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Rust Belt

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Manufacturing Belt

Der Manufacturing Belt hat seinen Ursprung in Neuengland. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich im Umfeld der Ostküstenstädte Werften, Kleineisen-, Holzkohle- sowie Textilindustrien, deren Absatz durch die anwachsende Bevölkerung begünstigt wurde. Durch die Erschließung der Steinkohlereviere in den Appalachen ab 1850 sowie der Eisenerzvorkommen am Ohio River ab 1865 verlagerte sich das Wachstum in das westliche Pennsylvania. Die beginnende Erdölförderung in Titusville (Pennsylvania) ab 1859, die die Grundlage für die spätere Standard Oil Company bildete, beschleunigte den Vorgang zusätzlich. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte der Manufacturing Belt seine volle Größe entfaltet; die am westlichen Ende gelegenen Großstädte Chicago und Milwaukee waren in dieser Zeit Zentrum der Lebensmittelindustrie, während sich die aufkommende Automobilindustrie auf Detroit konzentrierte.

Mittlerweile hat der Manufacturing Belt an Bedeutung verloren, da viele seiner Aufstiegsfaktoren verschwanden. Erste Anzeichen für einen Niedergang oder zumindest für eine strukturelle Krise gab es bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als ein Großteil der Eisenerzförderung an den Oberen See verlegt wurde. In den 1960er Jahren begann mit der Abwanderung der Schwerindustrie in die billiger produzierenden Entwicklungsländer der eigentliche Niedergang. An die Stelle des Manufacturing Belts ist heute der Sunbelt getreten.