Wilhelm Kimmich
Wilhelm Kimmich (* 20. Mai 1897 in Lauterbach (Schwarzwald); † 18. September 1986 in Lauterbach), war einer der bedeutendsten Schwarzwaldmaler des 20. Jahrhunderts.

Beruflicher und künstlerischer Werdegang (1904 - 1950)
Von 1904 bis 1911 besuchte Wilhelm Kimmich die Volksschule in Lauterbach und machte bereits 1909 erste zeichnerische Versuche. Nach Abschluss einer Lehre als Kaufmann nahm Kimmich 1916 bis 1918 als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft 1920 arbeitete er als Kaufmann, in Lauterbach und Freiburg im Breisgau, ehe er 1926 Mitarbeiter der Lauterbacher Volksbank wurde, wo er seit 1929 als Vorstandsmitglied bis zum Eintritt in den Ruhestand (1960) beschäftigt war. Auch am Zweiten Weltkrieg nahm er ab 1943 teil und wurde 1946 aus der Gefangenschaft entlassen.
Seit 1916 war Wilhelm Kimmich als Zeichner und Maler tätig. Er nahm in den Jahren 1925/26 Unterricht bei Hans Lembke, Zeichenlehrer an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg.
Seit 1934 beteilgte sich Kimmich an Gruppenausstellungen seiner Bilder, 1937 gab es die erste Einzelausstellung. 1938 hatte er Privatunterricht bei Professor Hermann Gehri, Freiburg.
Malerisches Hauptwerk (1950 - 1980)
Kimmich-Gemälde aus den drei Schaffensphasen demnächst hier
Ab 1956 reiste Wilhelm Kimmich mit dem Freund und Maler Professor Hermann Anselment (1905-1981) ins Tessin und nach Italien.
Obwohl es Landschaftsbilder aus diesen Gegenden gibt, kehrte er bald zu seinen eigentlichen Motiven, dem Schwarzwald und seinen Menschen zurück. Ab Mitte der 1950er Jahre unterzog er das Schwarzwaldbild einer stilistischen “Runderneuerung”. Diese Leistung bestimmt Kimmichs Rang in der südwestdeutschen Kunstgeschichte.[1]
Seit 1970 wohnte Kimmich in einem Haus mit Atelier auf dem Fohrenbühl. Die Gemeinde Lauterbach verlieh ihm im Jahr 1977 die Ehrenbürgerwürde. Kimmich war seit 1949 in kinderloser Ehe mit Hildegard Lutz aus Munderkingen verheiratet. Nach dem Tod der Ehefrau (1980) lebte der Maler ab 1982 bis zu seinem Tod in einer Lebensgemeinschaft mit Elisabeth Sandfort zusammen.
Malerisches Spätwerk (1980-1986)
Über sein Spätwerk schreibt sein Freund und Biograph Egon Rieble: "Im Spätwerk bricht Kimmich mit der Kunst des schönen Scheins, um seinen Bildvorstellungen eigenständigen Ausdruck zu verleihen. In Kimmichs letzten Bildern wird die Brüchigkeit des Schwarzwaldmythos in existenziell bedrängender Weise spürbar."
Bis zu seinem Tod am 18.September 1986 hatte der Maler neben zahlreichen Zeichnungen und Skizzen etwa 2000 Gemälde geschaffen. Die noch in seinem Besitz befindlichen Werke vermachte Kimmich der Gemeinde Lauterbach mit der Auflage, sie in einer Stiftung der Öffentlickeit zugänglich zu machen.
Zwei Jahre nach Kimmichs Tod schuf die Gemeinde im ehemaligen Rathaus die Galerie "Wilhelm Kimmich", in der neben den Werken des einheimischen Künstlers auch Werke anderer Künstler ausgestellt werden. Auf Initiative des langjährigen Lauterbacher Bürgermeisters Manfred Schlayer (1934-2005) wurde 1997 der Kunstverein Wilhelm Kimmich e. V.(siehe Weblinks), gegründet, der sich besonders um die Pflege und Bewahrung des künstlerischen Erbes von Wilhelm Kimmich bemüht.
Literatur und Anmerkungen
- ↑ Egon Rieble: Wilhelm Kimmich - der Maler des Schwarzwalds, Stuttgart 1982
Weblinks
Webseite des Kunstvereins Wilhelm Kimmich in Lauterbach
Personendaten | |
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NAME | Kimmich, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | Schwarzwaldmaler des 20. Jahrhunderts |
GEBURTSDATUM | 20. Mai 1897 |
GEBURTSORT | Lauterbach (Schwarzwald) |
STERBEDATUM | 18. September 1986 |
STERBEORT | Lauterbach (Schwarzwald) |