Bugatti Veyron 16.4
Bugatti EB Veyron 16.4 | |
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Daten | |
Hersteller | Bugatti Automobiles SAS |
Verkaufsbeginn | September 2005 |
Preis | 1,1 Mio Euro netto, plus MWSt/USt/...: • Deutschland (19 %): 1,309 Mio Euro • Österreich (20 % + ...): 1,531 Mio Euro • Schweiz (7,6 %): 1,185 Mio Euro |
Karosserie | |
Form | zweisitziges Coupé |
Maße (l, b, h) | 4462, 1998, 1204 mm |
Radstand | 2.710 mm |
Leergewicht | 1.888 kg |
Tankinhalt | 100 l |
Antrieb | |
Motor | 16-Zylinder-W-Motor mit vier Abgasturboladern und 2 Ladeluftkühlern |
Hubraum | 7993 cm³ |
Leistung | 736 kW (1001 PS) bei 6000 min-1 |
max. Drehmoment | 1250 Nm bei 2500 min-1 |
Kraftübertragung | Allradantrieb |
Getriebe | Siebengang-DSG |
Fahrleistungen | |
0–100 km/h | 2,5 s |
0–200 km/h | 7,3 s |
0–300 km/h | 16,7 s |
0–400 km/h | ca. 55 s |
Vmax | 407 km/h |
Verbrauch (MVEG) | 40,4/14,7/24,1 l |
Fahrwerk | |
Einzelradaufhängung vorn und hinten, mit Doppelquerlenkern, Schraubenfedern und Stoßdämpfern, Stabilisator vorn und hinten | |
Bremsen | innenbelüftete Carbon-Keramik-Scheibenbremsen vorn und hinten |
Reifen | vorn 265-680 R 500A hinten 365-710 R 540A Michelin Pilot Sport PAX |
Ähnliche Modelle | |
Dauer 962 LM; Gumpert Apollo; McLaren F1; Koenigsegg CC8S, CCR und CCX; Lotec Sirius; Pagani Zonda ; SSC Ultimate Aero; B Engineering Edonis |
Der Bugatti Veyron 16.4 ist ein Supersportwagen, der unter dem Markennamen Bugatti vom Fahrzeughersteller Volkswagen entwickelt wurde. Der Veyron 16.4 vereint etliche Superlative und Besonderheiten. Dazu zählen unter anderem die namensgebenden 16 Zylinder des 640 kg schweren Motors (430 kg ohne Getriebe), die Anordnung der Zylinder in W-Form, das 110 kg schwere Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen, die maximale Leistung von 736 kW (1001 PS), die Höchstgeschwindigkeit von 407 km/h, die vier Turbolader, der Maximalverbrauch von bis zu 100 Litern auf 100 km, das maximale Drehmoment von 1250 Nm und die Tatsache, dass die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h 2,5 Sekunden dauert. Um das relativ schwere Fahrzeug auch wieder abzubremsen, werden Carbon-Keramik-Scheiben eingebaut, welche den 100 km/h schnellen Wagen auf nur 31,4 m zum Stehen bringen.
Nachdem 1998 der Volkswagen-Konzern die Markenrechte am ehemaligen Automobilhersteller Bugatti übernommen hatte, wurde zur Wiederbelebung der Marke ein Sportwagen-Konzept vorgestellt, dessen Umsetzung zu erheblichen Problemen führte.
Dennoch wurde das Auto weiterentwickelt und Ende April 2005 durchbrach der Veyron auf dem Volkswagen-Prüfgelände in Ehra-Lessien unter Aufsicht des TÜV mehrmals die Grenze von 400 km/h. Damit löste er den Dauer 962 LM als schnellsten Seriensportwagen der Welt ab.
Geschichte
- 1998: Erwerb der Markenrechte an Bugatti durch die Volkswagen AG
- 1999: Vorstellung von vier so genannten Concept Cars, darunter der Entwurf des Bugatti Veyron
- 2001: Entscheidung zugunsten des Veyron und Entwicklungsbeginn unter der technischen Leitung von Dr. Karl-Heinz Neumann
- 2004: Erneute Verschiebung des Verkaufsstarts auf September 2005
- September 2005: Verkaufsstart des Veyron
Schwierigkeiten bei der Entwicklung
Folgende Probleme gab es bei der Entwicklung des Fahrzeugs:
- Aerodynamik
- Motorleistung
- Gewicht
- Haltbarkeit der Komponenten (z. B. Getriebe)
- Crash-Sicherheit
- Verbrauch
Design, Aerodynamik
Ein großes Problem bei der Entwicklung war die Tatsache, dass das anfänglich beschlossene Design des Wagens auf Probleme mit den technischen Anforderungen stieß. Daraus resultierten Aerodynamikprobleme, denn eine geplante maximale Geschwindigkeit von 407 km/h ist normalerweise nur bei einer Keilform der Karosserie zu erreichen. Der Veyron hat aber eine runde Form. In der produzierten Version hilft ein hydraulisch ausfahrbarer Heckflügel den Wagen bei hohen Geschwindigkeiten zu stabilisieren und wird bei Geschwindigkeiten größer 240 km/h ab einer Bremspedalzeit von 0,4 s automatisch wie beim Mercedes-Benz SLR McLaren auch als Luftbremse eingesetzt. Dies wiederum erhöht den Luftwiderstand, womit eigentlich mehr als die vorgesehenen 1001 PS notwendig werden. Dieses Problem wurde mit der Einführung des sogenannten „Speed-Keys“ gelöst: In normaler Einstellung erreicht der Wagen 375 km/h, mit dem Speed-Key (eine Art zweiter Zündschlüssel eingesteckt links neben dem Fahrsitz) wird der Wagen abgesenkt auf vorne 65 mm und hinten 70 mm Bodenfreiheit wodurch eine Keilform erzwungen wird und der Heckspoiler wird auf 2° Stellung gefahren, um den Luftwiderstand zu senken. Zusätzlich werden die vorderen Diffusorklappen zugefahren, um die Aerodynamik weiter zu verbessern, wodurch die Höchstgeschwindigkeit erreicht werden kann, allerdings zum Preis einer weitaus schlechteren Handhabung.
Motor

Weitere Probleme waren der Platzbedarf des 16-Zylinder-Motors in W-Form und dessen vier Turboladern. Dieser benötigt mehrere Kühler und besitzt zwei Wasserkreisläufe (40 l und 15 l), um bei Höchstgeschwindigkeit und im Stop-and-go-Verkehr nicht zu überhitzen. Zudem wird bei Erreichen einer bestimmten Kühlertemperatur der Heckspoiler auf 2° Stellung gefahren, um zusätzliche Ventilation im Motorraum zu gewähren (im Topspeed-Modus direkt). Dies führt zu einem Leergewicht von fast zwei Tonnen anstelle der geplanten 1550 kg und somit zu einem erhöhtem Kraftstoffverbrauch.
Getriebe
Das Getriebe stellte eine weitere Herausforderung dar. Das Ziel eines leichten, kleinen und langlebigen Getriebes kollidierte mit dem angestrebten maximalen Drehmoment von 1250 Nm. Während der Entwicklung und Tests soll es mehrfach zu Getriebeschäden gekommen sein. Bei dem Getriebe handelt es sich um ein Doppelkupplungsgetriebe (DCT), welches von Ricardo entwickelt wurde.
Crash- und Qualitätsstandards
Auch der Vorderwagen musste überarbeitet werden, um den hohen Crash- und Qualitätsstandards des Volkswagen-Konzerns zu genügen. Dies war ebenfalls mit hohem Aufwand verbunden, vor allem weil die Karosserie aus Carbon besteht.
Nachfolgemodell
Diese Probleme verzögerten die Entwicklung und erhöhten die Kosten. Es wird davon ausgegangen, dass dieses Auto für den VW-Konzern keinerlei Gewinn einfahren wird, trotz eines Stückpreises von 1,309 Mio. Euro (inkl. 19 % MwSt.) und einem geplanten Absatz von 50 Fahrzeugen jährlich.
Fraglich ist, ob bei diesem Projekt der Aufwand und das Ergebnis in einem vertretbaren Verhältnis zueinander stehen.
Die Vorstände von Bugatti und Volkswagen sehen den Veyron als eine lohnende Investition in die Luxusmarke, die durch eine zweite, erheblich günstigere Modellreihe Gewinne erbringen wird. Mit dieser ist nicht vor dem Jahr 2008 zu rechnen. Das preiswertere Fahrzeug soll dann etwa 2000-mal pro Jahr zu einem Preis von circa 100.000 Euro verkauft werden.
Verbrauch und Reichweite
Dr. Wolfgang Schreiber, der nach dem Ausscheiden von Dr. Karl-Heinz Neumann technischer Direktor von Bugatti wurde, gab einen Durchschnittsverbrauch von ca. 20 Litern auf 100 km für das Fahrzeug an. Unter Volllast steigere sich der tatsächliche Verbrauch laut dessen Aussage jedoch auf bis zu einen Liter pro gefahrenem Kilometer, theoretisch wird so ein Kraftstoffverbrauch von bis zu 100 Litern auf 100 km erzielt.
Serienfertigung
Im elsässischen Dorlisheim bei Molsheim ist eine jährliche Produktion von etwa 50 Fahrzeugen vorgesehen. Insgesamt sollen nur 300 Exemplare produziert werden. Laut Aussage des ehemaligen Bugatti-Chefs Thomas Bscher (Rücktritt 10.03.07, Nachfolger Franz-Josef Paefgen) seien bereits deutlich mehr als 100 Fahrzeuge verkauft worden. Die Wartezeit betrage mehr als ein halbes Jahr. Aber jeder, der bar zahle, könne den Wagen spätestens nach einem Monat abholen, garantierte der ehemalige Bugatti-Chef Thomas Bscher.