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Kleinbahn Leer–Aurich–Wittmund

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Die schmalspurige Kleinbahn Leer-Aurich-Wittmund, kurz LAW, (Spurweite 1000 mm) führte von Leer über Aurich nach Esens und Bensersiel. Eine Zweigstrecke führte von Ogenbargen nach Wittmund. Sie erschloss so die ostfriesische Halbinsel, deren Bewohner über diesen Transportweg einerseits landwirtschaftliche Produkte in die Städte liefern und sich andererseits mit technischen Gütern und Kolonialwaren versorgen konnten.

Im Volksmund wurde die Kleinbahn mit einer typisch ostfriesischen Wortschöpfung als Jan Klein bezeichnet. Die Busse der aus der Kleinbahn hervorgegangenen Verkehrsbetriebe Kreisbahn Aurich tragen diesen Namen noch heute.

Geschichte

1898 wurde die Kreisbahn Wittmund-Aurich-Leer gegründet, bereits ein Jahr später wurde der erste Streckenabschnitt der Gesellschaft zwischen Wittmund und Aurich mit einer Spurweite von 1000 mm eröffnet. Bis 1909 wuchs das Streckennetz auf rund 85 Kilometer, wodurch die Kreisbahn eine der größten Kleinbahnen im Nordwesten Deutschlands wurde. Im Jahr 1930 ging die Gesellschaft in Konkurs, 1931 wurde die Kleinbahn Leer-Aurich-Wittmund gegründet, die den Betrieb weiterführte.

Die Betriebsführung unterlag ab 1933 dem Landeskleinbahnamt Hannover, ab 1959 übernahm die Bentheimer Eisenbahn die Betriebsführung. 1964 wurde die Gesellschaft erneut umbenannt, seitdem firmiert sie als Kreisbahn Aurich. Der letzte Personenzug fuhr 1967, zwei Jahre später auch der letzte Güterzug, kurz darauf wurden die Gleisanlagen abgebaut. Die Kreisbahn Aurich betreibt seitdem nur noch Buslinien, die teilweise noch entlang der ehemaligen Kleinbahnstrecken verkehren.

Die ehemalige Trasse wird heute als Ostfrieslandwanderweg genutzt, auf dem alljährlich der Ossiloop, ein Volkslauf, ausgetragen wird.

Strecke

Zwischen Leer und Aurich hatte die Kleinbahn den folgenden Streckenverlauf:

Leer - Loga (Leer) - Logabirum - Brinkum - Holtland - Hesel - Stikelkamp - Großefehn - Holtrop - Aurich.

In diesen Stationen bestand Anschluss an die Staatsbahn:

Fahrzeuge

Der Betrieb wurde 1899 mit sechs zweiachsigen Dampflokomotiven der Firma Hagans eröffnet, später kamen noch acht weitere Maschinen verschiedener Bauarten zur Kleinbahn, die letzte 1941 aus Bayern. Ab 1935 übernahmen Triebwagen nach und nach die Personenzüge. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Kleinbahn auch Diesellokomotiven ein, zunächst nur für Rangierdienste, später auch im Güterverkehr. 1956 wurden die letzten Dampfloks abgestellt, in den 1960er Jahren kaufte man noch zwei größere Dieselloks, dazwischen wurde der gesamte Verkehr mit den Triebwagen abgewickelt.

Nach der Stilllegung der Kleinbahn im Jahr 1969 betreiben die Verkehrsbetriebe Landkreis Aurich nurmehr den örtlichen Busverkehr. Hierfür stehen heute zahlreiche Busse verschiedener Bauarten sowie Servicefahrzeuge zur Verfügung. Außerdem betätigt sich die Firma auch als (Bus-)Reiseunternehmen.