Werner Moritz

Werner Moritz ( * 8. März 1928 in Hamburg; † 7. Juli 1967 in Magdeburg) war Lehrer und Direktor einer Polytechnischen Oberschule (POS) in der Gemeinde Rogätz im heutigen Bundesland Sachsen-Anhalt.

Nach dem Zugunglück von Langenweddingen, bei dem am 6. Juli 1967 nach offiziellen Angaben mindestens 94 Menschen ums Leben kamen, rettete er zwölf Schüler aus dem brennenden Zug. Aufgrund von schwerwiegenden Brandverletzungen starb er einen Tag nach dem Unglück in einem Magdeburger Krankenhaus. Ihm zu Ehren tragen eine Grundschule sowie der Ortsverein Rogätz des Deutschen Roten Kreuzes seinen Namen.

Biographie

Werner Moritz zog im Alter von elf Jahren zusammen mit seinen Eltern nach Rogätz. Bis 1944 besuchte er die Mittelschule in Tangerhütte. Eine anschließende Schiffbauerlehre in Rostock konnte er aufgrund des Zweiten Weltkrieges nicht beenden. Von 1947 bis 1949 absolvierte er eine Neulehrer-Ausbildung. Anschließend trat er seine erste Stelle als Lehrer in Parey im Nordosten von Sachsen-Anhalt an. Zwei Jahre später erfolgte seine Versetzung nach Wolmirstedt, wo er zunächst an einer Berufsschule und später an einer Mittelschule unterrichtete. Im Jahr 1962 wechselte er an eine Oberschule nach Rogätz.

Am 6. Juli 1967 befand er sich zusammen mit rund 540 Reisenden im Personenzug P852, der die Strecke von Magdeburg nach Thale befuhr. Ziel seiner Reise war eine Ornithologen-Tagung in Mandelholz im Harz. Mit im Zug befanden sich aufgrund des Ferienbeginns zahlreiche Schüler auf dem Weg in ein Ferienlager. In der Nähe der Ortschaft Langenweddingen stieß der Zug an einem Bahnübergang mit einem Tanklastfahrzeug zusammen, das mit rund 15.000 Litern Leichtbenzin gefüllt war. Aufgrund der darauf folgenden Explosion und des Brandes kamen mindestens 94 Menschen ums Leben, darunter 44 Kinder und Jugendliche. Werner Moritz rettete zwölf Schüler aus dem Wrack des Zuges, zog sich dabei jedoch aufgrund der Hitze schwere Verbrennungen zu. Er verstarb einen Tag nach dem Unglück in einem Krankenhaus in Magdeburg und hinterließ eine Frau sowie drei Kinder.