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Maiglöckchen

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Maiglöckchen
Datei:Muguet by ltshears.jpg
Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Vorlage:Subclassis: Lilienähnliche (Liliidae)
Vorlage:Ordo: Spargelartige (Asparagales)
Vorlage:Familia: Maiglöckchengewächse (Convallariaceae)
Vorlage:Genus: Convallaria
Vorlage:Species: Maiglöckchen
Wissenschaftlicher Name
Convallaria majalis
L.

Das Maiglöckchen (Convallaria majalis) ist eine weitverbreitete Art aus der Gattung Convallaria in der Vorlage:Familia der Maiglöckchengewächse (Convallariaceae). Der botanische Name setzt sich aus lateinisch: Convallaria = in den Tälern vorkommend und lateinisch: majalis auf den Monat Mai bezogen, zusammen.

Pflanzenbeschreibung

Beim Maiglöckchen handelt es sich um eine mehrjährige krautige Pflanze mit einem kriechenden Rhizom als Überdauerungsorgan. Es erreicht Wuchshöhen von 10 bis 25 cm. Der ansonsten unbeblätterte und aufrecht wachsende Stängel wird von meist zwei langgestielten, breit-lanzettlichen Laubblätter scheidig eingehüllt. Die Länge der dunkelgrünen und auf ihrer Blattoberseite glänzenden Blätter entspricht in etwa der des kantigen Stängels. Zwischen Mai und Juni entwickeln sich die weissen, glockenförmigen und stark duftenden Blüten. Die nickenden Blüten stehen in einer mehr oder weniger einseitswendigen Blütentraube aus 5-10 Einzelblüten. Die breitglockige und verwachsenblättrige Blütenhülle mit 6 kurzen, zurückgebogenen Zipfeln wird 5-9 mm lang.

Die Bestäubung der Blüten erfolgt über Insekten, wobei den Bienen eine zentrale Rolle zukommt. Auch Selbstbestäubung führt des Öfteren zum Fruchtansatz. Die Früchte, rote Beeren, entwickeln sich im Sommer und werden von Tieren, die deren Samen wieder ausscheiden, verbreitet. Über sein Rhizom ist dem Maiglöckchen auch Selbstausbreitung möglich.

Fruchtstand des Maiglöckchen

Verbreitung

Das eigentliche Maiglöckchen ist in Europa in Wäldern und Bergmatten beheimatet, an seinen Standorten wächst es dicht. Insbesondere in Eichen-Buchenwäldern mit mittlerem Artenreichtum trifft man die Pflanze häufig in größeren Beständen an. Zuchtformen davon, z. B. die blass-rosa blühende „Rosea“, sind jedoch weltweit verbreitet.

Andere Convallaria-Arten werden häufig ebenfalls als Maiglöckchen bezeichnet, obgleich sie eigene Arten sind.

Das Maiglöckchen bevorzugt sommerwarme Klimalagen und halbschattige Standorte. Es gedeiht sowohl auf kalkreichen als auch auf sauren Böden. Man findet es häufig in lichten Laub- und Nadelwäldern bis in Höhen von 1900 m.

In schattigen Waldlagen bildet es häufig nur Blätter, jedoch keine Blüten aus.

Verwendung

Das Maiglöckchen ist wegen der in der Pflanze enthaltenen Glykoside zugleich Gift- und Heilpflanze (die Glykoside des Maiglöckchens wirken ähnlich wie die Digitalisglykoside des Roten Fingerhuts). Die Inhaltsstoffe der Pflanze werden nicht nur in der traditionellen Heilkunde, sondern teilweise auch in der Schulmedizin eingesetzt.

Das Blütenöl des Maiglöckchens wird häufig Parfüms zugesetzt.

Die Stadt Drossen (heute Ośno Lubuskie, PL) war bis 1945 wegen der dortigen Maiglöckchenzucht als die Maiblumenstadt bekannt.

Ein heutiges Anbaugebiet ist die Samtgemeinde Elbmarsch in der Nähe von Hamburg.

Das Maiglöckchen wird auch als Schnittblume und für Topfpflanzen angebaut. Bei der vegetativen Vermehrung durch Teilung der Rhizome ist zu beachten, dass im ersten Jahr, wenn das „Auge“ austreibt, nur Blätter gebildet werden; erst im zweiten Jahr entwickeln sich dann die Blüten. Ein geübter Blick erkennt vegetative und blühfähige Rhizomteile, sie müssen entsprechend sortiert werden, damit nur blühfähige Rhizomteile in die „Treiberei“ kommen. Maiglöckchen findet man auch in vielen Parks und Gärten.

Wiktionary: Maiglöckchen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Maiglöckchen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien