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Tischa beAv

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Der 9. Aw (tisch'a beAv) ist ein jüdischer Festtag, ein Fast- und Trauertag mit besonderer Bedeutung. An ihm gedenkt man der Zerstörung des Jerusalemer Tempels. Die rabbinische Überlieferung (m Taan 4,6) verlegte die Zerstörung des 1. und des 2. Tempels sowie die Zerstörung Betars im Bar-Kochba-Krieg (132–135 n. Chr.) auf den "tish'a beAv". Im synagogalen Gottesdienst werden u. a. die Klagelieder und besondere Qinot gelesen. Zum Verständnis für die Hintergründe der Zerstörung des Zweiten Tempels dient unter anderem die talmudische Erzählung von Kamza und Bar-Kamza.

Eine chassidische Sage besagt, dass der Maschiach (hebräisch Messias) ebenfalls am 9. Av geboren werden wird. Dies solle ein Zeichen dafür sein, dass Gott den Juden und der gesamten Welt ihre Vergehen verziehen hat.

Tischa beAv ist der neunte Tag des Monats Av, siehe Jüdischer Kalender.

Die fünf Unglücke

Nach der Mischna (Taanit, 4:6), haben sich 5 Unglücke am neunten Av ereignet, die das Fasten rechtfertigen:

  1. Dem Volk Israel wurde in der Wüste angekündigt, dass es noch 40 Jahre zu wandern habe.
  2. Salomons Tempel (Der erste Tempel) und das Königreich Juda wurden 586 v. Chr. von den Babyloniern unter König Nebuchadnezzar zerstört, und die Judäer wurden gefangen nach Babylon verbannt (Babylonische Gefangenschaft).
  3. Der zweite Tempel wurde 70 n. Chr. durch die Römer zerstört, wodurch die Judäer zerstreut wurden in alle Welt, eine bisher nicht beendete Diaspora.
  4. Bar Kochbas Revolte gegen Rom schlug fehl, Simon bar Kochba wurde umgebracht.
  5. Folgt die Niederlage Jerusalems.

Der Talmud (Traktat Taanit) sagt , dass die Zerstörung am 9. Av begann und am 10. Av endete.

Termine

Termine für Tischa beAv nach dem gregorianischen Kalender:

Literatur

Zur liturgischen Entwicklung siehe: Ismar Elbogen. Der jüdische Gottesdienst in seiner geschichtlichen Entwicklung. Frankfurt/Main, 1931.