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Bernhardiner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Bernhardiner
FCI - Standard Nr.61
Patronat Schweiz
Klassifikation FCI
  • Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer - Molossoide - Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
  • Sektion 2: Molossoide
Rassenamen St. Bernhardshund (Bernhardiner)
Variante kurzhaarig, langhaarig
Größe Rüden min 77cm, max 91cm Hündinnen min. 65 cm, max. 79cm
Liste der Hunderassen

Bernhardiner oder St. Bernhardshund ist eine von der FCI (Nr 61, Gr. 2, Sek. 2) anerkannten Schweizer Hunderasse.


Herkunft und Geschichtliches

Bekannt wurde der Bernhardiner durch seine Nutzung als Lawinenhund bei den Augustiner-Mönchen des Hospizes auf dem Grossen St. Bernhard und vor allem durch den Lawinenhund Barry, der über 40 Menschen das Leben gerettet haben soll. Heute ist der Bernhardiner auf Grund der Zuchtauslese für diese Aufgabe ungeeignet; er ist zu schwer und zu massig geworden. Abgelöst wurde er durch den Deutschen Schäferhund und in neuerer Zeit durch den Belgischen Schäferhund. Hunde stellen bei der Lawinensuche jedoch weiterhin ein unverzichtbare Hilfe dar, da Lawinensonden und LVS-Geräte bisher nicht weit genug entwickelt sind. Heute ist der Bernhardiner ein Haus- und Begleithund.

Hundetyp Anfang des 20. Jahrhunderts

Wie an diesem Bild zu sehen ist, war der Bernhardiner zu jener Zeit wesentlich leichter und kleiner. Er ist auch ein Beispiel, wie Zucht in die falsche Richtung führt: Der Bernhardiner von heute ist nicht mehr zu den Leistungen fähig wie der Ur-Bernhardiner. Als Rettungshund ist er mittlerweile ungeeignet. Einhergehend mit dem Zuchtziel Größe und Masse und anderen züchterischen Übertreibungen können heutzutage gesundheitliche Probleme auftreten. So kann er nicht mehr als Gebrauchshund geführt werden. Manche Wissenschaftler sehen bereits Merkmale von Qualzucht in einigen Zuchtlinien.

Beschreibung

Der Bernhardiner wird bis zu 91 cm groß. Je nachdem, ob es sich um einen langhaarigen oder stockhaarigen Bernhardiner handelt, sind die Haare länger bzw. kürzer. Ansonsten sind beide völlig gleich. Die Behaarung ist sehr dicht und glatt anliegend, in weiß mit rotbraun oder rotbraun mit weiß in verschiedenen Abstufungen. Sie sollten weiße Flecken (Abzeichen) an Brust, Pfoten, Nase, Hals und Rutenspitze haben.

Wie für viele andere große Hunderassen gilt auch für den Bernhardiner: man sollte ihn nicht in einer kleinen Etagenwohnung halten. Sie können Gelenkprobleme bekommen (Hüftgelenks-, Ellbogendysplasie). Selten wird ein Bernhardiner älter als 13 Jahre.

Der Bernhardiener fühlt sich nur draußen so richtig wohl.

Wesen

Der Bernhardiner ist ein großer, kräftiger Hund. Trotz seiner imposanten Größe ist er jedoch sehr sensibel und hat einen zuverlässigen Charakter. Er ist sehr sanftmütig und liebevoll, sogar mit Fremden. Insgesamt ein ausgeglichener, ruhiger Hund. Wächst er mit Kindern auf, dann gibt es keine Probleme. Er ist wahrscheinlich der beste tierische Babysitter, den es gibt. Wegen seiner Größe wird er kaum in Beißereien verwickelt. Auch kennt er keine Aggressivität. Er hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und verteidigt seine Leute. Allerdings ist er auch stur und manchmal ziemlich dickköpfig.


Berühmt wurden die Bernhardiner durch ihren unfehlbaren Ortssinn, die gute Nase sowie durch ihre Wetterfühligkeit, Ausdauer und Wetterfestigkeit.

Gesundheitliches

Die Rasse ist stark von Hüftgelenksdysplasie betroffen. Daneben ist eine familiäre Häufung von Osteosarkom (Knochenkrebs) beschrieben [1]. Leider leidet diese Rasse, wie so viele große Hunde, verstärkt an Magendreher.

Galerie

Siehe auch

Hunde, Haushund

Literatur

  • Bernhardiner von Otmar Kuttenkeuler, Verlagsgesellschaft Rodolf Müller 1978 ISBN 3-481-26632-4
  • Bernhardiner von Antonio Morsiani, Kynos Verlag
  • Barry vom Grossen St.Bernhard Marc Nussbaumer, Naturhist.Museum Bern 2000 ISBN 3-908152-02-X
  1. Bech-Nielsen et al. (1978). Frequency of osteosarcoma among first-degree relatives of St. Bernard dogs. J Natl Cancer Inst 60(2):349-53

Referenz