Tour de France 2007

Die 94. Tour de France beginnt am Samstag, den 7. Juli 2007 in London und endet am Sonntag, den 29. Juli auf der Avenue des Champs-Élysées in Paris. Der Startort wurde am 24. Januar 2006 durch die A.S.O. und den Bürgermeister von London Ken Livingstone bekanntgegeben. Der Prolog durch London und die erste Etappe durch die Grafschaft Kent mit Zielort in Canterbury wurden am 9. Februar 2006 vorgestellt. Der Prolog wird acht Kilometer lang sein. Die letzte Etappe startet in Marcoussis. Der komplette Kurs wurde am Donnerstag, den 26. Oktober 2006 präsentiert.
Die Tour de France 2007 führt über insgesamt 3.569,9 Kilometer von London nach Paris. Der Kurs durch Frankreich wird in diesem Jahr im Uhrzeigersinn bewältigt. Wie 2006 gibt es kein Mannschaftszeitfahren. Das erste Einzelzeitfahren findet erst relativ spät am Ende der zweiten Woche statt, das zweite wie gewohnt auf der vorletzten Etappe. Die ersten Bergetappen warten in den Alpen am Anfang der zweiten Woche auf die Fahrer. In die Pyrenäen geht es in der dritten Woche. Auf dem Programm stehen insgesamt drei Bergankünfte sowie drei weitere schwierige Bergetappen. Eines der Highlights wird dabei die Bergankunft am Col d'Aubisque sein, wo bisher erst einmal das Ziel einer Tour de France-Etappe lag. Neben dem Start in London gibt es einen Abstecher nach Belgien und eine kurze Fahrt über spanische Straßen.
Die Strecke
Nach dem Start der Tour de France in London und der Etappe nach Canterbury endet der Aufenthalt in Großbritannien. Die zweite Etappe startet in Dünkirchen und führt nach Gent in Belgien. Die darauf folgende Etappe ist mit 236 km, mit Kopfsteinpflasterpassagen, das längste Teilstück der diesjährigen Rundfahrt und führt die Fahrer zurück nach Frankreich. Auch die drei folgenden flachen Etappen werden wohl wieder eine Angelegenheit für die Sprinter werden.
Die ersten Verschiebungen im Gesamtklassement kann es auf der siebten Etappe nach Le Grand-Bornand geben, wenn es in die Alpen geht, denn etwa 30 Kilometer vor dem Ziel beginnt der 16 Kilometer lange Anstieg zum Col de la Colombière. Am höchsten Punkt angekommen, geht es 14 Kilometer bergab ins Ziel. Am Tag darauf wartet die erste Bergankunft auf die Fahrer. Nach dem Cormet de Roselend (19,9 km Anstieg, 6 % Steigung) und dem Montée d'Hauteville (15,3 km, 4,7 %) wartet der Schlussanstieg nach Tignes mit einer Steigung von 5,5 % bei einer Länge von 17,9 km. Auf der neunten Etappe stehen der Col de l’Iseran (15 km, 6 %), der Col du Télégraphe (12 km, 6,7 %) und der Col du Galibier (17,5 km, 6,9 %) auf dem Programm. Der Galibier als letzter Anstieg wird 40 Kilometer vor dem Ziel in Briançon von den Fahrern passiert werden, sodass es vermutlich keine allzu großen Zeitabstände geben wird. Nach drei weiteren Flachetappen folgt am 21. Juli das erste Einzelzeitfahren in Albi.
Am Tag darauf geht es in die Pyrenäen, wo gleich eine Bergankunft auf dem Plateau de Beille (15,9 km, 7,9 %) ansteht. Allerdings müssen vorher erst noch der Côte de Saint-Sarraille (9 km, 5,2 %) und der Port de Pailhères (16,8 km, 7,2 %) überfahren werden. Auf der nächsten Etappe warten weitere schwere Anstiege, wie der Col de Port (11,4 km; 5,3%), der Col de Portet d'Aspet (5,7 km, 6,9 %), der Col de Menté (7 km, 8,1 %) und der Port de Balès (19,2 km, 6,2 %). Zwölf Kilometer vor dem Ziel in Loudenvielle wird noch der Gipfel des Col de Peyresourde mit einem Anstieg von 9,7 km bei einer Steigung von 7,8 % von den Fahrern passiert werden. Auf der 16. Etappe wird es das letzte Kräftemessen in den Bergen geben. Nach dem Passieren der Passhöhe des Col de Larrau (14,2 km, 8 %) befindet sich das Peloton auf spanischem Gebiet. Dort müssen die Fahrer den Anstieg zum Col de la Pierre Saint-Martin (14 km, 5,2 %) bewältigen. Mit dem Überfahren dieser Bergwertung kehrt das Fahrerfeld zurück nach Frankreich, wo mit dem Col de Marie-Blanque (9,3 km, 7,7 %) noch ein Anstieg wartet, bevor es zum Finale hinauf zum Col d'Aubisque (14 km, 6,9 %) geht.
Die nächsten zwei Etappen gestalten sich wieder einfacher, sodass es entweder zu Sprintankünften kommen könnte, oder dass Fahrer, die im Gesamtklassement weit zurückliegen, in einer Fluchtgruppe versuchen, noch einen Tagessieg zu erringen. Die endgültige Entscheidung um den Sieger der Tour de France wird am vorletzten Tag zwischen Cognac und Angoulême fallen, wenn die Fahrer zum zweiten Einzelzeitfahren antreten. Am Tag darauf folgt die Fahrt von Marcoussis auf die Champs Élysées, wo sich die Fahrer feieren lassen und die Sprinter um den prestigeträchtigen Etappensieg auf dem Prachtboulevard von Paris kämpfen werden.
Ausgangslage
Ebenso wie 2006 startet die Tour ohne einen ehemaligen Toursieger, allerdings hatte sich im Vorjahr diese Besonderheit erst kurz vor dem Start gezeigt, nachdem Jan Ullrich nicht zum Start zugelassen wurde. Jetzt steht dieser Umstand seit langem fest, Vorjahressieger Floyd Landis wäre nach dem spektakulären Dopingfall des Vorjahres selbst dann nicht zum Start zugelassen, wenn er momentan aktiver Radrennfahrer wäre, durch seine Hüftoperation ist dies nicht so. Landis hatte allerdings vorbeugend bereits im Februar 2007 von sich aus einen möglichen Tourstart ausgeschlossen[1]. Die Leitung der Tour de France hat – im Gegensatz zu anderen Rennen – die Möglichkeit, Fahrer oder Mannschaften zum Start zuzulassen oder nicht, da es sich um ein Einladungsrennen handelt.
Der Blick auf das Teilnehmer- und Favoritenfeld ist nach den Dopingfällen und den damit verbundenen verschärften Kontrollen unklarer als üblich. So ist denkbar, dass auch in diesem Jahr noch kurz vor dem Startschuss Fahrer oder ganze Mannschaften ausgeschlossen werden. Als hochgehandelte Favoriten auf den Gesamtsieg sind in erster Linie die beiden Leader vom kasachischen Team Astana zu nennen, die auch schon beim Team Telekom unter Vertrag standen, Alexander Winokurow und der Deutsche Andreas Klöden. Beide standen bei der Tour bereits auf dem Podium der ersten Drei. Als Mitfavorit ist weiterhin der Spanier Alejandro Valverde zu nennen, sein Start erscheint allerdings aufgrund von Dopinggerüchten nicht sicher. Der Sieger des diesjährigen Giro d'Italia, Danilo Di Luca, steht auch auf der „Roten Liste“ der Tourdirektion, hat aber ohnehin schon einen Start bei der Tour ausgeschlossen, da er sich auf die Weltmeisterschaften Ende September in Stuttgart vorbereiten möchte. Als weiterer Fahrer im Kreise der Favoriten ist Carlos Sastre zu nennen, er war Vierter im letzten Jahr. Allerdings ist der Start seines Teams, der dänischen Mannschaft CSC fraglich, da der Teamchef Bjarne Riis nach seinem Dopinggeständnis im Mai 2007 bei der Tour unerwünscht ist.
Etappen
Etappen | Tag | Start – Ziel | km | Etappensieger | Gelbes Trikot |
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Prolog | Sa, 7. Juli | London (GB) | 7,9 | ||
1. Etappe | So, 8. Juli | London (GB) – Canterbury (GB) | 203 | ||
2. Etappe | Mo, 9. Juli | Dünkirchen – Gent (B) | 168,5 | ||
3. Etappe | Di, 10. Juli | Waregem (B) – Compiègne | 236,5 | ||
4. Etappe | Mi, 11. Juli | Villers-Cotterêts – Joigny | 193 | ||
5. Etappe | Do, 12. Juli | Chablis – Autun | 182,5 | ||
6. Etappe | Fr, 13. Juli | Semur-en-Auxois – Bourg-en-Bresse | 199,5 | ||
7. Etappe | Sa, 14. Juli | Bourg-en-Bresse – Le Grand-Bornand | 197,5 | ||
8. Etappe | So, 15. Juli | Le Grand-Bornand – Tignes | 165 | ||
Ruhetag | |||||
9. Etappe | Di, 17. Juli | Val-d’Isère – Briançon | 159,5 | ||
10. Etappe | Mi, 18. Juli | Tallard – Marseille | 229,5 | ||
11. Etappe | Do, 19. Juli | Marseille – Montpellier | 182,5 | ||
12. Etappe | Fr, 20. Juli | Montpellier – Castres | 178,5 | ||
13. Etappe | Sa, 21. Juli | Albi | 54 (EZF) | ||
14. Etappe | So, 22. Juli | Mazamet – Plateau de Beille | 197 | ||
15. Etappe | Mo, 23. Juli | Foix – Loudenvielle-Le Louron | 196 | ||
Ruhetag | |||||
16. Etappe | Mi, 25. Juli | Orthez – Gourette (Col d'Aubisque) | 218,5 | ||
17. Etappe | Do, 26. Juli | Pau – Castelsarrasin | 188,5 | ||
18. Etappe | Fr, 27. Juli | Cahors – Angoulême | 211 | ||
19. Etappe | Sa, 28. Juli | Cognac – Angoulême | 55,5 (EZF) | ||
20. Etappe | So, 29. Juli | Marcoussis – Paris, Champs-Élysées |
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Teams
Der Veranstalter hat 19 der 20 Teams der UCI ProTour eingeladen und zusätzlich zwei Wildcards vergeben. Das ProTour-Team Unibet.com wurde aufgrund des Sponsorings durch einen privaten Wettanbieter nicht eingeladen, da ein solches Sponsoring in Frankreich nicht zulässig ist.
Die ProTour-Teams der Tour de France 2007:
- ag2r Prévoyance
- Gerolsteiner
- T-Mobile
- Team CSC
- Discovery Channel
- La Française des Jeux
- Cofidis
- Crédit Agricole
- Quick Step-Innergetic
- Predictor-Lotto
- Saunier Duval-Prodir
- Caisse d'Epargne
- Euskaltel-Euskadi
- Bouygues Télécom
- Liquigas
- Team Milram
- Rabobank
- Lampre-Fondital
- Team Astana
sowie die 2 Wildcards:
- siehe auch: Fahrerfeld
Quellen
Weblinks
- Offizielle Website
- tour.ard.de
- Prolog, Berge und Etappen der Tour 2007
- Profil der Bergetappen (gezeichnet und Details)
- http://www.radsportnews.com