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QF 2-Pfünder-Marinegeschütz

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Pom-Pom Geschütze auf der HMS Kelvin

Die Ordnance QF 2 Pfünder war ein leichtes Flugabwehrgeschütz der britischen Marine. Es wurde 1929 eingeführt und diente während des gesamten Zweiten Weltkrieges und auch noch in der Folgezeit bei der britischen Marine.

Geschichte

Die Ursprünge des Geschützes gehen bis zum 1. Weltkrieg zurück.

Man hatte aus eigenen Versuchen erkannt, wie gefährlich die Luftwaffe bei Angriffen auf Schiffe sein konnte, zudem auch der Flugzeugträger als modernes Kampfmittel immer mehr an Bedeutung gewann. Es war also zwingend notwendig, die Luftabwehrbewaffnung der Schiffe zu verstärken. Während zur Abwehr hochfliegender Bomber das 10,2 cm-Geschütz in Verbindung mit dem HACS-Feuerleitsystem vorgesehen war, wurden zur Abwehr von Torpedobombern mehrrohrige Maschinenkanonen vorgesehen. Dazu sollte auf Basis des aus dem 1. Weltkrieg stammende 2-Pfünder Mark II-Geschütz von Vickers eine achtrohrige Laffette entwickelt werden. Damit wollte man auch die in großen Mengen vorhandenen Vorräte an 2-Pfündermunition nutzen.

Vickers und Armstrong begannen Anfang der zwanziger Jahre mit der Entwicklung. Vickers konnte den Konkurrenten aus dem Feld schlagen und präsentierte 1923 eine Attrappe des Geschützes. Mangels Finanzierung verzögerten sich erste Tests bis 1927, und erst Ende 1930 konnte das erste seriengefertigte Geschütz auf der HMS Valiant installiert werde. Nach und nach wurde das Geschütz auf allen Schlachtschiffen, Schlachtkreuzern und schweren Kreuzern eingeführt. Später wurde für leichte Kreuzer und Zerstörer, für die der Achtling zu schwer war, eine Vierfach-Laffette eingeführt.

Wegen der typischen Folge der Abschüsse und der Geschwindigkeit wurde das Geschütz von den Soldaten "Pom-Pom Geschütz" genannt. Mehrere in der Breitseite des Schiffes aufgestellte Geschütze waren in der Lage, dank der hohen Kadenz, einen wahren Feuervorhang vor angreifende Flugzeuge zu legen. Die Pom-Pom Geschütze waren Grundlage für die heute verwendeten Waffen zur Nahbereichsverteidigung wie etwa der CWIS - Phalanx. Bis zur Entwicklung der CWIS-Phalanx hatten die Pom-Pom-Geschütze in achtfacher Laffettierung die höchste Kadenz aller leichten Flakgeschütze.

Technik

Das Geschütz war häufig achtfach, aber auch vierfach lafettiert. Innovativ, zur Zeit der Entwicklung, war die Verwendung von Laderahmen. Diese Erfindung der Firma Bofors wurde von Ordnance übernommen. In einem Rahmen waren Zuführgurte untergebracht. Bis zu zehn solcher Rahmen konnten aneinander gehängt werden. Dadurch wurde eine kontinuierliche Munitionszufuhr gewährleistet. Grundsätzlich war das Geschütz so konstruiert, dass der Seitenrichtbereich 360° betrug. Da bei Schiffen allerdings die Aufbauten den Seitenrichtbereich beschränkten, wurde die Bodenplatte so konstruiert, dass sie diesen Bereich begrenzen konnte.

Entgegen der Grundkonstruktion L/60 waren die Läufe der Pom-Pom Geschütze kürzer gehalten. Dadurch verringerte sich die Mündungsgeschwindigkeit und damit auch die Reichweite. Sie blieb aber weiterhin hoch genug, um jedem Angriff von vornherein so Paroli bieten zu können, dass der Gegner nicht in der Lage war, in die eigene Wirkungsdistanz zu kommen.

Einsatz

Jeder Lauf des achtrohrigen Geschützes wurde separat geladen. Dazu stand eine Crew aus acht Ladekanonieren zur Verfügung. Die Geschützrohre feuerten nicht gleichzeitig sondern zeitversetzt und erhöhten so die Kadenz. Ein Richtschützenteam bediente alle acht Rohre. Er war für Zielansprache und Zielanrichten zuständig. Später konnten die Geschütze auch über Radareinrichtungen an Bord des jeweiligen Schiffes grob eingerichtet werden. Die Feineinstellung nahm wiederum der Richtschütze vor.

Technische Daten

  • Kaliber: 40 mm
  • Höhenrichtbereich: -5° / +90°
  • Mündungsgeschwindigkeit: 823 m/sek
  • wirkungsvolle Schusshöhe: 1.525 m

Literatur