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Feliksa Kozłowska

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Schwester Feliksa Kozlowska

Feliksa Kozłowska, auch bekannt als Feliksa Koslowska, Felijca Kozlowska und Schwester Maria Franciszka, (* 27. Mai 1862 in Wieliczna, Polen; † 23. August 1921 in Ploch) war eine polnische Nonne und gründete den Orden der Mariaviten.

Leben

Visionen

Bereits in den frühen Jahren ihres Lebens als Ordensschwester sowie in den Jahren 1893 bis 1918 hatte sie erste Visionen, die immer wieder periodisch auftreten sollten. Angeblich wurde ihr während der ersten Vision aufgetragen, einen Kampf gegen die dekadenten Staaten der Welt zu führen, wobei sie von den römisch-katholischen Priestern in Polen unterstützt würde. Darüber hinaus sollte ihr offenbart worden sein, eine neue geistliche Reihenfolge zu begründen, deren primäre Ziele in der Anbetung der Sakramente unter der Mithilfe der Jungfrau Maria erfolgen sollten.

Orden der Mariaviten

Nach den Regeln der Hl. Clara gründete sie zunächst eine Kongregation nach den Bestimmungen der Franziskaner. Sie stellte dann ihr Leben und Wirken unter den Schutz der Heiligen Maria und behauptete von der Gottesmutter inspiriert und geleitet zu werden. Sie gab ihrer Kongregation den Namen „Mariaviten“ (Mariae vitam imitantes, d.h. das Leben Marias Nachahmende) und versuchte 1903 die neue Ordensgründung vom Heiligen Stuhl genehmigen bzw. dulden zu lassen. Unter Leitung des Priesters Johannes Maria Michael Kowalski reiste im April 1904 eine Delegation nach Rom, um Papst Pius X. um Genehmigung der Ordensgründung zu bitten und die Visionen der Schwester Maria Franziska, wie sie sich nun nannte, anzuerkennen.

Exkommunikation

Zunächst schien der Papst dieser neuen Glaubensgruppe gewisse Sympathien entgegenzubringen, ließ sich aber im Dezember 1904 von der Kongregation für die Glaubenslehre umstimmen; er bezeichnete nun die von Schwester Maria erwähnten Visionen als Halluzinationen. Schließlich verbot der Papst mit seiner Enzyklika „Tribus circiter“ jegliche Tätigkeit der Mariaviten. Als jedoch keine Reaktion erkennbar wurde, griff der Papst zum letzten Mittel, er exkommunizierte am 5. April 1906 Feliksa Kozlowska unter der Behauptung, sie sei eine Ketzerin. Somit wurde sie als erste Frau in der Geschichte der katholischen Kirche exkommuniziert.

Literatur

  • Carl Andresen/Georg Denzler, dtv-Wörterbuch der Kirchengeschichte, Abschnitt:Mariaviten, Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 1982, ISBN 3-423-03245-6