Hohenzollerngraben
Als Hohenzollerngraben oder Zollerngraben wird ein über 30 km langer und durchschnittlich 1,5 km breiter geologischer Graben im Bereich der südwestlichen Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg bezeichnet. Er zieht sich in nordwestlicher, sprich herzynischer Richtung quer durch das Gebiet des Zollernalbkreises von der Albhochfläche bis ins Albvorland. Die den Hohenzollerngraben begrenzenden Randverwerfungen haben eine Sprunghöhe von ca. 100 m auf der Albhochfläche und bis zu 40 m im Vorland. Sie fallen V-förmig nach innen und schließen den Graben in einer Tiefe von 2-3 km.
Obwohl es sich um ein Einbruchgebiet handelt, überragt das grabeninnere Gelände seine Umgebung. Diese sogenannte Reliefumkehr wird am Beispiel des Hohenzollern besonders deutlich, wo ein Höhenunterschied von bis zu 350 m erreicht wird. Als Zeugenberg verdankt er seine Position und Entstehung der Reliefumkehr. Auch auf der Albhochfläche hebt sich das kuppige, waldreiche Gelände im Grabenverlauf von der flacheren, unbewaldeten Umgebung ab.
Der Zollernalbkreis ist seit dem 16. November 1911 das erdbebenaktivste Gebiet Mitteleuropas. Ein Zusammenhang zwischen dem Hohenzollerngraben und den in der Umgebung in den Jahren 1911, 1913, 1943, 1970, 1972 und zuletzt am 3. September 1978 aufgetretenen stärkeren Erdbeben wird vermutet, konnte aber bisher nicht schlüssig bewiesen werden.