Donaupark

Der Donaupark ist eine rund 800.000 m² große Parkanlage im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt. Er liegt verkehrsgünstig zwischen der Wagramerstraße, der Bruckhaufen Siedlung, der Arbeiterstrandbadstraße und dem Hubertusdamm. Unmittelbar an den Donaupark schließen UNO-City, Austria Center Vienna, Donau City, Copa Cagrana sowie die Strandbäder entlang der Alten Donau. Mit dem Erholungsgebiet Neue Donau bildet der Donaupark heute eine Einheit.
Geschichte
Zwischen 1871 und 1945 bestand hier der Militärschießplatz Kagran für Schießübungen des Militärs. Während der NS-Zeit wurde er auch für zahlreiche Hinrichtungen benutzt. Er nahm einen großen Bereich des heutigen Donauparks ein. Im Norden, unweit des China-Restaurants, befindet sich eine Gedenktafel an die Ermordeten, welche am 5. November 1984 enthüllt wurde. Jedes Jahr findet um den 27.10. eine Gedenkveranstaltung statt.
Bis 1960 wurden weite Teile des Gebietes des heutigen Donauparks als Mülldeponie genutzt. Das Gelände bot sich nach Sanierung als Naherholungsgebiet an, da es in nur 4 km Luftlinie vom Stadtzentrum dem Stephansplatz und nahe der einer Hauptverkehrsachse an der Reichsbrücke liegt. Die Stadt Wien beschloss in Verbindung mit einer Internationalen Gartenschau die Errichtung der Parkanlage.
Am 16. April 1964 wurde der Donaupark gemeinsam mit dem Donauturm anlässlich der Wiener Internationalen Gartenschau (WIG 64) eröffnet. Ein Sessellift diente damals zu Beförderung der Ausstellungsbesucher. Außerdem wurde eine Seebühne geschaffen und es gab ein eigenes Kino. Heute sind nur mehr vereinzelt Reste der aufwändigen Parkmöblierung der 1960er-Jahre zwischen den Bäumen zu sehen.
1983 feierte Papst Johannes Paul II. auf der nahe dem Donauturm gelegenen ca. 20 ha großen Wiese anlässlich des Katholikentags gemeinsam mit mehr als 300.000 Gläubigen eine heilige Messe. Das großen Stahlkreuz auf der danach benannten Papstwiese erinnert noch heute an den Papstbesuch.
1993 wurde der von einem Altbestand an Silberpappeln gesäumte Irissee renaturiert.
Bei einem durch ein Unwetter ausgelösten Sturm am 21. Juni 2007 wurde ein erheblicher Teil des Baumbestandes zerstört. Teile des Parks mussten gesperrt werden.[1]
Infrastruktur
Der Donaupark ist sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Fahrrad und mit dem Auto zu erreichen. Mit der Linie U1 über die Stationen Alte Donau oder Kaisermühlen/VIC oder mit den Autobuslinien 20B, 90A, 91A und 92A. Der Donaupark ist gut an das Wiener Radwegnetz angeschlossen. Über die Reichsbrücke und die Brigittenauer Brücke lässt sich der Park auch mit dem Auto erreichen. Direkt beim Donauturm gibt es einen kleinen Parkplatz, größere Parkplätze gibt es entlang der Arbeiterstrandbadstraße, den größten davon an der Kreuzung mit der Donaustadtstraße.
Das Angebot der Freizeitgestaltung im Park ist vielfältig. Für Kinder gibt es viele Spielplätze und einen Streichelzoo. Eine Parkeisenbahn (381 Millimeter Spurweite) lädt Alt und Jung zu einer 2,6 Kilometer langen Rundfahrt durch den Park ein.
Sehenswürdigkeiten

- Donauturm
- Denkmal für Salvador Allende
- Gedenktafel an die 1938-1945 Opfer der NS-Militärjustiz
- Papstkreuz
- Simón-Bolívar-Denkmal
- Donauparkbahn
- Leherb Mosaik
- Rosarium
- China-Restaurant Sichuan mit original chinesischem Garten
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Papstwiese mit Papstkreuz
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Rosengarten, China-Restaurant
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See im Donaupark
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Donauparkbahn
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Schmetterlingswiese
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Allende-Denkmahl
Einzelnachweise
Literatur
- Robert Schediwy, Franz Baltzarek: Grün in der Großstadt - Geschichte und Zukunft europäischer Parkanlagen unter besonderer Berücksichtigung Wiens. Wien 1982, ISBN 3-85063-125-7
- Franz Loidl: Makabres Gedenken rund um die Kagraner Erschießungsstätte nach 40 Jahren (= Miscellanea-Reihe der Wiener Katholischen Akademie; Reihe 3, Nr. 188). Wien 1987.
- Franz Loidl: Gedenkstein-Enthüllung für Widerstandskämpfer, Soldaten und Feuerwehrleute, auf der Kagraner Schießstätte am 5. November 1984 (= Miscellanea-Reihe der Wiener Katholischen Akademie; Reihe 3, Nr. 38). Wien 1984.
- Herbert Exenberger und Heinz Riedel: Militärschießplatz Kagran (=Schriftenreihe des Dokumentaionsarchievs des österreichischen Widerstandes (DÖW) zur Geschichte der NS-Gewaltverbrechen, Bd. 6). Wien 2003, S. 7-97.
- Herbert Exenberger: Antifaschistischer Stadtführer. Wien 1985, S. 76-77.