Nationalkongress (Ecuador)
Der Nationalkongress (span. Congreso Nacional) ist das unikamerale nationale Parlament und damit das wichtige Organ der Legislative in Ecuador.
Nach der Verfassung von 1998 besteht der Kongress aus 100 Abgeordneten (deputados) und hat seinen Sitz in der Hauptstadt Quito. Die Abgeordneten werden als Vertreter der Provinzen für eine Vier-Jahres-Periode gewählt. Jede der 22 Provinzen stellt mindestens zwei Abgeordnete, einwohnerreiche Provinzen erhalten weitere Sitze, derzeit einen je 200.000 Einwohner. Die Provinz Guayas stellt mit 18 die meisten Abgeordneten. Die größten Fraktionen im Nationalkongress sind zu Beginn der laufenden Legislaturperiode 2007-2011: Partido Renovador Institucional Acción Nacional (PRIAN, 28), Partido Sociedad Patriótica (PSP, 24), Partido Social Cristiano (PSC, 13), Izquierda Democrática (ID, 7), Partido Roldosista Ecuatoriano (PRE, 6), Pachakutik (6), Red Ética y Democracia (RED, 6) und Unión Demócrata Cristiana (UDC, 4). Präsident des Nationalkongresses ist Jorge Cevallos (PRIAN), erster Vizepräsident Edison Chávez (PSP). PRIAN, PSP, PSC und UDC bilden eine Mehrheitskoalition, die jedoch von der PSP zeitweise verlassen wurde, da die PSP im Gegensatz zu ihren Koalitionspartnern die Einberufung einer verfassunggebenden Versammlung durch Präsident Correa befürwortet und nicht aktiv zu verhindern sucht.
Es ist nicht selten, dass Abgeordnete in der Legislaturperiode die Partei wechseln oder zu Unabhängigen werden. Nach Verabschiedung eines neuen Ethikcodes kann nunmehr Abgeordnete, die ihre parlamentarische Gruppe verlassen und aus ihrer Partei ausgeschlossen werden, ihr Mandat aberkannt und einem Ersatzabgeordneten der Partei zuerkannt werden. Dies geschah in der laufenden Legislaturperiode bereits in der ersten Sitzungswoche, als zwei Abgeordnete des Partido Sociedad Patriótica des Ex-Präsidenten Lucio Gutiérrez ausgeschlossen wurden, eine von ihnen Ximena Bohórquez, Ehefrau Gutiérrez'.
Weblinks
- Offizielle Homepage (spanisch)