Dannenberg (Elbe)
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Dannenberg (Elbe) ist eine Stadt im Landkreis Lüchow-Dannenberg im äußersten Osten Niedersachsens. Die Stadt Dannenberg ist Teil und Sitz der Samtgemeinde Elbtalaue. [1]
Geografie
Geografische Lage

Dannenberg liegt an der Jeetzel nahe deren Mündung in die Elbe, im Schnittpunkt der Naturräume D29 Wendland und Altmark, D09 Elbtalniederung und D28 Lüneburger Heide. Um Dannenberg befinden sich das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue und der Naturpark Elbufer-Drawehn.
Landschaft:
Der Hauptteil des Stadtgebietes liegt in der Dannenberger Marsch, einer größerenteils eingedeichten und landwirtschaftlich genutzten Auenlandschaft der Elbe, die aber noch von zahlreichen Altarmen wie der "Tauben Elbe", dem "Gümser See" und dem unter Naturschutz stehenden "Penkefitzer See" durchzogen ist. Hier sind viele seltene Tier- und Pflanzenarten wie beispielsweise die Rotbauchunke heimisch. Nordöstlich der Kernstadt und z. T. im Weichbild selbst (Ostsiedlung) befinden sich viele Bracks. Der Thielenburger See nahe am Stadtzentrum ist ein größerer künstlicher in den 1980ern enstandener See.
In den im Westen gelegenen Ortsteilen (z. B. Riskau, Schmarsau, Neu Tramm) hat die Stadt darüber hinaus Anteil an den östlichen Ausläufern der Geestlandschaft des Drawehns.
Jeetzel:
Die Stadt wird in Nord-Süd-Richtung von der Jeetzel durchflossen. Der Hauptteil der Wassermenge des Flusses fließt heute durch einen im Rahmen der Jeetzelmelioration entandenen eingedeichten Flussarm (auch „Jeetzelkanal“), der ungefähr zwei Kilometer westlich des Stadtzentrums direkt an der Grenze zum Ortsteil Prisser verläuft. Der durch das Zentrum selbst verlaufende, den Amtsberg östlich umfließende ehemalige Hauptarm des Flusses trägt heute die Bezeichnung Alte Jeetzel. Er wird ungefähr zwei Kilometer nördlich der Innenstadt dem Jeetzelkanal zugeführt. Die beiden ehemaligen künstlichen Flussarme Mühlenjeetzel und Kleine Jeetzel, die ebenfalls das Zentrum durchflossen, wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verrohrt, der diese beiden verbindene Wallgraben zuvor zugeschüttet.
Zentralörtliche Funktion
Dannenberg wird im Regionalen Raumordnungsprogramm des Landkreises als Grundzentrum definiert, dem als Einzugsbereich das Gebiet der ehemaligen Samtgemeinde Dannenberg zugeordnet wird.[2] Die Stadt verfügt allerdings über Einrichtungen, die über das Angebot eines Grundzentrums hinausgehen, ein wesentlich größeres Gebiet bedienen und somit außerhalb des eigentlichen Einzugsbereiches liegende Orte mit den entsprechenden zentralen Gütern versorgen. Dieser Bereich erstreckt sich teilweise auf die ganze Samtgemeinde Elbtalaue (z. B. Gymnasium), den gesamten Landkreis (z. B. Amtsgericht) oder schließt - beispielsweise mit der Gegend um die mecklenburgische Stadt Dömitz - auch Gebiete außerhalb des Kreises (z. B. Fachärzte, Einzelhandel oder Krankenhaus) mit ein.
Nachbargemeinden
Die Stadt Dannenberg grenzt an sechs Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Elbtalaue. Dies sind im Uhrzeigersinn gesehen die Gemeinden Damnatz (Nordost), Gusborn (Ost), Jameln (Süd), Karwitz (West), Göhrde und die Stadt Hitzacker (beide Nordwest). Lediglich zu den drei Mitgliedsgemeinden Langendorf, Neu Darchau und Zernien besteht keine gemeinsame Grenze. Im Bereich des Ortsteils Penkefitz im Norden der Stadt bildet die Elbe auf einer Strecke von etwa 2 Kilometern die Grenze zu der Gemeinde Amt Neuhaus des Landkreises Lüneburg.
Stadtgliederung
Ortsteile und Wohnplätze der Stadt Dannenberg
Die Stadt Dannenberg besteht seit der Gemeindegebietsreform von 1972 aus den nachfolgend aufgelisteten 28 Ortsteilen. Zusätzlich existieren vier Wohnplätze.
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Wohnplätze der Stadt Dannenberg
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Die Gemeinde Prisser mit den Ortsteilen Niestedt und Schmarsau sowie Neu Lebbien wurde 1971 eingemeindet. Vor 1972 gehörten Riekau (mit Hof II), Tramm und Neu Tramm zur Gemeinde Schaafhausen; Dambeck, Gümse und Seedorf zu Breese in der Marsch; Seybruch zu Splietau und das Strachauer Rad zu Penkefitz.
Die Kernstadt Dannenberg ist heute mit einigen Ortsteilen zu einer Ortslage zusammengewachsen. Dies gilt für Nebenstedt und Prisser sowie zunehmend für Breese in der Marsch, Lüggau, Niestedt und Schmarsau.
Gliederung der Kernstadt
Das Gebiet der Kernstadt lässt sich in vier Siedlungsbereiche gliedern, die allerdings keine politische oder verwaltungstechnische Funktion haben. Dies sind die Innenstadt mit der Vorstadt Lauben, die Ostsiedlung, die Westsiedlung und der Develang. Das durchgehende Siedlungsgebiet der Stadt ist sehr langgestreckt und misst in Südwest-Nordost-Ausdehnung mehr als drei Kilometer - wenn man die zum Weichbild der Stadt zählenden Ortsteile Schmarsau und Prisser im Westen sowie Nebenstedt im Osten hinzuzieht sogar knapp sechs Kilometer - bei einer in der Innenstadt gemessenen schmalsten Breite von weniger als 300 Metern.
- Innenstadt und Vorstadt Lauben
Die Innenstadt Dannenbergs besteht im Kern aus einem einzigen Straßenzug, der bis zur Eröffnung der Dannenberger Südumgehung 1980 Teil der B 191 war. Er verläuft von Südwest nach Nordost und umfasst - beginnend am südwestlichen Ende - die Straßen und Plätze Prochaskaplatz, Mühlentor, Lange Straße, Am Markt und Marschtorstraße. Während der Markt zum ältesten Teil der Stadt gehört, sind die anderen Straßen Stadterweiterungen des 14. bis 16. Jahrhunderts. Der Markt und die wenigen ihn umgebenen Straßen liegen im Vergleich zum Rest des Straßenzugs etwas erhöht. Sie waren daher vom häufigen Hochwasser der Jeetzel weniger oder gar nicht betroffen. Dies gilt insbensondere für den Amtsberg. Von dem Straßenzug selbst gehen nur sehr wenige Seitenstraßen ab, die allesamt nur wenige Häuserbreiten lang sind: zwei von der Langen Straße (u. a. die Fischerstraße), eine vom Mühlentor und drei von der Marschtorstraße. Die weiter entfernten Gebiete liegen noch tiefer. Sie waren daher vom Hochwasser regelmäßig betroffen und bis zur Kanalisierung des Flusses unbebaubar. Dies hatte zur Folge, dass bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts die Stadt bei einer Länge von etwa 1500 Metern, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur eine Breite von etwa 120 Metern hatte. In der Dannenberger Innenstadt befinden sich Bürgerhäuser aus der Zeit vom frühen 17. bis zum 21. Jahrhundert. Nach 1970 wurden südwestlich und nordöstlich jeweils eine Parallelstraße angelegt und die Innenstadt verbreitert. Außerhalb der eigentlichen Innenstadt schließt sich westlich die ehemalige Vorstadt Lauben an, die bei dem Bombenangriff 1945 großteils zerstört wurde.
- Ostsiedlung mit Besenberg
Am Ende der Marschtorstraße teilt sich der Straßenzug in die Bahnhofstraße (Richtung Ost; ehemals Teil der B 191) und die Gartower Straße (Richtung Südost; L 256), die beiden heutigen Hauptstraßen der Ostsiedlung. Sie ist eine Stadterweiterung, die in zwei Phasen ab der Eröffnung des Ostbahnhofs 1874 (1500 Meter östlich des Stadtzentrums) entwickelt wurde. Mit der Eröffnung des Bahnhofs und der kurz zuvor 1867 erfolgten Gründung des Kreises wurde eine Stadterweiterung notwendig die z. T. aus Nebenstedter Gebiet erfolgte. Der Teil an der Bahnhofsstraße wurde zu dieser Zeit bebaut und ist von Stadtvillen, ehemaligen Verwaltungsbauten des Kreises und Einfamilienhäusern aus der Gründerzeit geprägt. Der zweite Teil weiter südöstlich wurde erst nach 1950 entwickelt, um der auch durch Heimatvertriebene entstandenen Wohnungsknappheit zu begegnen. Dieser Bereich ist von dreigeschossigen Mietshäusern (teilweise in Eigentum einer Genossenschaft) und Einfamilienhäusern geprägt. An die Ostsiedlung schließt sich, nur durch die B 191 getrennt, der Ortsteil Nebenstedt an. In der Nähe, von der Ostsiedlung durch einen Sommerdeich getrennt, befindet sich das in den 1960ern gebaute Schwimmbad, der Campingplatz und ein erst ab 1990 entwickelter dritter Siedlungsteil.
Von der Innenstadt aus gesehen kurz vor der Ostsiedlung befindet sich eine kleine um 1936 als Volkswohnungen errichtete Einfamilienhaussiedlung "Am Besenberg". Da dieser Bereich höher liegt, war hier die Bebauung schon vor der Jeetzelkanalisation möglich.
- Westsiedlung
Auch die Westsiedlung beginnt von der Innenstadt aus betrachtet mit einer Straßengabelung. Sie wird vom Prochaskaplatz ausgehend durch die Lüneburger (B 216) und die Lüchower Straße (ehemals B 191) begrenzt. Während die Lüneburger und der Beginn der Lüchower Straße von ein- bis dreigeschossiger Bebauung aus der Zeit um 1900 geprägt ist (teilweise mit kleinen ehemaligen landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieben durchmischt), ist die eigentliche Siedlung fast komplett in der Zeit zwischen 1950 und 1975 entstanden. In ihr sind zwei Haustypen vorherrschend: zweigeschossige Einfamilienhäuser mit Satteldach und drei- bis fünfgeschossiger Mietswohnungsbau in Zeilenbauweise. Letztere befinden sich insbesondere an in der Mitte des Gebietes und quer zur Lüchower Straße verlaufene Kochstraße, die direkt auf den ehemaligen Bahnhof Dannenberg West zuführt. Ab der Einmündung der Kochstraße ist die Lüchower Straße wieder Teil der B 191. Am Nordrand der Siedlung steht die größte Grundschule der Samtgemeinde. Die Siedlung wird begrenzt von der Bahnlinie nach Uelzen und der kanalisierten Jeetzel, hinter der der Ortsteil Prisser beginnt.
- Develang
Der Develang ist nach dem Namen des ehemaligen städtischen Bürgerfelds benannt. Er wird durch die Lüchower Straße von der Westsiedlung getrennt und ist eine Neubausiedlung, die im Wesentlichen zwischen 1970 und 1990 bebaut wurde. Auch sie ist von Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern in Zeilenbauweise geprägt, allerdings in wesentlich modernerer Bauausführung. Der Develang ist die bevölkerungreichste Siedlung der Stadt. Sie ist, da sie etwas tiefer liegt als die anderen Siedlungen, besonders stark vom Hochwasser der Jeetzel betroffen. Am Nordrand befinden sich Einrichtungen der Feuerwehr, des DRK, mehrere Einkaufsstätten und Gewerbebetriebe. Abgesehen davon dienen der Develang wie auch die Westsiedlung von wenigen Ausnahmen abgesehn fast ausschließlich dem Wohnen.
Geschichte
- im 9.Jh. n. Chr. Beginn der kontinuierlichen Besiedlung Alt-Dannenbergs mit zunächst slawischen (wendischen) Bewohnern
- um 1153 Einrichtung der Grafschaft Dannenberg unter Volrad I. (1153 - 1169)
- 18. Oktober 1157 Erstmalige Erwähnung des Namens "Dannenberg"
- 1223/24 Inhaftierung des dänischen Königs Waldemar II. im später nach ihm benannten Turm/Bergfried der Dannenberger Burg.
- Seit über 700 Jahren besitzt Dannenberg Stadtrechte.
- 1483 Bei einem Großbrand fällt ein Viertel der Stadt dem Feuer zum Opfer, darunter auch das Rathaus
- 1528 Die Reformation hält Einzug in Dannenberg. Der Predikat Matthias Milow hält den ersten evangelischen Gottesdienst. Der letzte katholische Propst in Dannenberg ist Johann Paytner. Der zum lutherischen Bekenntnis konvertierte Vizeprobst Matthäus Dorheide heiratet 1530 und wird 1544 Bürgermeister

- Von 1569 bis 1671 war Dannenberg ein selbstständiges Fürstentum und wurde von einer welfischen Nebenlinie regiert. Das Territorium umfasste in etwa den heutigen Landkreis Lüchow-Dannenberg (ohne den Raum Gartow) und zusätzlich Gebiete der heutigen Landkreise Lüneburg (Kloster Scharnebeck) und Uelzen.
- 1608 Ein Großbrand vernichtet 130 Wohnhäuser
- 5. Oktober 1813 Eleonore Prochaska stirbt nach der Göhrdeschlacht in Dannenberg
- 1852 Die Jeetzel-Zeitung wird gegründet
- 1851 bis 1859 Dannenberg ist Sitz eines kleinen Obergerichts
- 1867 Dannenberg wird Sitz des aus den Ämtern Dannenberg, Gartow, Lüchow und Neuhaus gebildeten Großkreises
- 1872/1874 Eisenbahnanbindung nach Wittenberge über die Dömitzer Elbrücke und nach Lüneburg über Hitzacker
- 1885 Der Großkreis wird in die Landkreise Dannenberg und Lüchow geteilt, die Ämter werden aufgehoben
- Eintrag aus Meyers Konversationslexikon von 1888:
- Dannenberg (Danneberg), Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Lüneburg, an der schiffbaren Jeetzel, 2 km vom Bahnhof D. an der Wittenberge-Buchholzer Eisenbahn Zweigbahn Wittenberge-Buchholz der Berlin-Hamburger Bahn ], ist altertümlich gebaut, hat ein Amtsgericht, eine Kirche, ein altes Schloß, ein Johanniterhospital für die Provinz Hannover und (1880) 1960 evang. Einwohner, welche Spinnerei, Bierbrauerei und Handel mit Vieh, Leinen und Hopfen treiben.
- 1911 Eisenbahnverbindung nach Lüchow
- 1924 Eisenbahnverbindung nach Uelzen
- 1936 Einweihung der Elbbrücke bei Dömitz
- 22. Februar 1945 Schwerer Bomberangriff zum Ende des Zweiten Weltkrieges auf Teile der Innenstadt. Dabei wurden 34 Häuser total zerstört und mehrere beschädigt. 85 Menschen wurden getötet und 95 verletzt.
- April 1945 Zerstörung der Dömitzer Elbbrücken
- von 1945 bis 1989 Zollgrenzbezirk
- 1992 Eröffnung der neuen Dömitzer Straßenbrücke über die Elbe
Herkunft des Namens
Der Name Dannenberg leitet sich vermutlich aus Dammberg her. In der heutigen Ortslage von Dannenberg befand sich früher ein Knüppeldamm, auf dem man einen Sumpf durchqueren konnte. Aus Dammberg ist erst später Dannenberg geworden. Das Wappen ist noch später entstanden, und wurde wohl damals schon fälschlich auf die Tanne bezogen.
Falls der Namensteil "Danne" tatsächlich für "Tanne" stehen sollte, sind aber wohl die Kiefernwälder des nahen Drawehn-Hügelzuges gemeint, denn die Weißtanne kommt im norddeutschen Tiefland natürlicherweise nicht vor.
Religionen
Evangelische Kirche
In Folge der Reformation wurde Dannenberg 1528 protestantisch. Heute gehört die Mehrzahl der Bevölkerung der Stadt der evangelisch-lutherischen Kirche an. Die Kirchengemeinde Dannenberg umfasst ungefähr ein Gebiet das der heutigen Stadtausdehnung entspricht. Die Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Lüchow-Dannenberg des Sprengels Lüneburg der Landeskirche Hannovers. Bis zur Zusammenlegung mit dem Kirchenkreis Lüchow im Jahre 2006 war Dannenberg Sitz eines eigenen, gleichnamigen Kirchenkreises. Die Verwaltung des neuen zusammengelegten Kirchenkreises ist in Dannenberg. In der Stadt befinden sich weiterhin diverse Beratungsstellen des Diakonischen Werkes, das darüber hinaus Träger der Mobilitätszentrale Wendland ist. Die Kirche betreibt das im östlichen Teil des Stadtzentrums gelegene Altersheim St. Georg und in der Ostsiedlung einen Kindergarten.[3]
Die St.-Johannis-Kirche selbst steht direkt im Stadtzentrum. Sie ist ein Bau in norddeutscher Backsteingotik aus dem späten 14. Jahrhundert (nach anderen Angaben aus der Mitte des 13. Jahrhunderts).[1] Die Kirche wurde an einem Ort errichtet, an dem wahrscheinlich seit dem 12. Jahrhundert eine Kirche stand.
Katholische Kirche
Ungefähr drei Prozent der Einwohner Dannenbergs sind katholischen Glaubens. Sie sind zumeist Heimatvertriebene und Flüchtlinge aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und deren Nachfahren. In Dannenberg befindet sich die Filialkirche St. Peter und Paul der katholischen Pfarrgemeinde St. Agnes Lüchow, die zum Dekanat Lüneburg des Bistums Hildesheim gehört. Die Filialkirche, die in etwa das Gebiet der Samtgemeinde betreut, hatte bis zum Herbst 2006 als selbstständige Pfarrgemeinde bestanden. Am 1. November 2006 wurden sie und die Pfarrgemeinde St. Johannis Maria Vianney in Clenze (beides ehemalige Ableger der Lüchower Gemeinde) mit der Gemeinde St. Agnes in Lüchow zusammengefasst. Gleichzeitig wurde die Dannenberger Filialkirche St. Maria Königin in Hitzacker aufgelöst.
Die Kirche St. Peter & Paul steht in der Ostsiedlung. Sie ist ein roter Ziegelbau aus den späten 1950er Jahren.[4]
Neuapostolische Kirche
In Dannenberg gibt es eine neuapostolische Gemeinde. Sie gehört zum Ältestenbezirk Ludwigslust der Neuapostolischen Gebietskirche Norddeutschland. Das Gebiet der Kirchengemeinde erstreckt sich ungefähr auf die Gebiete der ehemaligen Samtgemeinde Dannenberg, der Samtgemeinde Gartow sowie angrenzende mecklenburgische Gebiete mit der Stadt Dömitz. Die Kirchengemeinde wurde 1928 im heutigen Ortsteil Nebenstedt gegründet und ist die älteste des Landkreises. Sie versorgte zunächst den ehemaligen Landkreis Dannenberg, große Teile des ehemaligen Landkreises Lüchow sowie den Raum Dömitz, der nach 1945 an Ludwigslust angegliedert wurde. In den 1940ern wurden Lüchow, Hitzacker und später auch Gartow selbstständige Gemeinden. Letztere wurde wie auch die Kirchengemeinde Dömitz in den 1990ern aufgelöst und wieder der Dannenberger Gemeinde angegliedert.
Das Kirchengebäude ist ein Neubau aus den frühen 1960ern. Sie befindet sich am Prochaskaplatz am westlichen Rand der Innenstadt in der ehemaligen Vorstadt Lauben. [5]
Politik
Stadtrat
Seit der Kommunalwahl 2006 hat der Rat der Stadt folgende Sitzverteilung:
- CDU - 10 Sitze
- SPD - 3 Sitze
- Grüne - 2 Sitze
- Grüne Liste Wendland - 2 Sitze
- Bürgerliste - 2 Sitze
- UWG - 2 Sitze
Bürgermeister

Bürgermeister der Stadt Dannenberg ist Peter Selber (wiedergewählt 6. November 2006).
alle Bürgermeister seit 1945:
- 1945 - 1946: Wilhelm Ordas
- 1946 - 1949: Hermann Strauß
- 1949 - 1968: Willi Koops (CDU)
- 1968 - 1972: Siegfried Abraham (SPD, später CDU)
- 1972 - 1984: Walter Eschrich (CDU)
- 1984 - 1991: Hermann Predöhl (CDU)
- 1991 - 2001: Bernard Fathmann (SPD)
- seit 2001: Peter Selber (CDU)
Städtepartnerschaften
Der Vertrag über eine Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Łask wurde am 6. November 1999 abgeschlossen.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Seit 1991 gibt es in Dannenberg das Marionettentheater Dannenberg - Am Waldemarturm, das im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus der Stadt untergebracht ist. [7]
Museen
- Das Museum im Waldemarturm zeigt die Stadtgeschichte Dannenbergs und eine Dauerausstellung zur Hochwassergeschichte Dannenbergs. Darüber hinaus finden im Museum in unregelmäßigen Abständen Kunstausstellungen statt.
- Das Historische Feuerwehrmuseum im Ortsteil Neu-Tramm ist eines der größten Feuerwehrmuseen Deutschlands und zeigt die Geschichte des Brandbekämpfungswesens und die Entwicklung der Gerätschaften [8]
Bauwerke
Wahrzeichen der Stadt sind der Waldemarturm und die St. Johannis-Kirche, die in ihrem Zusammenspiel die Silhouette der Stadt prägen. Die bedeutenden Bauwerke der Stadt sind im Einzelnen:
- St. Johannis-Kirche - eine Kirche der norddeutschen Backsteingotik (erbaut etwa ab 1245)
- Waldemarturm - der Bergfried der ehemaligen Burg (erbaut um 1200)
- Historisches Rathaus: Es trägt auf der Fassade den selbstironischen Spruch: Wi Börgers hebbn de Last dorvon un mütt dat all betahlen. Es ist Sitz des Stadtbürgermeisters. (erbaut 1780)
- Ohm'sches Haus, ein aus Langendorf transloziertes Niedersächsisches Hallenhaus in 2-Ständer-Bauweise, heute Ort kultureller Veranstaltungen
- Mehrere denkmalgeschützte Bürgerhäuser, davon drei aus der Zeit kurz nach 1608
Parks
- Der St.-Annen-Friedhof (am Prochaskaplatz) ist der ehemalige Friedhof der Stadt und steht unter Denkmalschutz. Auf ihm befinden sich unter anderem die Grabstätte von Eleonore Prochaska mit Gedenktafel und ein Gedenkstein für Theodor Körner.
- Der Thielenburger See bildet mit dem angrenzendem Thielenburger Wäldchen ein Naherholungsgebiet direkt am Stadtzentrum.
Sport
Vereine
Danneberg verfügt über mehrere Sportvereine.
- Der MTV Dannenberg von 1863 ist der größte Sportverein im Samtgemeindegebiet. Er verfügt über 23 Sportabteilungen, von denen die der Bogenschützen bisher die erfolgreichste war. [9]
- Im Ortsteil Breese in der Marsch gibt es mit dem VfL Breese-Langendorf einen weiteren Sportverein mit den Abteilungen Fußball und Turnen.
- Der SV Taube Elbe Penkefitz hat 53 Mitglieder und verfügt über die Abteilungen Fußball, Leichtathletik und Badminton.[10]
- Der 1921 gegründete Reit- und Fahrverein Dannenberg (RFV) ist mit 420 Mitgliedern der größte Reitsportverein des Kreises.
Sportstätten
In der Nähe des Schulzentrums direkt an der Alten Jeetzel befindet sich das Jeetzel-Stadion mit drei Sportplätzen und Anlagen für Leichtathletik, das sowohl von den nahen Schulen als auch vom MTV genutzt wird. Direkt angrenzend befindet sich eine kombinierte Mehrzweckhalle mit integrierter Schwimmhalle. Diese hat eine Bahnlänge von 25 Metern. In der Ostsiedlung gibt es ein Freibad mit einer Bahnlänge von 50 Metern. Beide Bäder waren von der Schließung bedroht, werden vom Wasserverband Dannenberg-Hitzacker mit Finanzierung durch einen Förderverein und der Stadt Dannenberg betrieben.[11] In der Westsiedlung an der Grundschule gibt es eine zweigeschossige Sporthalle. Der VfL Breese-Langendorf verfügt über einen eigenen Sportplatz im Ortsteil Breese. Im Ortsteil Prisser befindet sich das Hermann-Stolte-Stadion des RFV.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Industrie
In Dannenberg sind aufgrund der peripheren Lage nur wenige Industriebetriebe angesiedelt. Größte industrielle Arbeitgeber sind zwei Tochterunternehmen der ContiTech. In der ContiTech Antriebssysteme GmbH und der ContiTech Vibration Control GmbH, die sich beide im Gewerbegebiet im Nordosten der Stadt befinden, sind zusammen ungefähr 470 Mitarbeiter beschäftigt. Im selben Gewerbegebiet ist die Schloss Göhrde GmbH, eine Tochter der Schneider Hamburg GmbH Holding, ansässig, die Wild- und Fischprodukte herstellt. In der Dannenberger Innenstadt befindet sich der Stammsitz des Stoffverlags nya nordiska GmbH. Der 1964 gegründete Betrieb stellt hochwertige Textilien der Heimtextilbranche her. Ferner ist im Ortsteil Riskau ein Betrieb zur Herstellung und Wartung von Geldzählautomaten angesiedelt.
Handwerk
In Dannenberg sind eine Vielzahl von Handwerksbetrieben ansässig, die zumeist lokal arbeiten. Drei Handwerksbetriebe sind häufig überregional oder deutschlandweit tätig. Dies sind ein Tiefbaubetrieb im Ortsteil Prisser, eine Fahrzeugbauunternehmen (Kräne) im Ortsteil Nebenstedt und ein Dachdeckerbetrieb im Develang.
Tourismus
Der Tourismus ist für Dannenberg ein wichtiger Wirtschaftszweig. Insbesondere die Lage am Naturpark Elbufer-Drawehn und am Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue - Teile beider Schutzgebiete erstrecken sich bis auf das Stadtgebiet - bieten der Stadt die Möglichkeit, in Zielrichtung Erholungsurlaub zu werben. Im Umland befinden sich diverse Reit-, Radwander- und Wanderwege, darunter auch Fernwanderwege. Die Alte Jeetzel wird für Kanutouren genutzt. Die Bedeutung des Tourismus ist in Dannenberg allerdings geringer als in einigen anderen Orten des Hannoverschen Wendlandes. Insbesondere im benachbarten Hitzacker sowie in Gartow hat der Tourismus einen höheren Stellenwert. In der Stadt befinden sich verschiedene Beherbergungsbetriebe wie z. B. Pensionen, Campingplatz oder Reiterhöfe. Dannenberg verfügt über sieben zumeist in der Innenstadt gelegene Hotels mit zusammen 120 Betten.[12] Im Alten Rathaus am Marktplatz ist die Tourist-Information der Samtgemeinde untergebracht, deren Hauptstelle sich in Hitzacker befindet. Ebenfalls im historischen Rathaus untergebracht ist die Austellung des BUND Sei kein Frosch. Dannenberg liegt an der die Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt durchziehenden Regionalstrecke Von der Elbtalaue zum Harz der Deutschen Fachwerkstraße.
Infrastruktur
Verkehr
- Bundesfernstraßen
Dannenberg ist über mehrere Bundesstraßen an das Fernstraßennetz angebunden. Drei Bundesstraßen laufen aus westlicher und südlicher Richtung auf die Stadt zu. Der Verkehr wird in der Stadt zusammengefasst und auf der ungefähr zehn Kilometer weiter nordöstlich gelegenen Dömitzer Elbbrücke über den Strom geführt. Ungefähr einen Kilometer hinter der Brücke verteilt sich der Verkehr wieder auf Bundesstraßen in drei Richtungen. Die im Stadtgebiet verlaufenen Bundestraßen sind im Einzelnen:
- Die Bundesstraße B 191 aus südwestlicher Richtung von Celle und Uelzen kommend über die Dömitzer Elbbrücke nach Ludwigslust, Parchim und Plau am See bindet Dannenberg an die zwei Mittelzentren und mittelbar an die Oberzentren Braunschweig, Hannover und Schwerin an. Direkt hinter der Brücke auf der mecklenburgischen Flussseite kreuzt sie die B 195 (Boizenburg - Wittenberge).
- Die Bundesstraße B 216 aus nordwestlicher Richtung vom Oberzentrum Lüneburg kommend (endet in Dannenberg an der B 191) bindet die Stadt an Lüneburg und mittelbar an Hamburg an.
- Die Bundesstraße B 248 aus südlicher Richtung von Braunschweig, Salzwedel und Lüchow kommend (endet in Dannenberg an der B 191) bindet Dannenberg an die Kreisstadt Lüchow an.
- Die Bundesstraße B 248a ist eine die drei oben genannten Bundesstraßen verbindende Querspange in Süd-Nord-Richtung von der B 248, über die B 191 zur B 216 im Westen des Stadtgebietes.
- Landesstraßen
Die Stadt ist mit zwei weiteren überregionalen Straßen an das Umland angeschlossen.
- Die Landesstraße 231 verbindet die Stadt mit den zwei nördlichen Samtgemeindemitgliedern Hitzacker und Neu Darchau und verläuft weiter in Richtung Bleckede.
- Die Landesstraße 256 stellt die Verbindung zu Teilen der Mitgliedsgemeinden Gusborn und Langendorf sowie zur Samtgemeinde Gartow sicher.
- Eisenbahn
Wie auch beim Straßennetz war Dannenberg über mehrere Bahnstrecken an das Eisenbahnnetz angebunden. Nahezu parallel zu den im Abschnitt Bundesfernstraßen beschriebenen Strecken liefen drei Bahnstrecken aus westlicher und südlicher Richtung auf die Stadt zu. Der Verkehr wurde in der Stadt zusammengefasst und auf der ungefähr zehn Kilometer weiter nordöstlich gelegenen Dömitzer Elbbrücke über den Strom geführt. Ab Dömitz verzweigte sie sich in zwei Richtungen. Die im Dannenberger Stadtgebiet verlaufenen Bahnstrecken sind im Einzelnen:
- Die Bahnstrecke Wittenberge–Lüneburg, an die Dannenberg seit 1874 über den Bahnhof Dannenberg Ost angeschlossen war. Das von Lüneburg über Dahlenburg nach Dannenberg verlaufende Teilstück (Wendlandbahn) ist in Betrieb. Die Strecke endet heute ungefähr 1.100 Meter östlich des Bahnhofs an der Verladeanlage für Castor-Behälter. Der östliche Abschnitt weiter nach Dömitz und Wittenberge wird seit 1945 nicht mehr befahren und wurde mittlerweile abgetragen. Auch die Strecke von Dömitz nach Ludwigslust und Wismar, an die bis 1945 Anschluss bestand und die für Dannenberg auch nach der Wiedervereinigung eine gewisse Bedeutung hatte, wurde in den 1990ern stillgelegt.
- Die Bahnstrecke Uelzen–Dannenberg über den ehemaligen zweiten Bahnhof Dannenberg West nach Dannenberg Ost (eröffnet 1924) wurde 1996 stillgelegt und ist teilweise überasphaltiert und zugewachsen.
- Die in Dannenberg West nach Süden abzweigende Strecke nach Lüchow (eröffnet 1911) und früher weiter nach Wustrow und Salzwedel Jeetzeltalbahn wurde 1996 auch für den Güterverkehr stillgelegt. 1999 wurde die Strecke von der Deutschen Regionaleisenbahn GmbH (DRE) übernommen und sporadisch zwischen Dannenberg und Lüchow befahren. Seit 2005 findet kein Verkehr mehr statt.
- Luftverkehr
Ungefähr zehn Kilometer südlich des Dannenberger Stadtzentrums befindet sich zwischen den Lüchower Ortsteilen Weitsche und Rehbeck der Verkehrslandeplatz Lüchow-Rehbeck (ICAO-Code: EDHC).
Öffentliche Einrichtungen
- Amtsgericht
In Dannenberg befindet sich das Amtsgericht Dannenberg (Elbe) dessen Gerichtsbezirk sich auf den gesamten Landkreis Lüchow-Dannenberg erstreckt. Es gehört zum Landgerichtsbezirk Lüneburg des Oberlandesgerichtsbezirks Celle. Das Gericht ist in dem ehemaligen Gebäude der Kreisverwaltung auf dem Amtsberg untergebracht. [13]
Bildung
- Schulen
Die Stadt Dannenberg verfügt über mehrere Schulen der Primar- und Sekundarstufe, über Förderschulen, Einrichtungen der Erwachsenen- und Weiterbildung sowie über eine Musikschule.
- Primarstufe
Die Stadt verfügt über zwei Grundschulen, deren Einzugsbereiche das gesamte Stadtgebiet abdecken.
- Die Grundschule mit Schulkindergarten Dannenberg (Elbe) in der Westsiedlung hat ca. 280 Schüler. Sie versorgt mit Ausnahme der im Westen gelegenen Dörfer alle Ortsteile der Stadt. Die Schule ist als eine von zwei Grundschulen des Landkreises Mitglied des Kooperationsverbund Hochbegabung fördern.[14]
- Die Grundschule Prisser im gleichnamigen Ortsteil hat ca. 60 Schüler. Der Einzugsbereich umfasst die im Westen der Stadt gelegenen Dörfer Niestedt, Prisser, Riekau, Riskau, Schmarsau, Streetz und Tripkau.
- Sekundarstufe I und II
In Dannenberg befinden sich drei Schulen der Sekundarstufe I und II, die alle in einem Schulzentrum in der Innenstadt untergebracht sind.
- Die Elbmarsch-Schule (Hauptschule)
- Die Bernhard-Riemann-Realschule mit 359 Schülern
- Das Fritz-Reuter-Gymnasium mit ca. 590 Schülern. Die Schule ist als einzige der Sekundarstufe im Kreisgebiet Mitglied des Kooperationsverbund Hochbegabung fördern.[14]
- Förderschulen
In Dannenberg gibt es drei Förderschulen
- Die Elbe-Jeetzel-Schule Dannenberg ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule für Erziehungshilfe im Ortsteil Prisser
- Die Erich-Kästner-Schule - Förderschule L für Lernbehinderte in der Ostsiedlung
- Die Wendlandschule - Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung - ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule mit 141 Schülern (davon ca. 35 aus anderen Landkreisen) im Ortsteil Prisser
- Erwachsenen- und Weiterbildung
Dannenberg ist Unterrichtsort der Kreisvolkshochschule Uelzen/Lüchow-Dannenberg.
- Musikschule
In Dannenberg betreibt die Musikschule Lüchow-Dannenberg eine der beiden Hauptunterrichtsstätten mit vollem Musikschulangebot.[15]
- Kindergärten
Die Stadt Dannenberg hat vier Kindergärten und eine Kinderkrippe mit zusammen über 350 Plätzen. Zwei der Kindergärten (einer davon mit Sprachheilkindergarten) sowie die Kinderkrippe befinden befinden sich in Trägerschaft des DRK, einer in Trägerschaft der evangelischen Kirche und ein weiterer wird von einem Verein betrieben. Zusätzlich verfügt die Grundschule Dannenberg über einen Schulkindergarten. Die Kindergärten sind im Einzelnen[16]:
- Mullewapp Kindertagesstätte mit Sprachheilkindergarten in der Innenstadt am Thielenburger See mit 125 Kindern (DRK)
- Evangelischer Kindergarten in der Ostsiedlung mit 101 Kindern (Ev. Kirchengemeinde Dannenberg)
- Popcorn in der Westsiedlung (freier Träger Popcorn e.V.)
- Kindergarten Breese im Ortsteil Breese in der Marsch (DRK)
- Kinderkrippe Dannenberg in der Innenstadt mit 15 Kindern (DRK)
Soziale Infrastruktur
Neben den Schulen und Kindergärten befinden sich in Dannenberg eine große Vielzahl weiterer Einrichtungen der sozialen Infrastruktur. Die meisten sind im Süden des Ortsteils Prisser im äußersten Südwesten des Dannenberger Weichbilds in Nähe der Bundesstraße in Richtung Lüchow untergebracht. Die Einrichtungen sind auf die Versorgung des Kreisgebietes oder Teilen davon ausgelegt. Einige haben auch eine die Kreisgrenze übergreifende Bedeutung. Zusammen stellen die dort ansässigen Einrichtungen mit mehreren Hundert Arbeitspläzten einen zunehmend bedeutenden Wirtschaftsfaktor der Stadt dar. Im Süden des Ortsteils Prisser befinden sich folgende Einrichtungen:
- Die Elbe-Jeetzel-Klinik ist das einzige Krankenhaus des Landkreises. Das 1961 eingeweihte ehemalige Kreiskrankenhaus Dannenberg wurde in den 1980ern saniert und 2003 privatisiert. Der Vorläufer des Krankenhauses wurde 1866 in dem jetzt vom Johanniter-Haus (s. u.) genutzten Gebäude gegründet. Die 175-Betten-Klinik verfügt über die Hauptabteilungen Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, über eine Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin und weitere Funktionsbereiche. Im angeschlossenen Gesundheitszentrum sind weitere Fachärzte tätig. Darüber hinaus ist es Belegkrankenhaus ortsansässiger Fachärzte. Ein Neubau ist geplant.[17]
- Das seit 1961 betriebene Johanniter-Haus ist mit 133 Pflegeplätzen das größte Altersheim den Landkreises.
- die Elbe-Jeetzel-Schule Dannenberg (siehe Absatz Schule)
- Das DRK betreibt hier im Süden des Ortsteils Prisser auf verschiedenen Liegenschaften die folgenden Einrichtungen[16]:
- die Kreisgeschäftsstelle mit Verwaltung, Sozialstation und Rettungsdienst
- das Heilpädagogisches Kinderheim Haus Sonnentau
- die Wendlandschule (siehe Absatz Schule)
- zwei Wohngruppen sind an anderer Stelle des Ortsteils untergebracht
- Von der Haus der Lebenshilfe gGmbH werden hier die nachfolgenden Einrichtungen betrieben[18]
- eine Werkstatt für behinderte Menschen mit derzeit 161 Beschäftigten
- eine Einrichtungen für Ambulant Betreutes Wohnen mit einer weiteren an anderer Stelle in Prisser untergebrachten Wohngruppe mit zusammen ungefähr 20 Bewohnern
- die Wohnstätte am Jeetzeldeich mit 42 Bewohnern
In der Siedlung Develang sind darüber hinaus in einem Gebäudekomplex gemeinsam mit Einrichtungen der Freiwilligen Feuerwehr die Feuerwehrtechnische Zentrale des Landkreises sowie die DRK-Bereitschaften Sanität und Betreuung untergebracht.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Herzog August der Jüngere von Braunschweig-Wolfenbüttel (1579 - 1666)
- Harry Bresslau, Historiker und Diplomatiker (1848 - 1926)
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Waldemar II. (1170 - 1241), König von Dänemark
- Johannes Schultz (1582 - 1653), Komponist
- Eleonore Prochaska (1785 - 1813), in Dannenberg verstorbene Soldatin der Befreiungskriege
- Theodor Körner (1791 - 1813), dichtete in Dannenberg vor der Schlacht an der Göhrde das Bundeslied vor der Schlacht
- Gottlieb Planck (1824 - 1910), von 1855 bis 1859 Jurist am Dannenberger Obergericht; später nationalliberaler Reichstagsabgeordneter
- Bernhard Riemann (1826 - 1866), bedeutender Mathematiker
- Nicolas Born (1937 - 1979), Schriftsteller
- Kurt-Dieter Grill (* 1943), Lobbyist, ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages, Ehrenmitglied des Atomforums und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande für seine herausragenden politischen Leistungen für den Landkreis Lüchow-Dannenberg und die Energie- und Umweltpolitik
- Jan Peter Bremer (* 1965), Schriftsteller
Sonstiges
Energiepolitik
An der Verladeanlage etwa 1.100 Meter östlich des Bahnhofs Dannenberg-Ost werden seit den 1990er-Jahren die in jährlich einem Transport ankommenden bis zu 18 Castor-Behälter mit Brennelementen aus der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague vom Castorzug auf spezielle LKW-Tieflader umgeladen. Von dort aus geht es die letzten 20 Kilometer unter massivem Polizeischutz auf Landstraßen zum oberirdischen Atommüllzwischenlager Gorleben, in dessen Nachbarschaft auch der Salzstock Gorleben für ein von der CDU geplantes nationales Endlager liegt. Dannenberg ist daher jährlich wiederkehrend ein Schauplatz des friedlichen Widerstands gegen die Atomenergiepolitik und den Polizeistaat und für eine alternative Gesellschaft, saubere Umwelt, einen neuen Staat und regenerative Ernergien.
Sendeanlagen
In der Nähe von Dannenberg bei Zernien betreibt der NDR eine Sendeanlage für UKW und TV. Als Antennenmast kommt ein 258 Meter hoher, geerdeter, abgespannter Stahlfachwerkmast zum Einsatz, der 1953 errichtet wurde. Daneben betrieb der NDR in der Nähe des Ortsteils Pisselberg eine Sendeanlage für Mittelwelle, über die tagsüber ( ein Nachtbetrieb war wegen Auflagen des Genfer Wellenplans nicht möglich) im Wechsel mit dem SFB ein Programm auf 630 kHz verbreitet wurde. Zwei Kilometer südlich des Senders Zernien, auf dem Hohen Mechtin (vergleiche Drawehn) betreibt die Deutsche Telekom AG eine Richtfunkstelle.
Quellen
- ↑ a b http://www.dannenberg.de
- ↑ Regionales Raumordnungsprogramm Landkreis Lüchow-Dannenberg
- ↑ http://www.kirchenkreis-luechow-dannenberg.de
- ↑ http://www.kk-dan.de/
- ↑ http://www.nak-norddeutschland.de/bezludwigslust.html/
- ↑ http://www.dan-pl.de/dt/dannenberg/ Städtepartnerschaft Lask - Dannenberg (Elbe)
- ↑ http://www.marionettentheater.de Marionettentheater Dannenberg
- ↑ http://www.luechow-dannenberg.de/index.htm?baum_id=5942 Museumsverbund DAN
- ↑ http://www.mtvdannenberg.de/
- ↑ http://freenet-homepage.de/sv-taube-elbe-penkefitz/
- ↑ http://www.lsn-lueneburg.de/baseportal/start&sessionid=10752764953.6624972203&Id=42&kreis=kreise
- ↑ http://www.tourismusverein-elbtalaue-dannenberg.de/seiten/hotels.html
- ↑ http://www.oberlandesgericht-celle.niedersachsen.de/master/C5849067_N5671062_L20_D0_I4815647.html
- ↑ a b http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C36437524_L20.pdf
- ↑ http://www.dan-musik.de/
- ↑ a b http://www.drk-dan.de
- ↑ http://www.elbe-jeetzel-klinik.de/
- ↑ http://www.hdl-uelzen.de/
Literatur
- Berndt Wachter: Aus Dannenberg und seiner Geschichte, 3. Aufl., ergänzt von W. Meibeyer und P.-Fr. Miest, Dannenberg 2000.
- Johannes Tütken: Höhere und mittlere Schulen des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel, der Herrschaft Dannenberg und der Grafschaft Blankenburg im Spiegel der Visitationsprotokolle des Generalschulinspektors Christoph Schrader: (1650 - 1666), Wiesbaden 1997.
- Michael Reinbold: Fürstlicher Hof und Landesverwaltung in Dannenberg 1570-1636. Hof- und Kanzleiordnungen als Spiegel herrscherlichen Selbstverständnisses am Beispiel einer welfischen Sekundogenitur, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Bd. 64/1992, S. 53-70.
- Susanne Rappe: Frauen in der agrarischen Gesellschaft des 17. und 18. Jahrhunderts - dargestellt anhand ausgewählter Gerichtsakten des Amtes Dannenberg, Universität Hannover, Magisterarbeit, 1992.
- Georg Schnath: Sie saßen im Turme "Himmelhoch", in: Hannoversches Wendland, Bd. 4/1973, S. 7-12.
- Ferdinand Frensdorff: Gottlieb Planck, deutscher Jurist und Politiker, Berlin 1914.
- Robert Siebeck: Johannes Schultz, Fürstlich Braunschweig-Lüneburgischer Organist in Dannenberg - Ein Beitrag zur Geschichte der Musik in Niedersachsen in der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts, Leipzig 1913.
- Wilhelm Meyer-Seedorf: Geschichte der Grafen von Ratzeburg und Dannenberg, in: Jahrbuch des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 76/1911, S. 1-160.
- Oskar Koch: Dannenberger Ortsgeschichte. Eine Sammlung älterer und neuerer Nachrichten über die Stadt Dannenberg und deren Umgegend aus der Zeit bis zum Jahr 1880, Dannenberg 1892.