausen liegt das Quellgebiet der Wipper.
- In der Ortsmitte liegt die Wallfahrtskirche St. Mariä Heimsuchung, sehenswert für Touristen und Ziel von Wallfahrten jeweils Anfang Juli
- Nahe der Ortsmitte liegt der ehemalige Kurpark mit dem "Heilteich". Der Kurpark wurde angelegt, als Marienheide anerkannter Luftkurort war und sich noch nicht für den wirtschaftlichen Schwerpunkt "Gewerbe und Industrie" entschieden hatte. Für die Menschen aus dem Ruhrgebiet galt Marienheide damals als "Sommerfrische". Der "Heilteich" ist sehr alt, und sein Name rührt daher, dass man ihn zu einer Zeit, als es noch kein öffentliches Trinkwassernetz gab, von Verunreinigungen frei hielt und vor allem dort nicht die Wäsche wusch. Man hielt ihn "heil" oder "heilig".
- Schloss Gimborn
- Haus der Geschichten im Ortsteil Müllenbach
- Aussichtsturm auf dem Eberg in Marienheide, 30m hoch
- Aussichtsturm auf dem Unnenberg nahe der gleichnamigen Ortschaft, 45m hoch, höchste Erhebung im Oberbergischen Kreis. Bei guter Fernsicht reicht der Blick bis zum Siebengebirge.
Kirchen
St. Maria Heimsuchung
- Kloster- und Wallfahrtskirche St. Mariä Heimsuchung
- Pfarrkirche St. Ludwig Maria Grignion von Montfort
- St. Johann-Baptist-Kirche (Schlosskirche) Gimborn
- Evangelische Kirche Marienheide
- Evangelische Kirche Müllenbach
- Evangelische Kirche Kotthausen
- Neuapostolische Kirche Marienheide
- Baptisten-Brüdergemeinde Marienheide
- Evangelisch Freikirchliche Missionsgemeinde
Wander- und Radwege
Zu den Wanderwegen im Oberbergischen Land gehören auch die Wanderwege Marienheides, welche fast ausnahmslos vom Sauerländischen Gebirgsverein e.V. (SGV) eingerichtet wurden. Der Verein hat im gesamten Bergischen Land ein gut markiertes und gepflegtes Wanderwege-Netz aufgebaut.
Verkehr
Schienen- und Busverkehr
Der Bahnhof Marienheide liegt an der eingleisigen Volmetalbahn, auf deren Abschnitt nach Dieringhausen und der anschließenden Aggertalbahn (KBS 459) im Schienenpersonennahverkehr stündlich die Oberbergische Bahn (RB 25) nach Köln verkehrt.
Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) von DB Regio NRW.
Im Straßenpersonennahverkehr verkehren vom Bahnhof Marienheide die Buslinien
- 308 Marienheide Bf. - Hütte - Frielingsdorf - Engelskirchen Bf. (OVAG, Mo-Fr, kein Abend- und Nachtverkehr, bedingter Samstagsverkehr)
- 320 Marienheide Bf. - Meinerzhagen (OVAG, nur Werktagsverkehr, außer den Schulfahrten 5 Fahrten täglich)
- 336 Gummersbach - Marienheide - Wipperfürth - Remscheid-Lennep (OVAG, Mo-So Stundentakt, Nachtbusverbindungen)
- 399 Marienheide Bf. - Kempershöhe - Gimborn - Dohrgaul - Holzwipper (OVAG, nur an Schultagen, vormittags und mittags im Stundentakt)
Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
Straßen
Marienheide ist über die Bundesautobahnen A 4 (E 40) und A 45 (E 41) sowie die Bundesstraße 256 an das Fernstraßennetz angebunden.
Kultur und Bildung
- Gemeinschaftsgrundschule Marienheide
- Katholische Grundschule Marienheide
- Gemeinschaftsgrundschule Müllenbach
- Gesamtschule Marienheide mit Sekundarstufe I und II
- Kreisvolkshochschule Abt. Marienheide
- Informations- und Bildungszentrum der Polizei (IBZ) Gimborn
- Freizeitzentrum des Bibellesebundes Holzwipper
- Schullandheim Ilse-Wagner-Haus
- Rüstzeitheim der ev. Militärseelsorge
- Gemeindebücherei Marienheide mit Nebenstelle Müllenbach
- Katholische Pfarrbücherei
- Haus der Geschichten Müllenbach
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Paul Lücke (Bundesminister für Wohnungsbau, Bundesminister des Inneren)
- Josef Müller-Marein (langjähriger Chefredakteur von Die Zeit, zeitweise bekannter Schriftsteller)
- Hella von Sinnen (Blödelbarde)
Weblinks
Literatur
- Hermann de Buhr / Martin Wittenberg / Volkmar Wittmütz: Chronik Marienheide, Gummersbach 1986
- Werner Knabe / Friedhelm König / Werner Kühr: Marienheide - ein Blick in die Vergangenheit, Gummersbach 1984