EnBW Energie Baden-Württemberg
EnBW Energie Baden-Württemberg AG
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1997 |
Sitz | Karlsruhe |
Leitung | Utz Claassen |
Mitarbeiterzahl | ca. 17.900 (2005) |
Umsatz | ca. 10.8 Mrd. Euro (2005) |
Website | www.enbw.com |
Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG ist ein Energieversorgungsunternehmen mit Sitz in Karlsruhe.
Geschichte
Die EnBW entstand am 1. Januar 1997 durch Fusion der beiden baden-württembergischen Energieversorgungsunternehmen Badenwerk AG und Energie-Versorgung Schwaben AG (EVS). Die beiden Tochtergesellschaften der ehemaligen EVS Ueberlandwerk Jagstkreis AG in Ellwangen und die Mittelschwäbische Überlandzentrale AG in Giengen an der Brenz beschlossen am 16. Juli 1999 rückwirkend zum Jahresbeginn den Zusammenschluss zur EnBW Ostwürttemberg DonauRies AG (ODR).
Am 1. Oktober 2003 erfolgte der Zusammenschluss der EnBW mit den Neckarwerken Stuttgart AG.
Am 16. Dezember 2005 hat EnBW durch eine Übernahme von weiteren 25,05 Prozent für einen Kaufpreis von 361 Millionen Euro mit 54,95 Prozent die Mehrheit an den Stadtwerken Düsseldorf übernommen.
Die EnBW ist derzeit Hauptsponsor des VfB Stuttgart, des Karlsruher SC, des Handball Bundesligisten Frisch Auf! Göppingen und des gleichnamigen Basketball-Bundesligisten EnBW Ludwigsburg. Zusätzlich war die EnBW nationaler Förderer der FIFA WM 2006 in Deutschland.
Vorstand
Der Vorstand der EnBW-Holding:
- Prof. Dr. Utz Claassen (Vorstandsvorsitzender/Chief Executive Officer), Jahresvergütung 3.281.149 €
- Dr. Bernhard Beck (Chief Human Resources and Information Officer), Jahresvergütung 1.399.888 €
- Chief Technical Officer derzeit unbesetzt, Aufgaben werden unter den amtierenden Vorstandsmitgliedern aufgeteilt.
- Dr. Christian Holzherr (Chief Financial Officer), Jahresvergütung 1.408.895 €
- Pierre Lederer (Chief Operating Officer), Jahresvergütung 1.399.467 €
- Dr. h.c. Detlef Schmidt (Chief Marketing and Sales Officer), Jahresvergütung 1.415.601 €
Die Höhe der Vergütungen wurde dem EnBW-Finanzbericht 2006 entnommen.
Am 19. Juni 2007 teilte die EnBW mit, Claassen werde aus "strukturellen, professionellen, persönlichen und familiären Gründen" für eine Verlängerung seines zum 1. Mai 2008 auslaufenden Vertrages nicht zur Verfügung stehen. Claassen betrachte seine "Mission" als erfüllt, er werde sich nach Ablauf seiner Amtszeit anderen Dingen zuzuwenden.
Zum Nachfolger Claassens wählte der Aufsichtsrat am 5. Juli 2007 den derzeitigen Finanzvorstand von E.ON Nordic Hans-Peter Villis. Er wird ab 1. Mai 2008 für die Dauer von fünf Jahren Vorstandsvorsitzender der EnBW. Ebenfalls beschlossen wurde die Vertragsverlängerung von Dr. Bernhard Beck und Dr. Christian Holzherr für fünf bzw. drei Jahre. Pierre Lederer ist zukünftig stellvertretender Vorstandsvorsitzender.
Gesellschaften
Die wichtigsten EnBW-Kerngesellschaften:
- EnBW Akademie GmbH
- EnBW Energy Solutions GmbH
- EnBW Gas GmbH
- EnBW Trading GmbH
- EnBW Kraftwerke AG
- EnBW Regional AG: Die Regionalgesellschaft der EnBW ist für den Zugang zu den unternehmenseigenen Stromverteilnetzen in Baden-Württemberg verantwortlich, sie pflegt Kontakte zu Kommunen und managt die Stadtwerke-Beteiligungen im Land. Dienstleistungen des gesamten EnBW-Konzerns werden zentral über die Regionalgesellschaft den Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg angeboten.
- EnBW Systeme Infrastruktur Support GmbH
- EnBW Transportnetze AG: Die EnBW Transportnetze AG ist die neutrale Instanz innerhalb des Strommarkts und schafft in Zusammenarbeit mit anderen nationalen und europäischen Übertragungsnetzbetreibern die Grundlage für den Wettbewerb in Deutschland und Europa dadurch, dass sie ihr 380/220-kV-Transportnetz allen Marktteilnehmern zu transparenten und diskriminierungsfreien Bedingungen für den Stromtransport zur Verfügung stellt.
- EnBW Vertriebs- und Servicegesellschaft mbH
- Gasversorgung Süddeutschland GmbH
- U-Plus Umweltservice AG
- Thermoselect Südwest GmbH
- Yello Strom GmbH
- NaturEnergie AG
Aktionäre
Hauptaktionäre der EnBW sind mit 45,01% die Électricité de France (EDF) sowie mit 45,01% die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW). Ein Konsortialvertrag zwischen den beiden Haupteigentümern überträgt die unternehmerische Führung an die EdF. Er gilt bis 2012. Des Weiteren wurde vereinbart, dass kein Partner mehr Anteile als der andere besitzen dürfe, und dass wichtige Entscheidungen nur im Einvernehmen zu fällen seien.
Zahlen

Die EnBW ist mit rund 5,4 Millionen Energiekunden das drittgrößte Energieunternehmen in Deutschland. Mit knapp 17.900 Mitarbeitern wurde 2005 ein Jahresumsatz von rund 10,7 Mrd. Euro erzielt. Am Ende des ersten Halbjahres 2004 waren noch 19.500 Mitarbeiter beschäftigt. Der Konzernumsatz betrug für diesen Zeitraum 5,8 Mrd. Euro. Im Geschäftsjahr 2004 wurde ein Konzernumsatz von ebenfalls rund 11,3 Mrd. Euro erwirtschaftet. Zum Jahresende 2004 beschäftigte die EnBW 17.700 Mitarbeiter. Der Bilanzgewinn 2005 beträgt 245,2 Mio. Euro. Die sinkende Mitarbeiterzahl ist vor allen auf einen Entkonsolidierungs- und Desinvestitionsprozess zurückzuführen. Er hatte das Ziel, den Konzern auf energienahe Kerngeschäftsfelder zu konzentrieren. So wurden z.B. der Schuhhersteller Salamander und der Parkhausbetreiber Apcoa dem Konzern wieder ausgegliedert. Durch eine konsequente Preispolitik werden die Gewinne weiter gesteigert. Notwendige investitionen in das Stromnetz oder in die Erneuerung des Kraftwerksparks werden aufgeschoben.
Stromkennzeichnung
Nach §42 EnWG zur Stromkennzeichnung sind seit dem 15. Dezember 2005 alle Energieversorgungsunternehmen in Deutschland verpflichtet, die Herkunft ihres Stroms zu veröffentlichen. Für EnBW ergeben sich folgende Werte für das Jahr 2004:
bundesweiter Durchschnitt |
EnBW | |
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Erneuerbare Energieträger | 10% | 15% |
Kernenergie | 30% | 55% |
Fossile Energieträger + sonstige | 60% | 30% |
Radioaktiver Abfall (mg/kWh) | 0,8 | 1,5 |
CO2-Emissionen (g/kWh) | 550 | 260 |
Der von EnBW und somit auch von ihrer Tochter Yello vertriebene Strom enthält den größten Anteil an Kernkraft aller großen deutschen Energieversorger. Dem gegenüber steht ein geringer Ausstoß an CO₂ und ein überdurchschnittlicher Anteil an erneuerbaren Energien, der allerdings vor allem aus großen Wasserkraftwerken kommt. Der Strommix des EnBW-Konzerns erzeugt somit eine überdurchschnittliche Menge radioaktiver Abfälle, trägt aber – für einen Nicht-Ökostrom-Tarif – relativ wenig zum Treibhauseffekt bei.
In einer im Winter 2006 laufenden Anzeigenkampagne versuchte die EnBW, Kernkraft als „grüne“ Energiequelle zu bewerben und dadurch längere Laufzeiten für das Kernkraftwerk Neckarwestheim durchzusetzen. In der Anzeige sieht man eine Baumgruppe, deren Teile wie ein Reaktor mit dazugehörigen Kühltürmen geformt sind. Für Kritiker ist dies Greenwashing, einige sehen darin auch eine moderne Form von „Neusprech“.
Besondere Anlagen
Kraftwerke
- Dampfkraftwerk Altbach/Deizisau
- Dampfkraftwerk Heilbronn
- Dampfkraftwerk Marbach am Neckar
- Dampfkraftwerk Walheim
- Rheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe
- Dampfkraftwerk Stuttgart-Gaisburg
- Dampfkraftwerk Stuttgart-Münster
- Kernkraftwerk Neckarwestheim
- Kernkraftwerk Obrigheim
- Kernkraftwerk Philippsburg
- Pumpspeicherwerk Glems
- Pumpspeicherwerk Schluchsee
- Wasserkraftwerk Rheinfelden
- Rheinkraftwerk Iffezheim
Anlagen zur Gasversorgung
Leitungen
- Freileitungsüberspannung Eyachtal (Hochspannungsleitung mit größter Spannweite in Deutschland)
- Anlage 0704 (stillgelegte 110-kV-Drehstromleitung bei Gomaringen)
- Anlage 9461 (stillgelegte 110-kV-Drehstromleitung bei Göppingen)