Landkreis Rügen
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Basisdaten | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern |
Verwaltungssitz: | Bergen auf Rügen |
Fläche: | 973,92 km² |
Einwohner: | 70.459 (31. Dezember 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 72 Einwohner je km² |
Kreisschlüssel: | 13 0 61 |
Kfz-Kennzeichen: | RÜG |
Kreisgliederung: | 42 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: | Billrothstraße 5 18528 Bergen auf Rügen |
Landrätin: | Kerstin Kassner (Die Linke) |
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Der Landkreis Rügen ist der flächenkleinste sowie, gemessen an der Einwohnerzahl, nach dem Landkreis Müritz der zweitkleinste Landkreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Der Landkreis umfasst die gleichnamige Insel Rügen (95 % des Landkreises) – die größte Insel Deutschlands – in der Ostsee, sowie deren westlich vorgelagerte Inseln Hiddensee, Ummanz und einige kleinere Inseln. Auf dem Festland liegt der Landkreis Nordvorpommern sowie die kreisfreie Stadt Stralsund dem Landkreis Rügen am nächsten.
Geschichte

Der Landkreis Rügen entstand 1818 im Zuge der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress und gehörte zum Regierungsbezirk Stralsund in der preußischen Provinz Pommern. Dieser umfasste die meist ländlichen Gebiete der gleichnamigen Insel. Das Landratsamt war in Bergen auf Rügen.
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.
Zum 30. September 1929 fand im Kreis Rügen entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Zum 1. Januar 1939 führte der Kreis Rügen entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis.
Der Landkreis Rügen umfasste am 1. Januar 1945:
- die beiden Städte Bergen/Rügen und Garz/Rügen sowie
- 60 weitere Gemeinden, von denen drei (Binz, Putbus und Saßnitz) mehr als 2.000 Einwohner besaßen.
Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und wurde Bestandteil der sowjetischen Besatzungszone.
Von 1952 (Auflösung der Länder) bis 1990 gehörte der Kreis Rügen zum Bezirk Rostock.
Mit der kommunalen Neuordnung 1993 wurde der Landkreis Rügen in seiner früheren Form neu gebildet.
Kommunalverfassung bis 1945
Die Landkreis Rügen gliederte sich in Stadtgemeinden, in Landgemeinden und – bis zu deren vollständigen Auflösung – in selbstständige Gutsbezirke.
Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherigen Stadtgemeinden Bergen auf Rügen und Garz auf Rügen führten jetzt die Bezeichnung Stadt.
Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst.
Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Einwohnerentwicklung
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Der Landkreis Rügen hat in der Zeit von der politischen Wende 1990 bis zum März 2004 fast 15 % seiner Bevölkerung verloren. Diese und die ähnlichen Zahlen anderer Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern lassen Gremien in der Landesregierung immer wieder über eine Zusammenlegung / Neuordnung von Landkreisen sprechen. Die Bevölkerung des Landkreises Rügen hatte sich am 13. Juni 2004 in einem Bürgerentscheid zur Selbständigkeit Rügens mit über 92 % für den Erhalt des Landkreises in seiner jetzigen Form ausgesprochen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehrsanbindung
Die B 96 ist die Hauptader des Straßenverkehrs auf Rügen. Eine zweite Brücke zum Festland ist seit 2004 im Bau, die erste Brücke, der Rügendamm zwischen Stralsund auf dem Festland und Altefähr auf Rügen, wurde 1936 fertiggestellt. Die Bahnstrecke von Sassnitz bis Stralsund ist zweigleisig und elektrifiziert. Der weitere Abschnitt nach Binz ist lediglich eingleisig ausgeführt.
Politik
Kreistag

Der Kreistag des Landkreises Rügen besteht aus 47 Abgeordneten. Seit der Wahl vom 13. Juni 2004 setzt er sich wie folgt zusammen:
Partei | Sitze |
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CDU | 19 |
SPD | 5 |
Die Linke | 11 |
FDP | 6 |
Bündnis 90/Die Grünen | 1 |
BFR | 5 |
Der Landkreis (Wahlkreisnummer 61) besteht aus 75 Wahlbezirken mit 62.200 Wahlberechtigten. Zur Wahl gingen 29.878 die 4.068 ungültige und 83.206 gültige Stimmen abgaben. Dies entspricht einer Wahlbeteiligung von rund 48% (alle Daten aus 2004).
Näheres zum Wahlverfahren und zu rechtlichen Bestimmungen: Kreistag (Mecklenburg-Vorpommern)
Wappen
Blasonierung: „Geteilt von Gold über Blau; oben ein rot gekrönter und bewehrter Schwarzer Löwe mit Doppelschweif, der aus dem im unteren Felde befindlichen, aus fünf roten Steinen gebildeten Stufengiebel hervorwächst. Auf dem Schild ruht eine Volkskrone; sie besteht aus einem mit roten Steinen geschmückten goldenen Reifen, der mit fünf ornamentalen Blättern besetzt ist.“
Die einzelnen Wappen der Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Landkreis Rügen.
Partnerschaften
Der Landkreis Rügen unterhält Partnerschaften
- zu Klaipėda in Litauen seit 1992
- zur Insel Bornholm in Dänemark seit 1994
- zur Euroregion Pomerania (Polen, Schweden, Deutschland) seit 1995
- zur Stadt Oldenburg seit 1990
Städte und Gemeinden
(Einwohnerzahlen vom 30. Juni 2006)
Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden und Städten
* Sitz der Amtsverwaltung
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Gebietsänderungen
In den Jahren seit 1993 fanden im Gebiet des Landkreises Rügen wie im gesamten Land Mecklenburg-Vorpommern umfangreiche Gebietsänderungen statt.
Aus den ursprünglich 7 Ämtern wurden nach Abschluss der Gebietsreform am 1. Januar 2005 4 Ämter. Die Stadt Bergen auf Rügen und die Gemeinde Insel Hiddensee verloren ihre Amtsfreiheit. Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 45 auf 42.
Ämterfusionen
- Fusion der Ämter Jasmund und Wittow zum neuen Amt Nord-Rügen (1. Januar 2005)
- Fusion der Ämter Gingst und Südwest-Rügen sowie der bisher amtsfreien Gemeinde Insel Hiddensee zum neuen Amt West-Rügen (1. Januar 2005)
- Fusion der Ämter Bergen-Land und Garz sowie der bisher amtsfreien Stadt Bergen auf Rügen zum neuen Amt Bergen auf Rügen (1. Januar 2005)
- die Gemeinde Zirkow wechselte vom ehemaligen Amt Bergen-Land in das Amt Mönchgut-Granitz (1. Januar 2005)
Eingemeindungen
- Auflösung der Gemeinde Groß Schoritz - Eingemeindung nach Garz/Rügen (1. Januar 2001)
- Auflösung der Gemeinde Karnitz - Eingemeindung nach Garz/Rügen (1. Januar 2004)
- Auflösung der Gemeinde Zudar - Eingemeindung nach Garz/Rügen (13. Juni 2004)
Namensänderungen
- von Hiddensee zu Insel Hiddensee (2. Februar 1993)
- von Saßnitz zu Sassnitz (2. Februar 1993)
- von Thießow zu Thiessow (20. März 1995)
- von Bergen/Rügen zu Bergen auf Rügen (6. November 1995)
- von Ummanz (Insel) zu Ummanz (15. Januar 1996)