Gottfried Keller

Gottfried Keller (* 19. Juli 1819 in Zürich; † 15. Juli 1890 in Zürich) war ein Schweizer Dichter und Politiker. Keller begann seine Künstlerlaufbahn als Landschaftsmaler, wandte sich im Vormärz zur politischen Lyrik und beschloss sie als einer der erfolgreichsten deutschen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Von 1861-76 bekleidete er das Amt des Staatsschreiber der Republik Zürich. Seine bekanntesten Werke sind der Roman Der grüne Heinrich und der Novellenzyklus Die Leute von Seldwyla. Keller gilt als Meister der Novellendichtung und als einer der bedeutendsten Erzähler des bürgerlichen Realismus.
Leben
Eltern und Kindheit

Gottfried Kellers Eltern waren der Drechslermeister Rudolf Keller (* 1791) und seine Ehefrau Elisabeth geb. Scheuchzer (* 1787), beide aus Glattfelden im Norden des Kantons Zürich. Rudolf Keller, Sohn eines Küfers, war nach Handwerkslehre und mehrjähriger Wanderschaft durch Österreich und Deutschland in sein Heimatdorf zurückgekehrt und hatte um die Tochter des dortigen Landarztes geworben. Die Scheuchzer-Familie gehörte einem Zürcher Patriziergeschlecht an, welches mehrfach Ärzte hervorbrachte, darunter im 17. Jahrhundert den universalgelehrten Mediziner und Naturforscher Johann Jakob Scheuchzer.
Nach der Eheschließung im Jahre 1817 ließ das Paar sich in Zürich nieder und kaufte bald das alte Stadthaus „Zur Sichel“, wo Gottfried aufwuchs und 1822 Regula zur Welt kam, einziges seiner fünf Geschwister, das nicht im frühen Kindesalter starb. Der Dichter hat dieses Haus und die Menschen, die es bevölkerten, in seinem Roman Der grüne Heinrich beschrieben. Überhaupt ist «die eigentliche Kindheit» seines Romanhelden, des "grünen" Heinrich Lee, nicht erfunden, sondern «sogar das Anekdotische darin, so gut wie wahr.»[1]
Kellers Vater war Parteigänger der liberalen Bewegung, welche in der Schweiz gegen die restaurative Politik der alten städtischen Eliten mobil machte und für eine stärker zentralisierte Staatsform eintrat. Kulturell fühlte er sich Deutschland verbunden, verehrte Friedrich Schiller und wirkte an Liebhaberaufführungen Schillerscher Dramen mit. Auch gehörte er dem Vorstand einer Schule an, in welcher Kinder aus armen Familien nach der Methode des Zürcher Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi unentgeltlich unterrichtet wurden. Kellers Eltern bekannten sich zur evangelisch reformierten Kirche, was den Vater nicht abhielt, Kritik am Religionsunterricht der Zürcher Geistlichkeit zu üben. In diesem Zusammenhang ist er als beeindruckender Redner bezeugt. Er starb 1824, erst 33 Jahre alt, an Lungentuberkulose.
Der Witwe Keller gelang es, das Haus und zunächst auch den Betrieb zu retten. 1826 heiratete sie den Leiter ihrer Werkstatt, der sich jedoch nach wenigen Monaten mit ihr zerstritt und sie verließ. Danach lebte sie mit ihren beiden Kindern äußerst eingeschränkt vom Ertrag des Hauses und ihrer Arbeit darin. Die endgültige Auflösung ihrer Ehe konnte Elisabeth Keller erst 1834 erreichen, nachdem die erstarkte liberale Bewegung im Zuge der Regeneration die kirchliche Ehegerichtsbarkeit abgeschafft und damit die Scheidung nur noch formell bestehender Ehen erleichtert hatte.[2]
Schulzeit
Nach dem Wunsche seines Vaters besuchte Gottfried vom sechsten bis zum zwölften Lebensjahr die erwähnte Schule für Arme, danach zwei Jahre eine weiterführende Anstalt, an der auch Französisch und Italienisch unterrichtet wurde. Er lernte ohne Mühe und zeigte früh das Bedürfnis, sich malend und schreibend auszudrücken. Aus seiner Knabenzeit haben sich neben phantasievollen Wasserfarbenbildern einige kleine Theaterstücke erhalten, die er, von Darbietungen gastierender Wanderbühnen angeregt, für seine Spielgefährten schrieb und mit ihnen aufführte.
Ostern 1833 wurde er in die neugegründete kantonale Industrieschule aufgenommen, die über mehrere naturwissenschaftlich und literarisch hochqualifizierte Lehrkräfte verfügte. Sein Lehrer in Erdkunde und Geschichte war der deutsche Geologe Julius Fröbel, später Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung. Sein Französischlehrer, der Zürcher Geistliche Johann Schulthess (1798-1871), dessen Unterricht er besonders schätzte, machte ihn mit französischen Schriftstellern bekannt, darunter Voltaire, sowie – in französischer Übersetzung – mit dem Don Quijote, einem Werk, das lebenslang zu Kellers Lieblingsbüchern zählte.
Aus dieser Umgebung wurde er schon im folgenden Jahr herausgerissen. Er hatte an einem Aufmarsch teilgenommen, den ältere Schüler nach dem Muster der in der damaligen Schweiz üblichen Putsche veranstalteten. Dabei kam es vor dem Hause eines pädagogisch unqualifizierten und politisch missliebigen Lehrers – er gehörte zur herrschenden liberalen Partei, während in der kantonalen Industrieschule die Söhne konservativer Stadtbürger den Ton angaben – zu lärmenden Szenen. Als eine Kommission den Vorfall untersuchte, redeten die wahren Schuldigen sich heraus und gaben Gottfried als Rädelsführer an. Der gegen Keller voreingenommene Schulleiter, Johann Ludwig Meyer (1782-1852), Kirchenrat und gewesener Eherichter[3] glaubte ihnen aufs Wort und formulierte den Antrag: «Gottfried Keller ist aus der Schule gewiesen und dieses seiner Mutter von Seiten der Aufsichtskommission anzuzeigen.»[4] Der Antrag wurde angenommen und dem knapp Fünfzehnjährigen damit der weitere schulische Bildungsweg versperrt.
Berufsziel Maler
Lehrjahre in Zürich 1840-41
Vor die Berufswahl gestellt, ließ sich Keller durch den Eindruck bestimmen, den eine der jährlichen Zürcher Gemäldeaustellungen auf ihn gemacht hatte, und entschied sich trotz der Bedenken seiner Mutter und ihrer Ratgeber für die Kunstmalerei. Den Sommer nach dem schulischen Missgeschick verbrachte er in Glattfelden, wo er in der vielköpfigen Familie seines Oheims und Vormundes, des Arztes Heinrich Scheuchzer (1786-1856), häufiger Feriengast war. In der Büchersammlung des Scheuchzerschen Hauses fand er die Briefe über die Landschaftsmalerei des Zürcher Malers und Dichters Salomon Gessner, eine Lektüre, die ihn in seinem neugewonnen Selbstgefühl als Künstler bestätigte. Über diese Wahl schrieb Keller im Jahre 1876:
- «In sehr früher Zeit, schon mit dem fünfzehnten Jahre, wendete ich mich der Kunst zu; so viel ich beurtheilen kann, weil es dem halben Kinde als das Buntere und Lustigere erschien, abgesehen davon, daß es sich um eine beruflich bestimmte Thätigkeit handelte. Denn ein 'Kunstmaler' zu werden, war, wenn auch schlecht empfohlen, doch immerhin bürgerlich zulässig.» [5]
Zu Kellers Unglück war sein erster Lehrmeister, der in Zürich eine Manufaktur zur Herstellung kolorierter Veduten betrieb, ein Pfuscher. Er ließ den Schüler eigene Wege gehen, nachdem er ihm seine fehlerhafte Zeichentechnik beigebracht hatte. Skizzierend und träumend durchstreifte Keller die Wälder um Zürich und Glattfelden, mehr und mehr unzufrieden mit seinem Können. Erst im Sommer 1837, mit achtzehn, begegnete ihm ein wirklicher Künstler, der Aquarellmaler Rudolf Meyer (1803-57), der Frankreich und Italien bereist hatte, und seinen Schüler nicht nur richtig zeichnen und künstlerisch sehen lehrte, sondern ihn auch mit Werken der klassischen Literatur, Ariost und Homer bekannt machte. Dieser Lehrer litt jedoch an Wahnvorstellungen und brach schon im folgenden Frühjahr seinen Aufenthalt in Zürich ab.
Kellers Studienbücher[6] aus den Jahren 1836-40 enthalten neben Landschafts- und Portraitskizzen zunehmend schriftliche Einträge: Lesefrüchte, Erzählversuche, Entwürfe zu Dramen, Landschaftsbeschreibungen und Reflexionen über Religion, Natur und Kunst im Stile Jean Pauls. Ein im Ton an Heinrich Heine anklingendes Gedicht beklagt im Mai 1838 den Tod eines jungen Mädchens, dessen Eigenart und Schicksal später dichterisch veredelt im Bildnis Annas, der Jugendliebe des grünen Heinrich, wiederkehrt.
Im Jahre 1839 zeigte Keller erstmals, welcher politischen Partei er sich zugehörig fühlte. Damals eskalierte der Streit zwischen der radikal-liberalen Zürcher Regierung und ihrem ländlichen Wählervolk, das in Glaubenssachen allerdings auf seine Pfarrer hörte. Die Regierung hatte die Geistlichkeit aus dem Religionsunterricht an der Volksschulen hinauszudrängen versucht und es gewagt, den linkshegelianischen Theologen David Friedrich Strauß an die Zürcher Universität zu berufen. Die konservative Opposition ergriff die Gelegenheit und führte am 6. September die Bauern zu Tausenden bewaffnet nach Zürich. Daraufhin eilte Keller von Glattfelden «ohne etwas zu genießen, nach der entfernten Hauptstadt, seiner bedrohten Regierung beizustehen.»[7] Was er dabei erlebte, ist nicht bekannt. Der „Züriputsch“ wurde zwar blutig niedergeschlagen, aber auch die Regierung löste sich auf und es begann eine mehrjährige Vorherrschaft der Konservativen.
In München 1840-42


1840 gelangte der knapp Einundzwanzigjährige in den Besitz einer kleinen Erbschaft und verwirklichte sein Vorhaben, sich an der königliche Akademie der Künste in München weiterzubilden. Im Frühsommer zog er in die unter Ludwig I. frisch aufgeblühte Kunstmetropole und Universitätsstadt, die Maler, Architekten, Kunsthandwerker aller Art, sowie Studenten aus dem gesamten deutschen Sprachraum anzog, darunter viele junge Schweizer. Deren reges landsmannschaftliches Verbindungsleben sagte Keller zu; umgekehrt gefiel ihnen der kleingewachsene, bebrillte, in einen schwarzen Radmantel gehüllte, bald träumerisch zurückgezogene, bald von Einfällen sprühende Landsmann so sehr, dass sie ihm zum Redakteur ihrer wöchentlichen Kneipzeitung wählten.
Wie viele der nach München strömenden jungen Maler wurde Keller nie Eleve der Akademie, an der die Landschaftsmalerei als Fach noch nicht vertreten war, sondern arbeitete im Kreis von Künstlerfreunden[8] an Landschaftskompositionen. Seine Hoffnung auf Bildverkäufe erfüllten sich nicht. So geriet er, als die Erbschaft aufgebraucht war, in Schulden und musste seine Mutter um Unterstützung bitten, die sie ihm wiederholt gewährte, zuletzt mit geliehenem Geld. Als Kellers Gemälde Heroische Landschaft, das er im Sommer 1842 nach Zürich zur Kunstausstellung gesandt hatte, dort zwar bewundert und gelobt wurde, jedoch unverkauft blieb, brach er im darauf folgenden Herbst den Aufenthalt in München ab. Die Not hatte ihn zuletzt gezwungen, den größten Teil seiner künstlerischen Habe an einen Trödler zu verkaufen, um die Mittel zur Heimreise zu erwerben.

Vom Maler zum Dichter
In der Hoffnung, einige größere Arbeiten vollenden und mit dem Erlös nach München zurückkehren zu können, mietete Keller in Zürich ein kleines Atelier. Doch verbrachte er den Winter 1842/43 weniger malend als lesend und schreibend. Erstmals dachte er nun daran, sein Scheitern literarisch zu verarbeiten:
- «Allerlei erlebte Noth und die Sorge, welche ich der Mutter bereitete, ohne daß ein gutes Ziel in Aussicht stand, beschäftigten meine Gedanken und mein Gewissen, bis sich die Grübelei in den Vorsatz verwandelte, einen traurigen kleinen Roman zu schreiben über den tragischen Abbruch einer jungen Künstlerlaufbahn, an welcher Mutter und Sohn zu Grunde gingen. Dies war meines Wissens der erste schriftstellerische Vorsatz, den ich mit Bewußtsein gefaßt habe, und ich war ungefähr dreiundzwanzig Jahre alt. Es schwebte mir das Bild eines elegisch-lyrischen Buches vor mit heiteren Episoden und einem cypressendunkeln Schlusse wo alles begraben wurde. Die Mutter kochte unterdessen unverdrossen an ihrem Herde die Suppe, damit ich essen konnte, wenn ich aus meiner seltsamen Werkstatt nach Hause kam.»[9]
Bis zur Vollendung des Grünen Heinrich sollte freilich noch über ein Jahrzehnt vergehen.
Der Lyriker
Zunächst entdeckte und erprobte Gottfried Keller sein Talent als Lyriker. Geweckt wurde es durch die Lieder eines Lebendigen von Georg Herwegh, der "eisernen Lerche" des Vormärz. Diese Lieder erregten in ihm verwandte Töne und ließen ihn vom Sommer 1843 an Verse hervorbringen. Es entstanden zahlreiche Natur- und Liebesgedichten nach klassisch-romantischem Muster, vermischt mit politischen Gesängen zum Ruhme der Volksfreiheit wider Tyrannei und Geistesknechtschaft. Am 11. Juli 1843 schrieb Keller in sein Tagebuch «Ich habe nun einmal großen Drang zum Dichten. Warum sollte ich nicht probieren, was an der Sache ist? Lieber es wissen, als mich vielleicht heimlich immer für ein gewaltiges Genie halten und darüber das andere vernachlässigen.»[10] Wenig später sandte er seinem früheren Lehrer Julius Fröbel, inzwischen Universitätsdozent und Verleger, Proben seines Schaffens zur Beurteilung. Fröbel erkannte das poetische Talent und empfahl Keller an den Dichter Adolf Ludwig Follen, einen ehemaligen Burschenschafter und Teilnehmer am Wartburgfest von 1818, welcher, in Deutschland als Demagoge verfolgt, seit 1822 in der Schweiz lebte und eine vermögende Schweizerin geheiratet hatte.
Von jeher hatten Gegnern der europäischen Fürstenherrschaft Zuflucht in der republikanischen Schweiz gesucht. Seit dem liberalen Umschwung von 1831 wurden sie dort bereitwillig aufgenommen und fanden beruflich und politisch Wirkungsmöglichkeit. Wie rege der Zustrom aus Deutschland war, lässt sich daran ablesen, dass der Lehrkörper der 1833 gegründeten Universität Zürich anfangs fast vollständig aus oppositionellen deutschen Gelehrten bestand. Unter dem Gründungsrektor Lorenz Oken lehrten dort neben Fröbel der Chemiker Carl Löwig, der Mediziner Jakob Henle, der Theologe Eduard Hitzig, der politische Publizist Wilhelm Schulz und dessen Schützling, der Naturwissenschaftler und Dichter Georg Büchner, 1837 von Frau Caroline Schulz auf seinem frühen Sterbelager betreut. Viele dieser Exilanten verkehrten in Follens Haus „zum Sonnenbühl“, wo sich nach dem desaströsen „Züriputsch“ die schweizerischen Liberalen wieder sammelten und mit Oppositionellen verschiedenster Couleur und Nationalität zusammentrafen, unter ihnen der Frühkommunist Weitling, der russische Anarchist Bakunin, der italienische Revolutionär Mazzini.
Fröbel leitete seit 1841 das Literarische Comptoir Zürich und Winterthur, das sich bald zum führenden Verlag deutschsprachiger „Zensurflüchtlinge“ entwickelte. Einige von ihnen lebten auf den Irrfahrten ihres Exils zeitweilig in Zürich, so der philosophisch-politische Publizist Arnold Ruge und, neben Herwegh, auch Ferdinand Freiligrath und der Dichter des Deutschlandlieds, Hoffmann von Fallersleben. Keller zufolge war Hoffmann sein eigentlicher Entdecker, als er nach einem Blick in das Manuskript, das auf Fröbels Rat bei Follen gelandet war, den Dichter schleunigst herbeiholen ließ.[11] Der publikationserfahrene Follen kümmerte sich um den Neuling und überarbeite sein Manuskript. Eine erste Auswahl von Kellers Gedichten erschien unter dem Titel "Lieder eines Autodidakten" in dem von Fröbel herausgegebenen Deutschen Taschenbuch auf das Jahr 1845, eine zweite mit "Siebenundzwanzig Liebeslieder", "Feueridylle" und "Gedanken eines lebendig Begrabenen" im Folgeband von 1846, dem letzten der Reihe. Von Follen erneut überarbeitet kam die ganze Sammlung unter dem Buchtitel Gedichte 1846 auch im Heidelberger Verlag von C. Winter heraus. Den Auftakt bildete das „Abendlied an die Natur“, dessen erste Strophe in der von Jonas Fränkel wiederhergestellten Fassung so lautet:
- «Hüll mich in deine grünen Decken
Und lulle mich mit Liedern ein!
Bei guter Zeit magst du mich wecken
Mit eines jungen Tages Schein!
Ich hab mich müd in dir ergangen,
Mein Aug ist matt von deiner Pracht;
Nun ist mein einziges Verlangen,
Im Traum zu ruhn durch deine Nacht.»[12]
Der Freischärler


In diesen Sammlungen – und allen folgenden – enthalten war auch ein Lied, mit welchem Keller erneut politisch Farbe bekannte, diesmal weithin sichtbar. Der Sonderbundskrieg von 1847, der mit dem Sieg der evangelischen Kantone über die katholischen, der Ausweisung der Jesuiten und der Konstitution des modernen Schweizer Bundesstaats endete, warf bereits seinen Schatten voraus, und der «ungezogene Lyriker», wie er sich später selbst bezeichnete,[13] verfasste Anfang 1844 für ein illustriertes Flugblatt das Lied mit der Strophe:
- «Von Kreuz und Fahne angeführt,
Den Giftsack hinten aufgeschnürt,
Der Fanatismus als Profoß,
Die Dummheit folgt als Betteltroß:
Sie kommen, die Jesuiten!»
In "Autobiographisches" schrieb Keller dazu:
- «[...] das Pathos der Parteileidenschaft war eine Hauptader meiner Dichterei und das Herz klopfte mir wirklich, wenn ich die zornigen Verse skandirte. Das erste Produkt, welches in einer Zeitung gedruckt wurde, war ein Jesuitenlied, dem es aber schlecht erging; denn eine konservative Nachbarin, die in unserer Stube saß, als das Blatt zum Erstaunen der Frauen gebracht wurde, spuckte beim Vorlesen der gräulichen Verse darauf und lief davon. Andere Dinge dieser Art folgten, Siegesgesänge über gewonnene Wahlschlachten, Klagen über ungünstige Ereignisse, Aufrufe zu Volksversammlungen, Invektiven wider gegnerische Parteiführer u. s. w., und es kann leider nicht geläugnet werden, daß lediglich diese grobe Seite meiner Produktionen mir schnell Freunde, Gönner und ein gewisses kleines Ansehen erwarb.
Dennoch beklage ich heute noch nicht, daß der Ruf der lebendigen Zeit es war, der mich weckte und meine Lebensrichtung entschied.»[14]
Der Dichter nahm 1844 und 45 an den beiden Zürcher Freischarenzügen nach Luzern teil, die harmlos-skurril verliefen, und verarbeite diese Erfahrung später in der Novelle Frau Regel Amrain und ihr Jüngster. Auch in einen literarischen Streit wurde er verwickelt. Ruge hatte durch seinen Gefolgsmann Karl Heinzen Kellers Freunde Follen, Schulz und Freiligrath wegen ihres Theismus und Glaubens an die Unsterblichkeit als Reaktionäre angegriffen und besonders den ehemaligen Hauptmann Schulz so übel verleumdet, dass dieser ihn zum Duell forderte.[15] Ruge stellte sich nicht, Keller sekundierte seinem Freund poetisch mit Sonetten.[16] Echos des Zürcher Atheismustreits finden sich, stark verhüllt, auch im Grünen Heinrich. [17]
Freundschaftlich verkehrte Keller in diesen Jahren außer mit der Familie Freiligrath und dem Ehepaar Schulz, auch mit dem Komponisten Wilhelm Baumgartner, der ihn durch sein Klavierspiel mit der romantischen Musik bekannt machte und eine Reihe seiner Gedichte vertonte. Im Hause Freiligraths lernte er Marie Melos, die Schwester Ida Freiligraths, kennen und verliebte sich in sie, ohne sich freilich zu erklären. Das tat er gegenüber einer anderen hübschen und geistreichen jungen Dame, Luise Rieter, in einem vielzitierten Liebesbrief,[18] erhielt von ihr jedoch einen Korb: «Er hat sehr kleine, kurze Beine, schade! Denn sein Kopf wäre nicht übel, besonders zeichnet sich die außerordentlich hohe Stirn aus», schrieb Luise an ihre Mutter.[19]
Keller vertraute seinen Liebeskummer dem 1846-47 geführten Tagebuch an:
- «Als Baumgartner spielte, wünschte ich wunderschön spielen und singen zu können der Louise R wegen. Mein armes Dichten verschwand und schrumpfte zusammen vor meinen innern Augen. Ich verzweifelte an mir, wie es mir überhaupt of geht. Ich weiß nicht, was schuld ist; aber immer scheint mir mein Verdienst zu gering, um ein ausgezeichnetes Weib zu binden. Vielleicht kommt das von der wenigen Mühe, welche meine Produkte mir machen. Strenge Studien, wenn sie mir auch nicht unmittelbar nötig sind, würden mir vielleicht mehr Gehalt und Sicherheit geben. Ein Herz allein gilt heute nichts mehr.» [20]
In der Tat war die Lage des fast Dreißigjährigen innerlich und äußerlich kaum besser als nach seiner Rückkehr aus München: der erste Dichterruhm war verrauscht; mit literarischen und kunstkritischen Beiträgen, wie er sie für die Neue Zürcher Zeitung und die Blätter für literarische Unterhaltung verfasste, war kein Lebensunterhalt zu verdienen; weder war er für die Publizistik, die den kenntnisreichen Schulz ernährte, überhaupt geschaffen, noch ein Kaufmann wie Freiligrath, der Zürich bereits den Rücken gekehrt und sich in London niedergelassen hatte. Besondes mochte es ihn schmerzen, dass er auch von der Mitarbeit am politischen Umbau der Schweiz, die 1847-48, nach der Niederwerfung des Sonderbunds, leise aber energisch vollzogen wurde, während ringsum Europa sich in vollem Aufruhr befand, mangels juristischer Vorbildung ausgeschlossen war. Die Tätigkeit der Gründer des modernen Bundesstaats, Jonas Furrer und Alfred Escher, die er von einem Volontariat auf der Staatskanzlei her kannte, erfüllte ihn mit Hochachtung:
- «Ich bin ganz im geheimen diesen Männern viel Dank schuldig. Aus einem vagen Revolutionär und Freischärler à tout prix habe ich mich an ihnen zu einem bewußten und besonnenen Menschen herangebildet, der das Heil schöner und marmorfester Form auch in politischen Dingen zu ehren weiß und Klarheit mit der Energie, möglichste Milde und Geduld, die den Moment abwartet, mit Mut und Feuer verbunden wissen will.»[21]
«Strenge Studien», «marmorfeste Form» – was der in der Schule und als Kunstmaler gescheiterten Autodidakt am dringendsten brauchte, wonach er sich sehnte, war eine Chance, die versäumte Bildung nachzuholen und seinem Leben damit eine fester umrissene Form zu geben. All dies blieb den Einsichtigen in seiner Umgebung nicht verborgen. So entstand das Projekt, ihn aus der misslichen Lage zu befreien: Seine alten Gönner, die Professoren Löwig und Hitzig, gewannen den Zürcher Regierungsrat unter Alfred Escher dafür, Keller ein Stipendium zu gewähren, welches ihm ein Studium im Ausland mit anschließender Bildungsreise ermöglichen sollte. Keller entschied sich dafür, zunächst die Universität Heidelberg zu besuchen.
Staatsstipendiat in Heidelberg 1848-50
Keller, seit Oktober 1848 in der Universitätsstadt, hörte dort bei Jakob Henle jenes anthropologische Kolleg, das er später im Grünen Heinrich verarbeitete, bei Ludwig Häusser Geschichtvorlesungen, und bei dem jungen Dozenten Hermann Hettner, der bald sein Freund wurde, philosophische Vorlesungen über Spinoza, deutsche Literaturgeschichte und Ästhetik. Im Kreis um den Politiker und Gelehrten Christian Kapp begegnete er dem Philosophen Ludwig Feuerbach, der, seines Erlanger Lehramts enthoben, auf dem Heidelberger Rathaus vor einem aus Studenten, Arbeitern und Bürgern gemischten Publikum Vorträge über das Wesen der Religion hielt. Unter Feuerbachs Einfluss trat Keller der Lehre näher, die er im Zürcher Atheismusstreit bekämpft hatte, und legte seinen Glauben an Gott und Unsterblichkeit ab. Die "Wende zur Diesseitigkeit" bildet ein zentrales Thema des Grünen Heinrich, an dem Keller in Heidelberg arbeitete.
Im Hause Kapps fasste er eine starke Zuneigung zu dessen Tochter Johanna, die ihm auf sein Geständnis hin anvertraute, heimlich mit Ludwig Feuerbach liiert zu sein. Keller widmete Johanna einige seiner schönsten in Heidelberg neu entstandenen Gedichte.
Im Mai 1849 erlebte Keller in Heidelberg als Unbeteiligter die Schlussphase des Badischen Aufstands.
In den Blättern für literarische Unterhaltung erschien Ende des Jahres die erste einer Reihe von Kellerschen Rezensionen der Werke des konservativen Schweizer Dichters Jeremias Gotthelf.
Keller einigte sich mit seinen Stipendiengebern in der Zürcher Regierung darauf, nicht wie zunächst geplant, eine der damals modischen Orientreisen zu unternehmen, sondern sich nach Berlin zu begeben, um die in Heidelberg begonnene Arbeit an mehreren Komödien und dem Trauerspiel Therese fortzusetzen, mit dem er sich in der für ihre Theaterhäuser renommierten preußischen Hauptstadt als Dramatiker zu etablieren hoffte. Vor seiner Weiterreise im Frühjahr 1850 schloss er mit dem Braunschweiger Verleger Eduard Vieweg einen Vertrag und übersandte ihm die ersten Kapitel des Grünen Heinrich.
Freier Schriftsteller in Berlin 1850-55
In Berlin erlebte Keller die produktivsten, zugleich aber auch die entbehrungsreichsten Jahre seines Lebens. Er bezeichnete die Stadt Baechtold gegenüber einmal als «seine Korrektionsanstalt, die ihm vollkommen den Dienst eines pennsylvanischen Zellengefängnisses geleistet.»[22] Ab 1852 bezog er kein Stipendium mehr und war gezwungen, ausschließlich von Honoraren zu leben.
Keller verkehrte in den ersten Jahren seines Aufenthalts mit keinem der Adressaten, an die er von Zürich und Heidelberg her empfohlen war, weder mit Karl August Varnhagen von Ense, noch mit Fanny Lewald, und überhaupt nur sparsam und vorsichtig mit Literaten, so mit dem österreichischen Dramatiker Johann Nepumok Bachmayr, dem westpreußischen Humoristen Bogumil Goltz und dem Geschichtsschreiber der deutschen Höfe Karl Eduard Vehse. Die literarische Gesellschaft Tunnel über der Spree mied er nach einmaligem Besuch. Nähere Bekanntschaft schloss er mit dem Dichter Christian Friedrich Scherenberg, der diesem Kreis angehörte, sowie mit dem Rezitator und Schauspieler Emil Palleske und dem späteren Berliner Lokalhistoriker Max Ring.
1851 erscheinen bei Vieweg die Neueren Gedichte, 1854 davon eine erweitertere Auflage.
Ende 1853 wurden die ersten drei Bände des Grünen Heinrich ausgeliefert. Die Niederschrift des vierten Bandes wurde für Keller zur Qual, da seine Ansprüche an sich selbst, während der Niederschrift ständig gewachsen waren:
- «Könnte ich das Buch noch einmal umschreiben, so wollte ich jetzt etwas Dauerhaftes und Tüchtiges daraus machen. Es sind ein Menge unerträglicher Geziert- und Flachheiten, auch große Formfehler darin; dies alles schon vor dem Erscheinen einzusehen, mit diesem gemischten Bewußtsein auch noch daran schreiben zu müssen, während gedruckte Bände lange vorlagen, war ein Fegefeuer, welches nicht jedem zugute kommen dürfte heutzutage.»[23]
Mit Vieweg entspann sich während des Jahrzehnts nach 1851 ein Briefwechsel, der wegen seines bei stets gewahrter Höflichkeit schneidend bitteren Tones in der deutschen Literaturgeschichte seinesgleichen sucht: ein Lehrstück ersten Ranges über den Interessenkonflikt von Verleger und Autor.
1855 vollendete Keller die fünf ersten Novellen des Zyklus Die Leute von Seldwyla. Vieweg veröffentlichte sie im folgenden Jahr.
Ferner konzipierte er in Berlin ein Erzählwerk mit dem Namen Galathea, das ungefähr dem Bestand der späteren Novellenzyklen Das Sinngedicht und Sieben Legenden entspricht. Das Versepos Der Apotheker von Chamouny, das satirische Spitzen gegen Heine enthielt, veröffentlichte er, gründlich umgearbeitet, ebenfalls erst später.
Über seine Lektüre dramatischer Werke aus verschiedenen Epochen der europäischen Literatur und über die in Berliner Theatern empfangenen Eindrücke korrespondierte er mit Hermann Hettner, der Kellers Briefe in seinem Buch Das moderne Drama (1852) ausführlich zitierte. Dagegen blieb das Trauerspiel Therese Fragment, und wurde als solches erst postum von Baechtold herausgegeben. Auch seine sonstigen Dramenentwürfe blieben unvollendet, bis heute ein Rätsel für die Literaturwissenschaft.

1854 besuchte Keller endlich den preußischen Legationsrat Karl August Varnhagen von Ense, ironisch auch "Goethes Statthalter auf Erden" genannt, der ihm schon 1846 nach dem Erscheinen seines ersten Gedichtbands anerkennend geschrieben hatte. Mit Varnhagens Nichte Ludmilla Assing freundete er sich an:
- «[...] Ludmilla hat sich höllisch für mich erklärt und mich, da sie in Pastell malt, schon abkonterfetet. Diese Ehre teile ich indes mit Herrn von Sternberg, mit Vehse, mit Ring etc., welche alle an Ludmillas Wand hängen, und die bessere Hälfte dieser gemalten Gesellschaft sind einige hübsche Mädchengesichter.»[24]
Ludmilla Assing besuchte ihn später mehrmals in Zürich und korrespondierte mit ihm bis 1873. Ihr Porträt ist das einzige, das Keller während seines Berlinaufenthaltes zeigt.
Schon früher, ab 1853, war Keller häufig im Hause des Berliner Verlegers Franz Duncker zu Gast, der sich für die Galathea-Novellen interessierte. Mit Dunckers Frau Lina geb. Tendering verband ihn später eine herzliche Brieffreundschaft. Zu seinem Unglück verliebte er sich in Berlin heftig in deren jüngere Schwester, die zwanzigjährige Rheinländerin Betty Tendering, eine «elegante Personnage»[25], machte ihr aber keine Liebeserklärung. Dafür ging ihr Bild unter dem Namen Dortchen Schönfund in den vierten Band des Grünen Heinrich ein.
Während der letzten beiden Berliner Jahre zog es Keller immer stärker in die Heimat, zumal seine Mutter und Schwester ihn in Zürich sehnlich erwarteten. Was ihn in Berlin noch hielt, waren vor allem seine Schulden und die Hoffnung, sich durch seine Schrifstellerei letztendlich doch noch eine Existenz gründen zu können. Um ihn aus der Schuldenmisere zu erlösen, veranlasste der ihm vom Freischarenzug her wohlgesinnte Jakob Dubs, inzwischen Schweizerischer Nationalrat, einige von Kellers Zürcher Freunden zur Zeichnung von Aktien. Doch die Summe von 1800 Franken, die dabei zusammenkam, reichte nicht aus. Von offizieller Zürcher Regierungsseite bot man Keller 1854 eine Dozentenstelle am neu gegründeten Polytechnikum an. Er lehnte nach kurzem Schwanken ab, «[...] weil es mit dem Dozieren von Dichtern im eigentlichen Sinne des Wortes nie weit her gewesen»[26], und empfahl an seiner Stelle Hettner, der jedoch einem Ruf nach Dresden folgte. Endlich siegten Liebesschmerz und Heimweh über die vergeblichen Hoffnungen: Keller hielt es in Berlin nicht mehr aus. Der Schulden wegen schrieb er an seine Mutter, die 1852 ihr Haus verkauft hatte, und bat sie um einen Teil des ihm zustehenden Erbes.[27]. Elisabeth Keller zögerte nicht und kaufte ihren Sohn ein weiteres Mal frei. Noch vor Jahresende kehrte er über Dresden, wo er außer Hettner auch Berthold Auerbach und Karl Gutzkow besuchte, nach Zürich zurück.
Freier Schriftsteller in Zürich 1855-61
Keller besaß nun zwar einen Namen als Dichter und Erzähler. Doch blieb seine wirtschaftliche Lage weiter prekär: ohne die freie Kost und Wohnung bei der Mutter, zu deren Hauhaltung auch Regula Keller durch ihren Verdienst als Verkäuferin beisteuerte, hätte er nicht leben können. Daran änderte sich auch in den folgenden sechs Jahren nichts, in denen er nur wenig schrieb und veröffentlichte.
Umso intensiver pflegte er gesellschaftliche Kontakte, erneuerte alte Freundschaften und schloss neue, so mit Paul Heyse, der später auf ihn das Wort vom "Shakespeare der Novelle" prägte.[28] Er verkehrte auf gleichem Fuße mit einer Vielzahl von Künstlern und Gelehrten, die meistens am eidgenössischen Polytechnikum wirkten, unter ihnen Jakob Burckhardt, Jakob Moleschott, Gottfried Semper und Friedrich Theodor Vischer. Als häufiger Gast in der Villa Wesendonck vertrug er sich «merkwürdig gut»[29]mit Richard Wagner, den er bereits durch Baumgartner kennengelernt hatte. Keller schätzte Wagners Nibelungendichtung, Wagner Kellers Leute von Seldwyla und darin besonders die Novelle von den drei gerechten Kammmachern.
1856 erschien der in Berlin vollendete erste Band Die Leute von Seldwyla, mit den Erzählungen Pankraz der Schmoller, Romeo und Julia auf dem Dorfe, Frau Regel Amrain und ihr Jüngster, Die drei gerechten Kammmacher und Spiegel, das Kätzchen. Sie wurden von Gutzkow mit Tadel bedacht, von Auerbach mit Lob und trugen weit mehr zur Popularität des Dichters bei als der schwierige Roman.
1859 verfasste Keller den Prolog zur Berner Feier von Friedrich Schillers hundertstem Geburtstag.
Auerbach veröffentlichte 1861 in seinem Deutschen Volkskalender die Erzählung Das Fähnlein der sieben Aufrechten, die Kellers «Zufriedenheit mit den vaterländischen Zuständen»[30] ausdrückte, was in der immer noch volksbewegten und festfreudigen Schweiz mit begeisterter Zustimmung aufgenommen wurde.
Obwohl politische Feste zu seinen Lebenselementen gehörten, eignete sich Keller nicht zum Gelegenheits- und Festtagsdichter. Seine Werke reiften langsam und unberechenbar, beanspruchten lange Latenzzeit. Das hinderte ihn am flüssigen Produzieren und machte ihn für den Beruf des freien Schriftstellers zeitweilig ungeeignet. Erst im Alter hat er sich darin bewährt. Wie sehr dem Mann von vierzig Jahren die Unstimmigkeit seiner Lebensweise und die fortbestehende wirtschaftliche Abhängigkeit zusetzten, war an der scharfen Kritik zu erkennen, die er in Zeitungsbeiträgen und Wahlaufrufen am politischen System des mittlerweile zum "Eisenbahnkönig" aufgestiegenen Alfred Escher übte. Einige Mitglieder der Zürcher Regierung blieben Keller trotz seiner Angriffe wohlgesinnt und entwarfen einen Plan, der in der Öffentlichkeit halb unwillig, halb beifällig als "Geniestreich"[31] belacht wurde:
Staatsschreiber der Republik Zürich 1861-76

Im September 1861 boten sie dem überraschten Keller die freigewordene Stelle eines Ersten Zürcher Staatsschreibers an. Er bewarb sich ohne Zögern, wurde mit knapper Mehrheit gewählt und gelangte damit in das bestbesoldete Amt, das der Kanton zu vergeben hatte. Mutter und Schwester zogen mit ihm in die Amtswohnung ein, wo Elisabeth Keller im Jahre 1864 verstarb. Die Stelle, «weder eine halbe noch eine ganze Sinekure»,[32] ließ ihm zwar wenig Zeit für sein literarisches Werk, entsprach aber seiner Neigung und seinen Fähigkeiten und befreite ihn von ständigen wirtschaftlichen Sorgen. «Niemand beklage diese Wendung im Leben des Dichters! Sie wurde tatsächlich sein Heil. Denn er befand sich auf dem nächsten Weg zur Verwilderung», kommentiert Baechtold.[33]
In den ersten Jahren von Kellers Amtszeit entstanden nur zwei Erzählungen für Auerbachs Volks-Kalender: "Verschiedene Freiheitskämpfer" (1863) und "Der Wahltag" (1866). Keller hat sie später nicht in seine Gesammelten Werke aufgenommen.
Produktiver wurde Keller wieder in den 1870er-Jahren. Ferdinand Weibert veröffentlichte 1872 in seinem Verlag Göschen Kellers Sieben Legenden. Außerdem erwarb er von Vieweg die Rechte an den Leuten von Seldwyla. Diese erschienen 1873 bei Göschen als zweibändige Neuausgabe. 1874 folgten in weiteren zwei Bänden fünf neue Novellen: Kleider machen Leute, Der Schmied seines Glückes, Die mißbrauchten Liebesbriefe, Dietegen und Das verlorene Lachen.
Das Jahr 1866 hielt für den Sechundvierzigjährigen das wohl größte Liebesunglück seines Lebens bereit: Seine Verlobte, die dreiundzwanzigjährige Pianistin Luise Scheidegger, nahm sich das Leben. Der Grund ihres Freitods bleibt im Ungewissen. Keller, damals in heftige Parteikämpfe verwickelt, hatte einen politischen Gegner mit Bracchialgewalt aus einem Lokal befördert und wurde dafür zum Ziel einer Pressesatire. Es ist zu vermuten, dass die zarte und zur Schwermut neigende junge Frau sich der Ehe mit dem cholerischen Staatsschreiber, dem von alten und neuen politischen Feinden Trunksucht nachgesagt wurde, nicht gewachsen fühlte.
1869 verlieh die Universität Zürich Keller die Ehrendoktorwürde. Bei diesem Anlass lernte er den Wiener Adolf Exner kennen, der an der juristischen Fakultät lehrte. Mit ihm und seinen Geschwistern verband ihn bis an sein Lebensende eine herzliche Freundschaft. 1871 begann Kellers Briefwechsel mit dem österreichischen Literaturkritiker Emil Kuh. 1872 begegnete er Adolf Exners Schwester Marie, bald darauf verheiratete von Frisch. Kellers Korrespondenz mit Marie und Adolf Exner, fortgeführt bis kurz vor seinem Tode, zeigt ihn auf der Höhe seiner Kunst als Briefsteller. Der "Exnerei" zuliebe unternahm Keller seine beiden letzten größeren Reisen, 1873 an den Mondsee und 1874 nach Wien.
1873 machte Keller der jungen Kellnerin Lina Weissert einen Heiratsantrag, der zurückgewiesen wurde.[34]
1876 legte Keller sein Amt als Staatschreiber nieder und widmete sich fortan uneingeschränkt der Schriftstellerei.
Das Alterswerk 1876-90

Mit dieser Entscheidung begann die zweite produktive Phase seines Schaffens, in der er bis auf die Dramen sämtliche Werkideen ausführte, die er zwei Jahrzehnte zuvor in Berlin empfangen hatte und die zwischenzeitlich gereift waren. Doch ebenso wie er in diesen Jahren noch neue Freundschaften anknüpfte, so entstand zusätzlich auch überraschend Neues an Gedichten und Erzählungen.
1876-77 schrieb Keller die Züricher Novellen, die zum Teil in Julius Rodenbergs vielgelesener Zeitschrift Deutsche Rundschau abgedruckt wurden, dann in endgültiger Gestalt als Buch bei Göschen herauskamen. Die Buchausgabe umfasst die Erzählungen Hadlaub, Der Narr auf Manegg, Der Landvogt von Greifensee, Das Fähnlein der sieben Aufrechten und Ursula.
1879-80 erschien der völlig umgearbeitete Grüne Heinrich ebenfalls bei Göschen. Ab 1881 druckte Rodenbergs Deutsche Rundschau den Sinngedicht-Zyklus mit den Novellen Die arme Baronin, Die Geisterseher, Don Correa und Die Berlocken. Die zweite Hälfte der Rahmenerzählung, die Geschichte der Hauptfigur Lucie, selbst als Novelle ausgeformt, erschien erstmals in der Buchausgabe des Werks im Berliner Verlag von Wilhelm Hertz, Dunckers Nachfolger.
1883 veröffentlichte Hertz Kellers Gesammelte Gedichte. 1886 erschien der Roman Martin Salander in Fortsetzungen in der Deutschen Rundschau und Ende des selben Jahrs als Buch bei Hertz. Ab 1889 brachte Hertz, der Weiberts Rechte an der endgültigen Fassung des Grünen Heinrich erworben hatte, Kellers Gesammelte Werke heraus.
Keller wechselte ab 1877 Briefe mit dem Husumer Richter und Schriftsteller Theodor Storm und dessen Freund, dem Schleswiger Regierungsrat Wilhelm Petersen. 1884 ließ sich Arnold Böcklin in Zürich nieder. Maler und Dichter schlossen eine Freundschaft, die bis zu Kellers Tod währte. Böcklin entwarf das Frontispiz zur Hertz'schen Gesamausgabe, ebenso die Medaille, die die Zürcher Regierung Keller zum 70. Geburtstag prägen ließ und ihm in Gold überreichte.
1888 starb Regula Keller. Gottfried Keller starb am 15. Juli 1890.
Einzelnachweise
- ↑ Gottfried Keller: "Autobiographisches", S. 20, in: Gottfried Keller's Nachgelassenen Schriften und Dichtungen. Hrsg. von Jakob Baechtold. Wilhelm Hertz, Berlin 1876, S. 7-22. – Baechtold, vom Dichter selbst zum literarischen Nachlassverwalter bestimmt, legte mit Gottfried Kellers Leben. Seine Briefe und Tagebücher. 3 Bände. Wilhelm Hertz, Berlin 1894-97, den noch heute tragfähigen Grund der Keller-Biographie. 1915 überarbeitete Emil Ermatinger Baechtolds Text in willkürlicher Weise und gab ihn unter seinem Namen neu heraus, was scharf kritisiert wurde (vgl. die Rezensionen von Jonas Fränkel in: Göttinger Gelehrter Anzeiger, Dezember 1916, S. 681-706). Die Ermatingersche Keller-Biographie entwickelte sich zum Standardwerk, erschien 1950 in 8. Auflage und wurde 1990 unverändert nachgedruckt. Dieser Artikel zitiert Baechtold nach der Originalausgabe und unterstreicht damit die Forderung nach einer wissenschaftliche Keller-Biographie, die den Baechtoldschen Kenntnisstand mit dem im 20. Jahrhundert erfolgten Zuwachs an Kenntnissen von Kellers Leben verbindet. Leider ist eine solche bislang nicht in Sicht.
- ↑ Rainer Würgau: Der Scheidungsprozeß von Gottfried Kellers Mutter. Thesen gegen Adolf Muschg und Gerhard Kaiser. Niemeyer, Tübingen 1994, S. 78f. Eine Kurzfassung dieser Studie erschien 2003 auf Walter Morgenthalers Gottfried Keller Homepage, siehe unter Aufsätze.
- ↑ Würgau, S. 86.
- ↑ Baechtold Bd. 1, S. 39.
- ↑ "Autobiographisches" S. 13.
- ↑ Faksimiliert in: Walter Morgenthaler (Hrsg): Historisch-Kritische Gottfried Keller-Ausgabe (HKKA), Basel u.a., 1996 ff., Band 16.1; siehe auch Morgenthalers Gottfried Keller Homepage unter Studien- und Notizbücher.
- ↑ Baechtold Bd. 1, S. 87.
- ↑ Unter ihnen auch Meisterschüler von Ludwig Schwanthaler und Wilhelm von Kaulbach, vgl. Paul Schaffner: Gottfried Keller als Maler. Cotta, Stuttgart/Berlin 1923, S. 97 ff.
- ↑ "Autobiographisches", S. 18.
- ↑ Baechtold Bd. 1, S. 200.
- ↑ Baechtold Bd. 1, S. 237.
- ↑ Sämtliche Werke, hrsg. von Jonas Fränkel, Bd. 14, S. 5. Fränkel hat die vergröbernden Eingriffe Follens in den Kellerschen Text rückgängig gemacht, was den Unterschied zu der gängigen Version dieser Strophe erklärt, z.B. auch zu dem Text, den Othmar Schoeck seiner Vertonung Op. 55, Nr. 6 zugrundegelegt hat.
- ↑ "Selbstbiographie", S. 3
- ↑ "Autobiographisches", S. 19.
- ↑ Emil Ermatinger: Gottfried Kellers Leben. 8. Auflage. Artemis, Zürich 1950, S. 151.
- ↑ Keller, Gedichte 1846, Sonette XXI.-IV., online verfügbar auf der Gottfried Keller Homepage, siehe unter Weblinks.
- ↑ In drei aufeinanderfolgeden Kapiteln von Bd. 3: "Fremde Liebeshändel", "Wiederum Fastnacht" und "Das Narrengefecht", online verfügbar auf Morgenthalers Gottfried Keller Homepage, siehe unter Weblinks.
- ↑ Baechtold Bd. 1, S. 273, online verfügbar auf Morgenthalers Gottfried Keller Homepage unter Frauen.
- ↑ Carl Hebling (Hrsg.): Gottfried Keller: Gesammelte Briefe. 4 Bände. Benteli, Bern 1951, Bd. II, S. 9.
- ↑ Eintrag vom 16.9.1847, Baechtold Bd. 1, S. 293.
- ↑ Tagebuch 20.9.1847, Baechtold Bd. 1, S. 298.
- ↑ Baechtold Bd. 2, S. 1.
- ↑ Keller am 3. 8. 1853 an Hettner, Helbling Bd. 1, S. 375.
- ↑ Keller am 6.4.1854 an Hettner, Helbling Bd. 1, S. 396.
- ↑ Keller am 2.11.55 an Hettner, Helbling Bd. 1, S. 418.
- ↑ Keller am 11.2.1854 an Hettner, Helbling Bd. 1, S. 385.
- ↑ Keller am 11.11.1855 an seine Mutter, Helbling Bd. 1, S. 131.
- ↑ In einem Sonett erschienen im Februarheft 1877 von Julius Rodenbergs Deutscher Rundschau.
- ↑ Baechtold Bd. 2, S. 307.
- ↑ "Selbstbiographie" S. 5.
- ↑ Baechtold, Bd. 1, S. 317.
- ↑ "Autobiographische" S. 9 f.
- ↑ Baechtold Bd. 2, S. 315.
- ↑ Walter Morgenthaler: "Regenliedchen für Line. Neue Funde zur Biographie von Gottfried Keller." In: Neue Zürcher Zeitung vom 30. 04. 1994, S. 65, online verfügbar auf der Gottfried Keller Homepage unter Lina Weißert.
Werke
Buchveröffentlichungen nach Erscheinungsjahr
- 1846: Gedichte
- 1851: Neuere Gedichte
- 1853-55: Der grüne Heinrich, Erstfassung des Romans
- 1856: Die Leute von Seldwyla, Teil I des Novellenzyklus mit den Erzählungen:
- 1872: Sieben Legenden, Novellenzyklus
- 1873-74: Die Leute von Seldwyla, Teil I des Zyklus unverändert, Teil II mit den Erzählungen:
- 1877: Züricher Novellen, Novellenzyklus mit den Erzählungen:
- 1879-80: Der grüne Heinrich, Endgültige Fassung des Romans
- 1881: Das Sinngedicht, Novellenzyklus
- 1883: Gesammelte Gedichte
- 1886: Martin Salander, Roman
- 1889: Gesammelte Werke in zehn Bänden
Literatur
Gesamtausgaben von Kellers Werken
- Gottfried Keller: Gesammelte Werke. 10 Bände. Wilhelm Hertz Berlin 1889. (Letzte von Keller autorisierte Werkausgabe).
- Gottfried Keller: Sämtliche Werke. Auf Grund des Nachlasses besorgte und mit einem wissenschaftlichen Anhang versehene Ausgabe. 22 Bände. Hrsg. von Jonas Fränkel und (ab 1942) Carl Helbling. Benteli, Bern/Zürich 1926-1949. (Erste textkritische Ausgabe, die aus Manuskripten und Drucken eine Art Idealtext zu konstruieren versucht).
- Historisch-Kritische Gottfried Keller-Ausgabe (HKKA). Angelegt auf 32 Bände in vier Abteilungen. Hrsg. von Walter Morgenthaler et al. Stroemfeld, Basel/Frankfurt a. M. sowie Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich seit 1996. (Bisher sind 15 Bände erschienen. Editionsprinzipien und Aufbau: siehe unter Weblinks.)
Sammelausgabe von Kellers Briefen
- Gottfried Keller: Gesammelte Briefe. 4 Bände. Hrsg. von Carl Helbling. Benteli, Bern 1950-54. (Der Herausgeber, der ein Bild von dem großen Briefsteller Keller zeichnen möchte, druckt die meisten Briefe an Keller nicht oder nur auszugsweise ab. Das mindert den Wert der Sammlung als biographische Dokumentation).
Bibliographien und Forschungsberichte
- Charles C. Zippermann: Gottfried Keller Bibliographie 1844–1934. Rascher, Zürich u.a. 1935.
- Wolfgang Preisendanz: Die Keller-Forschung der Jahre 1939–1957. In: Germanisch-Romanische Monatsschrift Neue Folge, Bd. 39/1958, S. 144–178.
- U. Henry Gerlach: Gottfried Keller Bibliographie. Niemeyer, Tübingen 2003, ISBN 3-484-10849-5.
Biographisches
Gesamtdarstellungen
- Jakob Baechtold: Gottfried Kellers Leben. Seine Briefe und Tagebücher. 3 Bände. Wilhelm Hertz, Berlin 1894-97.
- Emil Ermatinger: Gottfried Kellers Leben. Mit Benutzung von Jakob Baechtolds Biographie. 8. Auflage. Artemis, Zürich 1950. Neudruck unter dem Titel: Gottfried Keller. Eine Biographie. Diogenes, Zürich 1990, ISBN 3-257-21813-3.
Biographische Interpretationen des Gesamtwerks
- Walter Muschg: Umriß eines Gottfried-Keller-Portraits. Der Zwerg. Das Vaterland. In: Elli Muschg-Zollikofer (Hrsg.): Gestalten und Figuren. Francke, Bern/München 1968, S. 148–208.
- Adolf Muschg: Gottfried Keller. Kindler, München 1977, ISBN 3-463-00698-7.
- Gerhard Kaiser: Gottfried Keller. Das Gedichtete Leben. Kindler, Frankfurt am Main 1881, ISBN 3-458-04759-X.
- Rainer Würgau: Der Scheidungsprozess von Gottfried Kellers Mutter. Thesen gegen Adolf Muschg und Gerhard Kaiser. Niemeyer, Tübingen 1994, ISBN 3-484-32073-7. (Kurzfassung: siehe unter Weblinks).
Essays
- Friedrich Theodor Vischer: Gottfried Keller. Eine Studie. In: Altes und Neues. Cotta, Stuttgart 1881, Heft 2, S. 135–216.
- Walter Benjamin: Gottfried Keller. Zu Ehren einer kritischen Gesamtausgabe seiner Werke. In: Gesammelte Schriften. Hrsg. von Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser. Werkausgabe edition suhrkamp, Frankfurt a.M. 1980, Bd. 4, S. 283–295.
Kellers Stellung in der Literaturgeschichte
- Georg Lukács: Gottfried Keller. In: Deutsche Realisten des 19. Jahrhunderts. Aufbau, Berlin 1952, S. 147–230.
- Fritz Martini: Gottfried Keller. In: Deutsche Literatur im bürgerlichen Realismus 1848-98. 4. Auflage. Metzler, Stuttgart 1981, ISBN 3-476-00463-5, S. 557–610.
- Wolfgang Preisendanz: Gottfried Keller. In: Benno von Wiese (Hrsg.): Deutsche Dichter des 19. Jahrhunderts. 2. Auflage. E. Schmidt, Berlin 1979, ISBN 3-503-01601-5, S. 508–531.
Keller als Literaturkritiker und Leser
- Rätus Luck: Gottfried Keller als Literaturkritiker. Francke, Bern/München 1970.
- Klaus Jeziorkowski: Literarität und Historismus. Beobachtungen zu ihrer Erscheinungsform im 19. Jahrhundert am Beispiel Gottfried Kellers. Winter, Heidelberg 1979, ISBN 3-533-02858-5.
Keller zwischen Literatur und Politik
- Jonas Fränkel: Gottfried Kellers Politische Sendung. Oprecht, Zürich 1939.
- Kurt Guggenheim: Das Ende von Seldwyla. Ein Gottfried-Keller-Buch. Artemis, Zürich/Stuttgart 1965.
Keller als Maler
- Paul Schaffner: Gottfried Keller als Maler. Cotta, Stuttgart/Berlin 1923.
- Bruno Weber: Gottfried Keller - Landschaftsmaler. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1990, ISBN 3-85823-265-3.
Bildbände
- Walter Baumann: Gottfried Keller. Leben, Werk, Zeit. Artemis, München/Zürich ca. 1986, ISBN 3-7608-0680-5.
- Hans Wysling (Hrsg.): Gottfried Keller 1819-1890. Artemis, Zürich/München 1990, ISBN 3-7608-1024-1.
Weblinks
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- Der Scheidungsprozess von Kellers Mutter (Rainer Würgau)
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- Parallelausgabe der Gedichte 1846/1851 und 1883/1889
- Parallelausgabe der beiden Fassungen des Grünen Heinrich 1851-55 und 1879-80
Sonstige
- Vorlage:PND
- Werke von Gottfried Keller im Projekt Gutenberg-DE
- Biographie Kellers in der ADB Bd. 51, S. 486-505, Bd. 55, S. 895 Korrektur
- Werke Kellers im Literaturnetz
- Gottfried-Keller-Zentrum Glattfelden
- Linksammlung der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin
- Die Seldwyler Novelle "Kleider machen Leute" als kostenloses Hörbuch.
- Deutsche Gedichte, eine Anthologie
Personendaten | |
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NAME | Keller, Gottfried |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Schriftsteller und Dichter |
GEBURTSDATUM | 19. Juli 1819 |
GEBURTSORT | Zürich, Schweiz |
STERBEDATUM | 15. Juli 1890 |
STERBEORT | Zürich, Schweiz |