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Osnabrück

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Osnabrück ist eine kreisfreie Stadt in Niedersachsen mit derzeit etwa 163.400 Einwohnern. Die Stadt liegt zwischen Münster und Oldenburg an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Sie ist nach Hannover und Braunschweig die drittgrößte Stadt Niedersachsens sowie eines der Oberzentren des Landes. Das Einzugsgebiet umfasst rund 800.000 bis eine Million Menschen.

Die Stadt ist Sitz einer Universität, einer Fachhochschule, des römisch-katholischen Bistums Osnabrück (Bischofstadt), des Sprengels Osnabrück der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.

Osnabrück wurde 780 von Karl dem Großen als Bischofssitz gegründet. 1648 wurde in Münster und Osnabrück der Westfälische Friede geschlossen, weshalb die Stadt sich auch als „Friedensstadt“ bezeichnet. Seit April 2002 ist das Steinwerk Ledenhof Sitz der Deutschen Stiftung Friedensforschung. Osnabrück war noch 1669 Hansestadt und gehört seit 1980 zur Neuen Hanse.

Nächstgrößere Städte sind Bielefeld, etwa 43 Kilometer südöstlich, Münster, etwa 44 Kilometer südwestlich, das niederländische Enschede, etwa 78 Kilometer westlich, Oldenburg etwa 95 Kilometer nördlich, Bremen, etwa 103 Kilometer nordöstlich und Hannover etwa 114 Kilometer östlich von Osnabrück. Die Einwohnerzahl der Stadt Osnabrück überschritt 1940 die Grenze von 100.000, wodurch Osnabrück zur Großstadt wurde. Osnabrück ist Ausrichter des 97. Deutschen Katholikentag vom 21. bis 25. Mai 2008.

Geographie

Osnabrück liegt im Osnabrücker Land inmitten des „Osnabrücker Hügellandes“ zwischen Höhenzügen des Wiehengebirges im Norden und des Teutoburger Waldes (dessen alter Name Osning ist, womit sich ein Namenszusammenhang ergibt) im Süden am linken Ufer der Hase. Die Höhenlage am Neumarkt (Innenstadt) beträgt 64 Meter über NN. Der höchste Punkt der Stadt befindet sich am Piesberg bei 190 Meter über NN, der tiefste Punkt befindet sich beim Fluss Hase in Pye bei 54 Meter über NN.

Stadtbild

Datei:Osnabrueck1.jpg
Schloss, Westseite

Das Bild der Innenstadt ist von Kirchen (Turmhöhen bis zu 103,5 Meter) geprägt. Im nördlichen Teil der Innenstadt, zwischen Dom St. Peter und Heger Tor, erstreckt sich die historische Altstadt. Hier finden sich viele Gebäude des Klassizismus und der Zeit des Rokoko sowie Häuser aus der Zeit, als in der Stadt noch in Fachwerkbauweise gebaut wurde. Der dreieckige Marktplatz mit dem Rathaus des westfälischen Friedens versprüht mittelalterliches Flair. Zudem sind in Osnabrück viele romanische und gotische Steinwerke zu sehen. Besonders eindrucksvoll ist der Ledenhof, ein Steinwerk mit Palas gegenüber dem ehemals fürstbischöflichen Barockschloss. Am Domhof befindet sich das Theater Osnabrück, ein Jugendstil-Gebäude von 1909. Im Jugendstil ausgemalt ist die Lutherkirche in der Neustadt. Sie wurde als Tochterkirche der spätgotischen Hallenkirche St. Katharinen gebaut. Von historischer Bedeutung ist das ehemalige Dominikanerkloster, dessen Kirche heute als Kunsthalle genutzt wird.

Die Fußgängerzone im mittleren Teil der Innenstadt schließt an die Altstadt an und bildet die Haupteinkaufstraße (Große Straße). Neben wenigen Gebäuden, die den Krieg überstanden haben, dominieren hier moderne Zweckbauten. Zwischen der Alt- und Neustadt (südliche Innenstadt) befindet sich der Neumarkt. Früher ein zentraler Marktplatz der Stadt, ist er heute durch eine vierspurige Straße zerschnitten und dient als Verkehrsknotenpunkt und Haupt-Busbahnhof. Fußgänger können den Neumarkt nicht nur ebenerdig überqueren, sondern auch durch einen unterirdischen Fußgängertunnel. Dieser wurde im Jahr 2005 zu seinem heutigen Erscheinungsbild umgebaut. Die Neustadt bietet besonders im Bereich um die Johanniskirche noch alte Bausubstanz.

Die Innenstadt wird von einem nierenförmigen Stadtring umschlossen, der den Autoverkehr aufnimmt. Von diesem so genannten Wall gehen sternförmig die Hauptstraßen der Stadt ab. Sieben Türme, eine Wallanlage und zwei Mauern säumen den Stadtring, der ein Überbleibsel der alten Stadtbefestigungen ist.

Zentrumsnah finden sich architektonisch interessante moderne Bauten, wie das Gebäude der Deutschen Bundesstiftung Umwelt oder das Felix-Nussbaum-Haus, erbaut von Daniel Libeskind. Einen Spagat zwischen Alt und Neu wagt die Vitischanze, wo ein Kasino in moderner Architektur auf eine alte Stadtbefestigung gesetzt wurde.

Die zentralen Wohngebiete bestehen zu großen Teilen aus meist drei- bis viergeschossigen Mietshäusern, je nach Stadtteil auch aus Bürgerhäusern und Villen (wie am Westerberg). Etwas vom Stadtkern entfernt geht die Bebauung in zweigeschossige Reihen- und freistehende Häuser über. Große Mietskasernen sind selten. Höhere Bauten, meist gewerblich genutzt, finden sich vor allem im Bereich des Berliner Platzes. Das höchste Bauwerk ist das Iduna-Hochhaus aus den frühen 1970er Jahren mit 21 Stockwerken.

Bis nah an den Stadtkern reichen aus allen Himmelsrichtungen „grüne Finger“, die auch als Naherholungsgebiete dienen. Osnabrück ist die größte Stadt Deutschlands, die inmitten eines Naturparks liegt.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Osnabrück und bilden um die Stadt eine Art Speckgürtel. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:

Wallenhorst, Belm, Bissendorf, Georgsmarienhütte und Hasbergen (alle Landkreis Osnabrück) sowie Lotte (Kreis Steinfurt) in Nordrhein-Westfalen.

Stadtgliederung

Stadtteilgliederung in Osnabrück

Das Stadtgebiet Osnabrücks ist in 23 Stadtteile eingeteilt. Diese werden von 01 bis 23 fortlaufend nummeriert und haben Namen, die sich meist aus historisch überlieferten Bezeichnungen ergeben. Dabei wurden teilweise auch mehrere frühere Ortschaften zu einem Stadtteil vereinigt. Jeder Stadtteil gliedert sich weiter in "statistische Bezirke", von denen jeder mit einer dreistelligen Nummer bezeichnet wird.

Die 23 Stadtteile mit ihren amtlichen Nummern:

  • 01 Innenstadt
  • 02 Weststadt
  • 03 Westerberg
  • 04 Eversburg
  • 05 Hafen
  • 06 Sonnenhügel
  • 07 Haste
  • 08 Dodesheide

Geschichte

Schloss, Südseite

Osnabrück entwickelte sich als Markt um den 780 von Karl dem Großen gegründeten Bischofssitz. Der Name entstand dabei aus einer Verbindung der niederdeutschen Wörter „Ossen“ (Ochse) und „Brügge“ (Brücke), nach einer anderen Deutung aus dem germanischen Namen der Hase. Im Jahre 804 soll Karl der Große auch das Carolinum gegründet haben, was mit diesem Datum eines der ältesten Gymnasien wäre; die Urkunde, die dies belegen soll, ist aber möglicherweise gefälscht. Im Alten Reich gehörte Osnabrück bis 1803 zum gleichnamigen Hochstift. Die älteste Stadtverfassung, die Sate, stammt von 1348. In ihrer Tradition wird noch heute der Handgiftentag gefeiert. Zur Zeit der ersten Stadtverfassung entstanden auch die Laischaften, von denen die Heger Laischaft und die Herrenteichslaischaft bis heute existieren.

Schwerpunkte der Hexenverfolgungen in Osnabrück lagen zwischen 1561 und 1639. 1582 in der Regierungszeit des Bürgermeisters Hammacher (1565-1588) wurden 163 Frauen als angebliche Hexen hingerichtet, die meisten verbrannt. Unter dem Bürgermeister Dr. Pelster fanden 1636-1639 mehr als vierzig Frauen als Hexen den Tod. Insgesamt wurden 276 Frauen und zwei Männer in Hexenprozessen wegen Zauberei hingerichtet. Der Einsatz gegen die vom evangelisch dominierten Stadtrat durchgeführten Hexenprozesse von dem evangelischen Pfarrer von St. Marien, Gerhard Grave, Stadtsuperintendent, hatte seine spätere Vertreibung aus der Stadt zur Folge.

Die 1632 gegründete und aus dem Gymnasium Carolinum hervorgegangene Jesuitenuniversität wurde 1633 von der schwedischen Regentschaft des Hochstifts Osnabrück aufgelöst; die Universitätsgründung von 1974 berief sich u.a. mit der Übernahme des Universitätswappens auf die Universität der Gegenreformation. 1643-1648 wurde hier und in Münster der Westfälische Friede ausgehandelt. In dieser Zeit bemühte sich die Stadt vergeblich mehrfach um den Status einer reichsfreien Stadt. Die Regelung „Cuius regio, eius religio“ wurde in Osnabrück als Sonderfall gehandhabt. Bis zur Säkularisierung wechselte jeweils nach dem Tode des Amtsinhabers die Konfessionszugehörigkeit des Fürstbischofs (geregelt in der so genannten „Capitulatio Perpetua“ von 1650). Somit lösten sich katholische und evangelische Fürstbischöfe (aus dem Haus Braunschweig-Lüneburg) als Herrscher ab. Die Konfessionszugehörigkeit der Untertanen blieb davon unberührt. Das Hochstift Osnabrück wurde damit der erste konfessionell-paritätische Staat auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands.

Mit der Aufhebung der geistlichen Territorien durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 und dem Übergang des Hochstifts zum Fürstentum Osnabrück kam auch die Stadt an das Kurfürstentum Hannover, wurde jedoch noch im selben Jahr von französischen Truppen besetzt. 1806 gehörte Osnabrück für kurze Zeit zum Königreich Preußen. 1807 kam die Stadt an das neu gegründete Königreich Westfalen und am 10. Dezember 1810 zum Kaiserreich Frankreich. 1815 wurde es schließlich erneut Teil von Hannover. Mit dem Königreich Hannover kam Osnabrück 1866 zum Königreich Preußen und wurde 1885 Sitz des Regierungsbezirks Osnabrück. Diesen Status verlor es erst 1977 bei der Gebietsreform, als der Regierungsbezirk Weser-Ems geschaffen wurde, für den Oldenburg als Sitz bestimmt wurde, wobei jedoch in Osnabrück eine Außenstelle der Bezirksregierung verblieb. 2004 wurde der Regierungsbezirk Weser-Ems aufgelöst. Ferner ist die Stadt Osnabrück der Sitz vom Landkreis Osnabrück.

Während des zweiten Weltkrieges wurde die Stadt Osnabrück insgesamt 79 Mal durch alliierte Luftstreitkräfte angegriffen. Der erste größere Angriff der britischen moral bombing Offensive erfolgte am 20 Juni 1942, hierbei wurden 9.000 Phosphor- und Elektron-Thermitstabbrandbomben über der Altstadt abgeworfen. Ein weiterer schwerer Luftangriff erfolgte am 6. Oktober 1942 durch die britische Royal Air Force. Hierbei wurden 11.000 Spreng- und Brandbomben über der südlichen Altstadt abgeworfen. Die meisten Todesopfer gab es während eines amerikanischen Tagesangriffs auf den Stadtteil Schinkel mit 241 Menschen. Ein weiterer schwerer Angriff erfolgte am 13. September 1944. Hierbei wurde durch 2171 Sprengbomben und 181.000 Brandbomben ein Feuersturm in der Altstadt entfacht, dem die meisten historischen Gebäude zum Opfer fielen. Einen Monat später, am 13. Oktober 1944, erfolgte ein weiterer Angriff mit 16.000 Brandbomben und 2.616 Sprengbomben über den bis dahin noch nicht zerstörten Stadtteilen Osnabrücks. Am 25. März 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, wurden die noch stehenden Gebäude in der Altstadt nochmals Ziel eines schweren Luftangriffes durch britische Bomber mit vielen Opfern. Der bislang unbeschädigte Teil der Altstadt wurde dabei nahezu vollständig zerstört. Insgesamt wurde das Stadtgebiet zu mehr als 65 Prozent zerstört; am stärksten betroffen war mit 94 Prozent die mittelalterliche Altstadt. Nach Kriegsende sah der Bakker-Schut-Plan eine Annexion der Stadt durch die Niederlande vor, die jedoch aufgrund des Widerstandes der USA und Großbritanniens nicht erfolgte.

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden wurden nach Osnabrück eingemeindet:

  • 1914: Schinkel
  • 1940: Haste
  • 1970: Sutthausen
  • 1972: Atter, Pye, Lüstringen, Gretesch, Darum, Voxtrup, Nahne und Hellern

Durch seine Tallage und die geographische Nähe zu Nordrhein-Westfalen wurde in Osnabrück vergleichsweise wenig eingemeindet. So blieben beispielsweise die Gemeinden Belm (hinter dem Schinkelberg), Wallenhorst, Büren (inzwischen in die Gemeinde Lotte/Westfalen eingemeindet), Hasbergen und Georgsmarienhütte von einer Eingemeindung verschont. Das nördlich gelegene Hollage wurde (statt von Osnabrück) von Wallenhorst eingemeindet. Neben den geographischen spielten auch kommunalpolitische Erwägungen bei der zurückhaltenden Eingemeindungspolitik eine Rolle. Man befürchtete, dass sich die Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat ändern könnten.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung

Im Jahr 1575 starben etwa 75 Prozent der Einwohner Osnabrücks an der Pest. Wegen der folgenden Epidemien, Feuersbrünste, Hungersnöte und Kriege dauert es rund 200 Jahre, bis wieder die Bevölkerungszahl vor Ausbruch der Pest von 1575 erreicht wurde. Mit der Industrialisierung verfünffachte sich die Einwohnerzahl von über 10.000 im Jahre 1823 auf mehr als 50.000 im Jahre 1900. Großen Einfluss darauf hatte die Entwicklung des Eisenbahnknotens, der viele Arbeitskräfte erforderte.

Bis 1939 verdoppelte sich die Bevölkerung der Stadt auf 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. 1995 erreichte die Einwohnerzahl mit 168.618 ihren historischen Höchststand. Ende Februar 2006 lebten in Osnabrück nach amtlicher Fortschreibung 164.695 Menschen mit Hauptwohnsitz.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
780 800
1171 3.500
1425 4.800
1500 6.000
1570 7.500
1575 2.000
1646 5.500
1771 5.923
1780 6.651
1800 8.564
1823 10.915
3. Dezember 1852 ¹ 13.718
3. Dezember 1861 ¹ 16.180
3. Dezember 1864 ¹ 18.033
3. Dezember 1867 ¹ 19.579
Jahr Einwohner
1. Dezember 1871 ¹ 23.308
1. Dezember 1875 ¹ 29.860
1. Dezember 1880 ¹ 32.819
1. Dezember 1885 ¹ 35.899
1. Dezember 1890 ¹ 39.929
2. Dezember 1895 ¹ 45.137
1. Dezember 1900 ¹ 51.573
1. Dezember 1905 ¹ 59.580
1. Dezember 1910 ¹ 65.957
1. Dezember 1916 ¹ 72.505
5. Dezember 1917 ¹ 70.872
8. Oktober 1919 ¹ 85.017
16. Juni 1925 ¹ 88.911
16. Juni 1933 ¹ 94.277
17. Mai 1939 ¹ 99.070
Jahr Einwohner
31. Dezember 1945 81.828
29. Oktober 1946 ¹ 88.663
13. September 1950 ¹ 109.538
25. September 1956 ¹ 127.658
6. Juni 1961 ¹ 138.658
31. Dezember 1965 143.101
27. Mai 1970 ¹ 143.905
31. Dezember 1975 161.671
31. Dezember 1980 157.367
31. Dezember 1985 153.202
25. Mai 1987 ¹ 150.807
31. Dezember 1990 163.168
31. Dezember 1995 168.618
31. Dezember 2000 164.101
31. Dezember 2005 163.814

¹ Volkszählungsergebnis

Religion

Christentum

Dom St. Peter

Die Stadt Osnabrück wurde bereits 804 Sitz eines Bistums, so dass die Stadt bis zur Reformation auch vollständig zu diesem Bistum gehörte. Das zuständige Archidiakonat war die Dompropstei. Seit 1521 wurden in Osnabrück lutherische Predigten gehalten und 1543 führte die Stadt die Reformation nach lutherischem Bekenntnis ein. Der Dom St. Peter und die Kirche St. Johann blieben jedoch katholisch. Dies ist die Ursache dafür, dass die Stadt weder ganz protestantisch noch ganz katholisch wurde. Der Dom bildete das Herz des Hochstifts Osnabrück, das bis 1803 ein geistliches Territorium innerhalb des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation blieb. Die katholischen Bewohner unterstanden dem Hochstift, für die protestantischen Bewohner übte der Rat der Stadt die Kirchenverwaltung aus, indem er ein Konsistorium einrichtete. 1803 kam das Hochstift Osnabrück an Hannover, anschließend an Frankreich und 1813 zum Königreich Hannover. Dieses bildete 1815 für die protestantische Kirchenverwaltung insgesamt fünf Konsistorialbezirke, darunter ein lutherisches Konsistorium in Osnabrück und ein paritätisch (lutherisch und reformiert) besetztes Konsistorium in Aurich. Die Konsistorialbezirke wurden in Superintendenturen beziehungsweise Kirchenkreise eingeteilt. Osnabrück wurde Sitz eines Kirchenkreises. 1903 wurde der Konsistorialbezirk Osnabrück aufgelöst, als alle lutherischen Gemeinden der inzwischen zu Preußen gehörigen Provinz Hannover dem Landeskonsistorium in Hannover (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers) unterstellt wurden. Osnabrück wurde später jedoch wieder Sitz eines Sprengels, der sich ebenfalls in Kirchenkreise gliedert. Heute gehören alle lutherischen Gemeinden der Stadt, sofern es sich nicht um Freikirchen handelt, zum Kirchenkreis Osnabrück innerhalb des gleichnamigen Sprengels der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers.

Eine reformierte Bewegung ist in Osnabrück schon seit 1788 nachweisbar. Die Gläubigen waren seinerzeit jedoch der benachbarten Grafschaft Tecklenburg angeschlossen. Erst die vermehrte Zuwanderung reformierter Gemeindeglieder im 19. Jahrhundert führte 1889 zur Gründung einer eigenständigen reformierten Gemeinde in Osnabrück, die dem Konsistorium in Aurich unterstand. Aus dem Auricher Konsistorium war 1882 die heute als Evangelisch-reformierte Kirche - Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland bezeichnete Kirche entstanden, die seit den 1950er Jahren ihren Sitz in Leer hat. Die Osnabrücker reformierte Gemeinde konnte 1893 ihre eigene Kirche bauen, die Bergkirche. Sie war der erste Kirchenbau Osnabrücks nach der Reformation. 1926 entstand die Friedenskirche und in den 1960er Jahren wurden drei weitere reformierte Kirchen gebaut, die Gnadenkirche (1960), die Atterkirche (1962) und die Erlöserkirche (1966). Die reformierte Gemeinde Osnabrück gehört heute zum Synodalverband Emsland/Osnabrück, dem VII. Synodalverband innerhalb der Evangelisch-reformierten Kirche.

Nachdem der Dom und die ehemalige Stiftskirche St. Johann auch nach der Reformation katholisch blieben und Osnabrück bis 1803 Hauptstadt des Hochstifts Osnabrück war, lebten in der Stadt stets auch Katholiken. Das Verhältnis beider Konfessionen war in etwa ausgeglichen. Das um 780 errichtete Bistum Osnabrück war in den Wirren der Reformation stark verkleinert worden, doch bestand es stets fort. Nach Auflösung des Hochstifts Osnabrück wurde die Stadt 1824 Sitz des neu umschriebenen Bistums Osnabrück. Dieses umfasste danach den Westteil des damaligen Königreichs Hannover mit dem Emsland, der Grafschaft Bentheim und Ostfriesland. 1841 erhielt es die Jurisdiktion der Nordischen Mission Skandinaviens und 1868 der Norddeutschen Mission mit Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg. Formell wurden die deutschen Gebiete 1929 dem Bistum Osnabrück angegliedert. Es war damit das flächengrößte Bistum Deutschlands. Bis 1995 gehörte es zur Kirchenprovinz Köln, dann wurde es dem neuen Erzbistum Hamburg zugeordnet. Die Pfarreien und Gemeindeverbünde der Stadt Osnabrück gehören heute zum Dekanat Osnabrück-Stadt, das jedoch auch die Gemeinde (Hasbergen) umfasst, die nicht zur Stadt Osnabrück gehört.

Zum Brauchtum der Osnabrücker Katholiken gehört seit 1852 die Telgter Wallfahrt, die nach ihrer Teilnehmerzahl die zweitgrößte in Deutschland ist. Im Jahr 2008 wird der Katholikentag unter dem Motto "Du führst uns hinaus ins Weite" in Osnabrück stattfinden.

Neben den großen Konfessionen gibt es auch orthodoxe Gemeinden und verschiedene Freikirchen in Osnabrück.

  • Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) - Die Anfänge der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde gehen auf das Jahr 1928 zurück. Zur eigentlichen Gemeindegründung kam es allerdings erst 1948. Dabei spielte der Flüchtlingszustrom aus den ehemals deutschen Ostgebieten eine große Rolle. Heute hat die Gemeinde 280 getaufte Mitglieder (ohne Kinder und Freundeskreis) und besitzt eine Zweiggemeinde in Diepholz. Der Gemeindepastor Jürgen Saß ist zugleich Leiter des Nordwestdeutschen Landesverbandes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden.
  • Andreas-Gemeinde Osnabrück (Mülheimer Verband) - Die Andreas-Gemeinde bestand vor 1997 unter dem Namen "Christliche Gemeinschaft Osnabrück". Die ersten Anfänge reichen in die Zeit vor dem I. Weltkrieg zurück; die Gemeinde feierte ihre Gottesdienste zunächst einige Jahrzehnte als "Hausversammlung", seit den 50er Jahren in eigenen Gemeinderäumen. Die Gemeindearbeit intensivierte sich und wuchs seit der Einstellung eines hauptamtlichen pastoralen Mitarbeiters im Jahr 1984. Zu ihrem Umzug in den Hauswörmannsweg 90 gab sich die Christliche Gemeinschaft Osnabrück den Namen "Andreas-Gemeinde". 2006 gründete sie eine Tochtergemeinde in Ibbenbüren (Thomas-Gemeinde). Die Andreas-Gemeinde hat derzeit etwa 140 erwachsene Mitglieder.
  • Christus-Centrum Osnabrück der Freien Christengemeinde
  • Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK)
  • Siebenten-Tags-Adventisten
  • Evangelisch-methodistische Kirche (EmK)
  • Freikirche FIT-Gemeinde fürs Leben

Die meisten christlichen Kirchen arbeiten in der ACKOS (Arbeitsgemeinschaft der christl. Kirchen in Osnabrück) zusammen und gestalten Themengespräche zu Glaubensfragen und den alljährlichen großen ökumenischen Gottesdienst zum Osnabrücker Friedenstag am 25. Oktober. Zur 350-Jahr-Feier des Westfälischen Friedens veranstalteten die Kirchen einen Ökumenischen Kirchentag, der auch überregional Beachtung fand.

Außerdem sind in Osnabrück die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), die Neuapostolische Kirche, die Apostolische Gemeinschaft, die katholisch-apostolische Gemeinde und die Zeugen Jehovas vertreten.

Buddhismus

Buddhisten haben im Buddhistischen Zentrum eine Anlaufstelle. Für Praktiker des Zen gibt es das Zen-Dôjô (Soto-Tradition) oder auch den Zen-Kreis Osnabrück (Rinzai-Tradition).

Islam

Auch der Islam ist in Osnabrück vertreten. Die meisten Muslime sind türkischer Herkunft. Aber auch Araber und Pakistaner bilden einen beträchtlichen Teil. Seit 2001 haben auch die Muslime ein repräsentatives Gotteshaus. Die Basharat Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat an der Atterstraße ist der erste muslimische Sakralbau in Osnabrück.

Judentum

Im 19. Jahrhundert wurde ein jüdischer Friedhof angelegt, der im Oktober 1927 von Schülern geschändet wurde. Die alte Synagoge wurde 1907 gebaut. Zu diesem Zeitpunkt umfasste die jüdische Gemeinde Osnabrück etwa 500 Mitglieder, darunter die Familie von Felix Nussbaum. Schon Anfang 1938 wurden so genannte Judenhäuser errichtet. Die Synagoge wurde in der Reichspogromnacht 1938 in Brand gesteckt. Mehrere jüdische Geschäfte wurden geplündert, Wohnungen jüdischer Familien verwüstet und der jüdische Friedhof geschändet. Heute steht fest, dass der Abriss der alten Synagoge vom Osnabrücker Bürgermeister Gärtner bereits Wochen vor der Pogromnacht geplant worden war. Am 12. Dezember 1941 verließ der erste Deportationszug mit 190 noch in Osnabrück verbliebenen Juden die Stadt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten noch etwa fünf Juden in Osnabrück. 1967 wurde eine neue Synagoge gebaut. Bis zur Wiedervereinigung Deutschlands hatten etwa 90 Juden ihren Wohnsitz in Osnabrück. Nach dem Zuzug von Kontingentsflüchtlingen aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion umfasst die jüdische Gemeinde im Jahr 2005 etwa 1544 Mitglieder. Am Bezirksregierungsamt befindet sich heute eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Pogromnacht. Hier werden jedes Jahr am 9. November Kränze niedergelegt und das Kaddisch gebetet. 1986 wurde der jüdische Friedhof erneut geschändet.

Politik

Geschichte

An der Spitze der Stadt Osnabrück stand schon seit dem 14. Jahrhundert ein Rat, der sich aus einem „Alten Rat“ und einem „sitzenden Rat“ aufteilte. Dem Rat stand ein Bürgermeister vor. Gegenüber dem Bischof konnte sich die Stadt schon sehr früh verschiedene Freiheiten erwerben, doch reichte es nie zur vollständigen Reichsfreiheit. Nach vorübergehender Zugehörigkeit zu Frankreich, in der die Mairieverfassung galt, standen in hannoverischer Zeit ein Verwaltungs- und ein Justizbürgermeister an der Spitze der Stadt. 1851 wurde die hannoversche Städteordnung eingeführt. Danach gab es einen Bürgermeister, der meist den Titel Oberbürgermeister erhielt. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde dieser von der NSDAP eingesetzt.

Seit 1946 wird der Oberbürgermeister nach den jeweiligen Regeln des niedersächsischen Kommunalrechts gewählt - zunächst ehrenamtlich nach dem Modell der „zweigleisigen“ Norddeutschen Ratsverfassung, seit 1997 „eingleisig“ als hauptamtliche Verwaltungsspitze (vgl. dazu ausführlich: Eingleisigkeit, Gemeindeordnungen in Deutschland). Als erster hauptamtlicher Oberbürgermeister amtierte von 1997 bis 2006 der SPD-Politiker Hans-Jürgen Fip, der zuvor schon sechs Jahre als ehrenamtlicher Oberbürgermeister tätig gewesen war. Seit der Kommunalwahl 2006 ist Boris Pistorius, ebenfalls SPD, Oberbürgermeister.

Rat

Seit 2001 besteht der Rat der Stadt Osnabrück aus 50 Mitgliedern. Stimmberechtigt ist außerdem der hauptamtliche Oberbürgermeister.

Sitzverteilung im Rat:

(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)

Nach der Kommunalwahl 2006 kam es nicht zur Bildung einer festen, mit einer eigenen Mehrheit ausgestatteten Regierungskoalition. Die Stadt wird daher bis auf weiteres mit wechselnden Mehrheiten regiert, wobei die Ratsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen eine weitreichende Zusammenarbeit ankündigten. Erste Abstimmungen im Rat und in den Fachausschüssen deuteten auf große inhaltliche Schnittmengen mit den beiden Ratsmitgliedern von Unabhängiger Wählergemeinschaft und Osnabrücker Linken an. Die frühere Ratsmehrheit aus CDU und FDP erlitt dadurch mehrere empfindliche Abstimmungsniederlagen in zentralen Themen. Beobachter gingen daher zunächst davon aus, dass sich im Osnabrücker Rat mittelfristig eine von UWG und Linkspartei tolerierte rot-grüne De-Facto-Mehrheit herauskristallisieren würde. Bei den Haushaltsberatungen für den Etat 2007 überraschten CDU, FDP, SPD und Grüne die Öffentlichkeit mit einem umfangreichen Kompromisspaket, das ohne Einbeziehung der Vertreter von UWG und Linkspartei ausgehandelt worden war.

Bürgermeister

Justizbürgermeister von Osnabrück 1814-1852
Verwaltungsbürgermeister von Osnabrück 1814-1848
Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister von Osnabrück seit 1852
Oberstadtdirektoren von Osnabrück 1945-1997 (zweigleisige Kommunalverfassung)
  • 1946-1953: Willi Vollbrecht
  • 1953-1960: Walter Wegener
  • 1960-1972: Joachim Fischer
  • 1972-1983: Raimund Wimmer
  • 1983-1995: Dierk Meyer-Pries
  • 1995-1997: Jörg Haverkämper (nach seinem Rücktritt führte bis zum Amtsantritt des ersten hauptamtlichen Oberbürgermeisters Fip vorübergehend Stadtdirektor Karl-Josef Leyendecker die Amtsgeschäfte)

Wappen

Das Osnabrücker Wappen-Rad

Das Wappen der Stadt Osnabrück zeigt in Silber ein sechsspeichiges stehendes schwarzes Rad. Die Stadtflagge ist weiß mit schwarzen Randstreifen, belegt mit dem Rad. Das Rad als Münzzeichen des Hochstifts Osnabrück ist schon seit dem 13. Jahrhundert in den Siegeln nachzuweisen, allerdings wurde es im Laufe der Geschichte in unterschiedlichen Formen abgebildet. War es anfangs noch rot, so ist es seit 1496 in schwarzer Farbe überliefert. Später wird es aber erneut auch rot dargestellt. Doch hat sich die schwarze Tingierung letztlich bis heute durchgesetzt. Im 13. Jahrhundert war neben dem Rad auch der Heilige Petrus als Patron des Domes im Wappen abgebildet. Später wurde jedoch nur noch das Rad gezeigt.

Städtepartnerschaften

Osnabrück unterhält Städtepartnerschaften und Städtefreundschaften mit mehreren Städten. Als einmalig in Deutschland gilt der wechselseitige Austausch von offiziellen Städtebotschaftern mit den ausländischen Partnerstädten. Junge Frauen und Männer arbeiten für ein Jahr in der Stadtverwaltung der Partnerstadt. Dabei erledigen sie Aufgaben, die im Rahmen der jeweiligen Städtepartnerschaft anfallen.

Städtepartnerschaften
Städtefreundschaften

Infrastruktur und Wirtschaft

Verkehr

Luftverkehr

Im Stadtgebiet befindet sich der Flugplatz Osnabrück-Atterheide und in etwa 35 Kilometer Entfernung vom Stadtzentrum der internationale Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) in Greven. Es gibt eine Expreßbusverbindung aus der Osnabrücker Innenstadt zum Flughafen Münster-Osnabrück mit der Expreß-Buslinie X150.

Straße

Durch Osnabrück führen mehrere Bundesautobahnen: Im Nordwesten die A 1 Puttgarden - Saarbrücken, im Süden die A 30 Bad Oeynhausen - Amsterdam und im Osten die A 33 Osnabrück - Paderborn. Ferner führt die B 68 durch die Stadt. Die B 51 und die B 65 verlaufen am östlichen Stadtrand. Innerhalb des Stadtringes („Wall“, siehe oben) sind einige Durchfahrtsstraßen nur für Anwohner freigegeben oder komplett gesperrt.

Der Neumarkt ist ein zentraler Verkehrsknotenpunkt, da hier die Fußgängerzone den Neuen Graben beziehungsweise die Wittekindstraße kreuzt und der Neumarkt tagsüber der ZOB Osnabrücks ist. 1965 wurde eine Fußgängerunterführung mit Einkaufspassage unter dem Neumarkt gebaut. 40 Jahre später wurde die Unterführung teilweise zurückgebaut. Einige Eingänge wurden geschlossen, die Hälfte des Tunnels abgetrennt, der Rest umgebaut und wieder ein Fußgängerüberweg mit Ampelanlage eingerichtet.

Wasserstraßen und Häfen

Über einen Stichkanal ist der Osnabrücker Binnenhafen an den Mittellandkanal angebunden.

Schienen- und Busverkehr
Der Hauptbahnhof Osnabrück wurde 1895 erbaut

Osnabrück ist Eisenbahnknotenpunkt mit einem Personenbahnhof in der seltenen Bauform eines Turmbahnhofes und einem Rangierbahnhof. Im Hauptbahnhof kreuzen sich die Bahnstrecken HamburgBremen–Osnabrück–Münster (Westf.)Ruhrgebiet und AmsterdamBad Bentheim–Osnabrück–Minden (Westf.)HannoverBerlin. Außerdem zweigen hier zwei Strecken ab: die eine in Richtung Südosten nach Bielefeld („Haller Willem“), die andere in Richtung Norden. Diese gabelt sich in Bramsche-Hesepe in zwei Strecken auf, einerseits die Strecke nach Wilhelmshaven über CloppenburgOldenburg (Oldb), andererseits die Bahnstrecke Osnabrück–Delmenhorst über Vechta.

Zugverbindungen im Fern- und Nahverkehr siehe Hauptartikel Osnabrück Hauptbahnhof

Der Osnabrücker Hauptbahnhof ist seit 2000 Heimatbahnhof der NordWestBahn GmbH. Weitere Personenbahnhöfe im Stadtgebiet sind „Osnabrück-Hasetor“ (Richtungen Bramsche-Wilhelmshaven, Bramsche-Bremen, Rheine-Bad Bentheim und Osnabrück Hbf–Bünde) und „Osnabrück-Sutthausen“ (Strecke Haller Willem). Die Bahnhöfe Osnabrück-Eversburg, Osnabrück-Lüstringen und Osnabrück-West (Hann. Bf.) werden nicht mehr bedient.

Den Straßenpersonennahverkehr im Stadtbereich bedienen neun Stadtbus-Grundlinien der Stadtwerke Osnabrück AG und (eng damit verknüpft) Regionalbusse der Weser-Ems-Bus GmbH und von weiteren Unternehmen. ZOB ist der Neumarkt.

Um mit der Bahn eine umsteigefreie direkte Anbindung der Osnabrücker Innenstadt an die Region erreichen zu können, ließ die Stadt Osnabrück im Jahr 1996 Vorschläge nach Karlsruher Vorbild erarbeiten. So entstand 1996 die Machbarkeitsstudie der Verkehrsconsult Karlsruhe GmbH mit dem Titel "Stadtbahn für die Region Osnabrück". Darin werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie regionale Eisenbahnstrecken verknüpft werden könnten mit innerstädtischen Ausfädelungen.

Verkehrsgeschichte

Für den innerstädtischen öffentlichen Personennahverkehr wurde im Jahr 1906 die Osnabrücker Straßenbahn eröffnet. Es gab zunächst die beiden folgenden Linien: eine Linie vom Hauptbahnhof über Neumarkt, Nikolaiort zur Lotter Straße (Depot) und eine weitere Linie vom Johannistor (Rosenplatz) über Neumarkt, Nikolaiort zum Hasetor. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Straßenbahnnetz erweitert, so dass es im Jahr 1957 die folgenden Linien gab

  • Linie 1: Hauptbahnhof - Post - Nikolaiort - Rißmüllerplatz - Heger Tor - Lotter Straße - Heger Friedhof;
  • Linie 2: Schölerberg - Rosenplatz - Neumarkt - Nikolaiort - Hasetor - Haster Mühle - Haste (Bramstraße);
  • Linie 3: Schinkel (Schützenstraße) - Rosenburg - Schinkelstraße - Post - Neumarkt - Martiniplatz (H.-Lübke-Platz).

Im Jahr 1960 wurde die Osnabrücker Straßenbahn eingestellt.

Es gab ferner (nach dem 2. Weltkrieg) auch Oberleitungsbusse (O-Busse). Die erste O-Buslinie fuhr (mit Anschluß von Straßenbahnlinie 1) vom Rißmüllerplatz über die Natruper Straße nach Eversburg und Atter. Es kamen in den 1960er Jahren weiter O-Buslinien hinzu, aber 1968 wurde der O-Busverkehr eingestellt.

Museumseisenbahn

Von den Dampflokfreunden gibt es Museumsbahnfahrten auf der Strecke Osnabrück-Hauptbahnhof - Osnabrück-Hasetor - Osnabrück-Piesberg. Des weiteren besteht noch die Strecke der Tecklenburger Nordbahn von Osnabrück über Westerkappeln, Mettingen nach Recke, welche zur Zeit aber nur für Museumsfahrten und für den Güterverkehr genutzt wird.

Unternehmen

Zu den bedeutendsten Unternehmen zählen:

Medien

Tageszeitungen

In Osnabrück erscheint die Neue Osnabrücker Zeitung.

Wochen- und Monatspresse

Wöchentlich erscheinen die Anzeigenblätter Osnabrücker Sonntagszeitung und Osnabrücker Nachrichten. Monatlich erscheinen der INSIDER Osnabrück sowie der Eulenspiegel,sowie die Stadtillustrierte Stadtblatt.

Die Straßenzeitung Abseits!? erscheint zweimonatlich. (6 Ausgaben im Jahr)

Veranstaltungen

Alle Veranstaltungen für Osnabrück erscheinen täglich online im Osnabrücker Wobot.

Rundfunk

Die Stadt ist Sitz eines Regionalstudios des NDR, das Beiträge für die Hörfunkwellen und das Fernsehprogramm produziert. Ausgestraht werden diese Sendungen vom Rundfunksender Schleptruper Egge in Bramsche. Darüber hinaus gibt es regionale Studios der Radiosender ffn und Hitradio Antenne.

Der Sender os-radio 104,8 ist ein Bürgerrundfunk, auf dem jeder Sendungen veröffentlichen kann. Neben dem Bürgerfunk arbeiten hier Haupt- & Ehrenamtliche Redakteuere eng miteinander für ein redaktionelles Programm neben dem Bürgerfunk. Er bezeichnet sich als das Regionalradio für die Region Osnabrück.

Anderes

Das European Media Art Festival findet jährlich in Osnabrück statt.

Telekommunikation

1975 fertiggestellter, 158 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom AG im Nordosten der Stadt bei 52°17'42" nördlicher Breite und 8°6'15" östlicher Länge. Der Turm, der sich an der Ortsgrenze zu Belm befindet und trotz seiner Lage auf Osnabrücker Gebiet inkorrekterweise als Fernmeldeturm Belm bezeichnet wird, fällt durch sein rotgestrichenes Betriebsgeschoß auf.

Der Sender des NDRs befindet sich nordwestlich der Stadt in der Schleptruper Egge auf dem Gebiet der Gemeinde Schleptrup.

Öffentliche Einrichtungen

In Osnabrück haben folgende Einrichtungen und Institutionen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts ihren Sitz:

Bildungswesen

Die Universität Osnabrück mit Sitz im Osnabrücker Schloss wurde 1974 gegründet. Sie ging aus einer seit 1953 in Osnabrück bestehenden Pädagogischen Hochschule hervor.

Die Fachhochschule Osnabrück, gegründet 1971, entstand durch die Zusammenlegung mehrerer Einrichtungen. Zu ihnen gehörten die Höhere Laufbahnschule, die Höhere Gartenbauschule und die Staatliche Ingenieurschule. 2005 ging die ebenfalls 1971 aus einer Höheren Fachschule für Sozialpädagogik gegründete Katholische Fachhochschule Norddeutschland Osnabrück und Vechta in der Fachhochschule Osnabrück auf, als sich Bistümer aus der Trägerstiftung zurückgezogen haben.

In Osnabrück gibt es das vollständige Angebot allgemeinbildender und beruflicher Schulen. Das Gymnasium Carolinum wurde angeblich im Jahre 804 von Karl dem Großen gegründet. Es ist eine der am längsten bestehenden Schulen Deutschlands. In direkter Nachbarschaft befindet sich die Ursulaschule, die wie die Angelaschule früher ein von Ursulinen geleitetes Mädchengymnasium war. Heute sind beide Schulen vom Bistum geführte staatlich anerkannte koedukative Gymnasien. Das 1595 eingeweihte staatliche Ratsgymnasium Osnabrück ist die älteste nicht geistliche Schule (Domschule) der Stadt. Das Gymnasium In der Wüste war im Jahr 2000 Expo-Schule. Die Gesamtschule Schinkel (anerkannte UNESCO-Projekt-Schule) ist eine der größten Osnabrücker Schulen. Sie gehört zu den ersten Gesamt- und Ganztagsschulen in Niedersachsen und bietet ein breit gefächertes inhaltliches Angebot mit allen Abschlussmöglichkeiten vom Hauptschulabschluss nach 9 bis zum Abitur.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Theater am Domhof
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Straße in der Altstadt von Osnabrück
  • Theater Osnabrück, betrieben von der Städtische Bühnen Osnabrück gGmbH
  • die probebühne e. V. - Amateurtheater
  • erstes unordentliches Zimmertheater - Amateurtheater
  • Figurentheater
  • Plattdeutsche Spielgemeinschaft Voxtrup

Kinos

  • Filmtheater Hasetor - 1 Leinwand
  • Cinema Arthouse - Multiplex mit fünf Leinwänden
  • CineStar Filmpalast (ehemals UFA-Palast) - Multiplex mit sieben Leinwänden
  • UFA-Filmpassage - Multiplex mit neun Leinwänden

Regelmäßige Filmvorführungen durch Uni-Film und im Kino in der Lagerhalle

Sport

Museen

Bauwerke

Rathaus

Das Rathaus ist das Wahrzeichen der Stadt. Es wurde 1512 nach 25-jähriger Bauzeit im spätgotischen Stil fertiggestellt. In diesem Rathaus wurde 1648, neben dem Münsteraner Rathaus, der Westfälische Friede ausgehandelt. Im Friedenssaal hängen heute 42 Portraitgemälde von den Herrschern, sowie europäischen Gesandten aus jener Zeit. In der Schatzkammer ist eine Nachbildung der Friedensurkunde von 1648 zu sehen. Im ersten Obergeschoss befindet sich ein großes Modell von Osnabrück im Jahr 1633 aus der Vogelperspektive.

Das Osnabrücker Schloss im Barockstil stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Es war die Residenz des protestantischen Fürstbischofs Ernst August I. von Braunschweig-Lüneburg und seiner Frau Sophie von der Pfalz. Das Schloss wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf die Außenmauern zerstört und nach Kriegsende wieder aufgebaut. Es diente ab 1953 als Pädagogische Hochschule und ist seit 1974 Sitz der Universität Osnabrück .

Der Bucksturm wurde Anfang des 13. Jahrhunderts als Wachturm an der Stadtmauer errichtet. Anhand seiner relativ kleinen Schießscharten kann man erkennen, dass der Turm nie für Kanonen, sondern lediglich für kleinere Handfeuerwaffen vorgesehen war. Im Mittelalter war im Turm das Städtische Gefängnis untergebracht. Von 1305 bis 1311 saß hier beispielsweise Graf Simon von der Lippe ein. Zusätzlich kam während der Hexenverfolgung im 16. und 17. Jahrhundert die Funktion einer Folterkammer hinzu. Heute zeigt der Turm eine Ausstellung über die Hexenverfolgung, jedoch sind keine Folterinstrumente mehr zu sehen. Die ursprüngliche Höhe des Turmes betrug 28 Meter. 1805 jedoch mussten wegen Baufälligkeit rund zehn Meter abgetragen werden.

Das Heger Tor erinnert in seinem Erscheinungsbild an eine Wehranlage, wurde jedoch erst 1817 errichtet, also zwei Jahre nach dem weitestgehenden Abriss der eigentlichen Wehranlagen. Es erinnert an die Osnabrücker Krieger der King's German Legion, die in der Schlacht bei Waterloo kämpften. Gestiftet wurde das Tor durch Gerhard Friedrich von Gülich, der Johann Christian Sieckmann mit dem Entwurf des Tores beauftragte. Auf dem Tor befindet sich eine Plattform, von der aus man über die Dächer der Altstadt guckt. Die Plattform ist über Rampen und Treppen zu erreichen.

Heger Tor

Die Kirche St. Marien zu Osnabrück war im Gegensatz zum Dom die Kirche der Bürger. Aufgrund von Bestattungen, die um das Jahr 800 stattfanden, wird davon ausgegangen, dass sich an heutiger Stelle bereits ein Vorgängerbau aus Holz befand. Dies ist jedoch nicht belegt. Im 10./11. Jahrhundert entstand ein einschiffiger Saalbau, der bereits im 13. Jahrhundert um die beiden Seitenschiffe erweitert wurde. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts kamen Chor und Chorgewölbe dazu. Seit dem 13. Jahrhundert wurde sie im Stil einer gotischen Hallenkirche umgebaut. Auch heute noch ist dieses Aussehen prägend für den Osnabrücker Marktplatz, da die Kirche eine architektonische Einheit mit dem Rathaus und der Stadtwaage bildet. Im Innern befinden sich unter anderem das Triumphkreuz aus dem 13. Jahrhundert und der Hauptaltar, der von 1510-1515 in Antwerpen gefertigt wurde. Im Chorumgang sind Grabsteine in den Boden eingelassen, auch der Grabstein von Justus Möser, einem bedeutenden Osnabrücker Staatsmann und Juristen. Den 79 Meter hohen Turm kann man über 190 Stufen besteigen und erhält einen Blick über Osnabrück.

Der Dom St. Peter wurde an der heutigen Stelle im Jahr 785 geweiht. Der heutige Bau jedoch entstand erst von 1218 bis 1277. Die Kathedralkirche wurde im spätromanischen Stil erbaut. Ursprünglich verfügte der Dom über Zwillingstürme, jedoch wurde der Nordwestturm im 15. Jahrhundert durch einen dickeren gotischen Turm ersetzt. Im Innern finden sich unter anderem ein bronzenes Taufbecken von 1225 und ein großes Triumphkreuz, entstanden gegen Ende des 12. Jahrhunderts. Es zählt mit seiner Höhe von fast sechs Metern und dem Korpus von 3, 80 Meter Länge zu den größten seiner Art in Europa. In Domnähe lebte von 1210 bis 1233 der aus Groningen stammende Einsiedler und später heilig gesprochene Heilige Rainer, der auch als Reiner von Osnabrück verehrt wird. Vor dem Dom steht das Standbild des Löwenpudels.

Zu den im Mittelalter gegründeten Klöstern gehören das Kloster Gertrudenberg sowie das Dominikanerkloster zum heiligen Kreuz. Sie wurden 1803 im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses aufgehoben und die bis heute erhaltenen Gebäude anderen Zwecken zugeführt.

Die Bauzeit des Pernickelturmes ist unbekannt. Er wird in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erstmals erwähnt und diente als Wachturm und zum Schutz der Pernickelmühle, wie man an den Schießscharten erkennen kann. Der Turm wird seit dem 19. Jahrhundert als Wohngebäude genutzt, weshalb sein Inneres nicht mehr dem Ursprung entspricht. Die Pernickelmühle wurde 1891 zerstört und kurz darauf am anderen Ufer der Hase wiederaufgebaut.

Hase
  • Gertrudenkirche des ehemaligen Klosters Gertrudenberg
  • Kirchen
    • Johanniskirche
    • Katharinenkirche
    • Herz-Jesu-Kirche
  • Bürgerbrunnen
  • Romanische Steinwerke Dielinger Straße und Bierstraße

Ehemalige Bauwerke

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Januar: Handgiftentag
  • Samstag vor Rosenmontag: Ossensamstag (großer Karnevalsumzug mit etwa 100.000 Besuchern)
  • Vor Ostern: Frühjahrsmarkt
  • Vor Ostern: Osnabrücker Kammermusiktage
  • April: European Media Art Festival
  • April-Mai: Osnabrück-Börse und Großtauschtag für Briefmarken und Münzen (Stadthalle Osnabrück)
  • Mai: Maiwoche in der Innenstadt
  • Mai: Gay in May - lesbisch-schwule Kulturtage
  • Mai und September: jeweils an einem der ersten Wochenenden großer Nachtflohmarkt (Samstagabend bis Sonntagnachmittag) in der Innenstadt
  • Sommer: Kulturnächte, Osnabrücker Volks-, Schützen- und Heimatfest
  • Juni-August: Osnabrücker "Sommer in der Stadt" - Städtisches Sommerkulturprogramm
  • August: Immer am ersten Samstag: "Die Goldenen Säge" - Das Osnabrücker Straßenmusikfest
  • Ende August/Anfang September: Lichterfest an Hase 2007 (findet alle zwei Jahre statt, Ausrichter sind der Stadtfeuerwehrverband Osnabrück und das THW Osnabrück)
  • Anfang September: Theaterfestival des ersten unordentlichen Zimmertheaters
  • September: "job-messe osnabrück" (jährlich)
  • September: Osnabrücker Dampflokfest (alle zwei Jahre)
  • September: Bergfest am Piesberg (Piesberger Gesellschaftshaus, Museum für Industriekultur)
  • Oktober: Unabhängiges FilmFest Osnabrück
  • Oktober: "immobilien-messe osnabrück" (jährlich)
  • Oktober: Steckenpferdreiten und "Klingendes Rathaus" (Friedensfest und Brauchtum)
  • November: Herbstjahrmarkt
  • November: Festival des Neuen Japanischen Films (alle zwei Jahre)
  • November: Laternenfestwoche im Zoo
  • Dezember: Weihnachtsmarkt
  • Dezember: Osnabrück-Börse und Großtauschtag für Briefmarken und Münzen (Stadthalle Osnabrück)
  • mehrfach jährlich: Osnabrücker Friedensgespräche

Historische Friedhöfe

Hasefriedhof und Johannisfriedhof

Historisches

Ein Gang über die beiden alten Friedhöfe bietet interessante Einblicke in zwei Jahrhunderte Osnabrücker Kulturgeschichte. Beide Friedhöfe entstanden 1808 und wurden damals aus hygienischen Gründen außerhalb der Stadt angesiedelt. Es bestand kein Zweifel an dem Zusammenhang von Friedhofsüberfüllung und Seuchengefahr. Ein Erlass von König Jeromes verbot ab 1808 innerstädtische Bestattungen.

Ab 1840 wurden gezielt kleine, besinnliche Eckplätze auf den neuen Friedhöfen eingerichtet. Es wurden Büsche und Rosen angepflanzt und allmählich vollzog sich ein Wandel vom Gottesacker zum Ruhegarten.

Ein Rundgang über die ältesten Abteilungen zeigt, dass es sich bei den Bestattungen überwiegend um Mitglieder reicher, alteingesessener Familien handelt, die entlang der Mauern bestattet wurden. Im Innenbereich fanden die gesellschaftlich schlechter Gestellten ihre letzte Ruhe.

Ein für das frühe 19. Jahrhundert typisches Symbol zeigt die älteste Pforte des Hasefriedhofs: zwei kindliche Gestalten auf den Torpfeilern, Genien als Sinnbild von Tod und Schlaf. Des Weiteren hervorzuheben ist die florale Ausgestaltung der Steine - als tiefgründiges Symbol, beispielsweise Mohnkapseln als Sinnbild für den ewigen Schlaf, Wein als Blut Christi.

Während die Auswahl einer bestimmten Grabform und ihre Ausgestaltung mit dekorativen Elementen, der Würde und Ehre des Verstorbenen angemessen war, blieb in den Inschriften Freiraum für persönliche Worte. Dem Wandel des Zeitgeistes entsprechend spiegeln sich hier sprachlicher Ausdruck und Gedankengut.

Gegenwärtig

Heute werden die Friedhöfe nicht mehr neu belegt, die letzte Beerdigung fand 1995 statt. 2015 laufen die Ruhezeiten ab und die Friedhöfe werden entwidmet.

Landschaftsverband Osnabrücker Land

Um kulturelle Belange kümmert sich unter anderem der Landschaftsverband Osnabrücker Land, ein eingetragener Verein unter Trägerschaft des Landkreises und der kreisfreien Stadt Osnabrück.

Kulinarisches

In Osnabrück ist das Gourmet Restaurant "la vie" ansässig, das im November 2006 vom Michelin-Restaurantführer mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde. Ebenfalls im November setzte der Gault-Millau-Führer Küchenchef Thomas Bühner auf Platz fünf in Deutschland und verlieh dem "la vie" die höchste Auszeichnung von vier Hauben. Eigentümer und Mäzen des Restaurants ist der Stahl-Manager Jürgen Großmann, Geschäftsführender Gesellschafter der Georgsmarienhütte Holding GmbH und Aufsichtsratmitglied der Volkswagen AG.

Ramanken

Die Osnabrücker gelten als norddeutsch-bedächtig und gleichzeitig erfindungsreich: Hier entstand eine Delikatesse aus der profanen Steckrübe, der "Ramanken-Eintopf". Steckrüben – oft auch als Kohlrüben bezeichnet – werden im Raum Osnabrück Ramanken genannt und im Herbst für den traditionellen Ramankeneintopf verwendet. In dieses wirklich köstliche Gericht gehören Kartoffeln, Bohnen, Erbsen, Möhren, Lauch und Sellerie, den letzten Schliff geben süße gekochte Birnen.

Grünkohl

Grünkohl ist ein traditionelles Winteressen.
Alle Jahre wieder ist in der Zeit von November bis Februar in Osnabrück Grünkohlzeit. Das frühere Grundnahrungsmittel der armen Leute ist heute eine Delikatesse - vor allem in Kombination mit seinen Fleischbeilagen. Um dem Kohl seine besondere Würze zu verleihen, wird ihm beim Kochen unter anderem die beliebte Kohlwurst beigegeben. Man kann den Kohl aber durchaus auch vegetarisch zubereiten. Serviert wird Grünkohl in der Regel mit Kasseler, Kohlwurst, frischer grober Bratwurst und Bratkartoffeln.

Pumpernickel

Pumpernickel ist für viele besser bekannt als Schwarzbrot. Früher backten die Bauern ihr Schwarzbrot selbst, heute kaum noch; denn die Bäcker haben die Kunst des Schwarzbrotbackens übernommen und aus dem Pumpernickel sogar einen Exportartikel gemacht. Das grobe Mehl aus geschrotetem Roggen wurde von den Bauern in einen großen Backtrog geschüttet. Wasser wurde hinzugegossen, Sauerteig hinzugesetzt und dann der Mehlhaufen zu einem mächtigen Teig verarbeitet und geknetet, zuweilen nicht allein mit den Händen, sondern mit sauberen bloßen Füßen bis zur höchsten Geschmeidigkeit zurechtgetrampelt. Der backfertige Teig wurde in den glühenden Backofen geschoben, der, aus Lehm und Ziegeln gemauert, unmittelbar am Backhaus auf dem Hof stand. Einen ganzen Tag lang saß das Brot in der Backhöhle; dann war es gar und von tiefbräunlicher Farbe. Diese Brotsorte soll schon um 1450 während einer Hungersnot auf Geheiß der Stadtherren auf Kosten des Stadtsäckels Brot für die armen Leute gebacken worden sein, das "bonum paniculum" - gutes Brot - genannt wurde. Aus diesem "bonum paniculum" machte dann angeblich das Volk, weil es kein Latein verstand, zuerst "Bompernickel" und später "Pumpernickel". Heute noch gibt es in Osnabrück den alten "Pernickelturm", hier soll der große Backofen gestanden haben, in dem das "bonum paniculum" für die Armen gebacken wurde.

Springbrötchen

Springbrötchen haben ihren Namen von der aufgesprungenen Gebäckoberfläche. Es ist eine Brötchenspezialität aus dem Raum Osnabrück und wird auch nur hier angeboten. Die aufgesprungene Oberfläche entsteht durch verschiedene Streichen, die auf den fertigen Teig aufgetragen werden. Die Fettstreiche enthält dazu noch das Lockerungsmittel ABC-Trieb (Hirschhornsalz), was dem Ganzen einen leicht laugigen Geschmack verleiht.

Hedeweggen

Die Hedewegge ist ein dem Rosinenbrötchen ähnliches Gebäck. Es enthält aber einen etwas höheren Fettanteil und neben den Rosinen auch noch Zitronat. Es wird in Osnabrück gerne zu Tee und Kaffee gereicht.

Persönlichkeiten

Folgende Personen sind in der Stadt Osnabrück geboren. Nicht berücksichtigt wurde dabei, ob sie ihren späteren Wirkungskreis in Osnabrück hatten. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr. Zu beachten ist außerdem die etwas weiter definierte Kategorie:Person (Osnabrück).

Ehrungen

Die Stadt Osnabrück vergibt mehrere Auszeichnungen an verdiente Bürger der Stadt und andere Persönlichkeiten.

Literatur

  • Gerd Steinwascher (Hrsg): Geschichte der Stadt Osnabrück. Osnabrück 2006
  • Stefan Kröger: Osnabrück - Eine illustrierte Geschichte der Stadt. Osnabrück 2005
  • Geschichte der Stadt Osnabrück. Osnabrück 2004
  • Ludwig Hoffmeyer: Chronik der Stadt Osnabrück. Sechste Auflage. Osnabrück 1995
  • Erich Keyer: Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte Band III Nordwestdeutschland, 1. Teilband Niedersachsen/Bremen - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Stuttgart 1952
  • Osnabrück. 1200 Jahre Fortschritt und Bewahrung. Nürnberg 1980
  • Heinz Jürgen Stebel: Die Osnabrücker Hexenprozesse. 3. Auflage. H. Th. Wenner, Osnabrück 2003
  • Gisela Wilbertz: Hexenprozesse und Zauberglaube im Hochstift Osnabrück. In: Osnabrücker Mitteilungen 84. (1978), S. 33-50.
  • Peter Junk, Martina Sellmer: Stationen auf dem Weg nach Auschwitz. Entrechtung, Vertreibung, Vernichtung. Juden in Osnabrück 1900-1945. Bramsche 1988
  • Stefan Kröger: Das Osnabrück Lexikon. Ein unterhaltsames Nachschlagewerk für Stadt und Land. Osnabrück 2004
  • Wido Spratte: Im Anflug auf Osnabrück. Die Bombenangriffe 1940-1945. Osnabrück 2004
  • Heinz Jürgen Strebel: Die Osnabrücker Hexenprozesse. Osnabrück 2003
  • Herbert Wagner: Die Gestapo war nicht allein … Politische Sozialkontrolle und Staatsterror im deutsch -niederländischen Grenzgebiet 1929-1945. Münster 2004 (enthält Aktivitäten der Osnabrücker Gestapo).
  • Christiane Segers-Glocke (Hrsg.): Der Hasefriedhof in Osnabrück. Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, 2000
  • F. Philippi: 1894. Zur Verfassungsgeschichte der westfälischen Bischofsstädte - mit urkundlichen Beilagen.

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Linkkatalog zum Thema Osnabrück bei curlie.org (ehemals DMOZ)