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Pfaffenhofen an der Ilm

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Ensemble am Hauptplatz

Pfaffenhofen an der Ilm (amtlich: Pfaffenhofen a.d.Ilm) ist die Kreisstadt und größte Stadt des gleichnamigen Landkreises im Regierungsbezirk Oberbayern.

Geographie

Geografische Lage

Pfaffenhofen an der Ilm liegt im Hopfenland Hallertau im Dreieck München, Ingolstadt und Augsburg.

Geschichte

Die Frühgeschichte Pfaffenhofens ist weitgehend unbekannt. Die Mehrzahl der Heimatforscher geht jedoch davon aus, dass Mönche des einstigen Benediktinerklosters Ilmmünster im 8. Jahrhundert die "Pfaffenhöfe" bei Altenstadt im jetzigen Norden der Stadt errichtet haben.

Urkundlich erstmals erwähnt wird Pfaffenhofen im Jahre 1140. Die Bezeichnung Markt findet sich 1197 und seit 1438 ist Pfaffenhofen Stadt. Während des Österreichischen Erbfolgekriegs kam es am 15. April 1745 in der Nähe der Stadt zur Schlacht bei Pfaffenhofen, bei der die Österreicher eine französisch-bayerische Armee schlugen. Diese Niederlage zwang Bayern, aus der Allianz gegen Österreich auszuscheiden.

Bei der Reichstagswahl 1933 erzielte die NSDAP mit 43,1 Prozent der Stimmen in Pfaffenhofen ihr bestes Wahlergebnis in Oberbayern.

Religionen

Für die katholischen Pfarreien in Pfaffenhofen und den Ortsteilen sind drei Diözesen zuständig: Augsburg, München-Freising und Regensburg. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Pfaffenhofen besteht seit 1897. Seit den 1960-er Jahren gibt es eine evangelisch-freikirchliche Gemeinde mit einem hauptamtlichen Pastor, die Gottesdienste finden in der Kreuzkirche statt.


Entwicklung des Stadtgebiets

Eingemeindungen

Vor der Gebietsreform 1972
Stadtpfarrkirche am Hauptplatz
Rathaus
Ehemaliges Mesnerhaus

Im Zuge der Gebietsreform 1971 bis 1978 wurden kleinere Landgemeinden eingemeindet.

Stadtgliederung

Ortsteile heute sind Affalterbach, Altkaslehen, Angkofen, Bachappen, Berghof, Brunnhof, Buchhof, Doderhof, Ebenhof, Eberstetten, Eckersberg, Ehrenberg, Einödshof, Eja, Eutenhofen, Förnbach, Frechmühle, Fürholzen, Gittenbach, Göbelsbach, Griesbach, Grubhof, Gumpersdorf, Gundamsried, Haimpertshofen, Heißmanning, Höflmaier, Holzried, Kienhöfe, Kleinebenhof, Kleinreichertshofen, Köglhaus, Köhlhof, Kreuzmühle, Kuglhof, Langenwiesen, Menzenbach, Menzenpriel, Niederscheyern, Pallertshausen, Pernzhof, Radlhöfe, Riedhof, Schabenberg, Seugen, Siebenecken, Siebeneichmühle, Straßhof, Streitdorf, Sulzbach, Tegernbach, Thalhof, Uttenhofen, Walkersbach, Wasenstatt, Weihern, Weingarten, Weyern, Wolfsberg, Zierlmühle und Zweckhof.

Einwohnerentwicklung

  • 1850: 2.000 Einwohner
  • 1910: 4.500
  • 1939: 5.292
  • 1950: 9.858
  • 1978: 15.000
  • 1992: 20.000
  • 2000: 22.268
  • 2005: 23.282

Politik

Bürgermeister

  • 1945–1946: Hans Demmelmeier, CSU
  • 1946–1956: Wilhelm Stocker, CSU
  • 1956–1972: Jakob Sanwald, FWG
  • 1972–1984: Anton Schranz, FWG
  • 1984–1990: Josef Hobmeier, FWG
  • 1990–heute: Hans Prechter, CSU

Stadtrat

CSU FW SPD GRÜNE FDP ödp FUW Gesamt
2002 13 5 5 2 1 2 2 30

Die sieben Mitglieder von FUW, ödp, FDP und Bündnis 90/Die Grünen haben sich zu einer "Freien Öko-Fraktion" (FÖ) zusammengeschlossen.

(Stand: Wahl am 3. März 2002)

Wirtschaft und Infrastruktur

Ämter

Eine alphabetische Liste der in Pfaffenhofen ansässigen Ämter und Behörden:

Ansässige Unternehmen

Hipp Babynahrung (Nahrungsmittel- und Babykosthersteller), Daiichi Sankyo Europe GmbH (Pharmazeutisches Unternehmen), Panasonic Electric Works (Entwicklung und Produktion von Relais), E.ON Bayern AG (Energieversorger), Brauhaus Pfaffenhofen (Urbanus-Biere).

Bildungseinrichtungen

Freizeit- und Sportanlagen

  • Für Speedway-Rennen steht dem Motorsport-Club Pfaffenhofen (MSC) die Sandbahn im städtischen Stadion zur Verfügung.
  • Schwimmer und Wassersportler kommen im modernen städtischen Freibad und im kleinen Hallenbad an der Realschule auf ihre Kosten.
  • Reiter und Voltigierer finden am Reitsport Brunnhof eine moderne und gut eingerichtete Reitanlage.
  • Für alle Freunde des "weißen Sports" bietet der Tennisclub Pfaffenhofen 8 Freiplätze (Sand), 2 Hallenplätze (Granulat) und ein gemütliches Vereinsheim für das leibliche Wohl.

Insgesamt bieten über 50 Vereine die Möglichkeit Sport zu betreiben, von Alpenverein bis Wasserwacht.

Soziales und Gesundheit

Spitalkirche
  • Das Alten- und Pflegeheim St. Franziskus hat eine Gesamtkapazität von 150 Plätzen und bietet 140 Wohn-/Pflegeplätze und 10 Kurzzeitpflegeplätze.
  • Aus dem ehemaligen Kreiskrankenhaus hat sich die Ilmtalklinik zu einem leistungsfähigen und patientenfreundlichen Gesundheitszentrum entwickelt.

Verkehr

Die Stadt Pfaffenhofen an der Ilm besitzt hervorragende Verkehrsanbindungen zu den Ballungszentren München im Süden, Augsburg im Westen, Ingolstadt und Regensburg im Norden sowie Landshut im Osten. Zum einen über die Bundesautobahnen A9 München-Nürnberg, A93 München-Regensburg und die Bundesstraße 13, zum anderen durch die Bahnlinie München-Nürnberg. Der Franz-Joseph-Strauß-Flughafen der Stadt München ist 45 km entfernt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Haus der Begegnung

Bauwerke

  • Das Rathaus am östlichen Ende des 300 m langen und 40 m breiten historischen Hauptplatzes
  • Das "Haus der Begegnung" (ehemalige Mädchenschule) ist der westliche Gegenpol zum Rathaus
  • Der "Pfänderturm", auch Hungerturm genannt: Von einst 17 Stadttürmen ist er als einziger unverändert stehen geblieben.
  • Das "alte Rentamt" beherbergt wieder seinen rechtlichen Nachfolger, das Landratsamt. Zwischenzeitlich diente es als Rathaus
  • Der "Flaschlturm", einst Teil der Stadtbefestigung, bietet die Heimat für das Museum des berühmtesten Sohns der Stadt und Ehrenbügers Joseph Maria Lutz
  • Die ursprüngliche Stadtpfarrkirche und jetzige Friedhofskirche St. Andreas
Datei:Pfaffenhofen-Tor.jpg
Dichtermuseum am „Platzl“
An der „Oberen Stadtmauer“

Museen

Skulpturenpark

Entlang des Gerolsbachtals präsentiert der Kunstverein Pfaffenhofen Skulpturen aus Metall, Stein und Holz namhafter Bildhauer aus Deutschland und dem benachbarten Ausland.

Sport

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Volksfest (Anfang bis Mitte September)
  • Dulten (jeweils mit verkaufsoffenem Sonntag):
- Josephidult (Mitte März)
- Maidult (1. Mai)
- Herbstdult (Anfang Oktober)
- Martinidult (Mitte November)
  • Gastronomische Schmankerlwochen:
- Hallertauer Hopfenspargelwochen - die jungen, noch weißen Triebe des Hopfens sind eine Delikatesse (Mitte März bis Ende April)
- Hallertauer Spargelwochen (Ende April bis 24. Juni)
- Hallertauer Hopfenwochen (Anfang August bis Mitte September)
- Hallertauer Wildwochen (Mitte Oktober bis Mitte November)
  • Nachtflohmarkt (Mitte August)
  • Weinfest des Sportgremiums Pfaffenhofen seit 1978 (jeweils am letzten Samstag im Juli)

Persönlichkeiten

Pfarrkirche St. Johannes Baptist

Ehrenbürger

siehe: Liste der Ehrenbürger von Pfaffenhofen an der Ilm

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Heinrich Streidl: Stadt Pfaffenhofen a.d. Ilm - Ein Heimatbuch, Pfaffenhofen 1965
  • Willihard Kolbinger: Pfaffenhofen a.d. Ilm - eine Politische Geschichte der bayerischen Kleinstadt 1945-1996, Pfaffenhofen 1996
  • Otto Baumgärtner: Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist Pfaffenhofen a. d. Ilm, München 1985 (ISBN 3-795-40461-4)
  • Heinrich Streidl und Franz Rutsch: 550 Jahre Stadt Pfaffenhofen a.d. Ilm, 1998
  • Willy Hailer (Text und Fotos), Clemens Fehringer, Anton Ritzer (Fotos): Pfaffenhofen an der Ilm - Portrait einer Hallertauer Kreisstadt, Pfaffenhofen
  • Reinhard Haiplik: Pfaffenhofen unterm Hakenkreuz, 2. erweiterte Auflage, Pfaffenhofen 2005