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Cappenberg

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--Sr. F 21:26, 23. Jun. 2007 (CEST)

Cappenberg ist ein Ortsteil der Stadt Selm im Kreis Unna (Bundesland Nordrhein-Westfalen).

Auf einem Höhenrücken liegt das Schloss Cappenberg. Das ehemals bedeutende Prämonstratenserkloster wurde nach der Säkularisation zum Altersruhesitz des bekannten preußischen Verwaltungsreformers Reichsfreiherr Karl vom und zum Stein. Seinen Nachkommen, der Familie Graf von Kanitz, gehört es noch heute.

Schloss Cappenberg, Südansicht

Ausstellungsort

Das Schloss ist ein beliebtes Erholungsziel mit großer Tradition. Mit hochrangigen Ausstellungen zu ständig wechselnden Themen – teils eigens für Cappenberg konzipiert und nur hier zu sehen, teils in Zusammenarbeit mit international renommierten Partnern, wie der Stiftung Preußischer Kulturbesitz aus Berlin – hat der Kreis Unna hier ein überregional beachtetes Kulturzentrum aufgebaut.

Geschichte

Artefaktfunde belegen die Anwesenheit bereits steinzeitlicher Menschen. In Cappenberg befindet sich die 1122 erbaute ehemalige Stifts- und Klosterkirche St. Johannes Evangelist. Es handelt sich um eine romanisch-gotische Kirche, die im Inneren eine sehenswerte Ausstattung besitzt. Hervorzuheben sind das reich geschnitzte Chorgestühl aus dem 16. Jahrhundert, ein gemalter Flügelaltar von Jan Baegert von 1530, ein romanisches Kreuz von 1225 und zahlreiche Grabplatten. Zum Kirchenschatz gehört das berühmte, um 1155 erschaffene Kopfreliquiar Kaiser Friedrich Barbarossas. Das Prämonstratenserkloster wurde 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss aufgehoben. Freiherr vom Stein, der 1816 die Anlage übernahm, sorgte für den Erhalt der Klosterkirche.

Die nahe dem Schloss gelegene Bauernschaft hatte früher den Namen Übbenhagen, der jedoch im 20. Jahrhundert durch den Namen des Schlosses Cappenberg verdrängt wurde. Bis 1974 gehörte Cappenberg zur Gemeinde Bork im Amt Bork. Seit dem 1. Januar 1975 gehört es zu der 1977 zur Stadt erhobenen Gemeinde Selm.

Wappen

Das Wappen von Cappenberg zeigt einen Schild mit einem gold-rot-goldenem Balkenwappen und entspricht so dem heutigen Wappen der Stadt Werne.

Das gold-rot-goldene Wappen ist das Wappen der ehemaligen Grafschaft Cappenberg bis ca. 1122. Das gold-rot-goldene Wappen als Wappenschild des Hochstiftes Münster taucht erst im 14ten Jahrhundert auf. Quelle: Stiftsarchiv Münster Eine andere Form des Cappenberger Wappens ist in dem von den Cappenberger Grafen Gottfried und Otto gegründeten Kloster Ilbenstadt in der Wetterau zu finden. In der Ilbenstädter Form ist das Wappenschild gold-rot-gold-rot-gold.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Stein'sches Denkmal

In der Klosterkirche finden in der Zeit von April bis September an jedem 1. Sonntag im Monat Vesperkonzerte statt, die vom Kreis Unna ausgerichtet werden sowie an jedem dritten Sonntag des Monats Orgelkonzerte an der historischen Vorenweg-Orgel von 1788 (restauriert von Klais Orgelbau, Bonn, 2003/2004), veranstaltet von der Katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Evangelist.

Westlich des Schlosses befindet sich das Stein'sche Denkmal, eine moderne Steinsetzung in Form eines stilisierten Megalithtempels. In räumlichen Zusammenhang dazu stehen auch zahlreiche Menhirsetzungen, die in künstlerischer Form den Verlauf von Leylinien im Umfeld des Schlosses verdeutlichen sollen.

"Auf Cappenberg"

Oftmals, zumeist bei Cappenberger Einwohnern, oft auch bei Personen aus der näheren Umgebung, wird statt "in" "auf Cappenberg" gesagt. Beispiel: "Herr Mustermann wohnt auf Cappenberg." Diese Form des Regiolekts lässt sich auf ein niederdeutsches westfälisches Substrat zurückführen. Westfälisch wäre der Gebrauch von "op" (= "auf") korrekt.

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