Kimi Räikkönen
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Nation: | |||||||||
Formel-1-Weltmeisterschaft | |||||||||
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Startnummer: | 7 | ||||||||
Erster Start: | Großer Preis 2001 | ||||||||
Konstrukteure | |||||||||
2001 Sauber · 2002–2006 McLaren · 2007 Ferrari | |||||||||
Statistik | |||||||||
WM-Bilanz: | keine WM-Platzierung | ||||||||
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WM-Punkte: | 398 | ||||||||
Podestplätze: | 41 | ||||||||
Führungsrunden: | 718 über 3.480 km | ||||||||
Stand: 8. Juli 2007 |
Kimi Matias Räikkönen [17. Oktober 1979 in Espoo, Finnland) ist ein finnischer Automobilrennfahrer, der zur Zeit in der Formel 1 aktiv ist. Sein ein Jahr älterer Bruder Rami ist als Rallyefahrer in Finnland ebenfalls im Motorsport aktiv.
] (*Rennsport-Karriere
Mit 9 Jahren stieg Kimi in den Motorsport ein, startete ab 1988 im Kart in den finnischen Junioren-Klassen und hatte 1991 die ersten internationalen Einsätze.
Sein erster großer Erfolg war der zweite Platz im “Rocket-Cup“ 1995. 1998 gewann er seinen ersten großen nationalen Titel in der Formel A. Nach zwei Meistertiteln in der Formel Renault 1999 und 2000 (britischer Formel-Renault-2000-Champion) lud ihn Peter Sauber zu einem ersten Formel-1-Test ein. Peter Sauber war sofort begeistert von dem jungen Finnen: „Den hört man gar nicht schnauben unter dem Helm wie die anderen Fahrer.“ Nach einigen weiteren Proberunden hatte Kimi Räikkönen seinen Sitz bei Sauber sicher und sollte 2001 mit Nick Heidfeld eines der jüngsten Fahrergespanne der Formel 1 bilden. Die Verpflichtung des jungen Finnen wurde heftig kritisiert, da Räikkönen zu diesem Zeitpunkt erst 23 Autorennen absolviert hatte. Er erhielt sogar die Superlizenz nur auf Bewährung für vier Probe-Grand-Prix.
Sein erstes Formel-1-Rennen fuhr Kimi Räikkönen am 4. März 2001 in Australien für Sauber-Petronas und landete gleich in den Punkterängen. Nach Ablauf der vier Probe-Rennen vergab die FIA die Superlizenz an Räikkönen. Kimi wurde am Ende in der Gesamtwertung Zehnter mit 9 Punkten, das Sauber-Team belegte mit Platz 4 und 21 Punkten das beste Ergebnis des Teams überhaupt.
2001 war aber nicht nur Kimis erstes Formel-1-Jahr, sondern auch Mika Häkkinens letztes. Auf Empfehlung des Weltmeisters von 1998 und 1999 (mit dem er auch heute noch gut befreundet ist), wechselte Kimi Räikkönen 2002 zu McLaren-Mercedes, um dort, neben David Coulthard, die Nachfolge von Mika Häkkinen anzutreten.
Gleich in seinem ersten Rennen für McLaren-Mercedes in Australien 2002 wurde er Dritter, somit sein erster Podest-Platz. Doch die restliche Saison verlief nicht so gut. Beide Mclaren Piloten schieden durch zahlreiche technische Defekte aus. Dennoch kam Räikkönen seinem ersten Grand Prix Sieg sehr nahe, als er 3 Runden vor Schluss in Führung liegend und unter starken Druck von Michael Schumacher eine Öllacke übersah und sich verbremste. Kimi wurde am Ende nur Sechster mit 24 Punkten. McLaren verlor seinen 2. Platz in der Konstrukteurswertung an BMW-Williams und wurde mit 65 Punkten Dritter.
Die Formel-1-Saison 2003 hingegen begann vielversprechend. Kimi Räikkönen holte gleich bei dem zweiten Rennen der Saison in Malaysia (23. März 2003) seinen ersten Formel-1-Sieg und stand bei dem chaotischen Regenrennen zwei Wochen später in Brasilien (6. April 2003) nach dem Rennabbruch in der 54. Runde zunächst auch auf dem Siegerpodest. Zum Zeitpunkt der letzten gezeiteten Runde und des Abbruchs war jedoch Giancarlo Fisichella in seinem Jordan bereits an ihm vorbeigefahren, sodass dieser gemäß dem Reglement den Siegerpokal beim nächsten Rennen in Imola zugesprochen bekam. Trotz dieses Zwischenfalls und drei Ausfällen wurde Kimi Räikkönen Vize-Weltmeister 2003. Mit 91 Punkten hatte er am Ende nur 2 Punkte Rückstand auf Ferraripilot Michael Schumacher, wobei ihm die Änderung des Punktesystems, das den zweiten Rang gegenüber einem Sieg aufwertete, zugute gekommen war. (Konstrukteurswertung 2003: McLaren-Mercedes 3. Platz mit 142 Punkten).
In der Saison 2004 enttäuschte der neue McLaren MP4-19, der aufgrund der extremen Ausreizung des Reglements an Kühlproblemen litt. Beide Fahrer (Kimi Räikkönen und David Coulthard) schieden durch zahlreiche Motorschäden und andere technische Defekte aus. Erst mit der verbesserten Version, dem MP4-19B, ging es bergauf und weitere Podestplätze sowie Kimis zweiter Grand-Prix-Sieg folgten in Spa-Francorchamps (Belgien) am 29. August 2004. Trotzdem wurde Kimi Räikkönen 2004 nur Siebter mit 45 Punkten in der Gesamtwertung und das McLaren-Team nur Fünfter mit 69 Punkten in der Konstrukteursmeisterschaft.
In der Saison 2005 zeigte sich das neue McLaren-Mercedes-Modell stark verbessert im Vergleich zum Vorjahr. Räikkönen ließ seinem Teamkollegen Juan Pablo Montoya im internen Fahrerduell keine Chance, fand jedoch kein Rezept gegen den nahezu fehlerlos fahrenden späteren Weltmeister Fernando Alonso im Renault. Räikkönen hatte zwar mit seinem MP4-20 das schnellste Auto der Saison 2005 zur Verfügung, das allerdings ganz im Gegensatz zum Renault nach wie vor in der Zuverlässigkeit kränkelte. So schied Räikkönen in mehreren Rennen der Saison klar in Führung liegend wegen technischer Defekte aus. Weitere Rennen konnte er aufgrund von Strafversetzungen in der Startaufstellung wegen Motorschäden nach spektakulären Aufholjagden nur mit den Plätzen 2 bis 4 beenden.
Trotzdem fuhr er in dieser Saison sein wohl bestes Rennen in Suzuka. Er startete von Startplatz 17, liess Gegnern wie Michael Schumacher und Fernando Alonso auf der Strecke keine Chance und lag zu Beginn der letzten Runde auf Platz zwei hinter Fisichella, den er spektakulär überholte und den grössten Sieg seiner Karriere einfuhr. Räikkönen wurde in der Endabrechnung Vize-Weltmeister mit 21 Punkten Rückstand auf Alonso, konnte aber mit 7 Siegen genauso so viele wie der Weltmeister aufweisen.

Für die Saison 2006 stand Kimi Räikkönen weiterhin unter Vertrag bei McLaren-Mercedes. Sein Teamkollege blieb bis vor dem Großen Preis von Frankreich Juan Pablo Montoya. Dieser wechselte überraschend zur amerikanischen NASCAR-Serie. Kimi Räikkönens neuer Teamkollege war bis zum Ende der Saison 2006 Pedro de la Rosa. Räikkönen kam sechsmal aufs Podium, fuhr dreimal auf die Pole-Position und konnte kein Rennen gewinnen. Beim Grand Prix von Monaco musste er an zweiter Stelle liegend mit defektem Hitzeschild aufgeben, in Ungarn kollidierte er in Führung beim Überrunden mit Vitantonio Liuzzi und beim Großen Preis von Kanada brachten ihn zwei verpatzte Boxenstopps um die Siegchance. Auch in China lag er auf dem zweiten Platz bis ein Elektronikdefekt sein Rennen beendete. Sein Saisonhöhepunkt blieb das erste Rennen in Bahrain wo er vom 22. und letzten Startplatz noch auf Platz 3 vorfuhr. Er wurde am Saisonende WM-Fünfter mit 65 Punkten. Für Mclaren-Mercedes war es die erste sieglose Saison seit 1996.
Beim Großen Preis von Italien in Monza 2006 wurde offiziell bekannt gegeben, dass in der Saison 2007 Kimi Räikkönen der Nachfolger von Michael Schumacher bei Ferrari wird und ein Jahresgehalt von rund 22 Millionen € verdient. Räikkönen sagte einer Zeitung, es sei schon immer ein Traum von ihm gewesen, für die Scuderia zu fahren. Sein Teamkollege ist seit der Formel-1-Saison 2007 der Brasilianer Felipe Massa. Schon am Anfang seiner McLaren-Mercedes-Ära wurden immer wieder Wechselgerüchte zu Ferrari von der Presse eingeräumt, die sich aber erst im Spätsommer 2006 bestätigten. Räikkönens Platz bei McLaren nahm Fernando Alonso ein, Teamkollege des Weltmeisters ist der ehemalige GP2-Sieger Lewis Hamilton.
Seinen ersten Sieg für Ferrari feierte er beim ersten Rennen 2007 in Melbourne. Er ist der erste Ferrari-Fahrer seit Nigel Mansell, der bei seinem ersten Rennen für die Scuderia gewann. Beim zweiten Rennen Malaysia wurde Räikkönen hinter Fernando Alonso und Lewis Hamilton Dritter. Beim Bahrain-GP wurde er ebenfalls Dritter und in Spanien fiel er nach einem Kabelbruch an der Lichtmaschine aus. In Monaco erreichte er den 8.Platz, da er sich im zweiten Qualifying einen Fahrfehler leistete und von Platz 16 starten musste. Bei den Nordamerikarennen fuhr er den 5. Platz in Kanada und Platz 4 beim Rennen in Indianapolis ein. Beim Großen Preis von Frankreich, der 2007 zum letzten Mal in Magny Cours ausgetragen wurde, konnte Räikkönen vor seinem Teamkollegen Felipe Massa gewinnen. In Silverstone beim Großen Preis von Großbritannien konnte er erneut gewinnen und damit seinen dritten Saisonsieg feiern. Es war das fünfte Mal in Folge, dass Kimi Räikkönen in Silverstone auf dem Podium stand. In der Gesamtwertung liegt er nun auf Rang 3 einen Punkt vor seinem Teamkollegen Felipe Massa.
Kimi Räikkönen ist über seine Rennfahrerkarriere hinaus Besitzer des "Räikkönen Robertson Racing" Teams, welches er mit Steve Robertson 2005 gegründet hat. Sein Rennstall ist in der Britischen Formel 3 aktiv. Als Fahrer sind dort der Neffe von Ayrton Senna, Bruno Senna, und die Briten Stephen Jelley und Mike Conway beschäftigt. Letzterer gewann 2006 den Titel.
Persönliches

Räikkönens unterkühlt wirkende Art in der Öffentlichkeit brachte ihm den Spitznamen "Iceman" ein. So wurde er zum ersten Mal von seinem Teamchef Ron Dennis genannt.
Am 31. Juli 2004 heiratete Kimi Räikkönen Jenni Maria Dahlman-Räikkönen (* 27. Oktober 1981 in Piikkiö, Finnland). Sie wurde als Jenni Maria Dahlman 2000 Zweite als Miss Suomi sowie Miss Scandinavia 2001 und als Freundin Räikkönens bekannt.
Räikkönen wurde in der Presse bereits dreimal durch Alkoholexzesse auffällig, dennoch erbringt er in den Rennen immer die nötige Konzentration. Häufige, meist durch technische Defekte verursachte Ausfälle verhinderten mehrmals ein besseres Abschneiden Räikkönens. Er gilt neben Stirling Moss und Gerhard Berger als einer der erfolgreichsten Fahrer ohne Weltmeistertitel. Darüber hinaus hält er gemeinsam mit Michael Schumacher den Rekord an schnellsten Rennrunden in einer Saison, nähmlich 10, und teilt sich gemeinsam mit Michael Schumacher und Alain Prost den Rekord an Siegen eines Vizeweltmeisters pro Saison, als er 2005 7 Siege erreichte.
Wenn er sich nicht gerade auf der Rennstrecke oder in seinem Heimatland aufhält, wohnt er in Wollerau, Schweiz oder in Küsnacht, ebenfalls in der Schweiz.
Formel-1-Karriere
Jahr | Team | St.Nr. | Punkte | Platzierung | Teamkollege(n) | St.Nr. | Punkte | Platzierung |
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2001 | Sauber Petronas | 17 | 9 | 10. | Nick Heidfeld | 16 | 12 | 8. |
2002 | McLaren-Mercedes | 4 | 24 | 6. | David Coulthard | 3 | 41 | 5. |
2003 | McLaren-Mercedes | 6 | 91 | 2. | David Coulthard | 5 | 51 | 7. |
2004 | McLaren-Mercedes | 6 | 45 | 7. | David Coulthard | 5 | 24 | 10. |
2005 | McLaren-Mercedes | 9 | 112 | 2. | Juan Pablo Montoya [1] | 10 | 60 | 4. |
2006 | McLaren-Mercedes | 3 | 65 | 5. | Juan Pablo Montoya Pedro de la Rosa |
4 | 26 19 |
8. 11. |
2007 | Scuderia Ferrari | 6 | 52 | z.Z. 3 | Felipe Massa | 5 | 51 | z.Z 4 |
- ↑ (Wurz und de la Rosa fuhren jeweils 1 Rennen für Montoya als Ersatz)
Grand-Prix-Siege
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Pole Positions
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Schnellste Rennrunden
WeblinksCommons: Kimi Räikkönen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikinews: Kimi Räikkönen – in den Nachrichten
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