Zodiac (Uhrenmarke)
DIE ZODIAC-HISTORIE (1882 bis 2007)
Die Anfänge: Ariste Calame gründet Zodiac in Le Locle, Schweiz
1882: Ariste Calame gründete in Le Locle (Schweiz) die Werkstatt zur Herstellung der Spezialuhren, die später unter dem Namen Zodiac bekannt wurden. Er war der Sohn eines Uhrmachers und Gutsbesitzers, dessen Familiengeschichte bis ins Jahr 1537 zurück reichte. Calame war besessen von dem Gedanken, die präziseste Uhr aller Zeiten zu kreieren. Für ihn gab es nur einen Weg, dieses Ziel zu erreichen: Er musste alle Phasen genau kontrollieren, die eine Uhr bis zu ihrer Fertigstellung durchläuft – vom Entwurf bis hin zur Produktion. Das Ergebnis seiner sorgfältigen Arbeit war die erste Zodiac – eine Taschenuhr mit einzigartigem Charakter. Damit war der Grundstein für eine Reihe technischer Wunderwerke im Uhrenbereich gelegt. Wegen ihrer hohen Qualität und technischen Innovationen wurden die Uhren im Laufe der Jahre über die Grenzen der Schweiz hinweg bekannt und genossen internationales Ansehen. Calames Dynastie schaffte es, zu einem der am schnellsten wachsenden Unternehmen der Schweiz zu werden. Die Zeiten waren allgemein günstig. Die gesamte Schweizer Uhrenindustrie florierte. Aus Statistiken geht hervor, dass allein im Jahre 1896 20.000 männliche und 14.000 weibliche Angestellte in zehn Kantonen vier Millionen Uhren im Wert von 100 Millionen Franken hergestellt haben – eine gewaltige Menge für damalige Verhältnisse. Im selben Jahr fand in Paris die Weltausstellung statt und bescherte der Uhrenbranche einen zusätzlichen Aufschwung. Als Ariste Calame im Jahr darauf (1897) in den Ruhestand ging, exportierte die Schweiz bereits mehr als 7,3 Millionen Uhren im Wert von 120 Millionen Franken. Ab 1900 übernahm Calames Sohn Louis-Ariste im Alter von 25 Jahren die Leitung der Firma. 1908 meldet er den Namen Zodiac als Marke an. Zuvor hieß das Unternehmen offiziell „Ariste Calame“, war aber auch unter dem Namen „Zodiac“ bekannt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren rund 50 Angestellte für das Unternehmen tätig. Die klassische Armbanduhr existierte noch nicht. Zodiac stellte seine eigenen Caliber und Uhrwerke her, die zur Produktion von Taschenuhren verwendet wurden.
Die goldenen Jahre: Zodiac präsentiert technische Errungenschaften am laufenden Band
1924 kam die erste Taschenuhr mit Caliber 1617 Uhrwerk auf den Markt und sorgte mit ihrer superflachen Form für Aufsehen. Zur gleichen Zeit stieg René A. Calame, der Sohn von Louis-Ariste Calame, als technischer Angestellter in die Firma des Vaters ein. Er setzte neue Impulse, was die technische und geschäftliche Weiterentwicklung betraf. In den darauf folgenden Jahren präsentierte Zodiac eine technische Sensation nach der anderen: 1930 brachte das Unternehmen eine der ersten Schweizer Armbanduhren mit Automatikwerk auf den Markt. René A. Calame war überzeugt davon, dass sich ein Kunde als Zweit-Uhr nach der Taschenuhr meistens für eine Armbanduhr entscheidet. Damit lag er goldrichtig. Die Uhr war ein solcher Erfolg, dass noch im selben Jahr die erste automatische Sportuhr der Welt entwickelt wurde. Außerdem trug Zodiac dazu bei, dass die Uhren robuster und wasserunempfindlicher wurden. 1930 meldete die Firma ein einzigartiges stoßfestes System mit einer z-förmigen Spiralfeder über der Unruh zum Patent an. Die Erfolgsgeschichte ging ungebrochen weiter. 1937 schaffte Zodiac eine neue Innovation: ein 8-Tage-Uhrwerk für eine Armbanduhr mit einem Durchmesser von 23,7 Millimetern. René A. Calame war mittlerweile Co-Direktor geworden und setzte verstärkt auf Werbung, was den Umsatz zusätzlich anheizte. 1945 berief er seinen Bruder Maurice zum kaufmännischen Direktor. 1949 stellte Zodiac die AUTOGRAPHIC auf der Basler Uhrenmesse vor. Dabei handelte es sich um eine Automatik-Uhr mit sichtbarer Gangreserveanzeige. Daran konnte man erkennen, wie viel Schwung der Rotor noch hat, um das Uhrwerk anzutreiben. Dem Käufer wurde garantiert, dass die Uhr maximal eine Minute pro Monat vor- bzw. nachgehen würde. Zu dieser Zeit gab es nur eine weitere Uhr auf dem Markt, die über eine Gangreserveanzeige und solche Exaktheit verfügte. Auf den Werbeanzeigen bewarb sie Zodiac selbstbewusst als „The world’s most modern watch“. Kurze Zeit später wurde die AUTOGRAPHIC zur offiziellen Uhr der Schweizer Bahn. 1951 wurde das neue Firmengebäude Bellevue 25 in Le Locle öffentlich eingeweiht. Seine Architektur war für damalige Verhältnisse äußerst gewagt. Außerdem lag der Prestige-Bau eindrucksvoll auf einem Hügel über der Stadt Le Locle und sorgte in der Bevölkerung für Gesprächstoff. Zwei Jahre später (1953) brachte Zodiac die SEA WOLF auf den Markt. Das Modell war eine der ersten Taucheruhren, die für die breite Masse hergestellt und vermarktet wurden. 1955 starb Louis-Ariste im Alter von 80 Jahren. Ende der 1950er Jahre übertraf sich Zodiac wieder einmal selbst: Mit der SUPER SEA WOLF kam eine extrem robuste Taucheruhr auf den Markt. Durch das patentierte Kronen-/Aufzugwellen-System und die verbesserte Konstruktion der Gehäuserückseite konnte die Wasserdruckbeständigkeit auf 750 Meter erhöht werden. 1960 erhielt die SEA WOLF einen zusätzlichen 24-Stunden-Zeiger für die mittlere Greenwichzeit und wurde als die AEROSPACE vorgestellt. Ihre Nachfolgerin, die AEROSPACE JET, war mit echten 24-Stunden-Zeigern ausgestattet, die das Zifferblatt nur einmal in 24 Stunden umlaufen. Sie wurde 1962 eingeführt. 1968 präsentierte Zodiac die erste Schweizer Elektronik-Armbanduhr, die DYNOTRON. Ein Jahr später (1969) sorgte der Uhrenhersteller mit der legendären ASTROGRAPHIC für Aufsehen, die für ihr außergewöhnliches Design mehrere Auszeichnungen erhielt. Sie besaß keine klassischen Zeiger, sondern geheimnisvolle, mit dem Zifferblatt scheinbar nicht verbundene Zeiger und einen kleinen roten Mond, der das Ziffernblatt umkreiste und die Sekunden anzeigte. Das Geheimnis: Die magischen Zeiger waren auf durchsichtige Acetat-Scheiben gedruckt, die sich um den Mittelpunkt des Zifferblatts drehten. Zodiac konzentrierte sich immer mehr auf den US-amerikanischen Markt und wurde zwischen 1950 und 1970 zu einer der erfolgreichsten und beliebtesten Schweizer Uhrenmarke der Amerikaner. 1970 wird die Zodiac SEA WOLF sogar die offizielle Uhr der Elitegruppe US Navy Seals. Diese Vintage-Uhren sind heute noch begehrte Sammlerstücke. Zur selben Zeit brachte Zodiac die erste analoge Quarzarmbanduhr der Schweiz auf den Markt: die BETA 21 CALIBER. Im Laufe der 1970er Jahre ließ Zodiac das Prinzip der durchsichtigen Acetat-Scheiben neu aufleben und entwickelt das Modell OLYMPUS. Es sah so ähnlich aus wie die ASTROGRAPHIC, war aber vom Look her klassisch gehalten. 1977 stellte Zodiac die erste LCD-Armbanduhr der Welt mit einem offiziellen Chronometer-Zertifikat vor. Ein Jahr später, 1978, brachte Zodiac die dünnste Quarzarmbanduhr der Welt mit traditioneller Technologie und die flachste Automatik-Armbanduhr mit Kalenderfunktion auf den Markt.
Zeit des Umbruchs: Zodiac wird ein Teil von Fossil Inc.
In den 80er Jahren stand das Unternehmen Zodiac unter keinem guten Stern. Die Aufträge gingen zurück, die Zahlungsmoral der Kunden und Partner ließ zu wünschen übrig und schließlich konnte Zodiac seine Bank-Kredite nicht mehr zurückzahlen und musste Insolvenz anmelden. 1990 kaufte Willy Gad Monnier, ein Schweizer Branchenkenner, die Firma Zodiac und hauchte ihr neues Leben ein. Sieben Jahre später, 1997, ging auch er Bankrott. Im Anschluss erwarb die amerikanische Firma „Genender International Wheeling“ die Marke Zodiac, die sie 2001 schließlich an das amerikanische Lifestyle-Unternehmen Fossil Inc. verkaufte. Seitdem ist der Uhren-Hersteller als Eigentümer für das Design, die Produktion, den Vertrieb und die Vermarktung der Zodiac-Uhren zuständig. Dabei hat er sich von Anfang an auf die Fahnen geschrieben, die Marke Zodiac nicht neu zu erfinden, sondern zu ihren erfolgreichen Wurzeln zurück zu führen. Die darauf folgenden Kollektionen bestehen stets aus klassischen, modischen und sportlichen Zeitmessern. 2004 stellt Zodiac auf der Basler Uhrenmesse seine neue, nostalgisch angehauchte Kollektion vor. Bei den neuen Produktfamilien wie SEA DRAGON und V-WOLF werden Elemente aus der ursprünglichen Zodiac Kollektion mit einem zusätzlichen, zeitgenössischen Touch kombiniert. Ein Jahr später, 2005, sorgt Zodiac mit farbenfrohen, in Italien hergestellten Kautschuk-Armbändern für eine wahre Farbexplosion. Die Generation der neuen Armbänder kommen vor allem wegen ihres dezenten Vanille-Duftes gut an. Im Herbst gestaltet Zodiac die OLYMPUS-Serie neu mit einem klassischen, lässigen Design. Mit einer weltweiten Distribution macht sich die Marke Zodiac weiterhin einen Namen in der Schweizer Uhrenindustrie. Mit ihrem fortlaufenden Fokus auf erstklassigem handwerklichen Können und Innovation werden die Zodiac-Kollektionen immer noch stärker und besser. Ab 2007 überrascht Zodidac zweimal pro Jahr mit einem außergewöhnlichen Modell, das auf die Bedürfnisse abenteuerlustiger Freizeitsportler zugeschnitten ist. Damit will der Uhrenhersteller die Tradition technischer Kompetenz weiterführen und seine Einzigartigkeit auf dem Markt unter Beweis stellen. Zum 125. Geburtstag der Marke kommt im Herbst 2007 eine Neuinterpretation der legendären ASTROGRAPHIC mit den magischen Zeigern auf den Markt – eine Sensation, worauf die Zodiac-Liebhaber in aller Welt lange gewartet haben.