Strausberg
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Strausberg ist eine amtsfreie Stadt im Landkreis Märkisch-Oderland östlich von Berlin.
Geografie
Strausberg liegt auf der Hochfläche des Barnims, inmitten einer seen- und waldreichen Landschaft, die durch die Weichsel-Eiszeit geprägt wurde. Besonders landschaftsprägend sind dabei zwei westlich der Stadt befindliche eiszeitliche Rinnen, die heute von Süd nach Nord verlaufende Seenketten bilden. Der Straussee ist der größte der umliegenden Seen und liegt westlich von Strausberg. Straus-, Bötz-, Ihland-, und Fängersee laden zum Baden, Rudern, Angeln und Surfen ein.
Stadtgliederung
Die Stadt Strausberg besteht aus den Gemarkungen Strausberg, Hohenstein, Ruhlsdorf und Gladowshöhe. Hohenstein, Ruhlsdorf und Gladowshöhe sind seit 1995 Ortsteile von Strausberg. Das Stadtgebiet von Strausberg unterteilt sich in neun Gebiete. Diese Gebiete heißen Gartenstadt, Schillerhöhe, Fasanenpark, Strausberg Nord, Strausberg Stadt, Hegermühle, Vorstadt, Postbruch und Neue Mühle. Teilflächen des Ortsteils Hohenstein sind Bestandteil des Naturparks Märkische Schweiz. Neben dem östlich des Straussees gelegenen historischen Stadtzentrum gehören zur eigentlichen Stadt Strausberg noch die folgenden Teile:
- die mit dem Bau der Bahnlinie Berlin - Küstrin um den Bahnhof herum entstandene Vorstadt
- die nördlich des Straussees gelegenen Siedlungen Gartenstadt und Friedrich-Schiller-Höhe
- der an der südlichen Stadtgrenze zum Ortsteil Hennickendorf der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin befindliche Ortsteil Torfhaus.
Damit erreicht die Stadt eine Süd-Nord-Ausdehnung von fast 15 Kilometer, während die Ost-West-Ausdehnung nur etwa drei Kilometer beträgt. Die Stadt wird vom "Ostbahnhof" her durch die Strausberger Eisenbahn GmbH und eine parallel laufende S-Bahnlinie erschlossen. Außerdem verläuft quer über den Straussee die einzige elektrische Seilzugfähre Deutschlands, die insbesondere von Ausflüglern gerne benutzt wird.
Nachbargemeinden
Die Stadt Strausberg grenzt
- im Norden und Westen an die Stadt Altlandsberg,
- im Südwesten an die Gemeinde Petershagen/Eggersdorf,
- im Süden an die Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin, und
- im Nordosten an die Gemeinde Oberbarnim,
- im Osten an die Stadt Buckow (Märkische Schweiz) und die Gemeinde Garzau-Garzin, und
- im Südosten an die Gemeinde Rehfelde.
Wappen
Das Strausberger Wappen zeigt auf einem halbrunden, blauen Schild im Verhältnis von Breite zu Länge von 1:1,3 einen auf drei grünen flachen Hügeln stehenden, linkshin gewendeten, widersehenden natürlichen Vogel Strauß in den Farben Schwarz und Silber mit goldenen Beinen und Schnabel. Über dem Strauß schwebt ein kleiner Schild mit rotem, goldbewehrtem Brandenburgischen Adler.
Es wird vermutet, dass die Form des Straussees zur Namensgebung der Stadt und zur Wahl des Straußen als Wappentier beigetragen hat. Der am alten Stadtkern angrenzende See hat die längliche, schmale Form einer Bohne. Das slawische "strutch" (dt. Schote) hat eine phonetische Ähnlichkeit zum deutschen Wort Strauß. Es handelt sich bei der Wahl des Wappentieres um eine Volksetymologie.
Das Stadtwappen und die Stadtflagge von Strausberg sind in der Hauptsatzung der Stadt Strausberg beschrieben. Diese Satzung ist am 20. Februar 1997 von der Stadtverordnetenversammlung angenommen worden.
Das Straußenwappen wird auch im Verbandsabzeichen des in Strausberg ansässigen IV. Bataillons des Luftwaffenausbildungsregiments 1 geführt.
Geschichte
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zulässig.Chronik
1200-700 vor unserer Zeit konnte bronzezeitliche Besiedlung im Stadtgebiet von Strausberg gefunden werden. 600 - 1200 unserer Zeit waren slawische Siedlungen in der Umgebung von Strausberg zu finden. Um 1225 wurde einer Burg am Straussee gebaut und eine Marktsiedlung am Lindenplatz entstand in dieser Zeit.
Um 1240 wurde die Stadt Strausberg gegründet. 1247 wurde Strausberg unter dem Namen Struceberch in einer Urkunde erwähnt. 1254 wurde die Stadt befestigt und dabei die Stadtmauer gebaut, von der heute noch Reste erhalten sind. Die Stadtmauer war ursprünglich 1600 Meter lang und aus Feldsteinen gebaut. Sie besaß 24 Wikhäuser. Das älteste Gebäude der Stadt stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Teile der Marienkirche in Strausberg sind mehr als 750 Jahre alt. Die evangelische Pfarrkirche St. Marien ist nicht nur das älteste sondern auch das höchste Bauwerk der Stadt. Die Kirche ist eine dreischiffige, aus Feldsteinen erbaute frühgotische Pfeilerbasilika. Sie entstand um 1250 und zählt zu den größten erhaltenen Kirchen des 13. Jahrhunderts in der Mark Brandenburg. Außerdem wurde in dieser Zeit der Buchhorst in die Stadt einbezogen, eine Straße mit diesem Namen zeigt wie weit die Stadt damals reichte. Zusätzlich wurde ein Dominikanerkloster gegründet. Das Dominikanerkloster wurde 1252 von Markgraf Otto III. gestiftet und hatte fast 300 Jahre Bestand. 1267 wurde der Stifter des Klosters Markgraf Otto III. feierlich in der Klosterkirche begraben.
1339 wurde das erste Rathaus der Stadt Strausberg erbaut. Mit den Eroberungen und Besetzungen der Stadt Strausberg um 1348 kam die Pest, der "Schwarze Tod" nach Strausberg. Der falsche Waldemar und die Pommern besetzen die Stadt und Ludwig der Ältere versuchte in den nächsten Jahren vergeblich, Strausberg wiederzugewinnen. Mit der Besetzung verlor Strausberg seine Rechtsbestätigung. Erst 1354 erhielt Strausberg von Ludwig dem Römer alle seine Rechte und Güter wieder. In den Jahren 1393 - 1399 schloss Strausberg mit anderen Städten ein Schutz- und Trutzbündnis um sich vor den Raubrittern zu schützen. Im Jahr 1432 wurde Strausberg von den Hussiten gestürmt und teilweise zerstört.
- 1541 Einführung der Reformation, Aufhebung des Dominikanerklosters
- 1549 -1598 wütet die Pest in Strausberg
- 1626/27 Wallenstein hält sich mehrmals in Strausberg auf
- 1631 die Schweden machen Strausberg zum Musterungsplatz und viele Bürger folgen der Werbetrommel
- 1633 am 12. November wird die Stadt von Kaiserlichen überfallen und geplündert
- 1638 leben nur noch 32 Bürgerfamilien in Strausberg
- 1643 der große Kurfürst fordert die anderen Städte auf, dass sie Strausberg vor dem Untergang schützen mögen
- 1714 die bis heute andauernde Militärgeschichte beginnt mit der Stationierung einer Kompanie, später bis zu 3 Kompanien, des 23. Infanterieregimentes
- 1772 Umgestaltung des Klosters zu einer Stadtschule
- 1787 Aufbau der Landarmenanstalt auf den Grundmauern des Klosters
- 1792 Eröffnung der Landarmenanstalt
- 1805 Abbruch und Beginn des Neubaus des Rathauses
- 1806 ein Strausberger Bataillon rückt zum Krieg gegen Napoleon aus
- 1808 Einführung der Stadtordnung die Bürger dürfen zum ersten mal Stadtverordnete wählen
- 1820 Fertigstellung des neuen Rathauses

Im Jahre 1885 wurde das Amtsgerichtsgebäude erbaut und 1890 das Postamt. 1893 wurde die Strausberger Eisenbahn als (Kleinbahn) eröffnet. Seit 1894 gibt es auf dem Straussee eine elektrisch betriebene Fähre. Diese gilt als europaweit einzigartig, da sie ihren Fahrstrom aus einer freigespannten Oberleitung bezieht. Die Fähre wird auch heute noch das ganze Jahr über betrieben und kann bis zu 100 Personen befördern.
Die Erbauung des Schulhauses für die höhere Knabenschule fand 1901 statt. Im Jahr 1902 wurde die Volksbibliothek errichtet. 1904 wurde das Volksschulhauses in der Hegermühlenstraße erbaut, welches heute die Hegermühlen Grundschule beherrbergt. Das Heimatmuseum der Stadt Strausberg wurde 1908 gegründet.
- 1921 elektrischer Betrieb der heutigen Strausberger Eisenbahn GmbH
- 1922 Generalstreik am 27. Juni gegen den Mord des Außenministers Walther Rathenau
- 1935 Errichtung einer Munitionsanstalt in der Hegermühlenstraße
- 1936 werden ein Militärflugplatz und eine Kaserne der Luftwaffe gebaut
- 1940 Zwangsarbeiter aus ganz Europa arbeiten im Märkischen Walzwerk
- 1941 Aussenkommando KZ Sachsenhausen in Munitionsfabrik
- 1945 am 21. April rückt das 32. Schützenkorps der "Roten Armee" in Strausberg ein
Im Jahr 1948 wurde die Berliner S-Bahn bis zum Bahnhof Strausberg verlängert. Im Jahr 1957 dann wurde die S-Bahnlinie bis Strausberg um die Strecke nach Strausberg Nord erweitert. 1952 wurde Strausberg zur Kreisstadt ernannt. Im Jahr 1954 wurde der Hauptstab der Kasernierten Volkspolizei in Strausberg stationiert. Zwei Jahre später wurde der Hauptstab dann zum Ministerium für Nationale Verteidigung umgebildet. Dies stand im Zusammenhang mit der Gründung der Nationalen Volksarmee (NVA). 1957 wurde in Strausberg das Kommando der Luftstreitkräfte der NVA in der Nähe des Bahnhofs Strausberg, angesiedelt. Im Jahr 1960 begann der verstärkte Wohnungsbau.
Im Jahr 1985 feierten die Strausberger den 750. Geburtstag ihrer Stadt. Am 12. November 1989 demonstrierten 15.000 Strausberger für mehr Demokratie. Im Jahr 1990 wurde das MfNV aufgelöst und es begann die Stationierungen von Einheiten der Bundeswehr. 1993 mit der Kreisreform ging der Altkreis Strausberg im neuen Landkreis Märkisch-Oderland mit der Kreisstadt Seelow auf. Damit verlor Strausberg den Status einer Kreisstadt. Im Jahr 1994 verlegte die Bundeswehr ihre Akademie für Information und Kommunikation (AIK) von Waldbröl (NRW) nach Strausberg. Es folgte der Bereich 5 des Zentrums für Innere Führung und 1995 das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr. Die Garnison der russischen Streitkräfte verabschiedete sich nach 49-jähriger Stationierung von den Bürgern der Stadt. Hohenstein, Ruhlsdorf und Gladowshöhe wurden 1995 Ortsteile von Strausberg. 1998 schließlich wurde der Komplex der Akademie für Information und Kommunikation (AIK) der Bundeswehr um das Gebäude für die Militärbibliothek erweitert. Nach dreijähriger Bauzeit wurde 1999 die grundlegende Sanierung der Großen Straße in der Altstadt abgeschlossen. Auch das Strausberger Heimatmuseum öffnete nach einem Umbau wieder seine Türen.
Im Jahr 2000 wurde der Strausberger Fanfarenzug im kanadischen Calgary Weltmeister im Marschwettbewerb. Zwei Jahre später konnte der Titel in Monza (Italien) verteidigt werden. Das historische Stadthaus aus dem Jahr 1820, welches auf dem Platz des ursprünglichen Rathauses der Stadt Strausberg steht, wurde nach Sanierung im Jahr 2001 wieder eröffnet. Hier finden Trauungen statt. Ebenfalls im Jahr 2001 schlossen die Bundeswehr und die Stadt Strausberg einen Patenschaftsvertrag.
Einwohnerentwicklung
PolitikStadtverordnetenversammlung und Abgeordnete des Wahlkreises (Stand Oktober 2003) Nach dem Ergebnis der Kommunalwahlen entfallen von den 32 Stadtverordnetenmandaten:
WirtschaftDie Bundeswehr ist mit 17 Dienststellen größter Arbeitgeber der Stadt mit etwa 3.000 Arbeitsplätzen, die aber in den nächsten Jahren auf 2.200 abgebaut werden. Derzeit sind vorhanden die Wehrbereichsverwaltung Ost, das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr, die Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation (AIK), das Zentrum für Transformation der Bundeswehr (ZTransfBw), eine Außenstelle des Zentrums Innere Führung (ZInFü) sowie die größte Militärbibliothek Deutschlands. Strausberg ist traditioneller Standort des Handwerks, in etwa 300 kleinen und mittelständischen Handwerksbetrieben sind etwa 1.650 Menschen beschäftigt. Die größten Branchen sind dabei das Bau- und Ausbaugewerbe sowie das Elektro- und Metallgewerbe, wo in 176 Betrieben etwa 1.280 Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Die Stadt ist außerdem ein ausgeprägter Standort des Handels und des Dienstleistungsgewerbes. In diesen Branchen sind in Strausberg etwa 1.430 Betriebe mit insgesamt 3.350 Beschäftigten vertreten:
In den vier kommunalen Unternehmen mit 100%-iger Beteiligung der Stadt sind weiterhin etwa 160 Beschäftigte angestellt. Des Weiteren befindet sich in der Stadt ein Flugplatz (ICAO-Code EDAY) und die Stemme-Flugzeugwerft, die renommierte weltweit einzigartige Motorsegler produziert. Straßenbenennung nach Michael GartenschlägerIm Jahr 2006 sollte in seiner Heimatstadt Strausberg auf Antrag des FDP-Abgeordneten Detlef Grabert die bisher nach dem Mauerschützen Peter Göring benannte Straße nach Michael Gartenschläger umbenannt werden. Dies wurde im Stadtparlament jedoch mit den Stimmen der PDS und der SPD verhindert. [1] PartnerschaftenStädtepartnerschaften: Strausberg pflegt Städtepartnerschaften mit Dębno (Neudamm) in Polen (seit 1978), mit der Stadt Frankenthal (Pfalz) (seit 16. Oktober 1990) und mit der tschechischen Stadt Terezín (Theresienstadt, seit 1998). Sonstige Partnerschaften:
Persönlichkeiten
EinzelnachweiseLiteratur
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