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Schwäbische Zeitung

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Schwäbische Zeitung

Beschreibung regionale Tageszeitung
Verlag Medienhaus Schwäbischer Verlag GmbH & Co. KG
Erstausgabe 4. Dezember 1945
Erscheinungsweise täglich außer sonntags
Verkaufte Auflage 183.513 Exemplare
(IVW Q2/2006)
Chefredakteur Joachim Umbach
Herausgeber Medienhaus Schwäbischer Verlag GmbH & Co. KG
Weblink www.szon.de

Die Schwäbische Zeitung ist eine der größten regionalen Abonnementzeitungen in Baden-Württemberg und hat ihren Sitz in Leutkirch im Allgäu. Herausgeber der erstmals am 4. Dezember 1945 erschienen Tageszeitung ist das Medienhaus Schwäbischer Verlag GmbH & Co. KG.

Geschichte

Nachkriegszeit

In den Gründungsjahren nach Ende des Zweiten Weltkriegs wirkten führende Mitarbeiter der ehemaligen Frankfurter Zeitung mit (so der aus dem Landkreis Biberach stammende letzte Verlagsleiter der Frankfurter Zeitung, Dr. Wendelin Hecht, die Redakteure Dr. Johannes Schmid und Ernst Trip sowie der Schriftsteller Heinrich Schirmbeck). Der in Anlehnung an die Frankfurter Zeitung in Fraktur gesetzte Titel der Schwäbischen Zeitung geht auf den Einfluss dieser Männer zurück. Bis Anfang der 1950er Jahre bediente die Schwäbische Zeitung mit ihrer "interlokalen" Ausgabe einen gewissen überregionalen Markt. Seit den 1960er Jahren führte der Theodor-Wolff-Preis-Träger Chrysostomus Zodel, der zuvor Chefredakteur der Stuttgarter Nachrichten gewesen war, das Blatt. Bis in die 90er Jahre gingen zahlreiche Journalistenpreise (vgl. z. B. Theodor-Wolff-Preis, Wächter-Preis) an Journalisten der Schwäbischen Zeitung. Eine Reihe von national bedeutsamen Journalisten wie Ulrich Ritzel, Bernhard Hermann, Wolf-Dieter Ebersbach oder Frank Plasberg starteten hier ihre Karrieren.

Neuausrichtung

Chefredakteur Joachim Umbach auf einer Veranstaltung am 28. April 2004 in Biberach an der Riß

Seit 1997 ist der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann Joachim Umbach, der zuvor sieben Jahre lang stellvertretender Chefredakteur der NRZ (Neue Rhein/Ruhr Zeitung) in Essen war, Chefredakteur. Umbach steht für eine Neuausrichtung der Schwäbischen Zeitung. Unter seiner Regie wurde die Zentralredaktion drastisch verkleinert und das Blatt optisch sowie inhaltlich neu ausgerichtet. Von Seiten des Verlags wurde der Abbau der Redakteursstellen mit Anzeigenrückgängen und der "schwierigen wirtschaftlichen Situation der Tageszeitungen" begründet. Umbach etablierte das SZ-Forum, das regelmäßig Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft im Rahmen von Podiumsveranstaltungen vorstellt.

Die Umgestaltung, die sich seit 1997 vollzieht, wurde von den Lesern begleitet durch Protestaktionen und Lichterketten, wie im Dezember 1998 in Leutkirch (fristlose Kündigung des Kirchenredakteurs wegen angeblich ehrverletzender Äußerungen über den Verlag), im März 2002 in Biberach an der Riß (Kündigung des langjährigen lokalen Redaktionsleiters Gunter Dahinten und eines kritischen Kreisredakteurs) sowie 2004 im Schwarzwald (Einstellung der Lokalteile Rottweil und Schramberg) und in Ulm (Einstellung des Lokalteils).

2010 verlegt das Medienhaus Schwäbischer Verlag seinen Sitz von Leutkirch nach Ravensburg. Ein Areal in der Ravensburger Innenstadt („Sommereck“) für einen Neubau, in dem ca. 200 Mitarbeiter der Verlagsverwaltung, der Zentralredaktion der Schwäbischen Zeitung und mehrerer Tochterunternehmen tätig sein werden, wurde 2007 erworben. Der Verlag begründete seine Entscheidung mit der unbefriedigenden Raumsituation in der bisherigen Zentrale, der Randlage des Standorts Leutkirch innerhalb des Verbreitungsgebiets der Zeitung und dem „innovativen und wirtschaftsstarken Umfeld“ am neuen Standort.

Verbreitungsgebiet und Mitbewerber

Mit 22 Lokalausgaben deckt die Schwäbische Zeitung ein Verbreitungsgebiet ab, das von Ellwangen im Norden und Lindau im Süden bis nach Tuttlingen im Westen und Ulm und Leutkirch im Osten reicht. Die verkaufte Auflage war in den vergangen Jahren wie für viele Tageszeitungen rückläufig; sie lag im 1. Quartal 2006 bei 185.296 Exemplaren ((IVW I/2006). Auch wenn die Auflage Anfang der 90er Jahre noch knapp 200.000 Exemplare betragen hatte, war der Rückgang in diese Phase im Vergleich zum Branchendurchschnitt moderat. Darüber hinaus gibt das Medienhaus Schwäbischer Verlag die regionale Wochenzeitung INFO mit einer Auflage von rund 500.000 Exemplaren, weitere lokale Anzeigen- und Amtsblätter sowie unterschiedlichste Magazine heraus.

Datei:Schwaebische zeitung.jpg
Titelseite der Schwäbischen Zeitung vom 17. März 2004

Angrenzende Mitbewerber der Schwäbischen Zeitung sind die Südwest-Presse, der Südkurier sowie der Schwarzwälder Bote. Seit dem Rückzug der Schwäbischen Zeitung aus dem Landkreis Rottweil und dem Rückzug des Schwarzwälder Bote aus dem Landkreis Tuttlingen gibt es jedoch faktisch keine Konkurrenz mehr zwischen Schwäbischer Zeitung und Schwarzwälder Bote.

Die größte Konkurrenzsituation zwischen der Schwäbische Zeitung und der Südwest-Presse herrscht in der Kreisstadt Ehingen im Alb-Donau-Kreis. Bis 2004 hatte hier im Lokalteil der "Schwäbischen" die alte Ehinger Verleger-Familie Feger das Sagen. Veit Feger war Verleger und Redaktionsleiter in Personalunion. Diese letzte in Privatbesitz verbliebene Lokalredaktion (bis in die 1990er Jahre hinein eine im Schwäbischen Verlag oftmals nicht unübliche Konstellation zwischen "Mutterhaus" in Leutkirch und einer Lokalredaktion), wurde nach jahrelangem Bemühen aus Leutkirch im Jahr 2004 übernommen.

Einige Lokalausgaben werden unter anderem Titel verkauft, da es sich bei ihnen um ursprünglich eigenständige Zeitungen handelt. Die überregionalen Seiten der "Aalener Nachrichten", "Ipf- und Jagstzeitung", "Trossinger Zeitung", "Heuberger Bote", "Gränzbote" und "Lindauer Zeitung" sind oft gleich, die Ausgaben unterscheiden sich in den Lokal- und Regionalseiten.

Lokalredaktionen

von Nord nach Süd:

Ellwangen, Aalen, Laichingen, Ulm*, Ehingen, Laupheim, Riedlingen, Biberach, Sigmaringen, Trossingen, Spaichingen, Bad Saulgau, Meßkirch, Tuttlingen, Bad Waldsee, Pfullendorf, Leutkirch im Allgäu, Ravensburg, Markdorf, Wangen im Allgäu, Tettnang, Friedrichshafen, Lindau

*) Die Lokalausgabe Ulm wurde aus Kostengründen und wegen des dortigen Konkurrenzdruckes (etwa durch die Südwest-Presse) aufgegeben. An ihre Stelle trat eine Ausgabe "Alb-Donau", die aber im Wesentlichen der Ausgabe Laichingen entspricht.