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Alexandre Deschapelles

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Alexandre Louis Honoré Lebreton Deschapelles (* 7. März 1780 in Ville d'Avray; † 27. Oktober 1847 in Paris) war der erste, führende französische Schachmeister nach François André Danican Philidor.

Er war der Sohn eines Marschalls, stammte aus der Bretagne und studierte zunächst Kriegswissenschaft. Unter Napoleon Bonaparte brachte er es sogar bis zum General. In einer Schlacht gegen die Preußen verlor er seinen rechten Arm. Nach Napoleons Sturz im Jahr 1815 begab er sich in den Ruhestand und widmete sich dem Schach, welches er nach eigener Aussage innerhalb von nur vier Tagen erlernte, dem Whist-Spiel, ein Vorläufer des Bridge, dem Backgammon, sowie dem Billard.

Bald war Alexandre Deschapelles einer der stärksten Spieler im Pariser "Café de la Régence". Aber er war hochmütig und dünkelhaft, glaubte sich allen seinen Zeitgenossen überlegen und wollte nur noch Vorgabepartien spielen. Nach verlorenen Spielen pflegte er die Vorgabe und den Einsatz zu erhöhen, worauf sich seine Gegner nicht immer einließen. Seine wirkliche Spielstärke ist daher schwer einzuschätzen. Deschapelles war kein Theoretiker. Er las keine Schachbücher und hat im Gegensatz zu Philidor oder Saint-Amant auch nie ein solches verfasst. Seine Eröffnungskenntnisse waren nicht besonders gut, so dass er oft schon bei den ersten Zügen lange denken musste und oft schlechter stand.

1832 wurde er verhaftet, weil man ihn verdächtigte, in ein Komplott gegen die Bourbonen verwickelt zu sein.

Im Jahr 1842 gewann er einen Wettkampf gegen Pierre Saint Amant mit 3:2. Als Deschapelles gegen seinen Schüler Louis-Charles Mahé de La Bourdonnais nicht mehr gewinnen konnte, zog er sich vom Schach zurück und wurde ein ebenso erfolgreicher Obst- und Gemüsebauer.

Literatur