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Entwicklungspolitischer Freiwilligendienst

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Der Entwicklungspolitische Freiwilligendienste (epoldi) wurde zum 5. Januar über eine erste Pressemitteilung der Öffentlichkeit als eine neue Förderlinie des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vorgestellt.

Ab Januar 2008 können Jugendliche im Alter von 18 - 28 Jahren für einen Freiwilligendienst in Entwicklungsländern, den sie über einen anerkannten Träger ableisten, eine Förderung von rund 580 € erhalten. Mit den zur Verfügung stehenden Jahresetat von 70 Millionen Euro möchte das BMZ mittelfristig pro Jahr 10.000 jungen Menschen einen internationalen Freiwilligendienst ermöglichen. Im Frühjahr 2007 waren die etablierten Träger der internationalen Freiwilligendienste und alle weiteren interessierten Organisationen aufgerufen sich an der Entwicklung eines Konzeptes zu diesem neuen Dienst zu beteiligen. Die Veröffentlichung des entgültigen Konzepts soll noch im Sommer stattfinden, so das die ersten Stellen im Spätsommer/Herbst 2007 von den Trägern angeboten werden können.


Grundlegende Ideen

Nach dem ersten Konzept ist der entwicklungspolitische Freiwilligendienst insbesondere ein Lerndienst. Den Teilnehmern sollen Erfahrungen in einer neue Perspektive ermöglicht werden die sie mit der Rückkehr in die hiesige Gesellschaft einbringen können. Die entwicklungspolitischen Ergebnisse stehen dabei deutlich hinten an. Es wird also nicht direkt in Entwicklungspolitik investiert, sondern in die Einstellung der jungen Menschen in Deutschland.

Mit diesem neuen Programm möchte das BMZ zum einen die Finanzierung der zurzeit ungeregelten Dienste verbessern, zugleich auch jungen Frauen einen internationalen Freiwilligendienst ermöglichen, da diesen eine Förderung über den Zivildienst bis jetzt vorenthalten geblieben ist.

Diskussion

Nach der partizipativen Konzeptentwicklung sind noch einige Punkte offen, die rund um den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst diskutiert werden:

  • Das BMFSFJ möchte eventuell Sozialabgaben für die Zeit des Dienstes erheben
  • Die Anerkennung als Zivildienstersatz ist noch nicht abgeklärt
  • Es ist noch nicht klar wieweit Kindergeld beantragt werden kann
  • Die Träger sind sich fast durchgehend einige, dass eine Begrenzung auf Monatlich 100€ Zuschuss über den Spenderkreis nicht ausreichend ist
  • Kritisiert wird auch, dass kein sogenanntes Incoming möglich ist. Es besteht also nicht die Möglichkeit, dass Jugendliche aus den Entwicklungsländern für einen Freiwilligendienst in Deutschland eine Unterstützung bekommen. Der Austausch verläuft also nur in eine RIchtung

Kritisch zu überlegen ist auch, wieweit die genannte Zahl von 10.000 Freiwilligen pro Jahr erreicht werden kann. Auch wenn dies möglich sein sollte, so stelle sich doch die Frage ob dies nicht auf Kosten der Projektpartner in den Entwicklungsländern gehen wird.

Zudem ist fraglich, wieweit es möglich sein wird, das Jugendliche aus allen Bildungsschichten an diesem Freiwilligendienst teilnehmen können. Zurzeit gehen fast ausschließlich frische Abiturienten über einen Anderen Dienst im Ausland oder ein FSJ in die verschiedenen Projekte.


Siehe auch: