Landkreis St. Wendel
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Basisdaten | |
Bundesland: | Saarland |
Verwaltungssitz: | St. Wendel |
Fläche: | 476,14 km² |
Einwohner: | 93.578 (30. September 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 197 Einwohner je km² |
Kreisschlüssel: | 10 0 46 |
Kfz-Kennzeichen: | WND |
Kreisgliederung: | 7 Gemeinden, 1 Stadt |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Mommstraße 21-31 66606 St. Wendel |
Website: | www.landkreis-st-wendel.de |
Politik | |
Landrat: | Franz-Josef Schumann (CDU) (bis 31. Dezember 2007) |
Kreistag: (Wahl am 13. Juni 2004) |
CDU 61,0% (+5,3) - 18 Sitze (+2) SPD 32,2% (-7,0) - 9 Sitze (-2) Andere 6,8% (+2,7) - 0 Sitze (=) |
Karte | |
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Der Landkreis St. Wendel ist ein Landkreis im Saarland. Er grenzt im Norden an den Landkreis Trier-Saarburg und an den Landkreis Birkenfeld, im Osten an den Landkreis Kusel, im Süden an den Landkreis Neunkirchen, im Südwesten an den Landkreis Saarlouis und im Westen an den Landkreis Merzig-Wadern.
Geographie
Der größte Teil des Landkreises gehört zum Nahebergland, der Norden hat noch Anteil an den Ausläufern des Hunsrück.
Geschichte
Das Gebiet des Landkreises Sankt Wendel gehörte vor 1800 zu verschiedenen Herrschaften (Trier, Nassau-Saarbrücken, Pfalz-Zweibrücken, Lothringen). Infolge des Wiener Kongresses 1815 errichtete 1819 der Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld das Fürstentum Lichtenberg, das er 1834 an Preußen verkaufte. Dieses bildete hieraus den Landkreis Sankt Wendel innerhalb des Regierungsbezirk Trier der Rheinprovinz. Als das Saargebiet auf Grund einer Entscheidung des Völkerbundes nach dem Ersten Weltkrieg Frankreich unterstellt wurde, wurden Teile des damaligen Landkreises St. Wendel dem Saargebiet angegliedert (Freisen, St. Wendel, Oberthal, Tholey, Marpingen, Ostertal ohne Schwarzerden), das Gebiet zwischen Glan und Nahe, das etwa zwei Drittel des Kreisgebietes ausmachte, verblieb als "Restkreis St. Wendel" mit Verwaltungssitz Baumholder bei Preußen. Nachdem der Kreis in Folge der Saarabstimmung vom 13. Januar 1935 wieder geeint wurde, folgte die endgültige Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg. Seit 1947 gehören die bis dahin bayerisch-pfälzischen Orte Osterbrücken, Hoof, Niederkirchen, Marth, Saal und Bubach (Landkreis Kusel) zum Landkreis St. Wendel. Gleichfalls wurden die vormals oldenburgischen Orte um Namborn, Nohfelden, Haupersweiler und Wolfersweiler sowie das ehemals trierische Nonnweiler dem Kreis St. Wendel angegliedert. Weitere Änderungen folgten etwa bei der Gebiets- und Kreisreform des Saarlandes 1974. Zuletzt wurde das Kreisgebiet 2003 durch einen Vertrag zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz geändert, als eine verwaltungstechnisch zu Haupersweiler (Gemeinde Freisen) gehörende Straße, die etwa einen Kilometer vom Dorf entfernt lag und geographisch zum unmittelbaren Ortsgebiet von Herchweiler (Verbandsgemeinde Kusel) gehörte, an dieses angegliedert wurde. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Sankt Wendel noch 8 Gemeinden, darunter die Kreisstadt Sankt Wendel, welche gleichzeitig die einzige Stadt des Kreises ist, kleinste Gemeinde ist Oberthal.
Religion
Die katholischen Gemeinden des Landkreises gehören zu den Diözesen Trier und Speyer.
Die evangelische Bevölkerung des Landkreises gehörte seit 1826 zur Evangelischen Kirche in Preußen (EKiP), seit 1922 zur Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union und dort jeweils zur Rheinprovinz mit dem Konsistorium in Koblenz. Mit Auflösung des Staates Preußen 1947 wurde diese Kirchenprovinz selbständig und ging in der Evangelischen Kirche im Rheinland auf, zu der die meisten evangelischen Gemeinden im Landkreis gehören. Die Kirchengemeinden Hoof und Niederkirchen gehören zum Dekanat Kusel in der Protestantischen Landeskirche der Pfalz.
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Studie, die vom Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung am 26. Januar 2005 in Berlin veröffentlicht wurde und sich auf die Kaufkraftattraktivität bezieht, landete der Landkreis St. Wendel auf Platz fünf unter allen 439 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten. Nur die Großstädte München, Hamburg und Berlin sowie der Landkreis Starnberg - bekannt als "Insel der Wohlhabenden" - sind vor dem Kreis St. Wendel platziert.
Grundlage der Studie sind die Angaben, welche die Statistischen Landesämter liefern. Dabei ist auffallend, dass der Landkreis St. Wendel gerade beim verfügbaren Einkommen, also der Kaufkraft, bundesweit Spitzenplätze erreicht. Hier liegt der Kreis auf Platz 15, beim Wachstum der Kaufkraft sogar bundesweit auf Platz eins. Zusammen mit anderen Indikatoren ergibt sich am Ende dieser Platz fünf.
Arbeitsmarkt
Der Landkreis St. Wendel hat seit dem 1. Januar 2005 im Rahmen des sog. Optionsmodells als einziger Landkreis im Saarland die Verantwortung für die Betreuung der Langzeitarbeitslosen übernommen. Organisatorisch ist diese Aufgabe in der Kommunalen Arbeitsförderung angesiedelt.
Der Kreis hat seit Jahren die mit Abstand niedrigste Arbeitslosenquote im Saarland, nicht zuletzt dank der langjährigen Aktivitäten der Wirtschaftsförderung (www.wifoe-gmbh.de).
Im Jahresdurchschnitt 2006 lag die Arbeitslosenquote bei 6,9 % (Landesschnitt: 9,9 %, Durchschnitt Westdeutschland: 9,1 %) - Quelle: Bundesagentur für Arbeit.
Tourismus
Die Entwicklung einer touristischen Infrastruktur wurde bereits in den 60er Jahren angegangen. Eine der grundlegenden Maßnahmen dabei war die Schaffung eines touristisch nutzbaren künstlichen Stausees (120 ha Wasserfläche), des Bostalsees, der unter dem damaligen Landrat Werner Zeyer (später: Ministerpräsident des Saarlandes) konzeptioniert und 1979 in Betrieb genommen wurde. Der See ist umgeben von einem 7 km langen Wander- und Fahrradweg, er kann zum Schwimmen, Segeln, Surfen und Tretbootfahren genutzt werden. Ein Strandbad und ein Campingplatz runden das Angebot ab.
Weitere touristische Angebote: Sommer-Rodelbahn im See nahen Braunshausen, der keltische Ringwall von Otzenhausen (La-Tène-Zeit), im Volksmund "Hunnenring" genannt, keltisch-römische Ausgrabungen im Varuswald bei Tholey, Nostalgie-Fahrten mit alten Eisenbahnzügen und Triebwägen auf der still gelegten Ostertal-Trasse, Golfen auf dem 27-Loch-Platz nahe der Kreisstadt St. Wendel und auf dem Golfplatz Heidehof bei Nohfelden-Eisen, ein dichtes Netz von bestens erschlossenen Wander- und Radwanderwegen, Straße der Skulpturen (St. Wendel) ("Bildhauersymposium"), Völkerkundliches Museum der Steyler Missionare in St. Wendel, historische Pilgerstätte am Grab des Heiligen Wendelin in der Basilika minor (St. Wendel).
Verkehr
Das Kreisgebiet wird von der Bundesautobahn A 1 Saarbrücken - Trier und von der A 62 Pirmasens - Nonnweiler, die im Autobahndreieck Nonnweiler zusammentreffen, berührt. Ferner wird der Landkreis durch Bundes- und Landesstraßen erschlossen. Die wichtigsten Bundesstraßen sind die B 41 Neunkirchen - Birkenfeld und die B 269 Sankt Wendel - Saarlouis.
Die Eisenbahn erschließt den Landkreis über die „Nahetalbahn“ (KBS 680), die Ostertalbahn (Ottweiler - Schwarzerden, nur noch touristisch, KBS 12683), die Hochwaldbahn (Türkismühle - Hermeskeil) und die Bahnstrecke Türkismühle - Freisen. Wichtigste Bahnhöfe im Kreisgebiet, an denen Regionalexpress-Züge halten, sind St. Wendel und Türkismühle.
Politik
Landrat
- 1835-1848 Theodor Erasmus Engelmann
- 1848 Eduard Otto Spangenberg (kommissarisch)
- 1848-1885 Karl Herrmann Rumschöttel
- 1885-1900 Alwin von Hagen
- 1900-1906 Dr. Johann Wilhelm Momm
- 1906-1917 Otto von Aschoff
- 1917-1919 Dr Herrmann Sommer
- 1919-1935 Dr. Franz Schmitt
- 1935-1942 Dr. Leonhard Lorscheider
- 1942-1945 Dr. Rech
- 1961-1973 Werner Zeyer <später: Ministerpräsident des Saarlandes> (Liste der Ministerpräsidenten der deutschen Länder)
- 1974-1992 Dr. Waldemar Marner CDU
- 1992- 2007: Franz Josef Schumann, CDU
- ab 01.01.2008: Udo Recktenwald, CDU
Wappen
Das Schild ist in silber und blau geteilt. Darin befindet sich ein rot bezungter und rot bewehrter Löwe mit gewechselten Farben, belegt mit einem goldenen Herzschild. In diesem befindet sich wiederum eine rote heraldische Lilie.
Städte und Gemeinden
(Einwohnerzahlen am 30. September 2006)
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Weblinks