Erich Kästner Realschule Hermeskeil
Wo ist das Relevanzstiftende Alleinstellungsmerkmal dieser mittelgroßen Realschule? A-4-E 18:08, 5. Jul. 2007 (CEST)
Erich Kästner Realschule Hermeskeil | |
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Schulform | Realschule |
Gründung | 1969 |
Adresse | Schulzentrum
54411 Hermeskeil |
Bundesland | Rheinland-Pfalz |
Staat | Deutschland |
Schüler | 928 |
Lehrkräfte | 46 Lehrer |
Website | www.ekrh.de |
Die Erich Kästner Realschule Hermeskeil besuchen 928 Schüler, die von 46 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden. Die im Jahre 1969 gebaute Schule wurde von der Verbandsgemeinde Hermeskeil gegründet und ist heute eine der größten Schulen in Rheinland-Pfalz.
Rahmenbedingungen
Das Schulgebäude ist mit vier Computerkabinetten, sieben Naturwissenschaftsräumen, zwei Musikräumen, einem Werkraum, einer Küche und einer Schulbücherei ausgestattet. Die Orientierung im Schulgebäude erleichtern Schilder, die die Namen der einzelnen Gänge (wie z.B. den „Popper-Weg“, benannt nach dem Philosophen und Wissenschaftstheoretiker) tragen. Im Erdgeschoss befinden sich das Sekretariat, die Büros der Schulleitung und das Lehrerzimmer. In der Pausenhalle gibt es Möglichkeiten zu verschiedenen Tischspielen und auch im Freien bietet eine große Wiese verschiedene Spielmöglichkeiten. Außerdem können im Spieleschuppen verschiedene Spielgeräte ausgeliehen werden. Möglichkeiten zum Austoben bieten Basketballkörbe, eine Kletterwand und Fußballtore.
Schulgeschichte
Chronik der Schule
Anlässlich der ersten Stadtwoche im Jahr 1970 führt der damalige Ministerpräsident Dr. Helmut Kohl den ersten Spatenstich für den Bau des Schulzentrums Hermeskeil aus. Bereits zwei Jahre später wird der Fachklassentrakt des Schulzentrums mit Werkräumen, Sprachlabor, Fotolabor, Maschinenschreibraum, Musiksaal, Küchen und den naturwissenschaftlichen Fachräumen fertig gestellt. 1974 wird die Sporthalle der Schule in einer Feierstunde eingeweiht. In diesem Jahr beteiligt sich die Schule erstmals an dem Sportwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“. Im Oktober 1972 wird Herr Karl Heinz Dahlke zum ersten Realschuldirektor ernannt, fünf Jahre später entlässt er die ersten Realschulabsolventen. Bereits im Jahr 1977 wird die Schule mit Hilfe von Spendengeldern mit Computern ausgestattet. Um der stark angestiegen Schülerzahl gerecht zu werden, wird im Jahr 1984 die Schule um einen Anbau mit sechs Klassen- und Fachräumen erweitert. Mit 32 Klassen und 1100 Schülerinnen und Schülern ist die Realschule Hermeskeil zu diesem Zeitpunkt die größte Schule im Regierungsbezirk Trier. In einer Schulverschönerungsaktion verpassen die Schülerinnen und Schüler im Jahr 1992 ihren grauen Betonwänden in den Klassenräumen mit bunten Farben ein freundliches Aussehen. Ein Jahr später erhält die Realschule die Genehmigung, den Namen „Erich Kästner Realschule“ zu tragen. Seit 2006 nimmt die Erich Kästner Realschule Hermeskeil am Schulentwicklungsprojekt “Selbstverantwortliche Schule“, das vom rheinland-pfälzischen Bildungsministerium initiiert wurde, teil.
Entwicklung der Wahlpflichtfächer
Die Schülerinnen und Schüler der Erich Kästner Realschule Hermeskeil können bereits in den Klassenstufen fünf und sechs Arbeitsgemeinschaften wählen, an denen sie teilnehmen möchten. Ab dem siebten Schuljahr werden zwei Wahlpflichtfächer gewählt, die jeweils zweistündig angeboten werden. Das Fächerangebot bestand zunächst aus Französisch, Mathematik-Naturwissenschaften, Technisches Zeichnen, Technisches Werken, Familienhauswesen und Textverarbeitung. Seit 1994 wurde das Angebot um die Fächer Bildende Kunst / Design und Informationstechnologie erweitert. Für die Klassenstufen neun und zehn stehen heute die Fächer Französisch, Mathematik-Naturwissenschaften, Informatik, Sozialpädagogik, Wirtschafts- und Sozialkunde und Bürokunde / Textverarbeitung zur Wahl. In diesen Klassenstufen besuchen die Schülerinnen und Schüler nur ein Wahlpflichtfach, das in der neunten Klasse vierstündig, in der zehnten dreistündig unterrichtet wird.
Schulpartnerschaften damals und heute
Zwei Jahrzehnte lang unterhielt die Erich Kästner Realschule Hermeskeil freundschaftliche Beziehungen zu zwei Partnerschulen in Frankreich: dem Collège d'enseignement secondaire in Piennes und dem Collège d'enseignement secondaire in Yutz. Mehrmals im Jahr gab es einen Schüleraustausch mit Teilnahme am Unterricht und Aufenthalt in den Familien. Bis 1994 haben sich 500 Schülerinnen und Schüler am Austauschprojekt beteiligt. Seit Herbst 2002 besteht ein neuer Austausch mit der französischen Partnerschule Julie Doublie in Rombas in der Nähe von Metz. Frau Clément betreute bis 2006 die französischen Schüler, seit ihrer Pension kümmert sich Frau Magali Toussaint um den Fortbestand der Partnerschaft. Auf deutscher Seite ist Französischlehrerin Frau Horf die Ansprechpartnerin. Seit dem Jahr 2006 werden die Schülerinnen und Schüler in die französischen und deutschen Familien für eine Nacht eingeladen.
Pädagogische Arbeit
Arbeitsgemeinschaften
Zum ständigen Angebot der Schule gehört eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften. So zum Beispiel in den Bereichen Basketball, Chor, Englisch, Fitness, Französisch, Fußball, Ökologie, Orchester, Pausenradio, Politik, Schülerzeitung "Litfaßsäule", Tanzsport, Tastschreiben / Textverarbeitung, Theater oder Volleyball.
- AG Schülerzeitung „Litfaßsäule“
Die Schülerzeitung „Litfaßsäule“ besteht seit dem Jahr 1971 und wird heute noch unter gleichem Namen geführt. Sie berichtet hauptsächlich über Themen, die die Bereiche Jugend und Schulleben betreffen, so zum Beispiel über Schulveranstaltungen, die neuen fünften Klassen, neue Lehrerinnen und Lehrer, Sportveranstaltungen, Klassenfahrten, Unterrichtsprojekte, Austauschprogramme oder Schulfeierlichkeiten. Auch allgemeine Probleme Jugendlicher werden angesprochen. Die Auflage von 550 Exemplaren, die jedes Jahr gedruckt wird, kostet in der Herstellung 1300 Euro. Die Schülerzeitung finanziert sich durch den Erlös aus dem Verkauf und durch Werbung. So ist es möglich, dass die „Litfaßsäule“ nur 1,50 Euro kostet, obwohl der Herstellungspreis 2,36 Euro pro Stück beträgt. Bis vor zehn Jahren wurde die Zeitung zweimal im Schuljahr herausgegeben. Aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten erscheint sie heute nur noch einmal im Schuljahr.
- AG Pausenradio „Radio Woodstock“
Die Arbeitsgemeinschaft „Radio Woodstock“ wurde von Musiklehrer Herrn Anlauff im Jahr 1990 gegründet. Heute nehmen fünf Schülerinnen und Schüler an der AG teil. Jeden Montag, Mittwoch und Freitag geht Radio Woodstock in der zweiten großen Pause auf Sendung. Dabei werden hauptsächlich die Musikrichtungen Hip Hop und Pop & Rock gespielt. Während der Musikbeiträge werden wichtige Informationen, die das Schulleben betreffen, über Lautsprecher verkündet. Für die Schülerinnen und Schüler der Schule besteht auch die Möglichkeit Grüße über den Sender zu schicken.
- AG Tanzsport / Schulball
Seit 2001 findet in jedem Jahr der Schulball der Erich Kästner Realschule in der Hochwaldhalle Hermeskeil statt. Die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen finden sich zu Beginn des Schuljahres zu Tanzpaaren zusammen und besuchen während des gesamten zehnten Schuljahrs einen wöchentlich stattfindenden zweistündigen Tanzkurs. Auch die Eltern der Schülerinnen und Schüler besuchen einen Tanzkurs, der von den Lehrkräften Frau Hofmann und Herrn Wegmeyer angeboten wird. Am Abend des Balls spielt eine Live-Band in der von Schülerinnen und Schülern der neunten und zehnten Klassen festlich geschmückten Halle. Die Absprachen mit der Band und die organisatorische Planung des Abends nimmt bis zu einen ganzen Jahr in Anspruch. Als Abendgarderobe tragen die Herren meist Anzüge, die Damen dunkle Abendkleider. Nach dem Eröffnungstanz, dem Wiener Walzer, präsentieren Jahr für Jahr bis zu 80 Tanzpaare die erlernten Tänze Disco Fox, Rumba, Cha Cha Cha, Jive und Tango.
- AG Fitness
Seit dem Jahr 2004 wird an der Erich Kästner Realschule eine Fitness AG unter der Leitung von Sportlehrer Herrn Braun für die neunten und zehnten Klassen angeboten. Die AG findet im Fitnesspark Hermeskeil statt, wo diverse Großgeräte zum Einzelmuskeltraining zur Verfügung stehen. Im Jahr 2007 hat sich die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer von anfangs 36 Mitglieder auf zwölf reduziert.
Schulmannschaften
In der Sportart Fußball haben sowohl die Jungen als auch die Mädchen der Erich Kästner Realschule Hermeskeil die Möglichkeit in Schulmannschaften zu spielen Die Mannschaft der Jungen, die von Sportlehrer Herrn Unverricht betreut wird, trainiert mit einem Kader von etwa 15 Schülern, das Team der Mädchen besteht aus 17 Spielerinnen und wird von Herrn Klein betreut. Beide Mannschaften konnten in den vergangenen Jahren Erfolge feiern. So konnte die Mannschaft der Jungen bereits den Titel als Landesmeister beim Wettbewerb JUGEND TRAINIER FÜR OLYPIA erringen, die Mädchen konnten einen Sieg bei den Regionalmeisterschaften feiern. Die ehemaligen Schüler der Realschule Helmut Wahlen und Achim Wilbois schafften nach ihrer Schulzeit den Sprung in die Bundesliga. Die Schülerin Tina Gadziala hat im U15 Nationalteam bereits ein Länderspiel bestritten und ist im auch im aktuellen Kader der Jugendnationalmannschaft vertreten.
Schulentwicklungsprojekt Selbstverantwortliche Schule (SVS)
Seit Beginn des Schuljahres 2006/07 nimmt die Erich Kästner Realschule Hermeskeil am Schulentwicklungsprojekt “Selbstverantwortliche Schule“ teil. Ziel des Projekts ist es, neue Wege bei der individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern zu beschreiten. Das bedeutet insbesondere, dass möglichst keine Schülerin und kein Schüler die Schule ohne Abschluss verlassen sollte, dass der Bildungsweg ohne Brüche durch Zurückstellungen oder Wiederholungen durchlaufen werden sollte und dass alle Möglichkeiten einer individuellen Förderung im schulischen Qualitätsprogramm und in der Unterrichtspraxis verankert sind und angewendet werden. Dabei sollen die Schulen auch Erfahrungen im Umgang mit einer größeren personellen, organisatorischen und lehr- und lerndidaktischen Selbstständigkeit gewinnen. Bei der Organisation des Unterrichts sollen die Schulen mehr Gestaltungsfreiheiten erhalten. Die Schulen können selbst über Art, Umfang und Zahl der Leistungsüberprüfungen entscheiden. An der Erich Kästner Realschule Hermeskeil wurden im Januar 2007 von der SVS-Steuergruppe die drei schulischen Schwerpunkte „fachliche und methodische Kompetenzen“, „Lebenskompetenzen“ und „Schulorganisation“ gesetzt. Der Kernschwerpunkt besteht vor allem aus Maßnahmen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Naturwissenschaften. Ziel ist eine Kompetenzstabilisierung bzw. Kompetenzverbesserung der Schülerinnen und Schüler. Die Zielsetzungen des Kernschwerpunktes sollen über das Lernmethodensystem, über das schulische Methodencurriculum und über computergestütztes Lernen in bestimmten Fächern und Klassenstufen erreicht werden.
Trainingsraumprogramm
Unter Störattacken mancher Schülerinnen und Schüler leidet der Unterricht und alle an ihm Beteiligten. Es stellt sich die Frage: „Wie kann es eine Lehrerin bzw. ein Lehrer schaffen, die Klasse zu unterrichten und die Störaktionen einzelner Schülerinnen und Schüler einzugrenzen?“. Eine Antwort darauf ist das Trainingsraumprogramm, das seit 1996 in Deutschland angewendet wird. Die Anwendung des Programms führt für alle Beteiligten (Schüler, Lehrer, Schulleitung) dazu, dass sie neue Möglichkeiten und Freiräume gewinnen. Vorrangige Ziele des Trainingsraumprogramms sind zum einen, die lernbereiten Schülerinnen und Schüler zu schützen und ihnen entspannten, ungestörten und qualifizierten Unterricht anzubieten. Zum anderen wird häufig störenden Schülerinnen und Schülern Hilfe angeboten, die darauf ausgerichtet ist, ihr Sozialverhalten zu verbessern und die notwendigen sozialen Schlüsselqualifikationen zu erwerben.
Es werden folgende Regeln für die Ordnung in der Klasse aufgestellt:
- Jede Schülerin und jeder Schüler hat das Recht ungestört zu lernen.
- Jede Lehrerin und jeder Lehrer hat das Recht ungestört zu unterrichten.
- Jede/r muss stets die Rechte des anderen respektieren.
Bei Verstößen gegen diese Regeln muss sich die betreffende Schülerin oder der betreffende Schüler entscheiden, ob er sich an die Regeln halten möchte oder ob er in den Trainingsraum geht. Um dann wieder in die Klasse zurückkehren zu können, muss sie oder er einen Rückkehrplan erstellen, der das Ziel der Schülerin oder des Schülers aufzeigt, in Zukunft nicht mehr zu stören. Auf der Basis dieses Rückkehrplans wird mit der betreffenden Lehrerkraft eine Vereinbarung getroffen, die das zukünftige Verhalten der Schülerin oder des Schülers betrifft.
Quellen:
Erich Kästner Realschule Hermeskeil
Bildungsserver Rheinland-Pfalz
Festschrift zur 25-Jahrfeier der Realschule Hermeskeil
Schülerzeitung "Litfaßsäule" Ausgabe 2007