Ueckermünde
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Ueckermünde ist eine amtsfreie Hafenstadt im Landkreis Uecker-Randow im Osten Mecklenburg-Vorpommerns (Deutschland).
Geografie
Ueckermünde liegt an der Mündung der Uecker in das Stettiner Haff. Die Umgebung Ueckermündes ist - von einigen kaum 20 m Höhe erreichenden Erhebungen abgesehen - fast eben. Südöstlich der Stadt erstreckt sich mit der Ueckermünder Heide das größte Waldgebiet Vorpommerns über 50 km bis zum polnischen Police (Pölitz). In diesem Waldgebiet wurden während des zweiten Weltkrieges Sprengstoff und Munition für den Krieg hergestellt. Die Munitionsanstalt ist auch bekannt als See II oder Seewerk II.
Stadtgliederung
Zu Ueckermünde gehören die Ortsteile
- Bellin
- Berndshof
Das eigentliche Stadtgebiet gliedert sich in:
- Ueckermünde Ost (Gartenstadt)
- Ueckermünde West
- Ueckermünde Altstadt
- Neuendorf ( Haffbad)
- Rochow
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn (von Osten beginnend): Vogelsang-Warsin, Eggesin, Liepgarten, Lübs, Mönkebude und Grambin.
Geschichte
- 1178 erste urkundliche Erwähnung
- 1260 Ueckermünde erhält das Stadtrecht
- 1546 Schlossneubau durch Phillip I.
- 1818 Ueckermünde wird Kreisstadt (bis 1994)
- 19./20. Jahrhundert Kahnschiffahrt, Ziegel- und Eisenindustrie von großer Bedeutung
- 1945 Die Stadt wird kampflos den einrückenden sowjetischen Truppen übergeben und entgeht so ihrer Zerstörung
- 1950 Eröffnung des jetzigen Haffmuseums im Schloss
- 1962 Eröffnung des Tierparks
- 1991 Beginn der Sanierung des historischen Stadtkerns mit dem Schloss im Rahmen der Städtebauförderung.
- 2001 Ueckermünde wird staatlich anerkannter Erholungsort
Geschichte der Ueckermünder Heilanstalt
Ueckermünde hat seit vielen Jahren eine große psychiatrische Klinik. Die Heilanstalt, heute das „Christophorus-Krankenhaus“, galt gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts als ausgesprochen fortschrittlich. Neuartige Behandlungsmethoden und Therapieformen zogen ein. Geistige Kranke und Behinderte wurden nicht mehr nur verwahrt, sondern nach damaligen Maßstäben - soweit möglich - beschäftigt und gefördert. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten änderten sich die politischen Rahmenbedingungen für den Umgang mit psychisch Kranken und Behinderten. Die Ueckermünder Heilanstalt errang traurige Berühmtheit im Zuge der sogenannten Aktion T4, einer großangelegten Mordaktion an tausenden wehrloser Patienten. Darunter zahlreiche als „lebensunwert“ deklarierte Kinder. Ueckermünde war dabei ganz offenbar ein wichtiges Zentrum dieser Aktion in Vorpommern. Während ein großer Teil der Heilanstalten in Vorpommern aufgelöst und zum Teil in SS-Kasernen umgewandelt wurde, blieb die dortige Einrichtung bestehen. Die Zahl der neu zugeführten Patienten aus aufgelösten Krankenhäusern stieg an, im gleichen Maße explodierte die Sterblichkeit. Die Morde an Hunderten wurden vertuscht und fanden als „normale“ krankheitsbedingte Todesfälle Einzug in die Statistik des Krankenhauses.
Literatur: „Anstaltspsychiatrie und ‚Euthanasie’ in Pommern 1933 bis 1945 – Die Krankenmorde an Kindern und Erwachsenen am Beispiel der Landesheilanstalt Ueckermünde“, Heike Bernhardt (Dissertation)
Politik
Ueckermünde wird derzeit von Heidi Michaelis regiert. Sie gewann die Bürgermeisterwahl 2003 mit 60,9 Prozent der gültigen Stimmen. Heidi Michaelis trat 2003 für die PDS in den Wahlkampf.
Städtepartnerschaften
Es bestehen Städtepartnerschaften zu Nowe Warpno (Neuwarp) in Polen und zu Pattensen sowie Sande in Niedersachsen.
Stadtwappen
Blasonierung: „In Silber ein aufgerichteter roter Greif mit goldener Bewehrung.“
Das große Wappen zeigt den Schild mit einem Spangenhelm mit Halsschmuck, rot-silberner Helmdecke und zwei goldenen nebeneinander stehenden „V“ als Helmzier. Die „V“ sind die lateinische Schreibweise für „U“ und bedeuten VRBS VCRA (URBS UCRA = Ort an der Uecker).
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehrsanbindung
Ueckermünde erreicht man über die Anschlussstellen Pasewalk-West oder Pasewalk-Süd der A 20. 13 km westlich von Ueckermünde führt die Bundesstraße 109 von Anklam nach Prenzlau vorbei. Die Stadt ist Endpunkt der einer Bahnlinie, von Pasewalk.Von dort bestehen aber kaum zeitnahe Anschlußverbindungen nach Berlin oder Stralsund. Fahrgastschiffe verkehren regelmäßig nach Stettin, Swinemünde und Kamminke auf der Insel Usedom. Durch die Stadt führt der Radfernweg Berlin-Usedom und der Oder-Neiße-Radfernweg. Der Altstadtkern ist verkehrsberuhigt, was Ihn aufgrund der unübersichtlichen und sich regelmäßig ändernden Verkehrsführung zu einem Nadelöhr werden lässt.
Sehenswürdigkeiten


Die Ueckermünder Altstadt ist größtenteils restauriert. Sehenswerte Fachwerk- und Giebelbauten befinden sich unter anderem am Marktplatz und am Ackerhof. Der ehemalige ellipsenförmige Verlauf der Stadtmauer ist im Stadtgrundriss erkennbar.
Über der Altstadt erheben sich die Türme des ehemaligen pommerschen Herzogsschlosses (heute Museum) und der barocken Marienkirche, die einen sehenswerten Altar besitzt.
Im ehemaligen Schloss der Herzöge von Pommern, errichtet 1546 unter Einbeziehung des Turmes des Vorgängerbaus, ist das Haffmuseum mit Ausstellungen zur Stadt- und Regionalgeschichte untergebracht.
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählen die Kirche St. Marien (eingeweiht 1766), der Stadthafen, das Pilzmuseum sowie der Tierpark Ueckermünde mit über 400 Tieren.
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich VII. Magnus (1647-1709), Markgraf von Baden-Durlach
- Max Matern (1902-1935), Kommunist, geboren im Ortsteil Berndshof
- Uwe Saeger (* 1948), Schriftsteller
- Michael Droese (* 1952), Leichtathlet
- Marianne Buggenhagen (* 1953), 6-fache Olympiasiegerin, 7-fache Weltmeisterin und 125-fache DDR-Meisterin im Behindertensport (Leichtathletik)
Sonstiges
Das Segelschiff Wappen von Ueckermünde wurde am 5. Mai 2007 von Eva Köhler nach der Stadt Ueckermünde getauft.
Die so genannte Gartenstadt, überwiegend Plattenbauten der 70ziger und 80ziger Jahre, ist von erheblichem Wohnungsleerstand betroffen. Dem Verfall überlassene Garagenkomplexe säumen die Haupverkehrswege Richtung Ortsteil Bernshof / Bellin und dem Haffbad.
Weblinks
- Homepage der Stadt
- Homepage Tierpark Ueckermünde
- Fotos von Ueckermünde
- Wahlergebnis der Bürgermeisterwahl 2003
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