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Silberschatz von Kaiseraugst

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Bei dem Silberschatz von Kaiseraugst handelt es sich um 270 Objekte, die 1961-962 in einer Grube innerhalb des spätromischen Kastells von Kaiseraugst (Augusta Raurica) gefunden wurden. Es handelt sich um 186 Münzen und 84 Geschirrteile mit einem Gewicht von 57,5 kg.

Der Schatz wurde anscheinend unter Kaiser Magnentius (350-353 n. Chr.) vergraben. Es fanden sich diverse Münzen, aber vor allem ein Satz von Sibergefässen und Schalen. Nach der Zusammenstellung handelte es sich nicht um Tafelgeschirr, sondern um die Ausstattung eines hohen Offiziers oder Beamten.

Das Hauptstück des Schatzes ist die so gennannte Achilleus-Schale, eine achteckige Platte mit figürlichen Reliefschmuck. Die Bilder zeigen in elf Szenen Bilder aus der Jugend des Achilleus. Das Werk ist mit einer kurzen griechischen Inschrift signiert und stammt danach von Paisylypos aus Thessaloniki. Es handelt sich um eines der wenigen antiken Silberobjekte, dessen Hersteller und Herkunftsort bekannt sind.

Die 'Meerstadtschale' hat einen Durchmesser von 59 cm. In der Mitte findet sich ein rundes, vergoldetes Medaillion mit der Darstellung von einem Gebäudekomplex am Meer, in dem sich wiederum Fischer in Booten befinden.

Die 'Euticus-Schale' hat einen Durchmesser von 42.5 cm und ist mit einem geriefelten Wellendekor geschmückt. Im Zentrum der Schale findet sich ein achtzackiger Stern. Die Schale ist von Euticuius aus Naissos signiert.

Weitere Objekte des Schatzes sind unter anderem eine rechteckige Schale mit dem Motiv eines Fisches (26 cm lang), eine einfache runde Platte (46,9 cm), weitere Schale, Becher und Löffel.

Literatur

  • H. U. Instinsky: Der spätrömische Silberschatz von Kaiseraugst, 1971