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Port (Netzwerkadresse)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ports (englisch für Anschlüsse) sind Adresskomponenten, die in Netzwerkprotokollen eingesetzt werden, um Datensegmente den richtigen Diensten (Protokollen) zuzuordnen. Dieses Konzept ist z. B. in TCP, UDP und SCTP implementiert.

In diesen drei Protokollen ist die Portnummer 16 Bit groß, d. h. sie kann Werte von 0 bis 65535 annehmen. Bestimmte Applikationen verwenden Portnummern, die ihnen von der IANA fest zugeordnet und allgemein bekannt sind. Sie liegen üblicherweise zwischen 0 und 1023, und werden als Well Known Ports bezeichnet. Zwischen Port 1024 und 49151 befinden sich die Registered Ports. Anwendungshersteller können bei Bedarf Ports für eigene Protokolle registrieren lassen, ähnlich wie Domainnamen. Die Registrierung hat den Vorteil, dass eine Anwendung anhand der Portnummer identifiziert werden kann, allerdings nur wenn die Anwendung auch den bei der IANA eingetragenen Port verwendet. Die restlichen Ports von Portnummer 49152 bis 65535 sind so genannte Dynamic und/oder Private Ports. Diese lassen sich variabel einsetzen, da sie nicht registriert und damit keiner Anwendung zugehörig sind.

Portsperre

Tauschen Computer untereinander Daten aus, so werden unterschiedliche Datenströme durch Ports voneinander getrennt.

Eine Portsperre ist das Sperren oder Drosseln eines bestimmten Portes bzw. des darauf zugreifenden Dienstes. Das Sperren von Ports wird von einigen Internet Service Providern eingesetzt, um vermeintlich ungeliebte Dienste zu blockieren. Bei Providern ungeliebt können Dienste beispielsweise sein, weil sie sehr viel Datenverkehr verursachen, wie z. B. File Sharing.

Ports können auch mit einer Firewall gesperrt werden. Bei einer lokalen Firewall wird normalerweise anders herum vorgegangen: Nur die tatsächlich benötigten Ports werden freigegeben und alle anderen Ports bleiben gesperrt. Somit werden die Angriffspunkte auf das geschützte Netz bzw. den PC reduziert.

Beispiele

Kleine Auswahl von Ports. Eine ausführliche Liste befindet sich in der englischen Wikipedia (siehe Weblinks)

Portnummer Dienst Beschreibung
7 Echo Zurücksenden empfangener Daten
13 Daytime Übertragung von Datum und Uhrzeit
20 FTP-Data Dateitransfer (Datentransfer vom Server zum Client)
21 FTP Dateitransfer (Initiierung der Session und Senden der FTP-Steuerbefehle durch den Client)
22 SSH Secure Shell
23 Telnet Terminalemulation
25 SMTP E-Mail-Versand (siehe auch Port 465)
43 Whois Whois-Anfragen
53 DNS Auflösung von Domainnamen in IP-Adressen
67 DHCP-Anfrage UDP-Port für den DHCP-Server
68 DHCP-Antwort UDP-Port für den DHCP-Client
80 HTTP Webserver
110 POP3 Client-Zugriff für E-Mail-Server
119 NNTP Usenet (Newsgroups)
123 NTP Zeitsynchronisation zwischen Computern
143 IMAP Zugriff und Verwaltung von Mailboxen
443 HTTPS Verschlüsselte Webserver-Übertragung, meist mit SSL- oder TLS-Verschlüsselung
500 IPsec Internet Protocol Security
1701 L2TP Virtual Private Network
3306 MySQL Datenbanken
5900 VNC Virtual Network Client (Fernsteuerungsprogramm)
8080 Proxy Konfiguration Explorer (Verwendung meist in komplexen, professionellen Netzwerken)

Auf einem Unix-Rechner ist diese Liste in der Datei /etc/services definiert.

Unter Betriebssystemen der Windows-NT-Linie findet sich diese unter %WINDIR%\system32\drivers\etc\services, bei der älteren Windows9x-Linie direkt im Windows-Ordner (%WINDIR%\services).

Einen Port mit einer IP-Adresse bezeichnet man als Socket. Die Weiterleitung von Anfragen an Ports über ein Netzwerk wird Port Forwarding genannt.