Benutzer:GustavNill/Spielwiese
Kanadische Maßnahmen
Erfüllung der Verpflichtungen im Kyoto-Protokoll
Kanada hat das Kyoto-Protokoll am 29. April 1998 unterzeichnet. Die Ratifizierung erfolgte am 17. Dezember 2002.[1]
Kanada hat sich im Kyoto-Protokoll verpflichtet, die Treibhausgas-Emissionen bis 2012 um 6 Prozent zu senken. Im Jahr 1990 betrugen die Treibhausgas-Emissionen 598,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent, im Jahr 2004 758,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Das bedeutet, dass die Treibhausgas-Emissionen in diesem Zeitraum um 26,6 Prozent angestiegen sind. Noch dramatischer ist der Anstieg der CO2-Emissionen in diesem Zeitraum. Im Jahr 1990 betrugen die CO2-Emissionen 460 Millionen Tonnen, im Jahr 2004 593 Millionen Tonnen. Somit sind die CO2-Emissionen in diesem Zeitraum um 28,9 Prozent angestiegen.[2]
Die Gesamtsumme der Treibhausgas-Emissionen betrug in den Jahren 2004 und 2005 747 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent, was einem leichten Anstieg gegenüber dem Niveau von 2003 entspricht. Der Langzeittrend zeigt Emissionen im Jahr 2005, die 25,3 Prozent über dem revidierten Wert von 1990 lagen bei einer Gesamtsumme von 596 Millionen Tonnen und repräsentiert ein Niveau von 32,7 Prozent gegenüber dem Kyoto-Ziel.[3]
Klimaschutz-Index 2006/2007
Kanada ist die Nation mit dem siebtgrößten CO2-Ausstoß der Welt. Beim Klimaschutz-Index 2006 lag Kanada auf Platz 46 von 53 untersuchten Staaten. Beim Klimaschutz-Index 2007 liegt Kanada auf Platz 51 von 56 untersuchten Staaten.
Der Anteil an den weltweiten CO2-Emissionen betrug nach dem Klimaschutz-Index 2006 2,2 Prozent. Nach dem Klimaschutz-Index 2007 (Stand 13.11.2006) beträgt der Anteil 2,07 Prozent. Beim G8+5-Klimaschutz-Index (13 Teilnehmerstaaten des G8-Gipfels 2007) liegt Kanada auf Rang 12 mit einer Punktzahl von 4,09. (Siehe Quellen: Klimaschutz-Index 2007)
Positionen zum Klimaschutz
(00.00.00) Kanada will seine Industrie zu einer deutlichen Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen verpflichten. Der Klimaschutzplan fordert eine Senkung der Treibhausgas-Emissionen bis 2020 um 20 Prozent auf der Grundlage des Jahres 2006. Die Schwerindustrie mit dem Öl- und Gassektor soll schon 2010 ihre Emissionen um 18 Prozent senken. Der kanadische Umweltminister John Baird bekräftigte, dass Kanada die Klimaschutzziele des Kyoto-Protokolls nicht verwirklichen könne. Die Einhaltung würde zu wirtschaftlichen Einbußen führen.[4]
(29.06.07) Der "Nationale Runde Tisch für Umwelt und Ökonomie" erklärte folgendes:
Bis zum Jahr 2050 sollen die Treibhausgas-Emissionen gegenüber dem Jahr 2003 um 65 Prozent gesenkt werden. Die Unternehmen, die dieses Ziel verfehlen, müssen ab 270 Kanadische Dollar für jede Tonne CO2 darüber bezahlen.
Ein Plan der kanadischen Regierung, der im April 2007 verabschiedet wurde, besagt, dass eine Tonne CO2 im Jahr 2013 20 Kanadische Dollar kosten würde. Dieser Preis würde dann von Jahr zu Jahr in entsprechenden Raten wachsen. Der kanadische Umweltminister sagte, sein Plan sehe vor, die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2050 gegenüber dem Jahr 2006 um 60 bis 70 Prozent zu senken.
Die kanadische Regierung bat den "Runden Tisch", der sich aus Umweltschützern und Vorständen der Industrie zusammensetzt, um Rat zur Senkung der Emissionen. Der "Runde Tisch" will nach 2007 einen Abschlußbericht herausgeben.[5]
Maßnahmen
(26.04.07) Am 26.07.2007 verkündete Kanadas Umweltminister einen Aktionsplan zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen und der Luftverschmutzung, bei dem, zum ersten Mal überhaupt, die Industrie gezwungen wird, die Treibhausgas-Emissionen und die Luftverschmutzung zu reduzieren.
Die Ziele für die Industrie, die mit anderen Aktionen kombiniert sind, sollen den Klimawandel bremsen. Unter der früheren Regierung sind die Treibhausgas-Emissionen von Jahr zu Jahr gestiegen. Die neue Regierung Kanadas will die Emissionen bis Jahr 2020 um 150 Megatonnen senken.
Zusätzlich zu den Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen der Industrie, fühlt sich die Regierung veranlasst, sich den Emissionen des Verkehrs zu widmen. Dies soll dadurch realisiert werden, das zum ersten Mal überhaupt die Kraftstoffeffizienz der Pkws und Kleintransporter reguliert wird. Beginnen soll das im Modelljahr 2011.
Die Regierung bekräftigt, ebenfalls Energieeffizienz-Standards für eine Reihe von Energie verbrauchenden Produkten, einschließlich Glühbirnen, einzuführen. Zum ersten Mal überhaupt hat sich die Regierung dazu bekannt, die dringend benötigten Schritte zu unternehmen, um die Luftqualität in Gebäuden zu verbessern. Sie hat sich verpflichtet, die entsprechenden Maßnahmen durchzuführen.[6]
(02.05.07) Im Regulierungssystem für die industriellen Luftemissionen vom 2. Mai 2007 sind die Ziele im Einzelnen festgelegt.
Vorhandene Mittel:
- 6 Prozent Verbesserung in jedem Jahr von 2007 bis 2010, Durchsetzbarkeit einer 18-prozentigen Reduzierung der Emissionsintensität des Jahres 2006 bis zum Jahr 2010;
- danach jährlich eine 2-prozentige Verbesserung.
Neue Mittel:
- 3 Jahre begrenzter Aufschub;
- Standard für alternative Kraftstoffe;
- jährlich eine 2-prozentige Verbesserung.[7]
Erneuerbare Energien
(19.01.07) Am 19. Januar 2007 kündigte Premierminister Stephan Harper mehr als 1,5 Billionen Dollar für die Finanzierung der "ecoEnergy Renewable Initiative" an, um die Versorgung Kanadas mit erneuerbaren Energien zu erhöhen.
Für die erste Komponente der Initiative, die "ecoEnergy" für erneuerbare Stromquellen, werden 1,48 Billionen Dollar investiert, um Kanada mit alternativer Elektrizität aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Biomasse, kleine Wasserkraftwerke und Meeresenergie zu versorgen. Ein 10-Jahres-Förderungsprogramm wird eingerichtet, um geeignete Projekte zu finanzieren, die für die nächsten vier Jahre aufgestellt werden.
Die zweite Komponente, die "ecoEnergy" für erneuerbare Wärme, sieht mehr als 35 Millionen Dollar vor. Damit soll die Stimulierung und die Unterstützung der Industrie finanziert werden, um das Wachstum der Übernahme der erneuerbaren Wärmetechnologien für die Wasser- und Raumheizung wie Solar- und Warmwasserheizungen zu fördern. Zusätzlich werden Projekte für auf Wohnraum bezugnehmende Solarheizungstechnologien mit Partnern wie Dienstleistungsunternehmen und öffentlichen Organisationen erforscht.
Diese Investition wird 4.000 Megawatt an erneuerbaren Energien erzeugen, was zu der gleichen Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen führt, als wenn man eine Millionen Autos von der Straße nehmen würde. Ebenso werden dadurch bedeutende Reduzierungen anderer Luftschadstoffe erreicht. Die "ecoEnergy"-Initiativen zur Erhöhung der Versorgung mit alternativen Energien sollen helfen, die Energie Kanadas effizienter zu nutzen sowie die Luftverschmutzungen und Treibhausgas-Emissionen von konventionellen Energiequellen zu reduzieren.[8]
(10.02.05) In Kanada soll der Anteil der Windenergie an der Gesamtenergieerzeugung bis zum Jahr 2012 verzehnfacht werden. Im September 2004 betrug die installierte Gesamtleistung 439 Megawatt. Bis zum Jahr 2012 soll die installierte Gesamtleistung auf 4.500 bis 5.000 Megawatt erhöht werden. Die Gesamtleistung von 4.500 Megawatt durch die Windenergie würde einer Investition von fast 7 Milliarden Kanadische Dollar entsprechen.[9]
Quellen
- ↑ Kyoto Protocol status of ratification (englisch)
- ↑ GHG DATA 2006 (englisch)
- ↑ Canada's 2005 Greenhouse Gas Inventory A Summary of Trends (englisch)
- ↑ Kanada verfehlt die Emissionsziele des Kyoto-Protokolls
- ↑ Canada Must Charge Firms a Lot for Emissions - Panel (englisch)
- ↑ Canada’s New Government Announces Mandatory Industrial Targets to Tackle Climate Change and Reduce Air Pollution (englisch)
- ↑ Clean Air Regulatory Agenda -Regulatory Framework for Industrial Air Emissions (englisch)
- ↑ PM unveils ecoEnergy Renewable Initiative (englisch)
- ↑ Kanada will Windstromanteil bis 2012 verzehnfachen