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Charlton Heston

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Charlton Heston als Präsident des American Film Institute im Januar 1981
(im Alter von 57 Jahren)
Charlton Heston (rechts) mit Sidney Poitier (links) und Harry Belafonte (Mitte) beim Civil-Rights-Marsch, 1963

Charlton Heston (gebürtig John Charlton Carter; * 4. Oktober 1923 in Evanston, Illinois, USA) ist ein US-amerikanischer Schauspieler.

Name

Heston wurde schon als Kind „Chuck“ genannt – als Kurzform seines zweiten Vornamens Charlton (in den meisten englischsprachigen Ländern wird bei männlichen Nachkommen der Mädchenname der Mutter als Mittelname eingesetzt). Heston nahm nach der Scheidung seiner Eltern den Nachnamen „Heston“ seines Stiefvaters an.

Schauspieler

Karriere

Seit 1941 wirkte er in über 100 Film- und Fernsehproduktionen mit, meist als Schauspieler, aber auch als Regisseur und Drehbuchautor. Der 1,89 Meter (6,2ft) große Hüne wurde sechsmal zum Vorsitzenden der Vereinigung amerikanischer Drehbuchautoren gewählt.

Auszeichnungen

Charlton Heston erhielt zwei Oscars: 1960 für seine Hauptrolle im Film Ben Hur (gedreht 1958 und 1959 in die Kinos gekommen) und 1977 für sein humanitäres Engagement den Jean Hersholt Humanitarian Award (einen Ehrenoscar). Außerdem erhielt Charlton Heston folgende Preise:

  • Fotogramas de Plata (1960)
  • Golden Apple Award (1956)
  • Zwei Golden Globes (1962/1967)
  • Goldene Himbeere (2002)
  • Screen Actors Guild Award (1972)
  • Walk of Fame
  • Western Heritage Award für den Film Wild Penny (1969)
  • Bambi (1964)

Politiker

In den 1960ern

Heston galt in den USA als politisch liberal. Er arbeitete mit Martin Luther King zusammen, half schwarzen Schauspielern in Hollywood, nahm an der Bestreikung von Lokalen teil, die keine Schwarzen als Gäste akzeptierten und führte die Teilnehmer bei Kings Protestmarsch 1963 an, der zur rechtlichen Verankerung von Bürgerrechten 1964 führte. Bis heute ergreift Heston für Gleichberechtigung und gegen Rassismus das Wort. Nach der Ermordung von Martin Luther King forderte er restriktive Waffengesetze. Später setzte er sich für das uneingeschränkte Recht auf Waffenbesitz ein, wie es im 2. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten festgelegt ist. 1997 wurde Heston Vizepräsident der Waffenbesitzervereinigung National Rifle Association und war von 1998 bis 2003 deren Präsident. Im April 2003 trat er nach seiner Erkrankung an Alzheimer von dem Amt zurück. In seiner Rücktrittserklärung bemerkte er: „You can have my gun when you can pry it loose from my cold, dead hand“ (Sie können meine Waffe bekommen, wenn Sie sie aus meiner kalten, toten Hand lösen können). Zu früheren Forderungen nach restriktiven Waffengesetzen stellte er nur lapidar fest: „I had been misguided!“ (Ich war fehlgeleitet!)

NRA-Aktivitäten

Wegen seines Engagements für die National Rifle Association (NRA) wurde Heston vielfach kritisiert. Der Filmemacher Michael Moore stellte Heston in seinem Film Bowling for Columbine als pietätlos in Zusammenhang mit den US-amerikanischen Schulmassakern dar. Moore behauptete, dass Heston trotz oder sogar gerade wegen des vorangegangenen Schulmassakers kurze Zeit später eine NRA-Versammlung in Denver abgehalten hatte [1]. Dies war die Jahreshauptversammlung der NRA, deren Programm um die Festlichkeiten gekürzt, laut NRA aber wegen der Kürze der Zeit und damit aus rechtlichen Gründen nicht auf einen späteren Termin verschoben werden konnte.

Der US-Rapper Ice-T war bereits Mitte der 1990er in einem Buch hart mit Heston ins Gericht gegangen, nachdem Heston auf einer Time-Warner-Aktionärsversammlung den Wortlaut des allerdings umstrittenen Liedtextes von Cop Killer vorgelesen hatte, woraufhin Ice-T seinen Vertrag mit dem Medienkonzern verlor.

Heston gilt als entschiedener Gegner der political correctness.

Filme

Seine deutsche Synchronstimme wurde in den meisten seiner Filme von Ernst Wilhelm Borchert und Helmo Kindermann gesprochen.

Literatur

Commons: Charlton Heston – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien